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     King's Quest (Kapitel 1 - Der seinen Ritter stand)

   
verfasst am:    24. September 2015
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 93%
Sound 93%
Atmosphäre 92%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 85%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
93%
 
König Grahams jugendliche Abenteuergeschichten
Der mittlerweile gealterte und ergraute König Graham hat seine Enkelin Gwendolyn zu Besuch. Das kleine Mädchen ist fasziniert von Drachen und so erzählt ihr Großvater die Geschichte, als er als junger Bursche die Aufgabe von König Edward erhielt, aus der Drachenhöhle den Zauberspiegel zu erobern. Und somit beginnt das neueste Abenteuer zur King's Quest Serie. Nachdem Großvater Graham die Geschichte zu Ende erzählt hat - die viele von uns bereits aus dem ersten Teil der Serie kennen -, erfährt er von Gwendolyn, dass sie morgen an einem Fechtturnier gegen ihren Cousin Gart antreten will. Da fällt König Graham seine eigene Turniergeschichte ein, als er frisch in Daventry eingetroffen war. Ein neues Abenteuer des jungen Graham beginnt, in dem er in einem Kraft-, Tempo- und Scharfsinnsduell seine Ritterlichkeit beweisen musste. Gestärkt durch die Geschichten ihres Großvaters tritt sie furchtlos ihrem Vetter im Turnier gegenüber. Doch kaum hat das Duell begonnen, werden sie von einem Gardisten zu ihrem Großvater gerufen. Ist etwas passiert? Geht es König Graham gut?

Gameplay
Das komplette Spiel lässt sich fast ausschließlich über die Tastatur spielen. Man bewegt den jungen Graham über die Tasten W, A, S und D durch die gesamten Szenen. Nur beim Schießen mit Pfeil und Bogen wird die Maus benötigt und zur Auswahl von Objekten im Inventar. Mit der Leertaste kann man Gegenstände benutzen oder eine Aktion durchführen. Im Menü gibt es dazu auch eine Steuerungserklärung. Das Inventar befindet sich oben links und ist als kleiner Rucksack sichtbar. Mit der Tab-Taste öffnet und schließt man das Inventar. Klickt man auf einen Gegenstand im Inventar gibt König Graham zu den Objekten einen Kommentar ab. Innerhalb des Inventars lassen sich die Gegenstände nicht miteinander kombinieren. Das Spiel besitzt weder ein Tagebuch noch eine Übersichtskarte, dadurch sind mitunter einige Laufwege zu absolvieren. Auch Hotspots bietet das Spiel nicht, was für einen wahren Adventurefand jedoch kein Hindernis ist. Einen individuellen Spielstand kann man in diesem Adventuregame nicht anlegen. Das Spiel speichert automatisch vor und nach wichtigen Aufgaben sowie Ereignissen und überschreibt dann immer den aktuellen Spielstand. Die Abstände zwischen den Speicherpunkten sind recht kurz gehalten. Erkennbar ist das an dem kleinen Kronenzeichen rechts unten. Es gibt zwar die Möglichkeit mehrere Spielerprofile anzulegen, doch werden alle Spielstände, sämtlicher Profile in einer Datei gesichert.

Aufgaben und Rätsel
Richtige Rätsel in der Art von Minispielen gibt es in diesem Spiel keine. Es geht darum die Inventargegenstände an den passenden Stellen zu platzieren. Das Game bietet jedoch immer wieder sehr gelungene Actionsequenzen, die mal leichter mal etwas schwerer sind. Oft wird man jedoch mit der Angabe welche Taste man wo drücken muss ganz gut durch die Actionszenen geleitet. Das Tolle an dem Spiel ist, dass es keinen linearen Lösungsweg gibt. Man kann sich immer zwischen mehreren Möglichkeiten entscheiden, was auch den weiteren Spielverlauf beeinflusst. Die Aufgaben müssen zwar in jeder Variante alle erledigt werden, doch in welcher Reihenfolge und auf welche Art und Weise entscheidet der Spieler. So gibt es z.B. in der Geschichte des Turniers die Möglichkeit den freundlichen, den schlauen oder den mutigen Weg zu gehen. Wenn man allerdings alle drei Wege spielen möchte, hört man alle Gespräche drei Mal, da die Sequenzen und Dialoge nicht übersprungen werden können. Auch die Filmsequenzen fallen unterschiedlich aus je nach dem für welchen Weg sich der Spieler entscheidet. Insgesamt kann man in diesem ersten Kapitel 17 Erfolge erringen. Einige davon erhält man automatisch durch die einzelnen Siege in den Duellen. Die meisten Erfolge erzielt man jedoch durch unkonventionelles Ausprobieren von scheinbar unsinnigen Aktionen oder durch Tollpatschigkeit, bei denen man auch oft sein Leben lassen muss um den Erfolg einzufahren. Da dies gewollt ist, setzt das Spiel jedoch immer an einem kurz vorher automatisch speicherten Punkt wieder ein. Es ist also durchaus möglich im Spiel zu "sterben", allerdings immer auf eine humorvolle Art, z.B. kann man durch ein Bett erschlagen werden oder sich grillen lassen. Während der Dialoge mit anderen Charakteren kommt es nicht selten vor, dass man bei der Auswahl der Themen bereits eine Entscheidung fällt. In wie weit diese sich auf den Spielverlauf in den kommenden Kapiteln auswirkt, ist noch unbekannt.

