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     The Abbey

   
verfasst am:    12. Juni 2008
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
60%
 


Wer Umberto Ecos Film "Der Name der Rose" gesehen hat, dĂŒrfte die Story dieses Adventures bereits kennen. Leonardo, ein Mönch, reist mit seinem Novizen Bruno zu einem in den Bergen gelegenem Kloster. Bruno ist der Sohn eines Grafen und bittet darum, in der Abtei aufgenommen zu werden. Doch der Klostervorsteher hat ebenfalls eine Bitte. Leonardo ist fĂŒr seinen scharfen Verstand bekannt. Er wird vom Abt aufgefordert die rĂ€tselhaften VorgĂ€nge in der Abtei zu untersuchen. Erst einen Tag vor seiner Ankunft, ist ein Mönch von einem herabstĂŒrzenden Weihrauchfass erschlagen worden. Dies alleine könnte man als Unfall ansehen, da das Seil riss, mit dem das Fass gehalten wurde. Doch Anselm hat kurz vor seinem Tod von Lichtern und Stimmen gesprochen, die nachts in der Bibliothek zu sehen und zu hören sind. Dabei wird die Bibliothek, laut den strengen Regeln des Klosters, jede Nacht verschlossen. Nur der Bibliothekar und sein Gehilfe haben Zugang zu den zahlreichen BĂŒchern. War der Tod von Anselm wirklich ein Unfall oder war es Mord? Noch bevor Leonardo diese Frage klĂ€ren kann, geschehen weitere Morde. Der Mönch stĂ¶ĂŸt auf Machenschaften, die schon lange in der Abtei praktiziert werden. Kurz bevor er alle RĂ€tsel lösen kann, kommt ein Inquisitor aus Rom an. Leonardo und Nazarius sind, seit ihrer gemeinsamen Zeit am Hofe des Kaisers, Feinde. Wird sich der Mönch gegen den Inquisitor verteidigen und durchsetzen können?

Das große Plus dieses Point-and-Click Adventures ist seine grandiose Grafik. Obwohl die Geschichte lediglich in der Abtei angesiedelt ist, hat Alcachofa es verstanden, immer wieder neue Bilder ins Spiel zu bringen und neue Kameraeinstellungen wiederzugeben. Durch diese besondere KamerafĂŒhrung wirken die Protagonisten lebendig. Die Comic-Grafik ist mit unzĂ€hligen Details und Feinheiten ausgestattet, sodass die SchauplĂ€tze nicht statisch sind, sondern den Eindruck vermitteln, tatsĂ€chlich bewohnt zu sein. Das Spiel von Licht und Schatten wird auf eine einzigartige Weise dargestellt. Sonnenstrahlen fallen nicht einfach nur zwischen den GebĂ€uden auf die Erde, sie tanzen regelrecht und bringen WĂ€rme in den grauen Alltag der KlosterbrĂŒder. Bewegen sich die Charaktere durch die RĂ€ume, verĂ€ndert sich der Lichteinfall auf ihrer Kleidung und ihren Gesichtern.

Auch die Hintergrundmusik ist eindeutig ein großer positiver Effekt. Aufwendige, atmosphĂ€rische und dramatische, durch ein Orchester eingespielte Musik, begleitet unseren Hauptdarsteller wĂ€hrend seines Aufenthalts in der Abtei. Auch die Sprachausgabe ist im großen und ganzen sehr gut gelungen. Nicht alle Mönche sind freundlich und hilfsbereit. Einige haben etwas zu verbergen oder verweigern strikt ihre Hilfe. Diese Haltungen sind bereits am Tonfall zu erkennen. Ein kleines Manko hat sich jedoch in die Vertonung eingeschlichen. Uns ist aufgefallen, dass Leonardos Stimme an zwei Stellen nicht die selbe zu sein scheint, die er im ĂŒbrigen Spiel hat. Die Hauptfigur ist zu diesem Zeitpunkt nicht im Bild zu sehen und die Stimme ist ihm nur schwer zuzuordnen. Außerdem stört das LaufgerĂ€usch von Leonardo schon nach dem ersten Kapitel. Es scheint, als wĂŒrde der Mönch hinken, auch wenn im ganzen Spiel nie die Rede davon ist, und die grafische Animation keinen Hinweis darauf gibt. Die Soundeffekte geben aber bei jedem Schritt ein hinkendes GerĂ€usch wieder. Auf die Dauer ist dieses GerĂ€usch sehr störend.

Leider kann die Umsetzung der Story nicht mit den hohen MaßstĂ€ben der bildlichen und akustischen Darstellung mithalten. WĂ€hrend der Film "Der Name der Rose" von Anfang bis Ende spannend ist, zieht sich die Handlung in "The Abbey" zĂ€hflĂŒssig hin. WĂ€hrend die Musik Dramatik ausdrĂŒckt, fehlt diese in der Handlung völlig. Ellenlange GesprĂ€che fĂŒhren immer wieder zur Unterbrechung des Spielflusses. Klar, sind auch interessante und lustige GesprĂ€che dabei, aber oft sind sie einfach nur langweilig. Ein Lichtblick bietet immer die Unterhaltung mit Bruder Arcadius. Der Mönch ist alt und scheint sehr senil zu sein. Er redet mit seiner Pflanze und gibt vor, alles von einer Minute auf die andere wieder vergessen zu haben. Dieser Mönch bringt ein wenig Witz ins Spiel, wĂ€hrend die anderen GesprĂ€che nur Mittel zum Zweck und oft mit unnötigen Worten gefĂŒllt sind.

