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     Agon Episode 4 – The lost Sword of Toledo

   
verfasst am:    13. März 2008
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
90%
 


Professor Samuel Hunt arbeitet am Britischen Museum, als ihn ein anonymer Brief erreicht, der ihn auf einen mysteriösen Kodex aufmerksam macht. Dieser Brief veranlasst ihn zu einer langen Weltreise, auf der Suche nach 12 Brettspielen. Diese Spiele sind im Besitz bestimmter Familien. Samuel muss sie von den Familien erlernen und die Familien gleichzeitig von einem Fluch befreien. Nachdem er von London aus nach Lappland und Madagaskar aufgebrochen war, führt ihn seine Reise in der 4. Episode nach Spanien. Die Suche nach dem nächsten Brettspiel und der Familie, die das Geheimnis bisher gehütet hat, verläuft nicht ohne Schwierigkeiten. Das Familienoberhaupt der Candelas sitzt nämlich zur Zeit im Gefängnis und soll wegen Diebstahls verurteilt werden. Die Candelas waren von je her Kunstschmiede. Ein Vorfahre hat einst das berühmte Schwert von Toledo geschmiedet, welches bis vor einigen Jahren noch im Besitz der Familie Candelas war. Doch dann ereignete sich etwas, wodurch das Schwert an einen reichen und einflussreichen Bürger der Stadt Toledo übergeben wurde. Francisco wird nun beschuldigt das Schwert aus dem Haus dieses Mannes gestohlen zu haben. Samuel Hunt ist gezwungen zuerst Franciscos Unschuld zu beweisen, bevor dieser ihm das Alquerque-Brettspiel beibringen kann. Doch das ist nicht so einfach, denn die Angelegenheit ist auf die Ereignisse vor 15 Jahren zurück zu führen. Samuel Hunt wandelt also auf den Spuren der Vergangenheit, um die Zukunft zweier junger Menschen zu retten.

Die 4. Episode knüpft nahtlos an die ersten drei Episoden an. Es ist aber nicht unbedingt erforderlich die ersten drei Stationen auf Samuels Abenteuer miterlebt zu haben. Im Hauptmenü des Spiels wird der Verlauf noch einmal zusammengefasst. Auch die bisher gefundenen drei Kodexseiten können dort gelesen werden. Hier kann man auch den Schwierigkeitsgrad des Spiels einstellen. Am Ende jeder Episode muss ein Brettspiel erlernt und gewonnen werden. War es in den ersten drei Episoden erforderlich diese Aufgabe zu meistern, kann man das Brettspiel in der vierten Episode überspringen, wodurch es als "gewonnen" gilt. Die Brettspiele stellten bei den meisten Spielern die größte Schwierigkeit dar. Diese Hürde dürfte durch die Änderung in der 4. Episode demnach kein Problem mehr darstellen. Alle anderen Rätsel haben einen mittleren Schwierigkeitsgrad. Es gibt genügend Informationen, die allerdings erst gefunden werden müssen, denn selten erfährt man des Rätsels Lösung durch Gespräche. Viele Bücher und Dokumente müssen gelesen werden. In ihnen verstecken sich zahlreiche Hinweise, die jedoch auch leicht übersehen werden können. Natürlich müssen auch Gegenstände kombiniert und angewendet werden. Eine Vielzahl von unterschiedlichen, abwechslungsreichen Aufgaben muss bewältigt werden. Fast alle Rätsel sind in sich stimmig und logisch. Nur ein einziges Rätsel am Ende des Spiels wirkt unlogisch. Spielt man jedoch ein Stückchen weiter, bemerkt man, warum die Entwickler sich für diese Vorgehensweise entschieden haben, wodurch die Aufgabe verständlicher wird.

