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     Dark Fall 3 - Lost Souls (englische Version)

   
verfasst am:    12. Januar 2010
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
80%
 


Die Geisterjagd geht in die dritte Runde
Im dritten und letzten Teil der Serie, schlüpft der Spieler in die Rolle eines Polizeiinspektors, der sich nicht damit abfinden kann, einen Fall nicht gelöst zu haben. Die kleine Amy wird seit dem 5. November 2005 vermisst. Sie ist genau an ihrem 12. Geburtstag verschwunden. Inzwischen sind 5 Jahre vergangen. Damals gab es einen Verdächtigen - Mr. John Lovell, alias Mr. Bones. Doch der Mann musste aufgrund mangelnder Beweise wieder aus der Haft entlassen werden. Die Eltern von Amy machen den Inspektor dafür verantwortlich, dass ihre Tochter bis heute nicht gefunden wurde. Andere Kinder und Jugendliche gaben nun an, Amy im Wald nahe dem Bahnhof von Dowerton gesehen zu haben. Daher begibt sich der Inspektor in das Horrorhotel und die angrenzende Bahnstation. Was ist wirklich mit Amy geschehen? Die Leiche des 11-jährigen Mädchens wurde nie gefunden. Dunkle Mächte haben den seit 1947 geschlossenen Schauplatz besetzt. Ihre Anwesenheit ist bereits im Eisenbahntunnel zu spüren. Immer wieder versuchen sie den Inspektor anzugreifen, ja, ihm sogar das Leben auszusaugen. Doch es gibt auch leidende Geister, die im Hotel seit 1947 festgehalten werden, weil sie irgendetwas bedrückt. Ein ehemaliger Gast des Hotels hätte z.b. früher abreisen und zu seiner kranken Mutter fahren sollen. Doch weil er geblieben ist, da er sowieso keine Hoffnung mehr sah, starb seine Mutter. Eine Dame hat auf dem Weg ins Hotel nach einem Banküberfall ihren Partner verloren. All diese Geister bereuen ihr Verhalten und würden es am liebsten ungeschehen machen. Ihnen muss der Inspektor helfen, denn nur dann helfen sie auch ihm im Kampf gegen das Böse. Wird er Amy finden? Und vor allem, wir er das Mädchen retten können?

Schauplätze - gruseliger denn je
Wer die Vorgänger kennt, wird sie auf dem Bahnhof und im Hotel bestens zurecht finden, denn die Aufteilung der Schauplätze hat sich seit dem ersten düsteren Abenteuer nicht verändert. Die Lage der Bahnhofstoiletten, Hotelzimmer, Rezeption etc. ist gleich geblieben. Lediglich die Einrichtung hat sich verändert. Da inzwischen einige Jahre vergangen sind und das Hotel und der Bahnhof seit 1947 nicht wieder in Betrieb genommen wurden, sieht es in den Räumlichkeiten und in der Umgebung natürlich noch wüster aus. Verfall wohin man sieht. Vandalismus scheint in den Jahren auch eine Rolle gespielt zu haben, denn überall liegen Möbelstücke auf den Gängen. Die Zimmer sind verwüstet worden, das Dach ist undicht, Schutt und Schmutz überall. Dunkel Ecken sind das Lieblingsverstecke der "bösen" Geister, und davon gibt es reichlich. Immer wieder muss man einen nachtschwarzen Gang betreten ohne zu wissen, was in der Dunkelheit auf einen lauert. Plötzlich tauchen Geister aus dem Nichts auf, meist dann, wenn der Spieler sich nach einem erfolgreich gelösten Rätsel etwas entspannt oder sich den nächsten Schritt überlegt. Mit der Entspannung ist es dann schnell vorbei, und der Schrecken fährt einem durch die Glieder. Man taucht allerdings auch in die Zeit von 1947 ein, denn um die "guten" Geister zu befreien, schlüpft der Spieler in ihre Rollen und wird in der Zeit zurück versetzt. Dann sieht man die Räumlichkeiten in ihrer vollen Pracht, ordentlich, sofern die Bewohner einen Sinn für Ordnung hatten, sauber und natürlich zeitgemäß. Seit dem ersten Abenteuer hat sich in der grafischen Darstellung natürlich einiges getan. Bedingt durch die Stilllegung des Schauplatzes, ist natürlich bis auf die erscheinenden Geister, kein Leben vorhanden, was die Grafik etwas statisch wirken lässt. Es wäre schön gewesen, wenn hin und wieder der Wind durch die offenen Dachstellen oder vielleicht zerstörten Fensterscheiben gepfiffen hätte. Dadurch hätte eine zusätzliche geisterhafte Stimmung erzeugt werden können. Kein Strauch im Außengelände bewegt sich, kein Blatt Papier wird vom Wind weggetragen. Lediglich die Geister bringen ein wenig Bewegung ins Geschehen.

