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     Haunted

   
verfasst am:    26. August 2011
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
80%
 


Mary auf der Suche nach Emily
Mary Wilson ist ein Straßenkind. Doch das war sie nicht immer. Vor einem Jahr ist ihre kleine Schwester Emily bei einer Bahnfahrt nach Schottland aus dem Zug gefallen und tödlich verunglückt. Die Leiche wurde allerdings nie gefunden. Da sich Mary kurz vorher mit ihrer Schwester gestritten hat, gibt sie sich die Schuld am Tod ihrer Schwester. Sie ertrug es nicht länger mit dieser Schuld, ihren Eltern gegenüber zu treten, und zog es vor, fortan auf der Straße zu leben. In dieser Nacht jedoch hört sie den Geist ihrer Schwester, der sie zu einer Universität lockt. Hier scheint Mary von jemandem verfolgt zu werden. So schnell sie kann, läuft sie davon. Doch dann stürzt sie und bleibt ohnmächtig liegen...

Als Mary wieder erwacht, liegt sie festgeschnallt auf einer Bahre in einem Labor. Eine Frau beugt sich über sie und setzt gerade das Skalpell an der Brust des Mädchens an. Als Professor Ashcroft bemerkt, dass das Mädchen noch lebt, lässt sie von ihr ab und serviert ihr sogar einen Tee. Doch diese Freundlichkeit ist nur gespielt. Hinter verschlossenen Türen hört Mary, wie die "Dame" ihren Gehilfen Ethan, der Mary eingefangen hat und für tot hielt, zur Schnecke macht und von ihm verlangt, sein Werk zu beenden und Mary zu töten. Zu welchen Versuchszwecken soll Mary missbraucht werden? Mary sucht so schnell sie kann nach einer Fluchtmöglichkeit. Dabei fällt ihr eine merkwürdige Maschine auf, aus der plötzlich ein Geist kullert. Der Geist ist Oscar, der Schreckliche. Er war Pirat. Da Mary seine Handschuhe findet und ihm überreicht, ist er von nun an, an sie gebunden. Er wird ihr treuer Begleiter. Gemeinsam fliehen sie aus dem Labor. Mary muss herausfinden, warum der Geist ihrer Schwester nach ihr sucht. Oscar will ihr helfen, dieses Rätsel zu lösen, und führt sie sozusagen in die Welt der Geister ein...

Geister und ihre Probleme
Das alles klingt nach einer traurigen und gefährlichen Geschichte, doch die Geister, die sich Mary im Laufe des Spiels anschließen, sind so unterschiedlich, wie sie nur sein können. Der kleine Oscar hat ein großes Mundwerk und streitet sich ständig mit dem überaus großen und starken William Wallace. William zieht Oscar immer damit auf, dass er so klein ist. Oscar hingegen lässt keine Gelegenheit aus, William auf seine mangelnde Intelligenz hinzuweisen. Dann wäre da noch der eingebildete Konfuzius, der zu allem seinen Senf dazugeben muss und fast jeden Satz mit "Konfuzius sagt" beginnt. Der über alles erhabene Papst hingegen kann zum einen nur schwer akzeptieren, dass er tot ist, und zum anderen versteht er überhaupt nicht, warum er noch als Geist auf der Erde weilt, schließlich hat er doch nichts Böses getan, oder vielleicht doch? Diese vier bieten sich oft genug ein Wortgefecht der besonderen Art, da sie alle aus unterschiedlichen Kreisen stammen und dadurch verschiedene Weltanschauungen haben. Der Geisterwolf und die kleine Meerjungfrau hingegen sind recht still. Was damit zusammenhängt, dass der vegetarische Wolf kein Wort versteht und die Meerjungfrau das jüngste Mitglied der Truppe ist. Die an sich ernste Geschichte bekommt durch die Geistergefährten den richtigen Pepp. Dabei vergessen sie jedoch nicht den Ernst der Lage und stehen Mary mit Rat und Tat zur Seite, um die kleine Emily zu retten.

Meist bunte und schöne Schauplätze
Wir beginnen das Abenteuer im Labor der gefährlichen Wissenschaftlerin. Doch hier halten wir uns nicht lange auf. In London besuchen wir den Brückenbezirk mit der Tower Bridge, den Hafen, ein altes, verlassenes Theater und den Bahnhof und seine Seitengassen. Mary macht mit ihrer Mannschaft einen Abstecher nach Schottland zu einer alten Kirche und nach Transsilvanien in ein Zigeunerlager. Alle diese Schauplätze bieten mehrere Locations, die eindrucksvoll gestaltet sind und mit viel Liebe zum Detail entworfen wurden. Es gibt jedoch auch ein Kapitel, in dem wir uns in einem Goldfischglas befinden, in dem die Hintergründe und nahezu alle Gegenstände in dem gleichen Blauton gehalten wurden. Dieser Grafikstil hat mir gar nicht gefallen, sah es doch aus, als wäre das Kapitel grafisch nicht fertig gestellt worden. Das Gleiche gilt für das Bonuskapitel. Hier ist alles in einem Braunton gehalten. Man kann kaum erkennen, wo ein nützlicher Gegenstand liegt oder an welchen Stellen sich Ausgänge befinden. Der nachgelieferte Patch schafft hier jedoch Abhilfe und sollte bei diesem Grafikbug auf jeden Fall installiert werden. Die Charaktere wiederum sind wunderbar gelungen. Die Geister präsentieren sich halbtransparent. Trotzdem kann man sie genau erkennen und ihre Mimik und Gestik nachvollziehen. Auch Mary, Ethan und Professor Ashcroft sowie die Nebendarsteller haben mir gut gefallen. Keiner von ihnen braucht sich vor Nahaufnahmen zu verstecken. Gefühle kann man in allen Gesichtern ablesen.

