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     Lego Indiana Jones 1 - Die legendären Abenteuer (Nintendo Wii)

   
verfasst am:    19. September 2009
verfasst von:    avsn-Nikki, avsn-Budeler, avsn-WorldRace

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Gesamtwertung
80%
 


Story
Kleine Abenteuer und Lego-Fans aufgepasst, denn Indiana Jones und seine Freunde präsentieren sich im kinderfreundlichen Look als Legofiguren. Vom Barnett College aus erlebt der Archäologe so manches Abenteuer auf der Suche nach wertvollen Artefakten. Dort beginnt er seine Mission und kehrt nach jedem Kapitel immer wieder an seinen Lehrstuhl zurück. Das Spiel umfasst nicht nur 3 Episoden mit jeweils 6 Kapiteln, sondern auch jede Menge Spielspaß außerhalb. Die drei Episoden sind die bekannten Abenteuer "Jäger des verlorenen Schatzes", "Der Temple des Todes" und "Der letzte Kreuzzug".

Jäger des verlorenen Schatzes:
Indiana Jones ist gerade von einem Abenteuer zurück, als die Regierung an ihn herantritt und ihn beauftragt die geheimnisvolle verschollene Bundeslade zu finden. Doch das Abenteuer geht nicht ohne Gegenspieler von statten, denn auch Adolf Hitler ist hinter dem Artefakt her. Um die Lade zu finden, benötigt Indy ein bestimmtes goldenes Amulett, welches im Besitz seiner Ex-Freundin Marion Ravenwood ist. Gerade, als Indy das Amulett an sich nehmen will, tauchen die Nazis auf und nehmen Marion gefangen. Nun muss Indy gleich zwei Dinge wiederbeschaffen, denn auch wenn Marion eine Ex-Freundin ist, so kann Indy keine Frau den Fängen der Nazis überlassen...

Der Tempel des Todes:
Indiana Jones versucht in Shanghai an einen ziemlich großen Diamanten zu gelangen und verhandelt mit dem Gangster Lao Che. Doch dieser vergiftet Indy. Der Held muss nun an das Gegengift gelangen und kann dabei auf die Hilfe der Sängerin Wilhelmina Scott, kurz Willie, zählen. Indy kann entkommen. Ein wildes Abenteuer beginnt, denn der Gangster sinnt auf Rache...

Der letzte Kreuzzug:
In diesem Abenteuer sucht Indiana Jones gemeinsam mit seinem Vater Henry Jones nach dem Heiligen Gral. Natürlich sind ihm wieder die Deutschen auf den Fersen. Doch schon bald verschwindet Henry Jones und Indy findet heraus, dass sein Vater schon seit Jahren nach dem Heiligen Gral forscht. Gemeinsam mit Marcus Brody begibt sich Indy auf die Suche nach seinem Vater und dem Heiligen Gral...

Barnett College
Schon alleine im College gibt es einiges zu entdecken. In einem riesigen Raum werden die gesammelten Artefakte ausgestellt. In der Bibliothek kann man freigeschaltete Charaktere kaufen. Der Videoraum bietet die Möglichkeit alle Zwischensequenzen noch einmal gemütlich anzusehen. Wer während des Abenteuers Postpakete verschickt, kann diese im Postraum abholen. Sie enthalten zusätzliche Features, über die wir später noch berichten. Doch es gibt noch viel mehr zu entdecken, denn ein College ist groß. Möbel können auseinandergenommen und zerstört werden, wodurch die Kasse klingelt. Auch Pflanzen sind nicht unzerstörbar, schon gar nicht, wenn sie aus Legosteinen zusammengebaut wurden. Schaut euch einfach einmal um. Vielleicht findet ihr ja das Geheimlevel, das im College versteckt sein soll.

umfangreiches Aufgaben
Das komplette Spiel ist ganz in Lego-Manier gehalten. Bauen, reparieren und zerstören gehören genauso dazu, wie das Sammeln von Steinen. Doch nicht jede Spielfigur kann alle Aufgaben erledigen oder hat zu jeder Zeit das nötige Werkzeug bei sich. Manchmal benötigt man einen Schraubenschlüssel, eine Schaufel, ein Buch mit Symbolen, eine Panzerfaust, und natürlich auch die Peitsche, die nur Indy zu schwingen versteht. Nicht nur die Werkzeuge sind wichtig. Einige Charaktere können höher springen als andere. Manche sind kleiner und passen besser durch eine kleine Luke und wieder andere gehören einem bestimmten Volk an, wodurch nur sie z. b. Einlass in einen bestimmten Bereich bekommen. Während man die Kapitel und Episoden das erste Mal spielt, kann daher auch nicht alles entdeckt werden. Wenn Dinge repariert, aufgebaut oder zerstört werden, kann Indy Geld in Form von Legosteinen sammeln. Mit diesem Geld ist er bei seiner Rückkehr ins College in der Lage, bestimmte Charaktere zu kaufen. Anschließend kann jedes Kapitel im freien Spiel noch einmal gespielt werden, damit die 10 Teile eines jeden Artefakts eingesammelt und im Ausstellungsraum präsentiert werden können. Jedes der 18 Kapitel enthält ein Artefakt, das aus 10 Legoteilen zusammengebaut wird. Geld sammeln ist also wichtig, um in den vollen Genuss zu gelangen. Zwischen dem einzusammelnden Geld liegen immer wieder Herzen, die Indys Lebensenergie füllen. Die Lebensanzeige besteht aus 4 Herzen. Sind alle Herzen verbraucht, fällt Indiana Jones auseinander und verliert dabei mal etwas mehr, mal weniger Geld. Anschließend wird er automatisch wieder zusammengesetzt. Die Lebensanzeige füllt sich komplett und das Abenteuer geht weiter. Der Held kann somit also nicht sterben, sondern büßt nur ein wenig von seinem Gewinn ein.

