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Harry Potter 5 - Der Orden des Phoenix
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Das Abenteuer vom Zauberlehrling Harry Potter geht weiter. Sein 5. Schuljahr bricht an und es wird spannender denn je. Nachdem am Ende des letzten Schuljahres der Dunkle Lord zurück gekehrt ist und Harry dies mit eigenen Augen gesehen, ja sogar am eigenen Leib erfahren hat, kämpft er nun darum, dass die Gemeinschaft der Zauberer diese Tatsache nicht verdrängt. Aber er ist wie immer nicht alleine. Allen voran steht sein Mentor und Schulleiter Albus Dumbledore, der den Orden des Phoenix zurück ins Leben gerufen hat. Alle Zauberer, die vor 15 Jahren bereits gegen Lord Voldemort und seine Anhänger gekämpft haben, schließen sich in den Sommerferien wieder zusammen. Natürlich sind auch die Eltern von Harrys Freund Ron mit dabei und sein Pate Sirius Black. Während Harry die Sommerferien mal wieder bei Tante und Onkel verbringen muss und sozusagen von der Zaubererwelt ausgeschlossen ist, sind seine Freunde Ron und Hermine fleißig damit beschäftigt das Hauptquartier des Ordens aufzuräumen. Dieses ist nämlich das schwärzeste Haus der Magier, das es gibt und ausgerechnet Sirius ist der Besitzer. Seine Eltern waren große Anhänger von Voldemort und als sie starben erbte er das Haus. Dies ist eher ein Fluch, als ein Segen, denn das Haus ist nur so mit schwarzmagischen Gegenständen vollgestopft. Unter anderem hängt auch immer noch ein Portrait von Sirius Mutter im Treppenhaus. Die alte Dame fängt bei jedem kleinsten bisschen Lärm an zu schreien. Zu allem Überfluss hat Sirius auch noch den Hauself der Familie, Kreacher, geerbt. Dieser ist Sirius zwar von Natur aus zu Gehorsam verpflichtet, doch versucht der Elf dies mit allen möglichen Tricks zu umgehen. So wird er am Ende für Harry zur schlimmsten Falle, in die er tappen kann. Doch zunächst zurück zu Harry und zu seinem erzwungenen Ferienaufenthalt. Die Ferien sind bald zu Ende, als Harry abends noch durch die Ortschaft streift und seinem Cousin begegnet. Plötzlich wird es dunkel und kalt. Harry vermutet sofort das Schlimmste und so ist es auch. Dementoren sind auf der Jagd nach ihm. Harry weiß sich zwar zu wehren, aber was suchen die Kreaturen, die das Zauberergefängnis Askaban bewachen sollen, in einem Ort, in dem es nur Muggel gibt? Bald wird klar, was bzw. wer dahinter steckt. Harry muss zu einer Anhörung im Zaubereiministerium. Dort schafft es Dumbledore Harry aus der Affäre zu ziehen. Doch irgendetwas scheint das Verhältnis zwischen Harry und Dumbledore zu trüben, denn der Schulleiter schaut Harry nicht an und spricht auch kein Wort mit ihm. Warum er sich so verhält, wird er am Ende des Schuljahres klar. Bis dahin grübelt Harry immer wieder darüber nach. Ein weiteres Problem sind seine immer wiederkehrenden Alpträume. Er sieht sich selber durch einen dunklen Korridor gehen, an dessen Ende sich eine Tür befindet. Harry versucht in seinen Träumen diese Tür zu öffnen, doch schafft er es nie. Das alles scheinen allerdings nur kleine Schwierigkeiten zu sein. Das größte Übel wartet in Hogwarts auf ihn. Das Ministerium weigert sich standhaft zuzugeben, dass Harry und Dumbledore Recht haben und Voldemort zurück gekehrt ist. Sie tun alles, um die Zauberergemeinschaft davon zu überzeugen, dass die beiden Lügen und wohlmöglich durchgedreht sind. Harry wird in