Musikalische Untermalung unterstĂĽtzt Horrorstimmung
Manche Räumlichkeiten sind mit Hintergrundmusik ausgestattet, die aus alten Transistorradios dringt. Diese Radios werden von Geisterhand angeschaltet und sind oft nicht gleich beim ersten Besuch des Schauplatzes aktiv. Die Titelmelodie hat uns gut gefallen, gibt sie doch bereits eine gruselige und zugleich spannende Atmosphäre wider. Oftmals ist keine Hintergrundmusik im eigentlichen Sinne vorhanden. Doch dann wartet "Dark Fall – Lost Souls" mit gruseligen Geräuschen auf. Neben den ständigen Sounds gibt es natürlich auch Soundeffekt. Taucht plötzlich ein Geist auf, wird dies nicht nur optisch dargestellt, sondern auch mit entsprechenden Soundeffekten untermalt. Grafik und Sound zusammen bilden eine gute Grundlage, um den Adrenalinspiegel des Spielers das ein oder andere Mal hochzutreiben. Aber auch bei den Rätseln hat Entwickler Jonathan Boakes für musikalische Untermalung gesorgt. Auf diese Weise wird dem Spieler klar angezeigt, ob er bei des Rätsels Lösung auf dem richtigen Weg ist. Entsprechend der Aufgabe und der jeweiligen Situation hört man bei richtiger Lösung z.b. Klavierklänge oder bei falscher z.b. das Aufheulen eines Automotors. Die englische Sprachausgabe beinhaltet nicht nur die Stimme des Protagonisten, der hin und wieder um Hilfe ruft oder sich mit den Geistern unterhält, sondern auch die Stimmen der guten und bösen Geister. Die Stimme des Protagonisten wirkt in der englischen Fassung etwas unecht und aufgesetzt – wenig realistisch. Alle anderen Stimmen sind jedoch sehr gut umgesetzt worden. Sie drücken die Verzweiflung mancher Geister aus oder ihre bösen Absichten.

Point-and-Click mit Zusätzen
Der Spieler bewegt sich als Inspektor in der 1st-Person-Perspektive durch das Geschehen. Gruseladventure erzielen mit dieser Spielperspektive die größte Wirkung. Steigt der Herzschlag des Protagonisten und wird er in einen Angstzustand versetzt, wackelt auch das Bild ein wenig. Um sich umzuschauen, kann man von jedem Standpunkt aus nach rechts, links, oben und unten klicken. Dies gibt dem Spieler zwar die Möglichkeit seine Umgebung genau unter die Lupe zu nehmen, doch bedeutet dies auch viel unnötige Sucherei. Bewegt man sich in eine andere Richtung, erfolgen fließende Bewegungen, die bei manchen Spielern aufgrund der Spielperspektive Übelkeit hervorrufen können. Klettert man z.b. eine Leiter hinauf, sollten solche Spieler lieber die Augen nicht auf den Bildschirm richten, sondern für ein paar Sekunden lieber wegschauen, bis der Protagonist am Ziel angekommen ist. Der Cursor verändert sich je nach Aktion. Wird er zu einer Lupe, kann man ein Objekt oder einen Bereich näher betrachten. Eine ausgestreckte Hand bedeutet, dass man hier etwas nehmen und in der Nahansicht betraten oder ins Inventar aufnehmen kannst. Ein ausgestreckter Zeigefinger gibt an, in welche Richtung man sich wenden möchte. Zu dieser "normalen" Point-and-Click-Steuerung kommt eine Variante hinzu, die man meist nur von Konsolen wie der Nintendo Wii kennt. An manchen Stellen muss der Spieler nämlich z.b. ein Wellblech mit gedrückter Maustaste nach rechts oder links ziehen, um ein dahinter liegendes Fenster freizulegen. Oder der Deckel einer Kiste muss auf diese Weise weggezogen werden. Dies ist eine nette Abwechslung. Teilweise können Inventargegenstände noch einmal näher betrachtet werden. Fährt man mit der Maus über die Gegenstände, erscheint in diesem Fall eine kleine Computermaus, bei der die rechte Maustaste grün aufleuchtet. Auf diese Weise kann man gesammelte Informationen noch einmal ins Gedächtnis rufen. Das Spiel kann zu jeder Zeit gespeichert werden. Ein Limit an Speicherplätzen gibt es nicht.

