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Beyond a Steel Sky
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Story
Am Ende des ursprünglichen Kultspielst "Beneath a Steel Sky" konnte der Protagonist, Robert Foster, Union-City von der Schreckensherrschaft des bösartigen "LINC" Computersystems befreien. Somit erhielt die Stadt eine neue Chance auf eine Zukunft ohne Tyrannei und Foster kehrte, mit Blick auf ein ruhiges Dorfleben, in seine Heimat -the Gap- (das spielerische Outback) zurück.
Die Handlung von "Beyond a Steel Sky" setzt 10 Jahre danach an. In Fosters Dorf wurde am helllichten Tag ein Kind entführt. Wer mag wohl dahinter stecken? Die Spuren führen jedenfalls direkt zu den Toren Union-Citys. Augenscheinlich avancierte die große Cyberpunk-Metropole zu einer richtigen Utopie, doch der Schein trügt. Je tiefer Foster recherchiert, umso deutlicher wird seine Erkenntnis, dass hinter der glänzenden Fassade etwas sehr faules in Union-City vor sich geht.
Gameplay
Vorkenntnisse des vor 26 Jahren erschienenen Vorgängers werden zum Spielen nicht unbedingt benötigt, empfehlenswert wären jedoch Kenntnisse der Vorgeschichte. Es wird während des Spiels mehrmals auf diese angespielt. Gewisser Weise erntet Foster im aktuellen Spiel die Folgen seiner Handlungen aus "Beneath a Steel Sky". Insbesondere durch die Tatsache, dass er seinem Droiden-Freund Joey 10 Jahre zuvor die Macht überließ, bzw. dass er einen Computer entmachtete, nur um einem anderen die Verantwortung für das Wohl der Bürger zu übertragen, hat Auswirkungen. Wie man im Laufe des Spiels erfährt, sind Droiden auch nicht fehlerfrei, genau wie der Mensch. Joey tritt auch im aktuellen Spiel auf. Eine kurze Sequenz lang muss der Spieler sogar seine Rolle übernehmen. Wie dem auch sei, glaube ich, dass man sich ohne diese Grundkenntnisse evtl. etwas vergrault fühlt, beim Eintauchen in die aktuelle Handlung. Eine Zusammenfassung der Vorgängergeschichte, die man im Internet gewiss leicht findet, sollte das Problem beheben. Es wäre großartig, wenn die Entwickler es in Betracht ziehen würden, künftig in Rahmen eines Updates eine strukturierte Zusammenfassung des Vorgängers ins Spiel einzubauen.
"Beneath a Steel Sky" ist übrigens KOSTENLOS erhältlich auf verschiedenen Plattformen, falls man mal Lust auf das volle Programm hat.
Für die Steuerung kann man entweder einen Game-Controller oder eine Kombination aus Maus und Tastatur verwenden. Beim Letzteren dient die Maus zur Justierung des Kamerawinkels. Sie wird aber auch zur Interaktion mit sowohl physischen Hotspots (linke Maustaste) als auch mit WLAN-Gerätsignalen, die sich in der unmittelbaren Umgebung befinden (rechte Maustaste, siehe unter "Aufgaben & Rätsel") verwendet. Gleichzeitig wird die Spielfigur mit der Tastatur, via Pfeil- oder WASD-Tasten durch die 3D Spielumgebung aus der 3rd-Person-Perspektive bewegt. Das Funktionalitätsspektrum bei Interaktionen mit physischen Hotspots beinhaltet die Möglichkeit, Gegenstände zu betrachten und zu benutzen, andere Spielfiguren anzusprechen und Inventarobjekte anzuwenden. Der Zugriff auf das Inventar wird nur an den Stellen ermöglicht, wo eine Aktion ein Rätsel vorantreibt. Sinnloses Herumexperimentieren mit Inventarobjekten ist also nicht möglich. Meiner Meinung nach mit gutem Recht, denn es würde das Gameplay nur unnötig erschweren. Diese bietet nämlich zusätzlich zu Kombinationsrätseln noch viele andere Features an. Kombinationen innerhalb des Inventars, bei denen man etwas Nützliches aus einigen, an sich wertlosen, Inventargegenständen bastelt, gibt es ebenfalls nicht. Zu dieser fehlenden Funktion sage ich allerdings: Schade.
