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     Mystery Case Files - Der Fall Malgrave (Nintendo Wii)

   
verfasst am:    10. September 2011
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
80%
 


Ein seltsames Päckchen
Mr. Winston Malgrave schickt dir, einem Detektiv der MCF-Agentur, ein Päckchen. Dieses Päckchen enthält eine Ampulle mit einer Substanz, die laut Aussage des Absenders große Heilkräfte besitzt. Mr. Malgrave war einst wie alle anderen auf die Insel gekommen, weil er von den Heilkräften der dortigen Quellen erfahren hatte. Doch schnell fand er heraus, dass weit mehr hinter dem heilsamen Quellwasser steckte. Jetzt bittet er dich auf seine Insel zu kommen. Seine Frau Sarah scheint sehr krank zu sein und nur die dir zugeschickte Substanz kann sie noch heilen. Allerdings wird für die Genesung mehr von dem merkwürdigen Staub benötigt. Deshalb wirst du gebeten, zur Insel hinaus zu fahren. Schon bei deiner Ankunft musst du feststellen, dass diese Insel sehr abgelegen liegt. Umgeben von eiskaltem Wasser scheint sie völlig abgeschieden und von der Welt vergessen zu existieren. Dieser Eindruck wird sich bald bestätigen, denn das Dorf, durch das du gehen musst, um zum Herrenhaus zu gelangen, ist menschenleer. Noch nicht einmal ein Tier läuft durch die Straßen. Was ist hier geschehen? Wer ist dieser mysteriöse Mr. Malgrave und was hat es mit der seltsamen Substanz in deinem Gepäck auf sich?

Sammle merkwürdigen Staub für deinen Auftraggeber
Im ersten Fall der Agentur Mystery Case Files für Nintendo Wii, reist der Spieler zu einer abgelegenen Insel, um nach mysteriösem, rosa Staub zu suchen. Wie in einem richtigen Adventure muss er dabei unzählige Schauplätze besuchen, Gegenstände einsammeln und Rätsel lösen. Zusätzlich müssen natürlich auch Wimmelbild-Szenen bewältigt werden. Jede dieser Szenen muss 2-mal aufgesucht werden. Jedes Mal erhält man nicht nur einen nützlichen Gegenstand, sondern auch ein wenig Staub. Dieser Staub wird in einer Fernbedienung gesammelt, die der Wii-Fernbedienung sehr ähnlich ist. Diese Fernbedienung wird unten links im Bild gelagert und enthält ein rundes Display. Darauf ist zu erkennen, wie weit die Fernbedienung bereits mit Staub gefüllt ist. Auf der Insel sind 5 Apparaturen zu finden. Sobald die Fernbedienung komplett voll ist, muss dieser Staub über eine Apparatur an Mr. Malgrave geschickt werden. Gleichzeitig erschließt sich dadurch jedoch auch ein neues Gebiet auf der Insel. In den Wimmelbild-Szenen kann man mit dem Fadenkreuz der Wii-Fernbedienung 2-mal näher heranzoomen, wodurch alle Gegenstände größer zu sehen sind. Dies bewirkt jedoch auch, dass nun nur ein Bildausschnitt der gesamten Szene gezeigt wird und man das Bild nach rechts, links, oben und unten verschieben muss. Dazu bewegt man lediglich die Wii-Fernbedienung an den entsprechenden Bildschirmrand. Wer zu wild in der Gegend herumklickt, muss mit einer kurzen Strafe rechnen. Der Bildschirm färbt sich in diesem Fall rosa ein und der Cursor friert für ein paar Sekunden ein. Ein Tipp-Button steht in Form einer Lupe zur Verfügung, falls ein Gegenstand nicht gefunden werden kann. Dies kann schnell passieren, da die Szenen oft überladen sind und manche Dinge im herausgezoomten Bild nicht nur viel zu klein sind, sondern von dort aus gar nicht erst angeklickt werden kann. Durch einen 3D-Effekt wiederum muss man in der Nahansicht hin und wieder eine genaue Position abpassen, damit man im Hintergrund gelagerte Objekte überhaupt sehen kann.

