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Sunrise - The Game

verfasst am:    01. Februar 2008 verfasst von:    avsn-Nikki weitere Infos zum Spiel weitere News zum Thema Gesamtwertung 90%   Rydec, Max und Brian haben eine alte Fabrik angemietet, um dort ihre Versuche durchzuführen. Zur Zeit arbeiten sie an einem Projekt, dass die Wissenschaft revolutionieren wird. Sie versuchen eine Pflanze von einer Plattform zur anderen zu teleportieren. Alles ist für das Experiment vorbereitet und so starten sie den Versuch. Doch irgendetwas läuft schief. Eine riesige Druckwelle wirbelt alles im Loft umher. Die drei Freunde werden von den Füßen gerissen und zu Boden geschleudert. Die Pflanze selber bewegt sich keinen Millimeter. Während sie noch darüber diskutieren, was schief gelaufen sein kann, ertönt der Schrei einer jungen Frau. Schnell laufen sie nach draußen und finden vor ihrer Tür eine bewusstlose Frau im Regen auf dem Boden liegen. Während Max und Rydec die Unbekannte erst einmal ins Trockene bringen, soll Brian vom Dach aus den Notarzt per Handy rufen. Dort macht er eine erschreckende Entdeckung. Ganz Manhattan scheint wie leer gefegt. Keine Menschenseele ist auf den Straßen, kein Auto, kein Tier. Die Stadt ist wie ausgestorben. Was noch viel schlimmer ist, die Sonne sollte bereits aufgegangen sein, doch der Himmel ist stockfinster. Kein natürlicher Lichtstrahl ist zu sehen. Was ist wirklich bei dem Experiment geschehen? Die Jungs haben nun gleich mehrere Probleme zu bewältigen. Zum einen müssen sie für Wärme sorgen, damit die Kleidung der Unbekannten trocknet und sie warm gehalten wird. Max meldet sich freiwillig als Wachhund. Zum anderen will Brian die Anlage überprüfen, um herauszufinden, wo der Fehler im Experiment lag. Rydec fällt natürlich die Aufgabe zu, alles zu besorgen, was die anderen beiden benötigen. Dies ist nicht gerade wenig und so wird er zunächst zu Fuß und später per Auto durch die gesamte Stadt gejagt, um die Wünsche von Max und Brian zu erfüllen. Einbruch, Diebstahl, Vandalismus... die Anzahl seiner Verbrechen nimmt ständig zu, da alle Gebäude verschlossen sind und niemand in der Stadt ist, den er um Erlaubnis bitten kann. Selbst staatliche Einrichtungen bleiben nicht verschont. Um die Dinge zu besorgen, die Brian benötigt, muss Rydec ins Polizeirevier, ins Kriminallabor, etc. einbrechen. Die Erfurter TML Studios setzten mit "Sunrise" auf Realismus. Der Protagonist Rydec nimmt im Laufe des Spiels nur die Gegenstände ins Inventar auf, von denen er auch wirklich weiß, dass er sie zu dem aktuellen Zeitpunkt benötigt. Man kann grundsätzlich alle Gegenstände betrachten und sich merken, wo etwas zu finden ist, doch mitnehmen kann man die Dinge erst, wenn sie zum Einsatz kommen. Dies ist natürlich vollkommen realistisch, doch auch ein wenig lästig. Ständige Laufwege oder später Fahrwege bleiben dem Spieler nicht erspart. Das Spiel zieht sich dadurch in die Länge. Hat man sich die Gegenstände in einem Gebäude nicht gemerkt, kann dies dazu führen, dass man später quer durch die ganze Stadt umherirrt, auf der Suche nach einem passenden Gegenstand. Zum Glück gibt es ein sehr detailliertes Hilfesystem. Die Tipps, die dort gegeben werden, sind im großen und ganzen äußerst nützlich. Doch kommt es auch schon mal vor, dass sie versagen und ein neuer Schauplatz nur schwer gefunden werden kann. Dem Spieler wird einiges an logischem Denken abverlangt, auch wenn die Freunde von Rydec ihm immer wieder nützliche Tipps geben. Gegenstände müssen erst betrachtet werden, bevor man sie mit einem zweiten Mausklick ins Inventar befördern kann. Personen müssen oft mehrmals angesprochen werden, um alle nötigen Informationen zu erhalten. In Kombination mit der Tatsache, das Rydec nicht sofort alles einsteckt, kann leicht dazu führen, dass wichtige Dinge übersehen werden. An coolen Sprüchen ist das Spiel nicht zu überbieten. Die scheinbar ausweglose Situation lässt zumindest zwei der drei Freunde reizbar werden. Max und Rydec haben zu allem und jedem einen Spruch auf Lager und geraten nicht selten aneinander. Flüche und Beleidigungen, sowie phantasiereiche Bezeichnungen für alle Objekte sind eine wahre Attacke auf