Am 5. April haben sieben Autoren ihre Spiele beim deutschen Interactive Fiction Grand Prix eingereicht. Die Spiele können kostenlos heruntergeladen und bis zum 22. April bewertet werden.
Die ersten Computerspiele abseits der Arcade-Games wussten noch die leistungsfähigste Grafikkarte der Welt zu nutzen: die Fantasie des Spielers. In den Textadventures der frühen 1980er Jahre wurden Labyrinthe erkundet und Rätsel gelöst: Ein Spiel schilderte schlicht die Situation in Textform und der Spieler musste mit Texteingaben wie »Gehe nach Norden« oder »Nimm den Schlüssel« zum Ziel gelangen.
Seit dieser Zeit, in der vor allem kleinere, oftmals schlichte Abenteuergeschichten vorherrschend waren, hat sich die Gattung ständig weiterentwickelt. Es entstehen inzwischen Werke der unterschiedlichsten Genres mit zum Teil gewaltigen Ausmaßen. Die Wortgewalt in »Blue Lacuna« des amerikanischen Schriftstellers Aaron A. Reed entspricht beispielsweise einem 1.000-seitigen Roman mit komplexen Figuren, die eigene Meinungen, Konversationsfähigkeit und ein Erinnerungsvermögen besitzen.
Auch in Deutschland hält sich eine Fan-Gemeinde für die faszinierenden erzählerischen Möglichkeiten der interaktiven Literatur. Einen Überblick über nahezu alle deutschsprachigen Spiele bietet die Textadventure-Datenbank ifwizz.de, deren Blog Ende April eine ausführliche Nachlese des sechsten Interactive Fiction Wettbewerbs bereitstellen wird.
Die beim diesjährigen Grand Prix eingereichten sieben Spiele bieten eine reiche Palette an Ausgangssituationen und Genres. „Ein Fall in Jashpur“ ist ein in Indien spielender, viktorianischer Krimi, während „Ares“ und „Mondbasis Palindrom II“ Science Fiction-Geschichten sind. Beide unterscheiden sich jedoch sehr in der Art der Erzählung: In „Ares“ erlebt der Spieler eine Landung auf dem Mars, „Mondbasis Palindrom II“ ist ein Ein-Raum-Textadventure, das eine kniffelige Aufgabe in sich birgt. Einen interessanten Einstieg bietet „Absturzmomente“: Nur mit seinen Fingerspitzen hält sich der Protagonist zu Beginn der Geschichte an einer Steilwand fest. Auf Schatzsuche befindet sich der Spieler dagegen in „Das Erbe“. Hierzu steuert er einen Erben durch das Haus seines verstorbenen Onkels. In „Die Hausaufgabe“ wird es mystisch, denn die Hauptperson der Geschichte hat sich in den Kopf gesetzt, die Schauspielerin Marilyn Monroe mit Hilfe eines Rituals zu beschwören. Der siebte Beitrag hebt sich von den anderen ab. „Das dämonische Grinsen“ ist kein klassisches Textadventure, sondern ein Multiple-Choice-Abenteuer, bei dem man aus einer dubiosen Anstalt ausbrechen muss.
Alle Spiele sind Public Domain und können kostenlos unter www.textfire.de/comp/spiele.htm heruntergeladen werden. Bis zum 22. April kann jeder die Spiele bewerten – auf der Textfire-Seite befindet sich dazu ein entsprechendes Formular. Den Autoren der am besten bewerteten Spiele winken Ruhm und Ehre sowie von der Community gespendete Sachpreise.
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