der Zeitung verunglimpflicht und Dumbledore wird seines Postens als Großmeister und Vorsitz des Zauberergamots enthoben. Die Schule bekommt eine Lehrerin in Verteidigung gegen die Dunklen Künste direkt aus dem Ministerium. Sie soll dafür sorgen, dass die Schüler keinen praktischen Zauberunterricht erhalten, sondern nur Theorie. Doch es kommt noch schlimmer, denn Dolores Umbridge wird einige Zeit nach Schulbeginn als Inquisitoren eingesetzt und darf nun den Unterricht aller Lehrer besuchen und beurteilen. Sollten die Lehrer ihrer Meinung nach keinen guten Unterricht führen, was bedeutet keinen Unterricht im Sinne des Ministeriums, darf sie diese Lehrer entlassen. Dabei bleibt es allerdings nicht. Hermine ist das erste Mal so sauer, dass sie bereitwillig gegen die von Umbridge eingeführten Schulregeln verstößt. Sie ruft eine Gruppe Schüler zusammen, die unter Anleitung von Harry praktische defensive Zauber üben wollen. Diese Treffen müssen im geheimen stattfinden, denn Versammlungen von mehr als 2 Schülern sind inzwischen verboten. Außerdem nennt die Gruppe Schüler sich zu allem Überfluss auch noch Dumbledores Armee, was aus einem ursprünglichen Vorschlag Defensive Allianz, kurz DA entstanden ist. Die Lage spitzt sich zu. Was bedeuten Harrys Träume? Wird die DA auffliegen? Was unternimmt Dumbledore und der Orden des Phoenix, um die Wahrheit über die Rückkehr des Dunklen Lords ans Licht zu bringen und welche Rolle spielt der Hauself Kreacher?
Das fünfte Harry Potter Abenteuer wird zur Freunde aller Adventurespieler immer mehr zum Adventure. Es gibt keinerlei Jump-and-Run Einlagen mehr und auch die Actionbereiche im Spiel nehmen immer mehr ab. Sie bestehen dieses Mal nur darin Zauber auf Gegenstände zu wirken. Magische Kreaturen müssen nicht mehr bekämpft werden. Acht Duelle müssen zwar noch durchgeführt werden, aber man kann darin nicht mehr sterben. Dieses Mal sind Minigames eingebaut worden. 17 kleine Spiele müssen gewonnen werden, wenn man das gesamte Schulgelände zu 100% erforschen möchte. Bei den Spielen handelt es sich um 3 Schachpartien, 12 Koboldsteinpartien, von denen 8 leicht gewonnen werden können, und 2 Knallpokerpartien, die eine Art Memory darstellen.
Wie seine Vorgänger besitzt das Spiel eine automatische Speicherung. Leider beginnt man bei jedem Neustart nicht dort, wo man aufgehört hat, sondern in dem Raum, von dem aus die Aufgabe stammt. Hin und wieder kann es sogar vorkommen, dass eine angeforderte Aufgabe nicht im Save enthalten ist. Leider wird es dem Spieler wieder einmal schwer gemacht fremde Saves ins eigene Spiel zu integrieren, da ein selbstständiges Speichern nur auf 3 Speicherplätzen möglich ist, die zudem in einer Datei zusammengefasst sind.
Die Grafik des Spiels ist einfach klasse. Die Schule und Umgebung sind räumlich hervorragend dargestellt. Jedes winzige Detail in dem alten Gemäuer wurde berücksichtigt. Ob man sich in einem freundlichen Klassenzimmer, im Außenbereich oder im dunklen Kerker befindet, die Atmosphäre wird durch die Grafik deutlich wiedergegeben. Das Spiel mit Licht und Schatten ist so gelungen, dass der Spieler sich selbst nach Hogwarts versetzt sieht. Allerdings gibt es auch kleine Mankos. Fred und George sind nur 2 Jahre älter, als ihr Bruder Ron, doch sind sie mehr als einen Kopf größer als er. Dies mag an den Schauspielern des Films liegen, ist aber unrealistisch, da es Geschwister sind.
