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     Vampire Saga 1 - Pandora's Box

   
verfasst am:    24. Mai 2010
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
60%
 


Ein Telefonanruf, der alles verändert
Es sind die kleinen Dinge, die das Leben lebenswert machen, doch manchmal sorgen sie auch dafür, dass alles auf den Kopf gestellt wird, ja sogar das bisherige Leben ins Chaos gestürzt wird. So ergeht es auch Tyler Ward, der eines Abends im Jahr 1950 einen Anruf von seinem Großvater erhält. Dieser glaubt, er hätte jemanden getötet, ist sich aber nicht sicher. Der alte Herr ist so durcheinander, dass Tyler des Nachts durch die Bostoner Straßen fährt, um nachzusehen, was wirklich geschehen ist. Beim Haus angekommen, muss Tyler feststellen, dass alles verwüstet ist. Die Treppe ist herausgerissen, die Stromleitungen sind durchtrennt und Wasserrohre verbogen. Zu allem Überfluss hatte sein Großvater auch noch einen Herzanfall, doch kommt Tyler noch rechtzeitig. Nun bekommt er eine unglaubliche Geschichte zu hören...

Ein Schiffsunglück und die schreckliche Wahrheit
Als Matthew Ward noch jung war, strandete er ohne Papier und Geld in Puerto Rico. So suchte er sich im Jahr 1898 eine Yacht aus, auf der er als blinder Passagier nach Boston reisen wollte. Im Dunkeln ging er an Bord und hoffte, dass man ihn erst auf hoher See entdecken würde. Doch dann stolperte er über etwas und wurde ohnmächtig. Als er erwachte, befand sich die Yacht bereits auf hoher See, doch alles war still. Er befreite sich aus dem verschlossenen Frachtraum und ging an Deck. Für kurze Zeit sah er dort überall Blut, doch hielt er dies für eine Sinnestäuschung, hervorgerufen durch seinen Sturz, bei dem er sich den Kopf angeschlagen hatte. Doch schon bald musste er feststellen, dass die gesamte Mannschaft verschwunden war. Stattdessen sah er immer wieder Visionen von schwarzen Schatten, die auf ihn zukamen und dann vorbeihuschten. Was war mit der Mannschaft geschehen? Matthew stieß auf schreckliche Dinge, die sein Leben verändern sollten...

Reise durch die Zeit
Zu Beginn übernimmt der Spieler die Rolle von Tyler, doch schon bald wechselt er in die Gestalt von Matthew, um die Ereignisse von damals hautnah zu erleben und Tyler näher zu bringen. Matthew erzählt seine Geschichte jedoch nicht an einem Stück, sondern bittet seinen Enkel zwischendurch immer wieder, Dinge im Haus zu erledigen, um gleichzeitig die derzeitigen Ereignisse zu erzählen. Der Spieler untersucht auf diese Weise nicht nur das Haus des Großvaters mit seinem Vorgarten, Flur, Badezimmer, Wohnzimmer und Schlafzimmer, sondern auch das komplette Schiff und noch einige Schauplätze mehr. Er befindet sich sogar überwiegend in der Vergangenheit, muss Mannschaftsräume, Frachträume, das Deck, die Kapitänskajüte und eine Insel, sowie die Unterwasserwelt erforschen, um hinter die Geschehnisse an Bord der Pandora zu kommen. Manche Gegenstände liegen frei im Raum. Andere Objekte, wie Tresore, Kisten, Schränke, etc. müssen mit Hilfsmitteln geöffnet werden. Hier hilft mal ein Schlüssel, mal eine Säge oder ein Brecheisen. Diese Gegenstände findet man in den Wimmelbild-Szenen. Die Schauplätze der Wimmelbilder wiederholen sich und müssen teilweise sogar 5-mal besucht werden. Da jedoch sehr viele Gegenstände in den Szenen liegen, wiederholen sich die zu suchenden Objekte nur selten. Welche Dinge gesucht werden müssen, ist in einer Textliste am unteren Bildschirmrand erwähnt. Nach erfolgreichem Abschluss einer Szene wandert grundsätzlich einer der Gegenstände ins Inventar. Die Inventarleiste öffnet sich automatisch, wenn man die Maus an den unteren Bildschirmrand bewegt. Da die Gegenstände oft überlagert sind, braucht man ein gutes Auge, um sie zu finden. Teilweise stimmen auch die deutschen Bezeichnungen nicht. Hinzu kommen zu allgemeine Begriffe, wie z. b. Bürste. Hiermit kann eine Haarbürste, eine Scheuerbürste oder Flaschenbürste gemeint sein. In den Szenen ist meist von jeder Sorte eine zu finden, doch wird nach einer bestimmten, z. b. einer Scheuerbürste gesucht. Dies macht es dem Spieler nicht gerade leicht, die gezielt gesuchten Objekte zu finden. Sollte man also einmal Schwierigkeiten haben, alle gesuchten Gegenstände zu finden, hilft ein Tipp-Button im schönen seemännischen Style. Er muss sich nach Gebrauch jedoch erst immer wieder aufladen. Dieser Button hilft nicht nur in Wimmelbild-Szenen, sondern auch, wenn es darum geht herauszufinden, ob an einem Schauplatz sonst noch irgendetwas zu erledigen ist, bzw. zurzeit erledigt werden kann. Abwechslung bringen ein paar kleine Minispiele. Hierbei muss man z. b. einen zerrissenen Zettel wieder zusammensetzen oder die Melodie einer Klangwalze nachspielen.

Grafik und Sound
Die Grafik ist auf die damalige Zeit angepasst. Sowohl die Räumlichkeiten in Boston, als auch das Schiff sind im alten Stil dargestellt. Selbst die Kleidung und Frisuren der Charaktere sind altmodisch genug, um ins Jahr 1898, bzw. 1950 zu gehören. Die zu suchenden Objekte wurden ebenfalls zum größten Teil so dargestellt, wie sie früher verwendet wurden. In den Wimmelbild-Szenen erschweren Lichteinfall und Schatten oft die Suche, da Objekte im gleißenden Licht nicht so gut zu erkennen sind. Die einsame und zugleich gefährliche Atmosphäre wird durch die Grafik gut vermittelt. Teilweise wird die Story durch Zwischensequenzen weitererzählt. Diese sind mit deutschem Untertitel unterlegt. Sie bestehen aus Bildern, die bei Wechsel ineinander übergehen. Leider sind die Szenen in diesen Sequenzen oft etwas unscharf. Die Hintergrundmusik passt sich perfekt auf die Geschichte an, doch wechselt sie leider zu wenig, sodass sie mit der Zeit etwas eintönig wird.

Fazit
"Vampire Saga - Pandora's Box" erzählt eine spannende Vampirgeschichte. Durch die Erzählungen seines Großvaters erlebt Tyler mit Spannung und teilweise Unglauben, was sich damals zugetragen hat. So bleibt es auch dem Spieler bis zu Ende überlassen, die Geschichte zu glauben oder nicht. Ist der Großvater verrückt? Erst ganz zum Schluss kommt die Wahrheit ans Licht. Die Grafik der Schauplätze ist sehr schön gestaltet, in den Zwischensequenzen allerdings etwas unscharf und die Wimmelbild-Szenen sind etwas überladen. Auch die Hintergrundmusik unterstützt die Atmosphäre aus Gefahr und Mystik, wird jedoch mit der Zeit etwas eintönig. Dadurch, dass nicht nur Wimmelbild-Szenen untersucht werden müssen, sondern auch viele andere Aufgaben in den übrigen Schauplätzen warten, wird das Abenteuer, abgesehen von der fesselnden Story, nie langweilig.
  
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