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     Haus der 1000 Türen 4 - Im Bann des Bösen

   
verfasst am:    30. Mai 2016
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 92%
Sound 90%
Atmosphäre 90%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 93%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
93%
 
Emily und das innere Licht
Die Fotografin Emily findet ihr Leben langweilig und eintönig. Dies ändert sich jedoch schlagartig als eines Tages Kate Read an ihrer Tür klingelt und sie eindringlich bittet, mitzukommen. Alle weiteren Erklärungen soll Emily bei der Familie Lancaster im Haus der 1000 Türen erhalten. Endlich dort angekommen, erfährt die junge Fotografin, dass sie der letzte Teil der Blutlinie der Familie ist und die Gabe des inneren Lichtes besitzt. Nur sie ist in der Lage den Planeten zu retten, der von einer Infektion ungeahnten Ausmaßes bedroht wird. Ein auf der Erde eingeschlagener Meteor bringt eine Krankheit, die Menschen willenlos macht und in den Wahnsinn treibt. Obwohl das Haus der 1000 Türen sicher sein sollte, verschafft sich der Virus auch hier Zugang und verschleppt die Familienmitglieder Simon, Amanda und Sammy. Nur Gabriel, das Familienoberhaupt, sowie Kate und Emily konnten sich in Sicherheit bringen. Nun liegt es an Emily und ihrer Gabe ihre neue Familie zu retten. Mithilfe von Portalschlüsseln dringt sie in die neu erschaffenen Welten der drei entführten und infizierten Familienmitglieder ein. Währenddessen versucht Kate den Ursprung der Krankheit zu erörtern und zu zerstören. Wird es den beiden Frauen gelingen, die Krankheit zu besiegen und die Lancasters sicher ins Haus der 1000 Türen zurückzubringen?

Gameplay
Das Spiel bietet zu Beginn die Wahl zwischen einer kompletten Anleitung oder nur Bemerkungen bei speziellen Features. Das Tutorial ist aber nur möglich, wenn man den einfachen Spielmodus gewählt hat. Unter den Optionen befindet sich auch noch ein Hilfe-Button, der die wichtigsten Symbole in kurzen Worten erklärt. Die Inventarleiste lässt sich durch ein kleines Schloss fest arretieren. Gefundene Gegenstände, die mit einem "+" gekennzeichnet sind, müssen vorab noch komplettiert oder bearbeitet werden, damit sie im Spiel eingesetzt werden können. Die Schwierigkeitsgrade "Einfach", "Fortgeschritten", "Schwer" und "Standard" (hier sind alle Einstellungen selbst wählbar) können während des Spielverlaufs geändert werden. Je nach Modus benötigen der Tipp und der Lösen-Button 15 bis 90 Sekunden zum Wiederaufladen. Emily besitzt von Anfang an ein Tagebuch, das nicht nur die Story festhält, sondern auch ihre aktuellen Aufgaben sowie gefundene Zeichnungen und Codes beinhaltet. Links über der Inventarleiste befindet sich ebenfalls ein Aufgabenbutton, außerdem werden erledigte und neue Aufgaben kurz als Infos eingeblendet. Das Spiel verfügt auch über eine Übersichtskarte aus der Emilys Standort erkennbar ist und Szenen, in denen aktuelle Aufgaben erledigt werden können. Lange Laufwege sind nicht nötig, da man durch die Karte schnell von Ort zu Ort gelangen kann. Außer der Gabe des inneren Lichts findet unsere Heldin im Laufe des Spiels einige brauchbare Hilfsmittel. Mit dem Chronographen lassen sich defekte Gegenstände reparieren und durch den "Blick der Wahrheit" können versteckte Symbole sichtbar gemacht werden. Zu guter Letzt hat Emily ihre Katze Arya bei sich, die ihr schwer zugängliche Gegenstände beschaffen kann.

Aufgaben und Rätsel
Das Casual-Game bietet dem Spieler eine Vielzahl abwechslungsreicher Rätsel, z.B. Symbole verbinden, ohne dass sich die Linien kreuzen, Züge bilden, Schlösser knacken, Sternenbilder erstellen, ein Hütchenspiel gewinnen, Schnelligkeits- und Geschicklichkeitsspiele absolvieren und noch vieles mehr. Der Schwierigkeitsgrad reicht von leicht bis schwer, aber sie sind immer lösbar und nie langweilig. Durch die Minispiele, die man auch jederzeit überspringen kann, öffnet man meist verschlossene Objekte oder Türen.