Zum Sound braucht man eigentlich nicht viel zu sagen. Alle Harry Potter Spiele hatten bisher eine grandiose Hintergrundmusik. Durch das großartige Orchester und die abwechslungsreichen Titel ist der Hintergrundsound nie störend. Im Gegenteil: er hebt die Spannung des Spiels noch um einiges. Im großen und ganzen wurden auch die Stimmen der Charaktere gut umgesetzt. Ausnahmen gibt es hier jedoch auch. Sirius Black klinkt wie ein versnobter englischer Lord. Dabei müsste er eigentlich resigniert wirken, da er sich die ganze Zeit nur in dem düstern Haus aufhält. Seine Freude Harry wieder zu sehen, kommst in keiner Weise im Spiel rüber. Auch die Euphorie, die er über die Weihnachtszeit entwickelt, ist nicht vorhanden. Nervig ist das ständige Auftauchen und Jammern von Myrte. Es mag ja hilfreich sein, wenn Hermine und Ron hin und wieder Tipps geben, wohin man als nächstes gehen sollte, doch sie wiederholen sich viel zu oft auf den teilweise langen Wegen.
Die Steuerung lässt zu Wünschen übrig. Wählt man die Tastatur, läuft Harry oft gegen Wände. Geht man durch eine Tür und will gleich weiter laufen, dreht sich das Bild und die Steuerung kehrt sich um. Man läuft dann praktisch wieder zurück durch die Tür. Ron und Hermine und auch die anderen Charaktere stehen einem nicht selten im Weg. Bleiben sie im Türrahmen stehen, kann man erst nach einigen Umwegen an ihnen vorbei. Auch die Zauber sind manchmal nicht einfach auszuführen. Bewegt man die Maus nicht exakt in der vorgesehenen Weise, wird der Zauber nicht durchgeführt. Zudem kann man hin und wieder durch Wände zaubern. Man sieht den Gegenstand nicht, kann ihn aber anzaubern. Dadurch wird der Spieler auf der Suche nach Geheimnissen nicht nur einmal in die Irre geführt. Wie die Steuerung per Gamecontroller ist, können wir leider nicht berichten, da nur wenige auserlesene Gamecontroller vom Spiel unterstützt werden. Spieler die auf diese Steuerung zurückgreifen wollen, sind meist gezwungen sich einen neuen geeigneten Gamecontroller anzuschaffen.
Das Schulgelände ist so groß, dass man sich verlaufen könnte. Doch zum Glück gibt es eine Karte. Markiert man dort einen Ort oder eine Aufgabe an, erscheinen Fußspuren auf dem Boden, die den Spieler ans Ziel bringen. Mit Hilfe dieses Features kommt man leicht durchs Spiel. Allerdings bleibt eine letzte Aufgabe, bei der man keinen unsichtbaren Wegbegleiter hat.
Die Umsetzung des Buches im Spiel ist im großen und ganzen gut gelungen. Einige Fehler sind aber enthalten. So wird z.b. nicht deutlich, dass Snape Harrys Okklumentikunterricht abbricht, weil Harry eine unangenehme Erinnerung von Snape gesehen hat. Der Raum der Wünsche wird Harry eigentlich von Dobby gezeigt und nicht von Neville. Im Ministerium zerbricht nicht Sirius die Prophezeiung absichtlich, sondern Neville ist derjenige, der sie unabsichtlich zu Boden fallen lässt. Im Spiel kommt auch der Vorhang mit den verstorbenen Seelen überhaupt nicht deutlich rüber. Man sieht Sirius zwar nach hinten fallen, doch was es damit auf sich hat, ist überhaupt nicht klar.
Fazit: "Harry Potter und der Orden des Phoenix" nähert sich immer mehr dem Genre Adventure an. Allerdings bleibt die Steuerung immer noch das Stiefkind dieser Serie. Auch die Speicherführung ist noch nicht optimiert. Grafik und Sound sind hervorragen und die Umsetzung des Buches im großen und ganzen gut gelungen. Mit einer Spielzeit von ca. 40 Stunden bietet das fünfte Abenteuer des Zauberlehrlings ein ereignisreiches und spannendes Schuljahr in Hogwarts. Die Mühe der Entwickler hat sich gelohnt, denn es macht mehr Spaß den je Hogwarts zu erforschen.
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