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Creaks
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Allein unter Monstern
Ein junger Mann sitzt abends an seinem Schreibtisch, um zu arbeiten, als plötzlich die Erde bebt. Die GlĂŒhbirne platzt, sodass das Licht erlischt, und zu allem Ăberfluss rollt sich auch noch die Tapete von der Wand. Aber Moment mal⊠was ist das? Eine GeheimtĂŒr wird sichtbar. Die Neugier siegt und so klettert der Held der Geschichte durch die TĂŒr, folgt einem Gang und steigt schlieĂlich eine ellenlange Leiter hinunter. Doch was ihn dort unten erwartet, damit hĂ€tte er sicher nicht gerechnet. Ein Labyrinth aus GĂ€ngen, SchĂ€chten und Höhlen mit Leitern sowie FahrstĂŒhlen versehen und zum Teil sogar mit Möbeln eingerichtet und mit BĂŒchern ausgestattet. Doch etwas geht nicht mit rechten Dingen zu. Sind alle Tiere hier so aggressiv wie der Hund, der ihm schon bald begegnet, und warum kann dieser nicht durch einen Lichtschein hindurch gehen? Und dann immer wieder dieses Beben. Schon bald wird unser Held die Ursache fĂŒr das Beben herausfinden und beschlieĂt, den eigentĂŒmlichen Bewohnern, dieser geheimen Welt zu helfen.
Gameplay
Dieses neue Abenteuer von Amanita Design wird mit der Tastatur gesteuert. Man bewegt den Protagonisten mit Hilfe der Pfeiltasten in der Horizontalen. Nach oben springen kann unser Held nicht und nach unten springt er nur dann, wenn der Abstand zur unteren Ebene nicht zu groĂ ist. Kleinere LĂŒcken in der Horizontalen kann er ebenfalls mit einem Sprung ĂŒberwinden. Dazu hĂ€lt man die Pfeiltaste gedrĂŒckt, in deren Richtung man springen möchte - also Pfeil nach unten oder Pfeile nach rechts oder links - und betĂ€tigt dann die Leertaste. Diese wird ebenfalls verwendet, um Schalter, Hebel und Knöpfe zu betĂ€tigen, mit denen man eine Lampe anschalten, eine Barriere bewegen oder einen Fahrstuhl bedienen kann. Im spĂ€teren Verlauf kommt auch noch die Taste STRG hinzu. Unser junger Mann erhĂ€lt nĂ€mlich am Ende des ersten Drittels des Spiels ein Amulett, mit dessen Hilfe er bestimmte Lampen aus der Ferne an- und ausschalten kann. Diese Lampen besitzen eine grĂŒne LED, wodurch sie leicht zu erkennen sind. Das Amulett dient als Fernbedienung.
Im Laufe des Spiels musst du dir alle möglichen Dinge zu Nutze machen, um von einem Ende des Raums zum anderen zu gelangen. Du kannst mit Hilfe von Hebeln BĂŒcherregale bewegen, Holzbarrieren verschieben, Plattformen nach oben und unten bewegen und vieles mehr. Viel wichtiger sind jedoch die Kreaturen, denen du begegnest. Sie alle töten dich, wenn du ihnen zu nahe kommst. (Das Spiel setzt jedoch jedes Mal an derselben Stelle wieder ein.) Aber du kannst dir ihr Verhalten auch zu Nutze machen und musst dies sogar. Hunde bellen zunĂ€chst und laufen dir hinter her, wenn du ihnen zu nahe kommst. Allerdings werden sie auch wie all die anderen kleinen Monstertiere zu harmlosen MöbelstĂŒcken, wenn sie vom Lichtschein direkt getroffen werden. Quallen schweben einfach nur immer ihren Weg entlang, Ziegen grasen friedlich, wenn du sie in Ruhe lĂ€sst. Wasserrohre richten sich nach dir aus, wenn du nah genug an sie herangehst. Und dann wĂ€ren da noch die Schatten. Der mĂ€nnliche Schatten bewegt sich synchron mit dir in dieselbe Richtung, in die auch du gehst. Der weibliche Schatten hingegen bewegt sich genau entgegengesetzt auf dieselbe Weise wie du. Gehst du nach links, geht er, pardon sie, nach rechts.