tolle Geisterstimmen
Bei der Sprachausgabe hat man viel Sorgfalt walten lassen. Alle Stimmen sind durchweg passend zum jeweiligen Charakter gewählt und mit sehr vielen Emotionen eingesprochen worden. Vor allem William Wallace hat mir sehr gut gefallen. Der sanfte Riese durchlebt in dem Abenteuer ein Wechselbad der Gefühle, welches dem Spieler eindrucksvoll vermittelt wird. Konfuzius klingt ein wenig eingebildet, und der Papst scheint es gewöhnt zu sein, zu diktieren. Aber auch die Lebenden wurden mit tollen Synchronstimmen ausgestattet, ob Mary, Ethan, Prof. Ashcroft, etc. Witzige Soundeffekte sorgen für Leben: gackernde Hühner, ein aufgeregt krähender Hahn, das Rattern der Räder des Zugs, der ausströmende Dampf... all dies wurde geschickt in die Geschichte integriert. Abgerundet wird das Abenteuer durch wunderschöne Hintergrundmusik, die zu keiner Zeit störend wirkt, sondern sich abwechslungsreich präsentiert.

Rätseldesign auf Geisterart
Die Aufgaben, die Mary verrichten muss, sind wechselhaft. Einige sind etwas schwieriger zu bewältigen als andere. Hin und wieder wechselt unsere Heldin nach einer kurzen Zwischensequenz die Location. Dadurch kommt man oft nicht direkt auf die Idee die vorherige Location noch einmal nach Dingen abzusuchen, die vielleicht erst kürzlich erschienen sind. Es hat großen Spaß gemacht, die Geister hilfreich einzusetzen. So kann man sich z. B. immer auf Williams Stärke verlassen, vorausgesetzt der Gegenstand ist zuvor mit dem Tod in Berührung gekommen. Oscar ist der hilfreichste Charakter. Er kann alles anfassen was heiß ist oder unter Strom steht. Auf diese Weise kann man den kleinen Kerl sogar wie eine Batterie aufladen. Alle Geister haben ihre speziellen Fähigkeiten, die man nutzen kann. Doch nicht alle nehmen Befehle an. Der Geisterwolf kann Mary nicht verstehen. Doch auch er ist sehr nützlich, da Mary in seine Haut schlüpfen kann. Fantasie ist gefragt, will man alle Aufgaben ohne Hilfe lösen. Wer lieber ein wenig Hilfe in Anspruch nimmt, für den stehen mehrstufige Tipps zur Verfügung. Auch Hotspots wurden eingebaut. Diese sind allerdings oft ungenau. Hotspots aus entfernteren Locations scheinen teilweise bis in den Vordergrund durch. Manche sind auch nicht genau auf den Punkt angebracht. Die Steuerung ist eine klassische Point-and-Click Steuerung, in der wir nicht nur über ein "normales" Inventar, sondern auch über ein Geisterinventar verfügen, in denen Gegenstände und Geister miteinander kombiniert werden können. Die Steuerung ist einfach gehalten, jedoch sind die Klickbereiche oft äußerst klein gewählt, sodass man hin und wieder das Bild millimeterweise absuchen muss, vermutet man an dieser Stelle ein nützliches Objekt.

Fazit
Zwei Jahre mussten wir warten, Marys Abenteuer endlich erleben zu dürfen. Dabei ist es eigentlich gar nicht Marys Abenteuer alleine, denn schließlich reist sie mit einer Horde Geister im Gepäck, die ihre Meinung oft genug kundtun. Die Story ist spannend und lustig zugleich und lässt am Ende einige Fragen offen, die auf eine Fortsetzung hoffen lassen. Grafisch ist das Spiel im Großen und Ganzen sehr gut gelungen. Allerdings müssen einige Spieler erst einen Patch installieren, damit alle Kapitel grafisch einwandfrei dargestellt werden. Die Klickbereiche hätte man ein wenig größer wählen können. Die Rätsel haben mir gut gefallen, auch wenn sie hin und wieder etwas mehr Denkarbeit erfordern. Allerdings hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle mehr Aktionen durch den Spieler gewünscht. So erhält Mary im Theater z. B. drei Gegenstände automatisch, anstatt sie selber suchen zu müssen. Das Soundpaket hingegen ist perfekt: tolle Synchronstimmen, die viel Emotion herüber bringen, schöne Soundeffekte, die für Lebendigkeit sorgen, und eine abwechslungsreiche Hintergrundmusik. Alles in allem hat mir "Haunted" gut gefallen, auch wenn es kleine Mängel enthält, die ich nach zweijähriger Wartezeit nicht erwartet hätte. Zum Schluss sei noch angemerkt, dass ein Preis von ca. 40 Euro bei einer Spielzeit von ca. 5 Stunden sehr hoch gegriffen ist.
  
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