Grafik und Sound
Über den Menüpunkt "Einstellungen" lässt sich die Lautstärke der Musik und der Effekte regeln. Hier kann man auch die Texturqualität hoch/mittel/gering einstellen bzw. die Untertitel ein- oder ausblenden. Auch den Vollbildmodus und die Auflösung sowie VSynch kann man ein- oder ausschalten. Über den Menüpunkt "Spiel" sind noch weitere Einstellungen möglich wie z.B. Controller Vibrationen aktivieren, Y-Achse invertieren und die Mausempfindlichkeit regeln. Die Untertitel sowie die Sprachausgabe sind beide in Deutsch. Die gezeichnete Grafik ist besonders gut gelungen, sowohl in den Filmsequenzen wie auch in den Spielszenen. Jede Location hat ihren besonderen Charme, ob dies das Dorf, der Wald, die Duellschauplätze oder die Drachenhöhle ist. Die Details sind grafisch sehr liebevoll gestaltet und auch an den Gesichtszügen der einzelnen Charaktere sind deren Emotionen sehr gut erkennbar. Dem Bäcker Wente ist seine Gutmütigkeit ins Gesicht geschrieben und in der Schmiedin Amaya erkennt man sofort eine taffe und resolute Frau. Die Falten im Gesicht von Chester und Muriel aus dem Kuriositätenladen deuten darauf hin, dass die beiden eine Menge Lebensjahre und -erfahrung haben, was sie auch in den Dialogen immer wieder zum Ausdruck bringen. Aber außer der Grafik ist auch der musikalische Hintergrund der Geschichte positiv zu erwähnen. Die Effekt- und Umgebungsgeräusche wurden optimal ins das Spiel integriert. Die Synchronstimmen der einzelnen Figuren passen ausgezeichnet zu deren Charakter. Leider passen die Lippenbewegungen der Protagonisten nicht immer zum gesprochen deutschen Text.

Fazit
Das erste Kapitel der neuen King's Quest Reihe ist ein absolut gelungener Auftakt zum neuen Spiel der Serie. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende spannend und bietet eine gute Portion Humor. Die Spielfiguren sind witzig und werden wie die gesamte Grafik toll dargestellt. Zwar ist das Spiel fast nur über die Tastatur spielbar, aber man gewöhnt sich relativ schnell daran, zumal das Abenteuer auch immer wieder Hilfestellung leistet. Die Actionsequenzen sind mal etwas leichter und mal etwas schwerer, aber immer machbar auch für ungeübte Spieler. Besonders gut gefallen hat mit die Idee, das Spiel nicht linear zu gestalten, sondern dem Spieler die Reihenfolge und Art und Weise zu überlassen. Leider sind dadurch mitunter auch sehr lange Laufwege zu absolvieren. Für einen echten Adventurspieler ist auch das Nichtvorhandensein von Hotspots ein positiver Punkt. Zwar kann man in dem Spiel auch sein Leben lassen, aber muss dabei fast immer schmunzeln, da dies meist durch die Tollpatschigkeit von Graham geschieht und man sich dadurch zusätzliche Erfolge sichern kann. Das Spiel kann man zwar nicht selber an gewünschten Stellen speichern, aber die automatische Speicherung erfolgt immer vor und nach wichtigen Ereignissen und Aufgaben, so dass man hier nicht weit von der Stelle beginnen muss, falls man doch mal einen falschen Schritt macht. Die Dialoge und Filmsequenzen lassen sich leider nicht unterbrechen, was jedoch nur bei einem erneuten Durchgang ein wenige lästig ist. Das Ende bleibt im ersten Kapitel offen und macht bereits jetzt Lust auf den zweiten Teil. Bei einer Spieldauer von fast 10 Stunden ist der Preis des ersten Kapitels mehr als angemessen. Weiter so, denn wir freuen uns schon jetzt auf weitere Geschichten von Großvater Graham!!!
  
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