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     Spezialfahrzeuge-Simulator

   
verfasst am:    21. Januar 2011
verfasst von:    avsn-WorldRacer

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Gesamtwertung
70%
 


Gameplay
Der Spezialfahrzeuge-Simulator gibt dem Spieler die Möglichkeit, in spezielle Fahrzeuge wie Streifenwagen, Rettungswagen, Transporter, Busse und andere einzusteigen und damit Aufträge und Routen abzufahren. Zu Beginn des Spiels hat er die Wahl zwischen dem Missions- und dem „Freie Fahrt“-Modus.

Im Missionsmodus kann der Spieler verschiedene Aufträge erledigen. Beispielsweise fährt man mit dem Bus eine entsprechende Linie ab. Mit dem Streifenwagen können Fahrzeuge mit erhöhter Geschwindigkeit zum Stand gebracht werden. Der Rettungswagen holt Patienten vom Unfallort ab, um sie danach ins Krankenhaus zu bringen. Der Transporter hat die Aufgabe, Päckchen in bestimmten Zeitlimits zu liefern. Außer dem Streifen- und dem Rettungswagen unterliegen alle Fahrzeuge bestimmten Bedingungen, unter denen die Aufträge erledigt werden müssen: Es dürfen keine Verkehrsdelikte passieren. Es darf z.B. kein Stoppschild überfahren werden, beim Abbiegen muss geblinkt werden und Geschwindigkeitslimits sind einzuhalten.

Leider haben sich im Prüfalgorithmus einige Fehler eingeschlichen: Fährt der Spieler mit dem Bus und vergisst das Blinken, so heimst er sich 2 statt nur einem Fehlerpunkt ein. Genauso passiert dies mit anderen Verkehrsdelikten. Bei anderen Fahrzeugen ist es nur 1 Fehlerpunkt. Auch die Prüfung, ob der Spieler beim Abbiegen geblinkt hat, scheint nicht ganz perfekt zu funktionieren. Mal meckert das Spiel, es wurde nicht geblinkt, obwohl im selben Moment der Blinker noch gesetzt ist, mal meckert es überhaupt nicht, wenn der Blinker eben nicht gesetzt wurde. So kann es leider schnell zum Missionsabbruch kommen, da nur eine gewisse Fehleranzahl erlaubt ist. Eine Schadensanzeige von 0-100% gibt es ebenfalls. Schaden, der 100% übersteigt, sorgt ebenso für Missionsabbruch. Im „Freie Fahrt“-Modus kann mit den Fahrzeugen durch die verfügbaren Szenerien gefahren werden, die vorher im Missionsmodus freigeschaltet worden sind. Dort gibt es keine Fehlerbegrenzung o.ä., der Spieler wird lediglich darauf hingewiesen, was er falsch macht.

Grafik
Die Grafik ist modern gestaltet, jedoch nicht dem neuesten Stand entsprechend. Es gibt spiegelnde Autos, Tag- und Nachtwechsel. Es ist unverständlich, dass die Grafik solch hohe Anforderungen an den Spielrechner hat, da sie keineswegs mit Spielen wie „Need for Speed“ zu vergleichen ist, sondern eher dem Stand von „World Racing 2“ entspricht, welches 50% geringere Systemanforderungen hat. Leider mussten wir feststellen, dass auf einem Rechner, der die minimalen Systemanforderungen erfüllt, das Game unspielbar ist. Wir haben das Spiel auf 2 Testrechnern installiert, einem durchschnittlichen Rechner mit einem Pentium 4, 3GB RAM und einer modernen GeForce Grafikkarte. Hier war die Grafik ungenießbar. Es ruckelte extrem und die Qualität verursachte fast Augenkrebs. Auf dem Testrechner Nr. 2, der dem heutigen Stand der Hardware entspricht, (Intel 4-Kern-Prozessor, 6GB RAM und GT120 Grafikkarte) lief es auf mittleren Einstellungen einigermaßen flüssig. Hier konnte man auch einen schönen Anblick der Grafik genießen.

Autos sind hochglänzend, spiegeln jeden Baum wieder. Selbst der Verkehr der künstlichen Intelligenz ist hochauflösend und in Hochglanz dargestellt. In der Stadt findet der Spieler eine Menge Schilder vor. Wirklich jedes Schild in der Szenerie hat eine Bedeutung. Bei Nichtbeachtung bemängelt das Spiel einen Verkehrsdelikt. Selbst der Farbunterschied zwischen Bundes- und Autobahnschildern wurde in originaler Farbgebung eingearbeitet. Hier hat man sich wirklich Mühe gemacht, die StVO zu implementieren. Es gibt Menschen auf den Bürgersteigen, die sich leider jedoch wie Roboter bewegen. Was uns sehr gewundert hat ist, dass in der Bus-Mission der Bus zwar drei Türen hat, aber die Personen stur vorne einsteigen, niemals in der Mitte oder Hinten.

