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     Redemption Cemetery 07 - Die Uhr des Schicksals

   
verfasst am:    13. Mai 2017
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 90%
Sound 93%
Atmosphäre 93%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 93%
Relation: Preis/Spieldauer

90%

Gesamtwertung
92%
 
Der verfluchte Bahnhof
Nichtsahnend fĂ€hrst du mit der Rolltreppe an der Haltestelle West Park Station nach unten zur U-Bahn. Aus den Lautsprechern ertönen plötzlich komische Stimmen, grelle Blitze blenden dich und du findest dich unvermittelt ins Jahr 1949 zurĂŒckversetzt, als die U-Bahn gerade gebaut wurde. Als ob das nicht schon genug wĂ€re, ist der Untergrund gleichzeitig ein alter und vergessener Friedhof. Die Seelen von einigen Verstorbenen finden keine Ruhe und bitten dich um Hilfe. Mithilfe von Zeitportalen sollst du in die Vergangenheit der Geister reisen, um deren Geschichten zu verĂ€ndern und zum Guten zu wenden. Doch dieses Mal musst du nicht nur die Seelen der Verstorbenen, sondern auch deine eigene retten. Der Tod hat deine Seele als Pfand fĂŒr die Uhr des Schicksals einbehalten. Mit dieser Uhr ist es dir möglich, an zwei Orten gleichzeitig zu sein, denn nur so kannst du die gequĂ€lten Seelen von ihren Leiden befreien. Doch wird es dir gelingen, alle zu retten? Am Ende liegt die Entscheidung einzig und allein bei dir.

Gameplay
Je nachdem fĂŒr welchen Schwierigkeitsgrad man sich zu Beginn entscheidet, erhĂ€lt man entweder ein vollstĂ€ndiges Tutorial, es werden nur Besonderheiten angezeigt oder gar nichts. Die Inventarleiste lĂ€sst sich arretieren. Gefundene GegenstĂ€nde, die mit einem kleinen Totenkopf versehen sind, können erst nach deren Modifikation verwendet werden. Die Spielmodi "Leicht", "Normal", "Schwierig" und "Individuell" entscheiden darĂŒber, wie lange der Tipp und das Überspringen von Minispielen benötigen, um sich aufzuladen, wobei beide miteinander gekoppelt sind. Möchte man, dass sich der Tipp schneller lĂ€dt, verlĂ€ngert sich dadurch die Skip-Funktion und andersherum. Mit der Übersichtskarte kann man schnell von einem Ort zu einem anderen gelangen. Sie zeigt auch an, wo sich der Spieler derzeit aufhĂ€lt. Es geht jedoch nicht daraus hervor, wo gerade Aktionen möglich sind. Rechts neben der Inventarleiste befindet sich der Aufgabenbutton, der anzeigt, was man gerade zu erledigen hat.

Aufgaben und RĂ€tsel
Das Spiel bietet eine Vielzahl unterschiedlichster RĂ€tsel, die alle durch einen Infotext gut erlĂ€utert werden. Man muss z. B. das Geburts- und Sterbejahr auf einem Grabstein korrekt eintragen, Matheaufgaben lösen, eine Waage ausbalancieren, diverse SchiebrĂ€tsel lösen, Kartenspiele gewinnen, Werkzeuge in der richten Reihenfolge benutzen, Buchstaben aus Papierschnipseln zusammenstellen und noch vieles mehr. Den Schwierigkeitsgrad kann man bei vielen Minispielen selbst wĂ€hlen, doch auch im entspannten Modus sind ein paar echte KopfnĂŒsse dabei. Die RĂ€tsel können auch ĂŒbersprungen werden.

