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     Agatha Christie - Die Morde des Herrn ABC (Nintendo DS)

   
verfasst am:    07. Januar 2010
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
70%
 


Story
Hercule Poirot erhält an einem Novembertag einen Brief eines anonymen Verfassers. Darin kündigt dieser ein Verbrechen an, welches er am 24.11. in Andover verüben wird. Ein Streich oder der Brief eines Wahnsinnigen? Wird ein Diebstahl oder ein Mord angekündigt? Poirot weiß es nicht, doch befürchtet er das Schlimmste. Daher verständigt er Scotland Yard. Die englische Polizei tut diese Nachricht als dummen Streich ab. Doch schon bald muss sie ihre Meinung revidieren, denn tatsächlich wird am 24.11. ein abscheuliches Verbrechen verübt, welches am nächsten Tag entdeckt wird: die Ladenbesitzerin Alice Ascher wird erschlagen in ihrem Geschäft aufgefunden. Der belgische Detektiv macht sich natürlich sofort auf den Weg nach Andover. Nicht zuletzt fühlt er sich in seiner Ehre gekränkt, da man ihm mit dieser Nachricht eine Herausforderung geschickt hat. Das Umfeld des Opfers lässt jedoch keine Schlüssel auf den Täter zu. Der einzige Verdächtige ist der geschiedene Mann von Alice, der jedoch ein Alibi aufweisen kann. Ein Monat vergeht ohne eine weitere Botschaft und einen weiteren Mord. Doch dann trifft die nächste Mitteilung ein. Dieses Mal soll die kleine Stadt Braxhill heimgesucht werden. Das Opfer, Elizabeth Barnard, wird mit ihrem eigenen Gürtel erdrosselt. Steckt ein System hinter den Morden? Nicht nur der erste Tatort beginnt mit einem A und der zweite mit einem B, sondern auch die Nachnamen der Opfer tragen die gleichen Anfangsbuchstaben. Wählt der Mörder seine Opfer und die Mordschauplätze in alphabetischer Reihenfolge aus? Wann wird es Hercule Poirot gelingen ihn zu stoppen? Beim Buchstaben Z oder schon früher? Wie viele Opfer wird es geben, bevor der Täter einen Fehler macht und überführt werden kann?

Relativ einfache Rätselkost
Wer hinter diesem Spiel ein Adventure erwartet wird enttäuscht, denn die Geschichte wird mittels aufeinanderfolgender Dialoge erzählt. Der Spieler übernimmt lediglich die Dialogführung, indem er auf die aufgeführten Themen klickt. Dafür müssen 40 Rätsel gelöst werden. Teilweise tragen sie zur Lösung des Falls bei, teilweise muss Poirot seinem Gesprächspartner zunächst beweisen, dass er würdig ist, die Ermittlungen durchzuführen, indem er einen Test besteht. Diese Rätsel wurden geschickt in die Dialoge eingebunden. Mathematische Aufgaben, logische Rätsel und sogar Scherzfragen müssen beantwortet werden. Auch Anagramme sind Bestandteil. Meist müssen die Antworten mit dem Touchpen auf den Monitor geschrieben werden. Hin und wieder gibt es Multiple-Choice-Fragen oder auch Aufgaben, bei denen Aussagen mittels Linie miteinander verbunden werden müssen. Die Dialoge können gemütlich nachgelesen werden, denn erst wenn man unten rechts im Bild auf einen Pfeil tippt, werden sie weitergeschaltet. Der Spieler kann zudem zwischen der Dialogführung, dem Tatort, einem Tagebuch, in dem wichtige Hinweise notiert werden, und dem Wechsel des Standortes wählen. Man sollte immer wieder die Tatorte ansehen, denn dort sind wie in einem Wimmelbild kleine Kugelschreiber und Hüte versteckt. Fährt man mit dem Touchpen über das Bild eines Tatortes, wird der Touchpen zur Lupe. Kreist diese Lupe über einen solchen Kugelschreiber oder Hut, wird er eingesammelt. Kugelschreiber geben nach und nach 50 Abschnitte zur Geschichte von Agatha Christie frei. Die Hüte geben insgesamt 13 Hinweise auf Poirots verlorenes Rätsel ab. Beides kann im Hauptmenü über die Rubrik Extras nachgelesen werden. Poirots verlorenes Rätsel ist ein kleines Bonusrätsel für alle, die alle 13 Hinweise gefunden haben.

Sound und Grafik
Das Spiel verfügt über eine Hintergrundmusik und teilweise über eine Sprachausgabe. Doch die Sprachausgabe gibt nicht den Text der Dialoge wieder. Die Personen werfen hin und wieder einen Satz ein, der zwar zur Story passt und ihre Haltung gegenüber dem Detektiv wiedergibt, jedoch nichts mit den auf dem Monitor gezeigten Texten zu tun hat. Die Comicgrafik ist recht nett, doch gibt es nur wenige Schauplätze. Die Dialogpartner stehen im Vordergrund dieser Schauplätze. Schade, dass man die einzelnen Tatorte nicht selber untersuchen und begehen kann.

Fazit
Wenn man dieses Spiel als "Denksport" betrachtet, wird man mit reichlich abwechslungsreicher Rätselkost belohnt. Als "Adventure" würde ich dieses Spiel jedoch nicht bezeichnen, da der Spieler keine Möglichkeit hat sich an den Schauplätzen umzusehen oder die Tatorte genauer zu untersuchen. "Agatha Christie – Die Morde des Herrn ABC" ist eine Abfolge von Dialogen und Rätseln. Wer mag kann à la Wimmelbild Kugelschreiber und Hüte sammeln, um in den Genuss des Bonusmaterials zu gelangen. Grafisch ist das Spiel recht nett gestaltet, doch bekommt man auch hiervon nur wenig mit. Mit der Sprachausgabe ist man sehr sparsam umgegangen. Als Rätselfan fand ich das Spiel unterhaltsam und hatte ca. 4 Stunden Spielspaß.
  
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