Die Wimmelbildszenen werden alle nur einmal aufgesucht und sind zum Teil ziemlich knifflig. Meist sucht man die Gegenstände anhand ihrer Umrisse, um sie dann wieder in die Szene einzusetzen. Dabei erhält man kaum Hilfestellung bzw. der Cursor verändert sich nicht immer an gewissen Punkten, was die WBS zu einer Herausforderung macht. Teilweise beinhalten sie auch kleine Minispiele. Es gibt aber auch einfachere WBS, in denen man Teilstücke eines ganzen Gegenstandes finden muss oder die Objekte anhand einer Textliste gesucht werden müssen. Nach Beendigung einer WBS erhält man ein nützliches Element für das Inventar. Der Tipp zeigt einen der gesuchten Gegenstände in der Szene an.
Ansonsten deutet der Tipp im Spiel auf Bereiche hin, die man in der Nahansicht genauer untersuchen sollte.

Grafik und Sound
Unter dem Menüpunkt Optionen lassen sich die Lautstärken der Musik, Sounds, Umgebungsgeräusche und Stimmen regeln. Hier lässt sich auch der Cursor bestimmen und auf Vollbild einstellen. Die grafische Darstellung ist komplett im gezeichneten Stil. Die Konturen heben sich scharf voneinander ab und auch farblich wurde die Grafik gut abgestimmt, wobei die Farben Purpur und lila hervorstechen. Jede Szene wurde mit beweglichen Animationen wie Feuer, Ketten, Fahnen und Wolken versehen. Alle Details lassen sich sehr gut in den Szenen erkennen. Auch die Filmsequenzen sind sehenswert und laufen sehr flüssig ab. Die Sprachausgabe erfolgt in Englisch mit einem deutschen Untertitel. Bei den Dialogen bewegen sich die Lippen der Protagonisten konform zum gesprochenen Text und die Synchronstimmen passen sehr gut zu den einzelnen Charakteren. Der Soundtrack wurde optimal in den Spielverlauf eingebunden. Mal ist die Musik spannend, mal mystisch oder melancholisch. Auch die Hintergrundgeräusche wie der rauschende Wind, zerspringendes Glas oder Motorengeräusche stören nicht, sondern wurden immer passend in die Szenen integriert.

Extras
Die Sammleredition bietet einige zusätzliche Features. In den Szenen kann man 48 böse Gesichter entdecken und 20 Auszeichnungen erspielen. Einige davon erhält man automatisch im Verlauf des Spiels, andere jedoch muss man sich erarbeiten, indem man z.B. keine Tipps verwendet, WBS in einer gewissen Zeit absolviert, Minispiele nicht überspringt usw. Unter den Extras kann man sich auch 9 Konzeptentwürfe, die Filmsequenzen, 9 Wallpapers, das Making-Of und 9 Soundtracks anschauen und anhören. Man kann hier seine Errungenschaften einsehen und wie viele böse Gesichter man bereits gefunden hat. Ebenso befindet sich in der Sammleredition das Handbuch mit der kompletten Lösung zum Spiel. Nach Abschluss des Hauptspiels wird auch das Bonuskapitel freigeschaltet, wobei man hier die WBS jeweils zwei Mal aufsucht und die Gegenstände nur anhand einer Textliste gesucht werden müssen. Im Bonusspiel erfährt man die Geschichte von Kate, die den Ursprung des Meteors sucht, um so das Böse zu vernichten.

Fazit
"Haus der 1000 Türen 4 - Im Bann des Bösen" ist ein rundum gelungenes Casual-Game. Die spannende Geschichte ist in 5 Kapitel und das Bonusspiel aufgeteilt. Die Inventarrätsel sind teilweise knifflig aber immer logisch. Das Game lässt sich flüssig spielen, da die Inventarleiste nie überfüllt, manchmal sogar ganz leer ist. Die interaktiven WBS sind teilweise eine tolle Herausforderung, da wenig Hilfestellung geboten wird. Auch die verschiedensten Arten der Minispiele, die von leicht bis schwer reichen, machen richtig Spaß. Die musikalische und optische Darstellung sind ein Ohren- und Augenschmaus. Jede einzelne Portalwelt wurde grafisch sehr gut umgesetzt. Simons Roboterstadt wirkt etwas kindlich, während das neu erschaffene künstlerische Paris von Amanda sehr pompös erscheint. Auch Sammys verlorene Welt in der Eislandschaft hat seinen eigenen Charme. Sehr oft ist auch Emilys eigene Stimme im Spiel zu hören. Der Preis des Spiels ist bei einer Spieldauer von fünfeinhalb Stunden für das Hauptspiel und eineinhalb Stunden für das Bonuskapitel und unter Anbetracht der vielen Extras absolut angemessen.
  
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