Bonus-Gegenstände und Rätsel
Neben den Objekten, die man aus den Wimmelbild-Szenen erhält und den Dingen, die frei in den Szenen herumliegen - sie werden durch einen kleinen Glitzereffekt kenntlich gemacht -, kann der Spieler auch Postkarten von jedem Schauplatz sammeln. die Postkarten sind gut versteckt und daher nicht leicht zu finden. Hat man sie jedoch alle gesammelt, werden zusätzliche Szenen freigeschaltet, die nach erfolgreich absolviertem Abenteuer gespielt werden können. Dies ist jedoch nicht der einige Bonus-Inhalt. Neben den Postkarten gibt es auch ein Foto mit Spielsachen. Die auf dem Foto abgebildeten Spielsachen, wie Teddybären, Papierdrachen, Uhren, etc. liegen überall in den Szenen herum und können ebenfalls eingesammelt werden. Sobald dies geschehen ist, erhält das Spielzeug auf dem Foto ein X. Welche Spielsachen und Postkarten man bereits gesammelt hat, kann man im Notizbuch nachsehen. Hier werden außerdem Informationen zur Story und gefundene Rätsel-Hinweise gesammelt, die jederzeit nachgelesen werden können. Außerdem wird eine Karte der gesamten Insel im Notizbuch abgelegt. Über sie können einmal besuchte Schauplätze jederzeit ohne lange Laufwege auf direktem Weg erreicht werden. Dies ist praktisch, da man oft wieder zu bereits untersuchten Orten zurückkehren muss, um z. B. eine Wimmelbild-Szene erneut zu lösen oder ein noch nicht gelöstes Rätsel in Angriff zu nehmen. Diese Rätsel haben mir sehr gut gefallen. Sie sind nicht nur abwechslungsreich, sondern auch einfallsreich gestaltet. Der Schwierigkeitsgrad liegt bei leicht bis mittel. Jedes Rätsel kann nach einer gewissen Zeit übersprungen werden. Durch die Rätsel öffnet man nicht nur neue Bereiche, sondern erhält hin und wieder einen Hinweis auf ein weiteres Rätsel oder einen weiteren Gegenstand. Alle Gegenstände werden in einer Tasche, die unten rechts im Bild sichtbar ist, gelagert. Nach dem Öffnen der Tasche können die Objekte durch drücken und halten der Tasten A und B auf eine bestimmte Stelle angewendet werden. Solche Stellen und auch Gebiete, die einer näheren Untersuchung bedürfen, werden mit einer Lupe kenntlich gemacht, wenn man mit der Wii-Fernbedienung darüber fährt.

Mehrspielermodus
"Mystery Case Files - Der Fall Malgrave" kann nicht nur im Abenteuermodus gespielt werden, sondern verfügt auch über einen Mehrspielermodus. Darin können bis zu 4 Spieler in Wimmelbild-Szenen gegeneinander antreten. Hierbei gibt es drei verschiedene Varianten: Wer findet die meisten Gegenstände? Für jeden gefundenen Gegenstand erhält man Punkte. Bei Fehlklicks werden Punkte subtrahiert. Wer findet einen bestimmten Gegenstand am schnellsten? In dieser Variante wird per Zufall ein bestimmter Gegenstand aus der Szene ausgesucht. Der Spieler, der ihn zuerst gefunden hat, bekommt Punkte, die zugleich von der Zeit abhängen, die er benötigt hat, um den Gegenstand zu finden. Wieder gibt es für Fehlklicks natürlich Punkteabzug. Die dritte Variante ist recht lustig, denn hier wird eine Bombe mit Zündschnur an den Cursor eines Spielers geheftet. Er muss nun einen der aufgeführten Gegenstände finden und anklicken. Ist dies geschehen, wird die Bombe an den nächsten Spieler übergeben. Es verliert derjenige, bei dem die an den Cursor geheftete Bombe explodiert. Jede Variante kann in einem kurzen, normalen oder langen Spiel gespielt werden. Dadurch verändert sich die Anzahl der Runden und Wimmelbild-Szenen. Zusätzlich ist es möglich, für jeden einzelnen Spieler den Schwierigkeitsgrad separat einzustellen. So kann z. B. Spieler 1 als Experte antreten, Spieler 2 auf Stufe normal und Spieler 3 als Anfänger. Dies wirkt sich z. B. im Bombenspiel auf die Länge der Zündschnur aus. Auch im Abenteuermodus können die Wimmelbild-Szenen mit mehreren Spielern absolviert werden. Allerdings kann nur Spieler 1 im herangezoomten Bild den Ausschnitt verschieben. Alle anderen Spieler können lediglich die aufgelisteten Gegenstände aufspüren. Sobald man die Wimmelbild-Szene im Abenteuermodus verlässt, ist man als Spieler 1 wieder auf sich alleine gestellt.