Kurz nach Erscheinen des Spiels gab es mehrere Bugmeldungen in den relevanten Foren, was mich beim Spielen zu erhöhter Aufmerksamkeit veranlasste. Glücklicherweise sind mir keine schwerwiegenden Fehler begegnet (Controller-Steuerung habe ich NICHT getestet!!). Es mag sein, dass ich viele der Bugs einfach ausgesessen habe, denn mit dem Spielen habe ich erst begonnen, als der Entwickler einen umfangreichen Patch eingeführt hat, der sämtliche schwerwiegenden Fehler behoben hat. Ein paar geringfügige Makel sind mir dennoch über den Weg gelaufen. Ich kann mich z.B. an ein paar sture Hotspots erinnern, die sich nur von einem bestimmten Annährungswinkel aus anklicken ließen. Einmal blieb das Spiel sogar ganz hängen. Doch reproduzieren konnte ich den Fehler nicht und ein einziges Vorkommen reicht wohl kaum aus für eine Bugbezeichnung. Recht nervig war, dass ich am 1. bis 3. Spieltag das Spiel nicht richtig schließen konnte. Sobald man die Spielumgebung mittels der passenden Schaltfläche verließ, musste "Steam" neugestartet werden, um das Spiel wieder starten zu können. Letzteres verschwand jedoch am 4. Spieltag, entweder durch eine Aktualisierung vom Entwickler oder durch Steam.
Zusatzmaterial wie z.B. Errungenschaften und Sammelkarten gibt es momentan noch nicht. Laut Entwickler befinden sich diese zurzeit in Entwicklung und werden bald hinzugefügt.
Aufgaben & Rätsel
Früh im Spiel erlangt man einen präparierten Scanner, der es Foster ermöglicht, fast jedes elektronische Gerät in seiner Nähe zu manipulieren. So spendieren z.B. Getränkeautomaten unberechtigt eine Dose, lassen sich die Inhalte auf Smart-Werbefläche eintauschen und sogar die Verhaltensweisen von Robotern umfunktionieren. Union-City wird ganz von Hi-Tec angetrieben und dementsprechend finden Rätsel oft ihre Lösung auf einer virtuellen Ebene. Es gilt nicht länger die Denkweise, dass man eine Tür gewaltsam mittels eines eingesammelten Brecheisens aufschließt, sondern wie man die entsprechenden Zugangsrechte auf die eigenen ID-Implantate überträgt. Oft geht es in einem Rätsel darum, den normalen Lauf der Dinge, z.B. die automatisierte Aufgabensequenz eines Putzroboters, ganz genau zu beobachten und sie dann mit Hilfe des Scanners zu Gunsten Fosters Aufgabe zu beeinflussen.
Dennoch kommen auch gute alte Laufarbeit und Low-Tec Kombinationsrätsel zum Einsatz. Die Story führt Foster über einige Stadtbereiche, darunter: The Gap, die Innenstadt, das städtische Recycling-Zentrum (Wartungsbereich) und das Cyberhirn von Minus - die über Union-City wachende KI. Die atmosphärische Vielfalt zieht entsprechend unterschiedliche Herausforderungen mit sich. Klar ist, dass man in der Innenstadt, wo es von Technik wimmelt, häufiger zum Scanner greift, der aber auf dem fabrikähnlichen Gelände des Recycling-Zentrum gar nicht so nützlich ist, wie ein Brecheisen und ein Ventilrad. Ins Hirn des städtischen KI-Systems loggt man sich zwei Mal ein und spielt dabei eine einer Puzzleplattform ähnliche Sequenz. Springen, kämpfen, also die Aktion-Merkmale eines Plattformers sind nicht dabei, eher eine Verkettung leicht zu lösender technischer Aufgaben.
