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     King's Quest (Kapitel 5 - Ritterdämmerung)

   
verfasst am:    06. November 2016
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 93%
Sound 93%
Atmosphäre 84%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 80%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
90%
 
König Grahams letztes Abenteuer
Der alte König Graham liegt im Sterben. Seine Enkelin Gwendolyn ist darüber so verzweifelt und will ihren Opa noch nicht gehen lassen. Es muss doch eine Möglichkeit geben, mit Zauberei das Leben des Großvaters zu verlängern. Er versucht seine Enkelin zu beruhigen, denn es gibt noch ein letztes bisher noch nicht erzähltes Abenteuer, das König Graham für alle Zeiten im Gedächtnis seiner Lieben unsterblich machen wird. Doch leider spielen die Gedächtnislücken des alten Mannes ihm ab und zu einen Streich. Daher ist er nicht mehr in der Lage, die Geschichte alleine zu erzählen und bittet Gwendolyn sie mit ihm zusammen zu beenden: Bereits als betagter 77er Jähriger kann es König Graham immer noch nicht lassen, das Abenteuer zu suchen. So macht er sich auf den Weg in die Stadt. Zu seinem Entsetzen muss der alte König feststellen, dass Daventry und die angrenzenden Wälder in Flammen stehen. Natürlich steckt einmal wieder sein Erzfeind, der Kobold Manny, hinter dieser abscheulichen Tat. Er fordert den König zu einem letzten Duell auf. Zuerst einmal muss Graham jedoch die 4 Schlüssel für das besondere Schloss finden, mit der er das Stadttor gesichert hat. Denn ohne die Schlüssel kann er nicht noch einmal in die Drachenhöhle zurückkehren, in der Manny immer gehaust hat. Leider hat er vergessen, wo er sie versteckt hat. Aber er hat Hinweise hinterlassen, damit er die Schlüssel finden kann. Erst wenn er diese Aufgabe gelöst hat, kann er sich Manny auf der schwebenden Insel zu einem letzten Rätselduell stellen. Der Preis des Siegers ist nichts Geringeres als Daventry. Gewinnt Graham, wird das Königreich weiterbestehen, gewinnt jedoch Manny, wird dieser mit Freuden Daventry auslöschen. Doch spielt Manny mit fairen Mitteln oder wird er versuchen, mit unerlaubten Tricks den alten König zu überlisten?

Gameplay
Im Vergleich zu den Vorgängerteilen hat sich das Gameplay auch im letzten Kapitel nicht verändert. Das komplette Adventuregame wird fast ausschließlich über die Tastatur gespielt. Über die Pfeiltasten oder über die Tasten W, A, S und D lenkt man König Graham durch die Spielszenen. Die Maus kann nur zur Auswahl von Objekten im Inventar oder bei den Rätseln verwendet werden. Aber auch diese Dinge können bei Bedarf mit der Tastatur gehandhabt werden. Mit der Leertaste kann man gefundene Gegenstände aufheben, benutzen oder eine Aktion durchführen. Im Menü gibt es auch eine Erläuterung der wichtigsten Tasten. Das Inventar befindet sich wie immer oben links und ist als kleiner Rucksack sichtbar. Mit der Tab-Taste öffnet und schließt man das Inventar, welches sich dann unten im Bild aufklappt. Klickt man auf einen Gegenstand im Inventar, gibt der alte König Graham einen Kommentar ab. Innerhalb des Inventars lassen sich die Gegenstände nicht miteinander kombinieren. Einsetzbar ist einer der Gegenstände nur dann, wenn trotz des offenen Inventars im Hintergrund die Szene zu erkennen ist. Das Spiel besitzt weder ein Tagebuch noch eine Übersichtskarte, was zur Folge hat, dass man auf der Suche nach den 4 Schlüsseln eine Menge Laufwege durch Daventry in Kauf nehmen muss, da viele Orte mehrfach besucht werden müssen. Hotspots gibt es glücklicherweise auch im diesem Kapitel nicht. Einen eigenen Spielstand kann man leider nicht selbst anlegen. Das Spiel speichert automatisch vor und nach wichtigen Aktionen oder Filmsequenzen und überschreibt dann immer den aktuellen Spielstand. Sobald unten links das Zeichen einer Krone aufblinkt, hat man einen Speicherpunkt im Spiel erreicht. Mit der Taste R können Dialoge übersprungen werden, was allerdings nicht immer funktioniert.