Eine verlassene und gruselige Insel
Wir starten bei der Anlegestelle und arbeiten uns Stück für Stück über die Bäder, die einst Quellwasser enthielten, zum Dorf vor. Hier können wir ein Theater, eine Metzgerei, einen Spielzeugladen, etc. betreten. Da die Insel für ihr Quellwasser bekannt war, darf natürlich auch ein Wasserwerk nicht fehlen. Für die Ernährung waren eine Farm mit Maisfeld und zusätzlicher Scheune sowie eine Mühle zuständig. Und dann gibt es natürlich noch den Friedhof und die Villa von Mr. Malgrave mit angrenzender Fabrik. Jeder Schauplatz verfügt über mehrere Locations. Die scheinbar kleine Insel, entpuppt sich nach kurzer Spielzeit als weitaus größer. Doch das beklemmende Gefühl, dass der Spieler hat, sobald er auch nur einen Fuß an Land setzt, bleibt nicht nur bestehen, sondern verstärkt sich mit jedem weiteren Schritt. Die Quellen sind ausgetrocknet, Tierskelette liegen überall herum. Die Metzgerei ist bereits eingefroren, weil sich niemand um das defekte Kühlaggregat kümmert. Außerdem muss es eine Explosion gegeben haben, was am Theater deutlich zu erkennen ist. Wie in allen Mystery Case Files Spielen ist auch dieses Mal die Hintergrundgrafik wieder sehr schön gelungen. Sie bietet kleine Animationen, die teilweise vom Spieler ausgelöst werden können und hin und wieder auch müssen. Die Grafik der Wimmelbild-Szenen ist hingegen nicht ganz so gut gelungen. Diese Bilder sind oft etwas unscharf. Neben der grafischen Darstellung, sorgen auch die ständigen Anrufe von Mr. Malgrave mehr und mehr für ein ungutes Gefühl. Zunächst ist er freundlich, doch mit der Zeit wird sein Ton herrischer, vor allem dann, wenn man sich ein wenig mehr umsieht, statt sich nur auf den Staub zu konzentrieren. Zum Schluss ist er dann sogar richtig feindselig und will uns davon abhalten, in seinen privaten Gemächern herumzuschnüffeln. Winston Malgrave scheint jedoch nicht die einzige lebende Person auf der Insel zu sein, denn immer wieder sehen wir Anzeichen dafür. Das Spiel verfügt über eine englische Sprachausgabe und einen deutschen Untertitel. Die einzelnen Titel der Hintergrundmusik sind zwar schön, doch wenn man immer und immer wieder die gleichen Stücke hört, werden sie nicht nur eintönig, sondern auch störend. Vor allem die Wimmelbild-Szenen sind alle mit ein und demselben Titel ausgestattet. Man gerät daher sehr schnell in Versuchung die Musiklautstärke herunterzudrehen. Zum Glück kann sie gedreht von der übrigen Lautstärke eingestellt werden. Außerdem kann der Spieler sogar die Helligkeit des Bildes auf seine Bedürfnisse anpassen.

Fazit
Im ersten MCF-Abenteuer für die Wii, erhältst du als Detektiv der Agentur ein Päckchen mit merkwürdigem Inhalt. Der Absender bittet dich, mit der Ampulle, die rosa Staub enthält, zu seiner Insel zu kommen, um dort weiteren Staub für ihn zu sammeln. Natürlich nimmst du den Auftrag an. Schließlich willst du wissen, was es mit der angeblich heilsamen Substanz auf sich hat. Während du nun die Insel erforschst, stößt du auf einige Ungereimtheiten. Erst am Ende des Spiels wirst du die ganze Wahrheit erfahren, sodass sich die Spannung nicht nur über das gesamte Spiel hält, sondern auch noch aufbaut. Unzählige wunderschöne Schauplätze müssen erforscht werden. Diese drücken mehr und mehr aus, dass auf der Insel etwas Merkwürdiges vor sich geht. Um den Auftrag zu erfüllen und alle Winkel der Insel zu erforschen, sind einfallsreiche, hin und wieder nicht ganz so leichte Rätsel zu lösen und Wimmelbild-Szenen zu absolvieren. Letztere sind nicht ganz so gut gelungen, da die Szenen oft überladen sind und grafisch etwas unscharf dargestellt wurden. Bei der Hintergrundmusik hätte ich mit mehr Abwechslung gewünscht. Die Synchronstimmen haben mir wiederum sehr gut gefallen. Vor allem der langsam vonstattengehende Stimmungswechsel von Winston Malgrave. Alles in allem ist "Mystery Case Files - Der Fall Malgrave" ein tolles Abenteuer für die Wii, das zwar ein paar Schwächen aufweist, im Gegenzug jedoch auch zusätzliche Features besitzt, die durch den Mehrspielermodus außerhalb der eigentlichen Story für Spielspaß sorgen. Die Story ist mit einer Spieldauer von ca. 10 Stunden sehr umfangreich für ein Casual-Game.
  
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