Grafisch knüpft die 4. Episode an die ersten 3 Reisestationen an. In Toledo besucht der Spieler die Häuser der betroffenen Familien. Aber auch die Polizeistation, der Marktplatz und die Kirche spielen eine wichtige Rolle. Auf den Spuren der Vergangenheit, muss Samuel Hunt sogar seinen Weg durch unterirdische Gänge finden. In den Außenbereichen wurde das Spiel von Licht und Schatten wunderbar eingefangen. Üppige Pflanzen lassen die Hinterhöfe der Häuser lebensfroh und einladend wirken. Im krassen Gegensatz dazu muss unser Protagonist seinen Weg durch die finsteren und verwirrenden Gänge der Kanalisation suchen, um schließlich in lang vergessene Räumlichkeiten zu gelangen. Viele kleine Details lassen die Räumlichkeiten der Häuser bewohnt erscheinen. Sei es ein Buch oder ein Teppich, eine erleuchtete Lampe oder ein herumliegendes Foto. Liebevolle Details sind überall platziert. Die Zwischensequenzen bestehen aus Comicbildern. Hin und wieder stimmt das Aussehen der Charaktere im Comic nicht mit der Optik der Charaktere im Spiel überein.

Selbstverständlich wird die Story wieder von guter Hintergrundmusik unterstützt. Abwechslungsreich begleitet sie Samuel Hunt und den Spieler auf der Suche nach dem Brettspiel und dem verlorenen Schwert von Toledo. Auch die Spielfiguren wurden mit angenehmen und dem Charakter entsprechenden Stimmen ausgestattet. Leider fehlt bei den Spielfiguren auch in Episode 4 jegliche Mimik. Der Mund bewegt sich noch nicht einmal beim Sprechen. Dafür ist die Synchronisation der Arme und Hände allerdings sehr schön gelungen. Ein Gitarrenspieler bewegt seine Hände und Finger zum Rhythmus der Musik, die er spielt.

Die Maussteuerung ist aus den Vorgängern übernommen worden. Mit gedrückter Maustaste kann man sich drehen und am Schauplatz umsehen. Mit der linken Maustaste kann man Gegenstände ins Inventar aufnehmen, ansehen und verbinden. Mit der rechten Maustaste kann man Objekte, die bereits im Inventar liegen, näher betrachten. Ist dies möglich, erhält der Gegenstand in der Inventarleiste ein kleines erleuchtetes Zahnrad. Das Inventar kann zu jeder Zeit am oberen Bildschirmrand ein- oder ausgeblendet werden. Dialoge werden in einer Art Notizbuch aufgezeichnet. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass der Verlauf eines Gesprächs nicht aufgezeichnet wird. Man sollte also gut zuhören und sich ggf. Notizen machen. Leider gibt es nur 8 Speicherplätze, die bei weitem nicht ausreichen, wenn man seine Spielstände nicht immer wieder überschreiben will. Schließt man das Spiel, wird der Spielstand automatisch gespeichert. Startet man das Spiel erneut, braucht man keinen gespeicherten Spielstand zu laden, sondern kann einfach auf "Spiel fortsetzen" klicken. Der Schwierigkeitsgrad kann zu jeder Zeit geändert werden.

Fazit: Die vierte Episode der Agon – Serie bietet noch mehr Spielvergnügen, da sie genauso lang ist, wenn nicht sogar länger, wie die ersten drei Episoden zusammen. Man benötigt ca. 15 bis 20 Stunden, um Professor Hunt auf seiner Reise durch Toledo zu begleiten. Die Geschichte bleibt spannend, denn unser Held erlebt in jeder Episode ein anderes Abenteuer und muss neue Schwierigkeiten meistern. Die Grafik und das Gameplay knüpfen an die ersten drei Episoden an. Hier könnten noch ein paar kleine Verbesserungen stattfinden. Die atmosphärische Hintergrundmusik und die gut eingebrachten Soundeffekte unterstützen die Story und beleben das Spiel. Wer die ersten drei Episoden gerne gespielt hat, darf die Suche nach dem verlorenen Schwert nicht verpassen. Wer es verpasst hat Samuel Hunt auf seinen ersten Abenteuern zu begleiten, kann ohne Probleme auf den Zug aufspringen und ihm in der 4. Episode helfen die Aufgaben zu meistern.
  
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