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Nemo's Secret 1 - Die Nautilus
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Ein Hilferuf von Kapitän Nemo
Vor vielen Jahren erlebte Syrus Smith auf Lincoln Island ein großes Abenteuer, bei dem er Kapitän Nemo kennen und schätzen lernte. Als Syrus sich von seinem neuen Freund verabschieden musste, überreichte dieser ihm ein merkwürdiges Kommunikationsgerät. Er sollte es gut aufbewahren, denn eines Tages würde es sehr nützlich sein...
Inzwischen schreiben wir das Jahr 1912. Syrus denkt auch nach all den Jahren noch an Nemo. Als er schon glaubte, sein Freund sein inzwischen gestorben, meldet sich Nemo plötzlich in einer stürmischen Nacht über das Kommunikationsgerät und bittet Syrus um Hilfe. Dieser telefoniert sofort mit seiner Enkelin Alice, da er selber inzwischen zu alt geworden ist. Alice fliegt sofort in ihrem Flugzeug von New York aus nach Boston. Dort wird Alice beauftragt, nach der Nautilus zu suchen und sie zu reparieren. Syrus kennt die Koordinaten, an der das Schiff gesunken ist. Also reist Alice mit dem Boot ihres Großvaters weiter in Richtung Neuseeland, denn 2.500 Meilen vor der Küste sank die Nautilus. Es wird nicht ganz einfach das legendäre Schiff von Kapitän Nemo zu bergen, doch mit dem Kommunikationsgerät und somit Kapitän Nemo an ihrer Seite, ist Alice zuversichtlich...
Finde die Nautilus und repariere sie
Alice steht vor einem großen Abenteuer, denn die Nautilus ist mit einem großen Leck auf den Meeresgrund gesunken. Während ihrer Reise dorthin und auch bei der nachfolgenden Reparatur, muss der Spieler immer wieder Wimmelbild-Szenen aufräumen. Dabei müssen Gegenstände aus einer Liste gefunden werden. Manche dieser Gegenstände wandern in die Inventarkiste. Diese sind in grüner Schrift aufgelistet. Alle anderen werden nicht wie üblich aus der Szene entfernt, sondern an einer anderen Stelle platziert. Manchmal muss mit diesen Gegenständen ein Tisch gedeckt werden, manchmal werden Regale eingeräumt etc. Aus diesem Grund kann man auch von aufräumen sprechen. Dies macht die Suche natürlich nicht einfacher, denn die oft recht vollgepackten Szenen werden nicht leerer, sondern nur umstrukturiert. Hinzu kommt, dass manche Dinge nicht als das erkennbar sind, was sie darstellen sollen oder zu 80% von einem anderen Gegenstand verdeckt werden. Hin und wieder müssen auch Schubladen und Schränke geöffnet oder andere Dinge verschoben werden, um an die zu suchenden Objekte heran zu kommen. Der Cursor besteht aus einem Pfeil, der sich bei zu vielen Fehlklicks langsam rot einfärbt, bis er einfriert. Ein Tipp-Button steht natürlich auch zur Verfügung, der sich nach Gebrauch jedoch erst wieder regenerieren muss.
Nach dem Einsammeln der Gegenstände gelangt man meist zu einer anderen Location, in der diese Objekte nun eingesetzt werden müssen. Die Kiste wird somit ausgepackt und anstelle der Suchliste erscheinen nun Bilder der gesammelten Items. Diese müssen meist in einer bestimmten Reihenfolge eingesetzt werden. Die Klickbereiche sind allerdings meistens sehr klein gewählt, sodass ein wenig Pixelhunting gefragt ist.
Neben diesen Suchbildern müssen einige Rätsel gelöst werden. Sie bieten zwar von der Art der Rätsel einiges an Abwechslung, doch die Rätsel selber sind wenig einfallsreich und teilweise sogar langatmig und langweilig. Oft muss Alice ein Gerät wie ein Türschloss oder ein Funkgerät reparieren oder verschlossene Kabinen der Nautilus mit Hilfe eines Rätsels öffnen. Man muss ein Buntglasfenster wieder zusammensetzen, jedoch ist hier nur ein Bruchteil des gesamten Fensters vorhanden. Elektrische Leitungen müssen neu verlegt und ein Essen gekocht werden. Das klingt zwar alles interessant, doch die Aufmachung dieser Aufgaben ist wenig einfallsreich. Nach einer gewissen Wartezeit können alle Rätsel übersprungen werden.
Grafik und Sound
Die Grafik ist nicht schlecht, gehört aber auch nicht zu den optisch gut gestalteten Casual-Games, da die Szenen, wie oben schon erwähnt, oft zu voll gepackt sind. Die Nautilus liegt schon lange auf dem Meeresgrund, was man dem Schiff ansehen kann. Dies hat mir gut gefallen und auch die Charaktere wurden ansprechend dargestellt. Der Spieler durchwandert unterschiedliche Schauplätze, wie das Haus des Großvaters in Boston, das Boot des alten Herrn und den Meeresgrund. Doch die meiste Zeit verbringt er auf der gesunkenen Nautilus. Die Hintergrundmusik besteht meist aus dem gleichen Thema, das nur durch andere Klänge verändert wird, je nachdem an welchem Ort man sich aufhält. Das Spiel kommt ohne Sprachausgabe aus. Per Untertitel, der manchmal recht schnell weitergeschaltet wird, kann der Spieler die Anweisungen von Nemo und die Gedanken von Alice verfolgen. Das gesamte Abenteuer wird ein einem Tagebuch festgehalten. Auch hier wurde leider nicht sehr viel Sorgfalt angewendet, denn alle Texte enthalten Tippfehler und an einer Stelle wurde sogar die Übersetzung vom Englischen ins Deutsche ganz ausgelassen.
Fazit
Die Story zu "Nemo's Secret - Die Nautilus" beginnt recht spannend, denn wenn man nach Jahren einen Hilferuf von einem verschollenen Freund erhält, klingt diese nach einem interessanten Abenteuer. Leider zieht sich die Reparatur der Nautilus sehr in die Länge, sodass das Spiel schnell eintönig wird. Außerdem erfährt der Spieler nicht, warum Kapitän Nemo überhaupt den Hilferuf abgesetzt hat und warum Alice die Nautilus überhaupt finden, reparieren und zur Lincoln Island bringen soll. Nemos Geheimnis bleibt also ein Geheimnis und wird vermutlich erst mit der angekündigten Fortsetzung gelöst. Das Gameplay, bestehend aus Wimmelbildszenen, Reparaturen und Rätseln, könnte abwechslungsreich sein, wenn die Story sich nicht so in die Länge ziehen würde, die Wimmelbild-Szenen weniger vollgestopft und die Rätsel besser durchdacht wären. Die mangelnde Sorgfalt sieht man auch an den Texten, die mit Tippfehlern und fehlenden Übersetzungen bestückt sind. Bleibt zu hoffen, dass man sich mit der Fortsetzung des Abenteuers mehr Mühe gibt, denn der Grundgedanke des Spiels hat mir gefallen.
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