Reviews

Tormentum 1 - Dark Sorrow

verfasst am:    14. März 2015 verfasst von:    avsn-Nikki weitere Infos zum Spiel weitere News zum Thema Grafik 70% Sound 85% Atmosphäre 75% Gameplay/Aufgaben/Raetsel 80% Relation: Preis/Spieldauer 100% Gesamtwertung 82%   Ein Alptraum, dessen Ende du bestimmst Du schlüpfst in die Rolle eines Mannes, der komplett verhüllt ist, sodass du noch nicht einmal sein Gesicht sehen kannst. Ebenso wenig erfährst du seinen Namen. Deine Erinnerungen beginnen, als du plötzlich in einen Käfig gesperrt unter einem Flugzeug hängst. Neben dir befindet sich ein Fremder, eine sprechende menschengroße Ratte, ebenfalls in einem Käfig gesperrt. Er erzählt dir, wie er hierhergekommen ist. Man hat ihn des Nachts einfach aus seinem Haus verschleppt und wird ihn nun in das große finstere Schloss bringen. Von dort ist noch nie jemand entkommen. Deshalb macht er sich auch Sorgen um seine Familie. Du selbst erinnerst dich nur an einen Traum, in dem du eine Statue umringt von Händen siehst. Dann kommt ihr im Schloss an und werdet in einen Kerker gesperrt. Dort erklärt dir dein Wächter, dass du bald geholt und gefoltert wirst. Man will herausfinden, ob noch etwas Gutes in dir steckt. Doch was hast du getan, dass du solch eine Behandlung verdienst? Natürlich setzt du von nun an alles dran, diesem Schloss und seinen Folterkellern zu entkommen. Wird es dir gelingen? Wirst du die Statue mit den Händen aus deinen Träumen finden? Gameplay Zunächst einmal sei gesagt, dass es sich bei Tormentum zwar um ein Point & Click Adventure handelt, dies jedoch in Gestalt eines Gelegenheitsspiels ohne Wimmelbildszenen. Im Grunde spielt man in der 1st-Person Perspektive, auch wenn man in den Szenen die Gestalt, in deren Rolle man schlüpft immer wieder in einer Ecke stehen sieht. Nahansichten bestimmter Objekte werden immer in der Egoperspektive durchgeführt. Wie bei einem Adventure sammelt man alles ein, was man finden kann und was für nützlich empfunden wird. Man durchsucht Schubladen und Schränke und setzt die gefundenen Gegenstände, die in einem Inventar gelagert werden, an den richtigen Stellen ein. Die Szenen werden wie in einem Gelegenheitsspiel per Mausklick gewechselt. Gefundene Notizen werden in einem Tagebuch gelagert und können dort zu jeder Zeit eingesehen werden. Neben den Inventarrätseln bietet dieses Spiel zahlreiche richtige Rätsel. Löse Schiebepuzzle, zeige wie musikalisch du bist, spiele ein Memory unter Zeitdruck, braue ein Gift, wiederhole Sequenzen, stelle Gesichter aus verschiedenen Fragmenten her und vieles mehr. Das Spiel kann in fünf Kapitel unterteilt werden. Innerhalb eines jeden Kapitels muss man manche Locations mehrmals aufsuchen, was ein wenig Laufarbeit verursacht. Diese hält sich jedoch in Grenzen. Verdiene Erfolge, indem du bestimmte Dinge durchführst. Du kannst den Weg des Guten gehen oder den Weg des Bösen. Daraus resultieren verschiedene Erfolge. Manche erhält man jedoch auch automatisch zu bestimmten Spielabschnitten. Grafik und Sound Die komplette Atmosphäre ist düster und recht grausam. Schließlich befinden wir uns in einem Schloss, in dem Wesen gefoltert werden, um für ihre Sünden zu büßen. Wir begegnen nicht nur Menschen, sondern auch Kreaturen, die einer lebhaften Fantasie entsprungen sein müssen. Riesige sprechende Ratten, Eidechsen und Vögel sind noch die normalsten Wesen. Nachdem man dem Schloss entkommen ist, wird die Welt auch nicht heller, denn nun durchwandert man eine finstere Wüstenlandschaft, aus der giftige Dämpfe aufsteigen. Zwischen all den surrealen Gegebenheiten ragt immer wieder ein Stück Normalität auf, z. B. in Form einer Kathedrale. Das Spiel besitzt keine Sprachausgabe, verfügt jedoch über Untertitel in zahlreichen Sprachen, unter anderem auch in Deutsch. Während der Dialoge wird der Gesprächspartner immer in den Vordergrund gerückt und vergrößert dargestellt. Die einzelnen Textpassagen müssen per Mausklick weitergeschaltet werden, sodass man die Gespräche ganz in Ruhe verfolgen kann. Neben Soundeffekten, die den Alptraum noch unterstreichen, bietet das Spiel abwechslungsreiche Hintergrundmusik. Fazit "Tormentum - Dark Sorrow" ist kein Vollpreis-Adventure und kann somit auch nicht mit Abenteuern dieser Kategorie verglichen werden. Vielmehr ist es ein Gelegenheitsspiel in der Art eines Adventures, was an verschiedenen Faktoren ausgemacht werden kann. So beträgt z. B. die Spieldauer ca. 5 Stunden für einen Preis von 11,99 Euro. Das Spiel bietet eine interessante und spannende Geschichte mit Tiefgang und einem philosophischen Ansatz, da man erst zum Schluss herausfindet, wer man ist und warum man diese Reise durchlaufen hat. Wer Latein in der Schule gelernt hat weiß, dass "Tormentum" "Qual" bedeutet. Der Titel des Spiels wurde somit perfekt umgesetzt, denn man begibt sich auf einen Höllentrip ohne zu wissen, warum. In diesem Alptraum muss man Entscheidungen treffen, die sich auf das Ende des düsteren Abenteuers auswirken. Doch zunächst haben sie Einfluss auf die Gestalten, denen man auf der Reise begegnet. Sie alle scheinen Qualen zu erleiden und für etwas bestraft zu werden. Mehr als einmal muss man sich als Richter aufführen und über Leben und Tod entscheiden. Manche Szenen waren mir ein wenig zu grausam, weshalb ich das Spiel Kindern und empfindsamen Menschen auf keinen Fall in die Hand geben würde. Die Grafik an sich ist nett anzusehen, auch wenn die Hintergründe kaum Animationen enthalten. Auch die Charaktere sind ein wenig zu statisch, dafür jedoch äußerst fantasievoll. Die Rätsel sind sehr schön und abwechslungsreich. Sehr gut gefallen hat mir die abwechslungsreiche und atmosphärische Hintergrundmusik. Alles in allem ist dem Entwicklerstudio OhNoo, das nur aus drei Personen besteht, ein gutes und interessantes Erstlingswerk für PC gelungen. Weiter so!

Nur angemeldete Benutzer dürfen Kommentare verfassen. Zur Registrierung/Anmeldung