Figurenvielfalt
Doch Indy muss sein Abenteuer nicht alleine bestreiten. Er hat grundsätzlich eine weitere Spielfigur an seiner Seite, die automatisch im Kampf gegen Feinde hilft. Der Spieler kann zu jeder Zeit zwischen den beiden Charakteren wechseln und auf diese Weise Aufgaben lösen, die oft für den Fortschritt des Abenteuers wichtig sind. Unzählige lustige Legofiguren stehen in verschiedener Ausführung zur Verfügung. Indy kommt z. b. nicht nur in seiner bekannten Kleidung daher, sondern kann sich auch als Bandit verkleiden oder als Soldat. Die Figuren können in der Bibliothek gekauft werden. Doch auch während des Abenteuers hilft oft das Aufsammeln einer Mütze oder eines Turbans, um einen Wächter zu täuschen und Einlass zu erhalten. Unser Held ist natürlich immer mit einer Peitsche ausgestattet, die er nicht nur dazu verwenden kann Abgründe zu überbrücken, sondern auch, um Gegner zu schlagen, Mechanismen herauszuziehen oder seine Partnerin für einen schnellen Kuss an sich zu ziehen. Schrifttafeln müssen z. b. mit einem besonderen Buch entziffert werden. Ein Held ohne Fehler gibt es nicht. Wir wissen alle, dass Indiana Jones eine Schlangenphobie hat. Diese kommt deutlich im Spiel zur Geltung. Indy beginnt zu zittern und kauert sich zusammen, sobald er in die Nähe einer Schlange kommt. Er bewegt sich dann auch nur noch ganz langsam und ist zu einem Kampf mehr fähig. Andere Charaktere haben andere Phobien. Die meisten Gegner können einfach verprügelt werden. Doch hin und wieder ist es erforderlich eine besondere Taktik anzuwenden. Wenn oben in der Mitte des Bildes die Lebensanzeige eines Gegners angezeigt wird, muss man ihn auf besondere Art und Weise erledigen. Manche lassen sich nur besiegen, indem man Gegenstände auf sie wirft oder, in dem man einen Mechanismus aktiviert, in dessen Falle sie laufen.

Artefakte, Postpakete und mehr
Wie schon erwähnt, kann der Spieler in jedem Kapitel 10 Teile eines Artefakts sammeln. Sobald alle Teile komplett sind, erstrahlt das komplette Artefakt im College. Manche Teile können erst später im freien Spiel geholt werden. Es lohnt sich also jedes Kapitel noch einmal zu spielen. Im freien Spiel sind oft weniger Gegner vorhanden, sodass man einfacher zum Ziel kommt. Die freigeschalteten und gekauften Figuren stehen in diesem freien Spiel alle zur Verfügung. Man beginnt zwar wieder mit 2 Charakteren, doch kann man jede dieser Charaktere innerhalb des Kapitels zu jeder Zeit durch eine andere ersetzen. Dadurch können alle Aufgaben gelöst und alle Artefakte gesammelt werden. Mit den Postpaketen verhält es sich ähnlich. In jedem Kapitel ist ein großes rotes Postpaket vorhanden, das in einen noch größeren ebenfalls roten Briefkasten geworfen werden muss. Im Story-Modus gelangt man nicht an alle Pakete heran. Im freien Spiel können daher die restlichen Pakete verschickt werden. Ist man dann zurück im College, kann man die Pakete im Postzimmer abholen, gegen Geld natürlich. Die Pakete schalten hilfreiche Features, wie schnelles reparieren und bauen, Schätze verdoppeln oder die Regenerierung der Lebensenergie frei. Aber auch lustige Sachen sind dabei. So kann man alle Wege in Eisbahnen verwandeln, was es für Indy und seine Freunde etwas schwieriger macht zu laufen. Oder man verkleidet die Figuren. Short Round wird dadurch z. b. mit einem Bart ausgestattet. Probiert es einfach aus. In jedem Kapitel kann Indy bei einer gewissen Anzahl gesammelter Münzen den Status Abenteurer erhalten.