Einfache bis mittelschwere Rätselkost
Rätsel der unterschiedlichsten Art müssen gelöst werden. Um "gute" Geister zu befreien muss man oftmals die Dialoge in der richtigen Form führen und die korrekten Antworten geben. Hinweise darauf erhält man, indem man die Überbleibsel in den Zimmern betrachtet, wenn man in der Zeit zurückversetzt wird. Doch auch im jetzigen heruntergekommenen Zustand der Hotelzimmer findet man den ein oder anderen Hinweis auf den Lebenswandel der ehemaligen Gäste. Dunkle Mächte haben an vielen Orten Vorhangschlösser angebracht, die mit einem Dietrich geöffnet werden müssen. Dieses Rätsel wiederholt sich ein paar Mal. Jedes Mal muss eine andere Kombination gefunden werden. Doch gibt es auch Koffer, Kassetten und Schachteln, die aus der damaligen Zeit übriggeblieben sind und nicht zerstört wurden. Auch sie müssen geöffnet und ihr Inhalt erforscht werden. Unerledigte Aufgaben der "guten" Geister beinhalten weitere Rätselformen. So muss der Spieler z.b. einen Tresor öffnen, Sternenkonstellationen ermitteln, die Notsignalanlage der Bahn korrekt einstellen oder ein Zahlenschloss öffnen, indem er die korrekte Kombination herausfindet. Meistens sind genügend Hinweise vorhanden. Oftmals sind dies Buchseiten und Notizen die es zu finden gilt. Manche Dokumente werden im Inventar gelagert, sodass sie später noch einmal betrachtet werden können. Andere wiederum kann man sich nur an Ort und Stelle ansehen. Daher ist es ratsam Notizen zu machen, um später darauf zurückgreifen zu können. Falls man dies nicht tut und die Informationen auch nicht im Gedächtnis behalten hat, muss man erneut zurück zu den Schauplätzen und die Hinweise neu zusammentragen. Zu den einfachen Rätseln gibt es manchmal keine Hinweise. Doch kommt man schnell auf den Lösungsweg, sodass auch solche Hürden leicht genommen werden können. Das Abenteuer kann im einfachen und schweren Modus gespielt werden.

Fazit
"Dark Fall 3 – Lost Souls" hat den Namen Gruseladventure vollkommen verdient, das steht außer Frage. Es gibt genügend Situationen, die nicht nur für Gänsehaut sorgen, sondern den Spieler, sollte er nicht gerade von der ganz harten Sorte sein, zusammenfahren lassen. Die Darstellung der Schauplätze sorgt für Spannung bis zum Ende des Spiels. Es hätten allerdings ein paar Animationen mehr eingebaut werden können, die für zusätzliche gruslige Stimmung gesorgt und dem ganzen ein wenig mehr Leben eingehaucht hätten. Beim Gameplay wäre weniger Bewegungsfreiheit wohl besser gewesen, denn durch die vielen Wendemöglichkeiten, die oft nichts von Interesse einbringen, wird das Spiel künstlich verlängert. Da der Spieler die Bewegungen des Protagonisten auf dem Bildschirm voll und ganz verfolgen kann, kann die 1st-Person-Perspektive in diesem Spiel bei manchen Spielern Übelkeit hervorheben. Bis auf die Stimme des Protagonisten ist die englische Sprachausgabe gut gelungen. Tolle Soundeffekte und abwechslungsreiche musikalische Untermalung sorgen für die richtige Stimmung und einen überaus gelungenen Horroreffekt. Alles in allem ist "Dark Fall 3 – Lost Souls" ein gelungenes Horror-Adventure mit abwechslungsreicher Rätselkost und Spannung bis zum Schluss.
  
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