die Lachmuskeln. Brian ist das genau Gegenteil. Er ist der Kopf der Truppe und durch nichts aus der Ruhe zu bringen. Seine Gelassenheit ist fast schon als Naivität zu bezeichnen. Dies wiederum bringt die anderen beiden um so mehr auf die Palme. Der Kontrast könnte nicht größer sein. Die Story lässt sich zwar in den Science-Fiction-Bereich einordnen, doch die Umsetzung ist absolut realistisch. Die Charaktere bluten, wenn sie einen schweren Sturz hinter sich haben, benötigen Pflaster, etwas zu Essen und zu Trinken. Sie werden schmutzig und weigern sich etwas zu tun, bevor nicht die dringendsten Bedürfnisse befriedigt sind. Grafisch ist das Spiel sehr hochwertig. Unzählige Fotos wurden von New York gemacht, um die Kulissen wirklichkeitsnah darzustellen. Dies ist den Entwicklern auch hervorragend gelungen. Das gesamte Abenteuer spielt zwar in einer düsteren Atmosphäre, doch wurde auf Details keinesfalls verzichtet. Während man Rydec durch die Straßen von New York führt, kann man sich wunderbar in die Charaktere hinein versetzen, so realistisch wirken die Bilder. Nicht nur die Gebäude und Gegenstände sind deutlich zu erkennen. Das Spiel zwischen Licht und Schatten, erzeugt von den Straßenlaternen und Ampeln, ist beeindruckend. Selbst der Regen und die daraus resultierenden Pfützen sind mit Lichtspiegelungen versetzt. Fahren unsere Helden mit dem Auto durch die Straßen, spiegeln sich die Gebäude in der Windschutzscheibe. Die Story wird durch fantastische Filmszenen gestärkt. Die Charaktere, ihre Bewegungen und Mimik, sind lebensnah und äußerst realistisch dargestellt. Zu coolen Typen gehört natürlich auch coole Musik. Der Soundtrack passt hervorragend zur Geschichte. Die durch das fehlgeschlagene Experiment und die verzweifelte Lage ausgelösten Emotionen, wurden auch in der Sprachausgabe hervorragend umgesetzt. Selbst ohne Bilder wäre man durchaus in der Lage die Situation zu erfassen. Die Synchronstimmen wurden so perfekt und emotionsgeladen eingesprochen, dass man aus diesem Adventure sogar ein Hörspiel machen könnte. Natürlich wurde auch nicht an Soundeffekten gespart. Zersplitterndes Glas, mit einem lauten Klirren herunterfallendes Werkzeug und das Knirschen der Schuhe auf nasser Straße sind nur einige wenige Geräusche, die storyunterstützend eingesetzt worden sind. Die Steuerung ist einfach gehalten. Der Mauszeiger verändert seine Farbe je nach durchzuführender Aktion. Es gibt zwar ein Inventar, das sich mit einem Doppelklick auf den Protagonisten öffnen lässt, doch braucht man die Gegenstände hier nicht heraus zu holen. Sobald Rydec alles nötige eingesammelt hat, führt er die Arbeiten an einem Objekt selbstständig durch. In diesem Menü versteckt sich aber auch das Hilfesystem, das zu jeder Zeit benutzt werden kann. Mit der rechten Maustaste kann man auf einen Schraubendreher, ein Taschenmesser und eine Zange zugreifen, Dinge die jeder Mann bei sich haben sollte. Das Spiel kann zu jeder Zeit gespeichert werden. Dafür fällt das Hauptmenü sehr dürftig aus. Hier kann man lediglich auswählen, ob man mit oder ohne Untertitel spielen und Objektbeschreibungen ein- oder ausblenden möchte. Eine Möglichkeit die Musiklautstärke von der Lautstärke der Sprachausgabe oder Soundeffekte separat einzustellen, ist nicht gegeben. Dies ist jedoch auch nicht unbedingt erforderlich. Ebenso wenig fehlt auch jegliche Option die Grafik zu verändern, sei es die Helligkeit oder auch die Auflösung. Der Spieler ist auf die vom Programmierer vorgegebenen Einstellungen angewiesen. Fazit: " Sunrise – The Game" ist mit seinen coolen Sprüchen einen Anreiz auf unsere Lachmuskeln. Das Adventure ist hauptsächlich auf die jüngere Generation von Spielern ausgelegt und wird sicher den ein oder anderen dazu verführen, doch einmal ein Adventure, statt eines Egoshooters in Betracht zu ziehen. Aber auch erfahrene Spieler dürften ihre Freude daran haben und das ein oder andere Mal ins Schmunzeln geraten. Eine futuristische Story mit einer sehr realistischen Grafik, kombiniert mit moderner Musik und realistischer Spielführung sind ein gutes Rezept für ein tolles Abenteuer voller Spannung und Spielspaß.

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