Die WBS werden meistens zwei Mal aufgesucht. Die GegenstĂ€nde mĂŒssen anhand einer erzĂ€hlten Geschichte oder Textliste gefunden werden. Manchmal mĂŒssen Paare gesucht und Objekte anhand ihrer Silhouette erkannt werden. Rot markierte Elemente können nur durch eine gesonderte Aktion entdeckt werden. Besonders gut fand ich die WBS im Theater, bei der man bekannte StĂŒcke wie Hamlet, Don Quichote usw. anhand von jeweils zwei dazu passenden GegenstĂ€nden erkennen musste. Die Szenen wurden nicht ĂŒberladen, sodass die gesuchten Objekte meist recht schnell gefunden werden. Wer keine Lust auf WBS hat, kann jederzeit zu einem Memory-Spiel wechseln und wieder zurĂŒck. Nach jeder WBS erhĂ€lt man einen nĂŒtzlichen Gegenstand fĂŒr das Inventar. Der Tipp zeigt Elemente in der WBS an. Ansonsten ist der Tipp im Spiel richtungsweisend.

Grafik und Sound
Die LautstĂ€rke der Musik, Töne und Stimmen können unter dem MenĂŒpunkt Optionen getrennt voneinander geregelt werden. Man kann die Art des Cursors wĂ€hlen und auf Vollbild einstellen. Die Grafik ist im gezeichneten Stil mit sehr dunklen Farben, die die Stimmung aber sehr gut wiedergibt. Auch die kleinsten Details sind in den Szenen gut erkennbar, und bewegliche Animationen sind ausreichend vorhanden. In den Gesichtern der ruhelosen Geister wurden deren Leid und Emotionen gut eingefangen. Die Filmsequenzen laufen durchwegs flĂŒssig ab und setzen immer im richtigen Moment ein. Die Sprachausgabe erfolgt in Englisch mit einem deutschen Untertitel. Bei den Dialogen bewegen sich die Lippen der Spielfiguren konform zum gesprochenen Text. Bei den Geistern hat man die Stimmen noch mit einem leichten Hall unterlegt, sodass sie wirklich gespenstisch wirken. Die Musik ist mal spannend laut, dann wieder leise und unheimlich, je nach Situation. Oft hat man zugunsten der Töne ganz auf die Musik verzichtet. Die GerĂ€usche wie der Wind, das Feuer und noch viele weitere Sounds stören keineswegs, im Gegenteil, sie wurden passend im Spiel platziert.

Fazit
Eigentlich sollte man meinen, dass es irgendwann mal langweilig wird, die Vergangenheit verschiedener Geister geradezurĂŒcken, damit ihre Seelen Frieden finden. Aber weit gefehlt, denn der siebte Teil der "Redemption Cemetery"-Reihe nimmt von Anfang an ein rasantes Tempo auf. Man hat alle HĂ€nde voll zu tun, um mit der Totenuhr an zwei PlĂ€tzen gleichzeitig sein zu können. StĂ€ndig hat man das GefĂŒhl unter Zeitdruck zu stehen - obwohl ĂŒberhaupt keine Zeitlimits vorhanden sind - und ertappt sich gelegentlich beim nervösen NĂ€gelkauen. Das Spiel ist vollgepackt mit kniffligen RĂ€tseln und auch an Spannung wird hier einiges geboten. Die Musik und GerĂ€usche tragen ihr Übriges dazu bei. Die Geschichte ist dementsprechend mitreißend und wird flĂŒssig erzĂ€hlt. Auch die InventarrĂ€tsel haben es mitunter in sich. Die verschiedenen Arten der WBS bzw. die Möglichkeit auf ein Memory-Spiel zu wechseln, bieten noch zusĂ€tzliche Abwechslung. Aufgrund des Schwierigkeitsgrads wĂŒrde ich das Spiel fĂŒr AnfĂ€nger nicht empfehlen. Auch zartbesaitete Zeitgenossen könnten mit einigen Szenen Schwierigkeiten bekommen. Dass man den Tod als kleines MĂ€dchen darstellt, sagt schon einiges. Am Ende muss man auch die Entscheidung treffen, wen man retten will. Erfahrenen Spielern des Genres kann ich dieses Casual-Game nur empfehlen, denn die knapp vier Stunden Spielzeit sind wie im Flug vergangen.
  
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