Auch die Lichteffekte des Tag- und Nachtwechsels sind sehr schön gestaltet. Der Spieler sieht bei Sonnenuntergang eine wundervoll ins rötliche Sonnenlicht getauchte Stadt. Leider fehlte uns in der Nachtzeit der Scheinwerfer. Lediglich ein paar leuchtende Scheinwerfer und Schlussleuchten, die kein Licht auf die Straße werfen, sind zu erkennen, was sehr unrealistisch erscheint. Funktionen wie Blinker, Brems- und Rückfahrleuchten sind ebenfalls eingearbeitet.

Die Fahrzeuge können außerdem noch ihre Innenausstattung ändern. Der Polizeiwagen hat zusätzlich das Feature, seine Farbgestaltung an das jeweilige gewünschte deutsche Bundesland anzupassen. So ist auch noch die grüne Polizeiwagengestaltung möglich.

Schlauer Fremder…
Die Bezeichnung "künstliche Intelligenz" ist in diesem Spiel wirklich gerechtfertigt. Rechts-vor-links Situationen sind fein säuberlich implementiert worden. Trotzdem bringt folgende bekannte Fahrschulsituation den Verkehr zum Stillstand: An allen Kreuzungsenden stehen Fahrzeuge, wer fährt nun zuerst? Auch Vorfahrts- und Stoppschilder sind aufgestellt und werden von der KI genauestens beachtet. Lustiger Weise sind uns auch Fahrer auf der Autobahn begegnet, die ihr Fahrzeug nicht mehr unter Kontrolle halten konnten und hin und her schlidderten, was nachher in der rechten Leitplanke geendet hat. :) Wird mit einem der beiden Notdienstwagen gefahren und die Sirene & Signalleuchten angeschaltet, fahren die Autos rechts auf Seite, um den Spieler vorbeizulassen. Auch hier gibt es Ausnahmen: Teilweise rollen die Autos in Schrittgeschwindigkeit weiter, teilweise wird auch gar nicht angehalten. Dummerweise gibt es auch hier einige Fehler. Anstatt bei zweispurigen Straßen eine Gasse zu bilden, fahren beide Spuren rechts auf Seite oder bleiben einfach mitten auf der Straße stehen. Unrealistisch ist ebenfalls, dass Fluchtfahrzeuge direkt für die Polizei anhalten, was die Missionen um einiges einfacher macht.

Steuerung
Die Steuerung ist geringfügig anders als in anderen Spielen, eine Umgewöhnung geht schnell von statten. Wie bereits erwähnt, gibt es Tasten für Blinker (Warnblinker ist ebenfalls implementiert), Licht und Hupe. Zur Sirene ist zu sagen, dass man leider die Leuchten nicht getrennt vom Martinshorn einschalten kann. Ansonsten gibt es noch die Spezialfunktionstaste für die Türen des Busses. Hier nervt es wirklich, dass man solange warten muss, bis die Fahrgäste eingestiegen sind und (!!) sich gesetzt haben. Solange werden nämlich alle Steuerungen blockiert, man kann noch nicht einmal den Blinker wechseln oder das Licht an- bzw. ausschalten.

Die Physik ist sehr schön geworden, man bekommt wirklich ein gutes Fahrgefühl vermittelt. Leider greift jedoch die Physik nicht richtig in die Grafik ein. So sieht es manchmal so aus, als hätte man den Federweg auf der rechten Seite vergrößert, sodass das Auto schräg fährt. Was wir in der Spielserie 18 Wheels of Steel erlebt haben, ist hier nicht der Fall: Autos der KI haben den gleichen Bremsweg wie das Fahrzeug des Spielers. So kommen diese nicht von einer Sekunde auf die andere zum Stand.

Sound
Die Musik ist zu Anfang in Ordnung, ist jedoch nicht länger als 2 Minuten zu ertragen. Der Sound ist im Allgemeinen schön, jedoch hört sich der Bus im Stand an, als hätte er einen Zündfehler. Die Sounds ansonsten sind sehr realistisch und passen zur Zeit der Fahrzeugmodelle.

Fazit:
Der Spezialfahrzeuge-Simulator ist eigentlich ein schönes Spiel, mit einem tollen Ansatz, die Spielidee umzusetzen. Die groben Mängel an Spielperformance geben dem Game leider eine Abwertung. Durch die tolle Grafik und die realistische Physik gibt es trotzdem ein gutes Spielerlebnis. Zu den Missionen ist zu sagen, dass es zum einen viel zu lange gedauert hat, bis die Fahrzeuge freigeschaltet wurden. Zum anderen hätte eine Straßenkarte dem Spiel nicht schlecht getan, denn die Szenerien sind so groß, dass man fast eine Ortskundeprüfung machen müsste.
  
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