Aufgaben und Rätsel
Auch das letzte Kapitel ist vollgepackt mit Inventarrätseln und einem Rätselduell am Ende. Um die 4 Schlüssel für das Stadttor zu finden, muss Graham an verschiedenen Orten gefundene Gegenstände mit Hilfe der Hinweise korrekt einsetzen. Das ist leider mit sehr vielen Laufwegen durch ganz Daventry verbunden. Das Rätselduell am Ende findet auf der schwebenden Insel statt und beinhaltet verschiedene Arten von Denksportaufgaben wie z.B. Matheaufgaben, Sudoku usw. Aber auch ein Wiedersehen mit Rätseln aus dem Eispalast des vierten Kapitels oder das Einstellen einer Spieluhr wie im zweiten Kapitel sind enthalten. Der Schwierigkeitsgrad der Minispiele reicht von leicht bis mittelschwer. Es gibt auch in diesem Kapitel nur einen linearen Lösungsweg. Wo man aber letztendlich seine Hinweise findet, hängt davon ab wie man sich in den vorangegangen Kapiteln entschieden hat. In den gesamten fünf Kapiteln können 53 Errungenschaften erreicht werden. Einige davon sind versteckt, andere wiederum erhält man automatisch im Verlauf des Spiels. Wenn man alle verschiedenen Optionen spielen möchte und sich alle Errungenschaften sichern will, ist es ratsam, ab und zu die Spielstände in gesonderte Verzeichnisse abzuspeichern, damit man nicht immer von ganz vorne beginnen muss.

Grafik und Sound
Über den Menüpunkt "Einstellungen" kann man die gesamte Lautstärke oder gesondert die Lautstärke der Musik, der Effekte und Dialoge regeln. Hier kann man auch die Untertitel ein- oder ausblenden. Auch den Vollbildmodus und die Auflösung sowie VSynch lassen sich ein- oder ausschalten. Die Untertitel sowie die Sprachausgabe sind in deutscher Sprache. Die gezeichnete grafische Darstellung unterscheidet sich nicht von den Vorgängerspielen. Daventry blüht zu Beginn dieses Kapitels mehr denn je, denn Graham hat einen wunderschönen Rosengarten anlegen lassen. Die verschiedenen Schauplätze weisen alle einen unterschiedlichen Charme auf. Selbst das abgebrannte Daventry wurde gekonnt und mit dunklen Farben trist in Szene gesetzt. Auch die Charaktere wurden wieder sehr liebevoll gestaltet. Die Emotionen der Figuren sind wunderbar an deren Mimik und Körperhaltung erkennbar. Mit jedem Kapitel werden die altbekannten Personen in den Abenteuern wieder etwas älter dargestellt. Kein Wunder, denn König Graham ist in seinem letzten Abenteuer bereits 77 Jahre alt. Er bewegt sich zwar immer noch flink durch die Szenen, aber mittlerweile hat man ihm ein paar O-Beine verpasst und jeder Treppenabstieg endet mit einem kleinen Plumps. Gelegentlich hört man ihn auch über seine Knie oder Knöchel jammern. Gegenstände wie große Leitern sind ihm zu schwer geworden, sodass er beim Herausziehen eines solchen Hilfsmittels das Übergewicht bekommt und wie eine Schildkröte auf den Rücken fällt. Seine Gedächtnislücken werden hervorragend als weißer Nebel dargestellt. Die Stimmen wurden ebenfalls dem Alter der Charaktere angepasst. Der Soundtrack, die Effekt- und Umgebungsgeräusche sind so toll in den Szenen eingebunden wie auch in den vorangegangenen Kapiteln. Die Lippenbewegungen stimmen größtenteils mit den Dialogen überein.

Fazit
Trotz des zwar traurigen aber absehbaren Endes des letzten Kapitels bietet das Spiel wieder mehr Humor als im Kapitel davor. Die Rätsel sind zwar nicht sehr schwer, aber abwechslungsreicher als bisher. Einen kleinen Part im Spiel muss man mit einer umgekehrten Steuerung spielen, was die Gedächtnislücken des Königs ausdrücken soll. Auch eine Sequenz, die an die pixeligen Anfänge der Computerspiele und vor allem der King's Quest Reihe erinnert, wurde toll eingebaut. Glücklicherweise hat man komplett auf Actioneinlagen verzichtet. Das letzte Kapitel bietet eine Spieldauer von ungefähr 3 Stunden. Die wunderschöne Grafik sowie die passenden Effekt- und Umgebungsgeräusche knüpfen im fünften Teil nahtlos an die bisherigen Kapitel an und es gibt nichts zu bemängeln. Die Bewegungen von König Graham werden seinem Alter gemäß sehr gekonnt umgesetzt und sorgen für den einen oder anderen Lacher. Leider sind sehr viele Laufwege zu absolvieren, bis man zum Showdown auf die schwebende Insel gelangt. Nach jedem gelösten Rätsel auf der Insel gibt es einen Speicherpunkt, liegt man also einmal falsch, muss man nicht alle Aufgaben nochmal von vorne beginnen. Das Spiel endet zwar sehr emotional und traurig, aber die kleine Gwendolyn lässt uns durch einem Blick in den Zauberspiegel mit einem Hoffnungsschimmer zurück. Daher kann man sich jetzt schon auf den Epilog freuen, der noch vor Ende des Jahres erscheinen soll.
  
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