Falls man in Ratlosigkeit verfällt, sollte man zunächst sein aktuelles Ziel überprüfen. Manchmal reicht dies für einen nützlichen Einfall aus. Das Ziel befindet sich auf dem Pause-Bildschirm (ESC-Taste), gleich neben einem ausgezeichneten Hinweissystem. Die Hinweise führen schrittweise zur Lösung. Der erste und zweite Tipp deuten meisten nur subtil auf die richtige Spur, beim dritten jedoch besteht bereits Spoiler-Alarm.
Grafik und Sound Im Vergleich zum verpixelten Vorgänger aus dem Jahr 1994, spielt sich "Beyond a steel Sky", optisch und akustisch wie in einem anderen Universum. Den Spieler erwartet eine hochauflösende, 3-dimensionale Spielumgebung, die man Dank der justierbaren Kamera aus einem dynamischen Sichtwinkel um 360 Grad horizontal und 180 Grad vertikal erforschen kann. Zudem kann man sich auf üppig ausgestattete Schauplätze und realitätsähnliche Spielfiguren freuen. Letztere weisen zwar nur minimale Mimik und etwas grobe Gestik auf, sind aber sonst sehr stilvoll entworfen worden, mit großem Bedacht auf deren Kleidung, Haarschnitt und Zubehör, wie z.B. Schmuck. Im selben Atemzug mit den menschlichen Spielfiguren sollten sämtliche Bots und Droiden erwähnt werden. Auf einige davon, wie Joeys Staubsaugerbot-Gehäuse und der Fasstransporter, traf man bereits im Vorgänger. Nun darf man sie in voller 3D-Optik neben neuen fantasievollen mechanischen Kreationen erleben.
Untertitel und lokalisierte Oberflächen stehen in 14 Sprachen, einschließlich Deutsch zur Verfügung. Zum jetzigen Zeitpunkt wird eine vollständige Sprachausgabe ausschließlich auf Englisch angeboten, doch laut Entwickler befindet sich zusätzlich eine deutsche Sprachausgabe derzeit in der Aufnahmephase und soll demnächst erscheinen.
Fazit
"Beyond a Steel Sky" ist eine Fortsetzung des 1994 erschienenen Point & Click Adventures "Beneath a Steel Sky". Hinter dem Projekt steht Entwickler & Publisher "Revolution Software", der Adventure-Liebhabern aus der "Baphomets Fluch" Spielreihe bekannt sein dürfte.
Storymäßig strebt "Beyond a Steel Sky" danach, eine eigenständige Geschichte zu erzählen, doch diese ist räumlich und thematisch zu sehr mit dem Vorgänger verwoben, so dass man kaum über die eine Geschichte reden kann ohne die andere miteinzubeziehen. Streng genommen geht es im aktuellen Spiel um ein entführtes Kind, aber im Endeffekt läuft die Handlung ziemlich durchschaubar darauf hinaus, dass Foster sich (mal wieder) einer größenwahnsinnig gewordenen KI, die das eigentliche Sagen in Union-City hat, entgegenstellen muss.
Technisch gesehen, bietet das Spiel tolle Grafiken und ein ausgezeichnetes Rätseldesign. Die kurz nach Erscheinungstermin angehäuften Bug-Meldungen scheinen kaum mehr einzufließen, was darauf hindeutet, dass zumindest die schwerwiegendsten erfolgreich behoben wurden. Mir sind jedenfalls beim Spielen keine bedeutenden Fehler über den Weg gelaufen.
Alles in allem fand ich es sehr schön und richtig nostalgisch, dass der Klassiker "Beneath a Steel Sky" selbst nach all den Jahren nicht in Vergessenheit geraten ist und nun auch eine zweite Folge in voller 3D Grafik mit allem Drum und Dran erhalten hat. Zum Spielen brauchte ich ca. 13,5 Stunden. Einsteiger und Errungenschafts-Jäger (sobald Errungenschaften dazu kommen) werden vermutlich noch ein paar Spielstunden zulegen können. So oder so handelt es sich um ein Spiel in voller Länge, das ich sehr gerne weiterempfehle!
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