Gameplay
Die Steuerung ist einfach gehalten, bedient sich allerdings aller verfügbaren Tasten der Fernbedienung und des Nunchucks. Komplizierte Bewegungen der Eingabegeräte sind nicht nötig. Ein kleines Manko ist jedoch die Kameraperspektive, denn sie lässt sich nicht drehen. Indy verschwindet manchmal in Höhlen, in denen sich wertvolle Gegenstände befinden, doch leider kann der Spieler ihn und auch die Gegenstände dort nicht sehen. Schlimmer ist die mangelnde Flexibilität der Kameraeinstellung jedoch bei den Jump'n-Run-Einlagen. Oft glaubt man an der richtigen Stelle vor einem Abgrund zu stehen, um an ein Seil springen zu können, springt aber vollkommen daneben, weil aus dieser Perspektive die genaue Höhe des Seils gar nicht erkennbar ist und man die Ansicht nicht drehen kann. Dabei handelt es sich meist nur um Millimeter. An manchen Stellen scheint das Spiel außerdem nicht sauber programmiert zu sein. So muss man z. b. einen Charakter in ein Fass stecken, damit der andere Charakter automatisch darauf springen und eine höhere Etage erreichen kann. Doch der automatische Sprung funktioniert nicht richtig. Entweder springt die Figur daneben oder sie landet zwar auf dem Fass, springt jedoch gleich wieder hinunter, weil die Figur im Fass zu viel herum hampelt. Zum Glück betrifft dies nur sehr wenige Stellen im Spiel.

Grafik und Sound
Bei der Grafik hat uns die Mischung aus Realität und Lego sehr gut gefallen. Schöne Schauplätze wurden mit Legoobjekten versehen, die als solche zwar zu erkennen sind, aber gleichzeitig sehr gut ins Bild passen und eine gewisse Atmosphäre hinein bringen. Auf diese Weise ist der erste Anblick des Schauplatzes bunt und lebensfroh gestaltet und der Spieler erkennt sofort, hinter welchen Objekten sich bare Münzen verstecken. Die Legofiguren sind klasse gezeichnet. Sie können Bewegungen wie reale Legofiguren durchführen. Doch die Bewegungen sind absolut fließend und weich. Besonders toll gemacht sind die Szenen, in denen Indy und Co. sich an einer Liane hin und her schwingen. Das Geräusch, wenn gebaute Teile, wie Tische, Bäume, etc. zerstört werden, hätte ein wenig leiser sein können. Wenn man sich noch nicht daran gewöhnt hat, könnte man jedes Mal glauben, Indy wäre von einem Gegner getroffen worden. Ansonsten sind die Soundeffekte sehr gut gelungen. Indys Geräusch, wenn er vor einer Schlange steht, ist richtig lustig, denn dadurch wird umso deutlicher, dass er eine Phobie hat. Die Hintergrundmusik ist zwar sehr schön, aber auch ein wenig eintönig. Im College z. b. wechselt sie nicht, während man danach sucht, was man noch alles für Streiche anstellen kann. Dadurch wird die Hintergrundmusik schnell langweilig.

Fazit
Uns haben die legendären Abenteuer des Indiana Jones' bis auf die erwähnten kleinen Schwächen gut gefallen. Sie bringen ca. 40 Stunden Spielspaß für groß und klein. Die Version für Nintendo Wii bietet viel Abwechslung. Kinder müssen im Laufe des Abenteuers gebaute Gegenstände zerstören, daraus neues bauen und defektes Reparieren. Es ist einfach klasse, was man mit Lego alles anstellen kann. Vielleicht bringt dieses Spiel Lego-Fans auf neue Ideen, was sie aus ihren realen Legosteinen noch alles bauen können? Die Abenteuer an sich sind recht gut zu bewältigen, was natürlich ein wenig vom Spieler und seiner Erfahrung abhängt. Neben den Lego-Aufgaben und den Kämpfen bietet das Spiel einige Jump'n-Run-Einlagen. Es ist also von allem etwas vorhanden, denn oftmals sind auch kleine Überlegungen notwendig, um die erbauten Gegenstände einzusetzen und ans Ziel zu gelangen. Die Mischung aus "normalen" Hintergründen und Legoobjekten ist sehr gut gelungen. Die Integration der Legospielfiguren zeigt liebevolle Arbeit. Die Hintergrundmusik hätte nach unserem Geschmack ein wenig mehr Abwechslung vertragen können. Alles in allem also ein tolles Spiel, vor allem für Nintendo Wii, wo Eltern kleine Abenteurer auf ihren Reisen begleiten können.
  
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