Das Spiel speichert von Zeit zu Zeit automatisch, was man an einer oben rechts im Bild eingeblendeten Feder erkennen kann. Die Level-AnfĂ€nge werden zudem ebenfalls gespeichert, sodass man ein Level jederzeit wiederholen kann. Dies ist sehr nĂŒtzlich, wenn man auf Erfolgsjagd ist und einen Erfolg verpasst haben sollte. Man muss nicht immer gleich das ganze Spiel von vorne spielen, sondern kann den Level aufrufen, den man benötigt. 28 dieser Errungenschaften können im Laufe des Spiels eingesammelt werden. Viele davon haben mit GemĂ€lden zu tun, die teilweise animiert, teilweise aber auch interaktive Bilder sind. Bei ein oder zwei dieser GemĂ€lde ist die darin auszufĂŒhrende Handlung ein wahres Geduldsspiel. So muss man z. B. einen Fisch an einem Stab durch die Ringe eines Dompteurs befördern, was nur mit zwei Pfeiltasten und der Leertaste zu bewerkstelligen ist. Die meisten Interaktionen sind jedoch sehr schön und mit ebenso rĂ€tselhaften Aufgaben versehen, wie das gesamte Spiel.
Grafik und Sound
Grafisch bleibt das Entwicklerstudio Amanita Design seinem Stil treu. Die HintergrĂŒnde erinnern wieder an die ersten Werke, an die Samorost-Reihe. Die SchauplĂ€tze sind in Creaks allerdings alle im Grunde finster. Nur die Lampen, die hier und da eingeschaltet sind oder werden können, bringen im wahrsten Sinn des Wortes Licht ins Dunkel. Sie spenden nĂ€mlich nicht nur Helligkeit, sondern sind auch oft des RĂ€tsels Lösung. Alle HintergrĂŒnde sind mit vielen, herrlichen Details ausgestattet. Von winzig kleinen ZahnrĂ€dern, ĂŒber rustikale HolzfuĂböden bis hin zu uralten und brĂŒchigen Dachziegeln ist alles vorhanden. Abgerissene HolzbrĂŒcken mit den ausgefransten Enden kann man bewundern, zerstörte Steinböden oder auch wunderschöne Buntglasfenster. Der Fantasie waren keine Grenzen gesetzt.
Die Charaktere Ă€hneln vom Stil her jedoch mehr dem Werk Machinarium, da z.B. die Hunde und Ziegen einen mechanischen Touch haben. Auf jeden Fall gibt es eine groĂe Vielfalt an Charakteren. Vom Menschen bis hin zu Tieren. Die Animation jedes einzelnen Wesens ist flĂŒssig und dem Charakter entsprechend. Aber auch dieses Mal gibt es mehr tierische Wesen, auch wenn sie sich zum Teil auf menschliche Art und Weise bewegen.
Eine Sprachausgabe ist nicht vorhanden, auch kein Untertitel, denn Amanita Design kommt wieder einmal vollkommen ohne beides aus. Hin und wieder bedarf es lediglich einer Zeichensprache und auch die ist nicht zwingend erforderlich, sondern macht nur die Story lebendiger. Dadurch werden natĂŒrlich die BilderrĂ€tsel hier und da ein wenig kniffliger. SchlieĂlich muss man erst einmal herausfinden, was zu tun ist und wie, bevor man die Aufgabe in Angriff nehmen kann. Die Hintergrundmusik ist ebenso abwechslungsreich wie die Aufgaben und Grafik, dezent und bietet zum Abenteuer passende Titel. UnterstĂŒtzt wird das gesamte Geschehen durch Soundeffekte, die meist von den Tieren stammen oder durch die Bewegung mancher EinrichtungsgegenstĂ€nde.
Fazit
Durch mehrere Beben wird unser Protagonist in seiner Arbeit gestört. Beim Anblick der GeheimtĂŒr wird selbst der zerstreuteste Professor neugierig und so klettert unser Held hinab in eine Welt voller tierischer Wesen, Gefahr und Abenteuer. Wie wir es von Amanita Design nicht anders kennen, muss auch in diesem neuesten Werk sehr viel Liebe stecken, was nicht nur den grafischen Feinheiten, sondern auch den zahlreichen und immer wieder anders gestalteten RĂ€tseln und Aufgaben zu entnehmen ist. Ich habe eine Sprachausgabe und Untertitel nicht ein einziges Mal vermisst, sondern die Ruhe genossen, mit der ich die zahlreichen HĂŒrden beseitigen konnte. Wenn man sich einmal völlig verstrickt hat, kann man den Level neu starten und mit einem neuen Ansatz beginnen. Dieses Spiel lĂ€sst das Herz eines jeden RĂ€tsel- und Adventure-Fans höher schlagen, auch wenn die Aufgaben in den Bildern hin und wieder den Geduldsfaden bis zum ZerreiĂen spannen. Ich kann dieses Spiel nur wĂ€rmstens empfehlen und das nicht nur, weil wir in einer Adventure-armen Zeit stecken. Greif zu und rette die Welt vor einem gefĂ€hrlichen Monster!
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