"Inhabited Island – The Earthling" ist das Werk des russischen Entwicklerteams StepGames Inc., aus deren Schmiede bereits das Action-Game "Star Heritage" stammt. Die Story des Adventures mit klassischer Point-and-Click-Steuerung stammt aus der Feder der Strugatsky Brüder. Die Romanvorlage trägt den englischen Titel "Prisoners of Power". Die englische Version wird noch in diesem Jahr vom russischen Publisher Akella auf den Markt gebracht. Für eine deutsche Version hat sich bisher noch kein Publisher gefunden. Screenshots sind bereits reichlich vorhanden.
Die Geschichte spielt im 22. Jahrhundert. Die Menschheit ist inzwischen soweit, dass Alleinflüge durch das All möglich sind. Maxim Kammerer, dessen Rolle der Spieler übernimmt, gehört zu einer Gruppe von Menschen, die mit Hilfe solcher Flüge andere Planeten erforschen wollen. In seinem Abenteuer ist er gerade auf einem solchen Planeten gelandet. Mit Hilfe seines Bordcomputers lässt er sich alle Daten des Planeten geben. Die Atmosphäre scheint in Ordnung zu sein, auch wenn der Planet in der Weltkarte bisher noch keinen Namen erhalten hat. Es gibt allerdings ein kleines Manko: Die radioaktive Strahlung ist sehr hoch und so muss Maxim Vorkehrungen treffen, bevor er sein Raumschiff verlässt. Gut ausgerüstet macht er sich dann auf Erkundungstour, während der Computer die kleinen Schäden am Raumschiff selbstständig repariert.
Doch schon nach wenigen Schritten explodiert sein Raumschiff. Nun sitzt Maxim auf dem Planeten fest. Ihm bleibt also keine andere Wahl als das zu tun, weshalb er hierher gekommen ist, nämlich den Planeten zu erforschen und eventuell auf Menschen zu treffen. Schon bald läuft ihm das erste menschliche Wesen über den Weg. Maxim wird gefangen genommen und gerät immer tiefer in die Konflikte der rivalisierenden Gruppen auf diesem Planeten. Zudem muss er feststellen, dass die Technik weit zurück liegt und man auf dem Stand des 20. Jahrhunderts ist. Ob Maxim sich aus dem drohenden Krieg heraushalten kann oder ob er zwischen die Fronten gerät, erlebt ihr, wenn ihr ihm bei seinem Abenteuer helft. Wird er jemals die Gelegenheit erhalten nach Hause zurück zu kehren?
Während seiner Erkundungstour muss der Spieler mehrere leichte bis mittelschwere Rätsel lösen. Die Gestaltung dieser Rätsel ist sehr abwechslungsreich. Außerdem gilt es Gegenstände einzusammeln und sie zu gegebener Zeit einzusetzen. Diese Gegenstände sind nicht immer einfach zu finden. Oft liegen sie im Gras versteckt oder sind unter der Vielzahl anderer Objekte zu schwer zu finden. Manche Objekte müssen erst untersucht werden, bevor Maxim mit ihnen weiter arbeiten kann. Gegenstände werden im Inventar gesammelt, dass zu jeder Zeit am linken Bildschirmrand aufrufbar ist. Hier müssen Objekte eventuell näher betrachtet, von Maxim benutzt oder auch kombiniert werden. StepGames Inc. hat aber noch eine weitere Schwierigkeit eingebaut, die das Spiel noch realistischer werden lässt. Da Maxim auf einem fremden Planeten landet, versteht er natürlich die Sprache der Bewohner nicht und muss sie nach und nach erlernen. Dem Spieler geht es nicht anders. Die Worte sind zu Beginn des Spiels nicht zu verstehen. Erst mit der Zeit werden die Sätze klarer, denn der Spieler lernt mit Maxim zusammen.
Mit mehr als 100 einzigartigen Schauplätzen und einer fotorealistischen Grafik wird der Spieler in eindrucksvolle Landschaften und aufwendig gestaltete Hintergründe versetzt. Manche Landstriche sind mit einer üppigen Vegetation ausgestattet, während andere verwüstet und steinige sind. Mit den Gebäuden verhält es sich genauso. Der Spieler besucht eine hübsche kleine Bar, verbringt aber auch einige Zeit in einer kargen heruntergekommenen Zelle in einem Forschungszentrum. Dies sind nur ein paar der zahlreichen Schauplätze, denn Maxim durchreist das Land von Norden bis Süden. Der Kontrast ist auch zwischen den auf dem Planeten lebenden Wesen zu sehen. Wohlgenährte Bürger sind an der Macht, während andere Qualen erleiden. Mehr als 20 verschiedene Charaktere begegnen dem Protagonisten auf seinem Weg.
Die spannende Geschichte rund um Maxim und seinen Besuch auf einem fremden Planeten wird durch abwechslungsreiche und meist dezente und beruhigende Hintergrundmusik untermalt. Werden die Spielsituationen gefährlicher, wird auch die Musik etwas dramatischer. Soundeffekte sind der jeweiligen Situation angepasst und gut platziert. Einige Gespräche müssen geführt werden, um unserem Helden die nötigen Informationen zukommen zu lassen. Oft sind die Gespräche lang, doch nie langweilig, weil überflüssiges weggelassen wurde. Wichtige Themen können meist noch einmal angesprochen werden, müssen aber nicht wiederholt werden. Die Themen verschwinden erst dann, wenn die dazugehörigen Aufgaben erfüllt wurden.
Der Spieler erkundet die Schauplätze in der 1st-Person-Perspektive und kann die Umgebung mit Panoramablick erforschen. Es gibt keine Situationen, die ein frühzeitiges Spielende bedeuten. Trotzdem kann man zu jeder Zeit speichern. Speicherplätze sind ausreichend vorhanden. Das Menü bietet einige Optionen. So kann z.b. die Geschwindigkeit der Maus reguliert werden. Die Lautstärke der Soundeffekte, Sprachausgabe und Hintergrundmusik ist separat von einander einstellbar. Der Untertitel kann ein- oder ausgeschaltet werden und auch die Helligkeit ist regulierbar.
Fazit: "Inhabited Island – The Earthling" ist ein Science-Fiction-Adventure mit durchaus realistischen Zügen. Der Kampf um die Vorherrschaft ist seit Urzeiten ein Thema und auch die Erforschung des Weltraums hat bereits begonnen. Während der ca. 15 stündigen Spieldauer gerät der Spieler zusammen mit dem Protagonisten Maxim nicht nur einmal zwischen die Fronten der Macht. Die Spannung wird bis zum Schluss aufrecht erhalten und erst mit der Endsequenz erfährt man, was das Schicksal für alle bereit hält. Zusammen mit der detailreichen Grafik, der schönen Hintergrundmusik und den einfallsreichen Rätseln hat StepGames Inc. den Roman der Strugatsky Brüder zu einem interaktiven Abenteuer werden lassen, dass sicherlich auch deutschen Adventurefans gut gefallen wird.
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