Oft muss man die ganze Abtei absuchen, um auf den nĂ€chsten Hinweis zu stoßen. Es ist selten klar ersichtlich, welchen Schritt Leonardo als nĂ€chstes tun muss. Betrachtet man Objekte, die erst spĂ€ter zum Einsatz kommen, sagt Leonardo viel zu oft, dass sie vollkommen unnĂŒtz sind. Zu einem spĂ€teren Zeitpunkt sind sie allerdings von großem Nutzen und durchaus von Bedeutung. Diese unterschiedlichen Äußerungen vom Hauptdarsteller fĂŒhren oft zu Verwirrung. Auch der Novize, der laut Handbuch angesprochen werden kann, um weitere Informationen zu erhalten, ist nicht wirklich eine große Hilfe. In zwei Situationen muss man Bruno ansprechen, um weiter zu kommen. Ansonsten stellt Leonardo ihm so banale Fragen wie: "Hast du Angst?". Es gibt nur 3 wirkliche RĂ€tsel. Bis auf ein Schiebepuzzle, das vielen Adventurespielern immer wieder Schwierigkeiten bereitet, sind die RĂ€tsel keine große Herausforderung.

Die technische Umsetzung des Spiels lĂ€sst zu wĂŒnschen ĂŒbrig. Bei Vista-Usern kann es bereits bei der Installation des Spiels zu schweren Problemen fĂŒhren. Ein Eingreifen in das Windowssystem ist dann nötig, um die Benutzerkontensteuerung auszuschalten und das Spiel installieren zu können. Zwei dicke Bugs bringen den Spielfluss völlig zum Erliegen. Zum einen kann man eine Kerze bereits im ersten Kapitel schmelzen, wodurch man einen Docht erhĂ€lt. Dieser Docht wird jedoch erst im vierten Kapitel wirklich benötigt. Im zweiten Kapitel muss man Thymian an sich nehmen. Hat man die Kerze bereits geschmolzen, legt sich der Thymian im Inventar in das selbe Fach wie der Docht. Man kommt an beide GegenstĂ€nde nicht mehr heran. Das Laden eines alten Spielstands ist hier unerlĂ€sslich, wenn man in diese Falle getappt ist. Der nĂ€chste Bug befindet sich am Anfang des dritten Kapitels. WĂ€hrend der Lösung eines RĂ€tsels, kann es dazu kommen, dass man keinen Schritt mehr vor und zurĂŒck tun kann. Die Handlungen mĂŒssen in einer bestimmten Reihenfolge durchgefĂŒhrt werden, sonst steckt man hoffungslos fest. Es gibt keinerlei Information, dass eine gewisse Reihenfolge eingehalten werden muss oder darauf, wie diese Reihenfolge lautet. Auch kleinere Fehler sind vorhanden. Einer der Mönche wird am zweiten Tag tot im Schuppen auf dem Friedhof gefunden. Im vierten und letzten Kapitel liegt die Leiche noch genauso hinter einer alten HolztĂŒr, wie sie im zweiten Kapitel gefunden wurde. Nimmt man vom Altar eine Kerze aus dem KerzenstĂ€nder, erscheint wie von Geisterhand eine neue Kerze und fĂŒgt sich in den Halter ein.

Das Spiel wird komplett mit der Maus gesteuert. Im Gegensatz zu anderen Adventure, kann der Spieler mit der rechten Maustaste GegenstĂ€nde ins Inventar aufnehmen und mit der linken Objekte betrachten. Die Steuerung ist somit genau gegensĂ€tzlich. SchauplĂ€tze können mit einem Doppelklick schnell und bequem gewechselt werden. Innerhalb eines Schauplatzes bewegt sich unser Protagonist jedoch nur langsam. Ihm ist es nicht möglich, einen schnelleren Gang anzuschlagen. Es gibt auch eine Übersichtskarte, ĂŒber die man sich lange Laufwege durch den Innenhof der Abtei ersparen kann. Diese wirkt jedoch nur außerhalb von GebĂ€uden und hat somit kaum einen großen Effekt, da die SchauplĂ€tze mit einem Doppelklick ebenfalls schnell gewechselt werden können. Innerhalb der GebĂ€ude hat die Karte keinerlei Wirkung. Steht Leonardo z.b. in der Schreibstube, muss er zunĂ€chst die Treppe hinunter in den Übersetzungssaal, von dort aus eine weitere Treppe hinunter, durch einen Torbogen in den Vorraum der Bibliothek. Von hier aus geht es weiter zum Eingang und dann hinaus auf den Hof. Erst hier kann die Übersichtskarte benutzt werden.

Fazit: "The Abbey" ist mit einer hervorragenden Grafik und einer ĂŒberaus ansprechenden Hintergrundmusik ausgestattet. Die dem Film "Der Name der Rose" weitgehendst nachempfundene Story wurde jedoch jeder Spannung beraubt. ZĂ€hflĂŒssige und langwierige Dialoge unterbrechen immer wieder den Spielfluss. Fehlende Informationen fĂŒhren zu unnötigen Laufwegen. Wer das Pech hat, in die Fallen zu tappen, die das Spiel aufweist, wird schnell jede Spielfreude verlieren. Spieler hĂ€tten ein technisch einwandfreies Adventure erwarten können, da der Erscheinungstermin immer wieder verschoben wurde. Im Vorfeld hat Crimson Cow mit mehr als 6 Stunden Dialogen und einer Spieldauer von ca. 40 Stunden geworben. WĂ€hrend die Angabe der Dialogzeit stimmt, hat man bei der Angabe zur Spieldauer weit daneben gegriffen. Das Spiel bietet nicht mehr als ca. 12 Stunden Spielzeit. Rechnet man nun die langen Dialoge ab, kommt man auf eine effektive Handlungsdauer von ca. 6 Stunden. Die Übersichtskarte ist zwar eine gute Idee, doch ist ihre Wirkung nahezu aufgehoben, da sie nur im Außenbereich benutzt werden kann.
  
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