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     Dark Tales 06 - Der Untergang des Hauses Usher

   
verfasst am:    08. Januar 2016
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 76%
Sound 87%
Atmosphäre 80%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 88%
Relation: Preis/Spieldauer

90%

Gesamtwertung
84%
 
Der Fluch der Familie Usher
Detective Dupin erhĂ€lt einen Brief von einem gewissen Dr. Morris. Er bittet den legenden Ermittler, dringend zum Anwesen der Familie Usher zu kommen, auf dem die letzten Nachkommen, die Zwillinge Roderick und Madeleine Usher, leben. Dr. Morris ist der behandelnde Arzt der Geschwister, die beide an einer tödlichen Erbkrankheit leiden. Außerdem sind die Zwillinge durch ein sehr starkes Band miteinander verbunden, denn was dem einen passiert, geschieht auch dem anderen. Und nun ist Madeleine spurlos verschwunden. Da sie schwer krank ist, muss sie dringend gefunden werden. Detective Dupin macht sich mit seinem Gehilfen sofort auf den Weg zum Hause der Ushers. Als Assistent des Ermittlers ist es unsere Aufgabe, das gesamte Anwesen zu durchforsten und Hinweise zu sammeln, um die junge Frau schnellstens zu finden. Doch auch die Stadt muss genau unter die Lupe genommen werden. Warum verschwinden immer mehr Dorfbewohner spurlos? Und was hat es mit dem Fluch des Hauses Usher auf sich? Untersuche in der Stadt mehrere LĂ€den, die Apotheke, das Museum, die Arztpraxis, den Hafen und nicht zuletzt den Friedhof. Wird es dir gelingen, Madeleine zu finden und den Fluch der Ushers ein fĂŒr alle Mal zu bannen?

Gameplay
Man kann sich das Spiel durch eine EinfĂŒhrung erklĂ€ren lassen, die man jederzeit abbrechen kann. Die Inventarleiste lĂ€sst sich durch ein kleines Schloss fixieren, so dass die InventargegenstĂ€nde immer sichtbar bleiben. Das Symbol eines Auges zeigt an, dass man gewisse Bereiche in der Nahansicht genauer untersuchen sollte. Die einstellbaren Schwierigkeitsgrade "einfach", "schwer", nochmal "schwer" und "variabel" können wĂ€hrend des Spielverlaufs ĂŒber die Optionen geĂ€ndert werden. Der Tipp lĂ€dt je nach Grad nach 40 Sekunden, 80 Sekunden oder 160 Sekunden wieder auf. Beim variablen Modus sind verschiedene eigene Einstellungen möglich. Detective Dupins Tagebuch beinhaltet Notizen, Nachrichten und Hinweise, die fĂŒr den Spieler wichtig sind. Hier werden auch Fotos abgelegt, die man im Spielverlauf findet. Die Fotos stellen bestimmte Szenenausschnitte dar, die man ĂŒber die Originalszenen legen muss, um einen Bereich in der Nahansicht freizuschalten. Außerdem erzĂ€hlen die Fotografien auf der RĂŒckseite eine Geschichte ĂŒber den Fluch der Ushers. Der Ermittler verfĂŒgt auch ĂŒber eine Übersichtskarte, die anhand eines Zylinders den Standort des Spielers anzeigt sowie Szenen in denen noch Aufgaben zu erledigen sind. Man kann mit der Karte bequem von einem Schauplatz zu einem andern wechseln und muss keine langen Laufwege in Kauf nehmen. Außerdem steht Dupin dank Roderick noch der Flaschengeist "Der Wiedergeborene" zur VerfĂŒgung. Er befindet sich rechts neben der Inventarleiste und kann Steinobjekte zum Leben erwecken.

Aufgaben und RĂ€tsel
Das Spiel bietet eine Anzahl abwechslungsreicher RĂ€tsel, die alle gut durch einen Text erklĂ€rt werden. U.a. muss man Paare finden, eine Maus zum Apportieren abrichten, ein Hexenpulver herstellen, einen Garnbeutel nĂ€hen, ein HĂŒtchenspiel gewinnen und noch vieles mehr. Bei manchen Minispielen kann man den Schwierigkeitsgrad einfach oder schwer selbst bestimmen. Im Großen und Ganzen kann man die RĂ€tsel als mittelschwer bezeichnen. Jedes RĂ€tsel kann auch ĂŒbersprungen werden, sobald sich der Lösen-Button voll aufgeladen hat. Nach jedem Minispiel öffnen sich verschlossene TĂŒren oder andere Objekte.

Die Wimmelbildszenen werden ein bis zwei Mal aufgesucht. Die zu suchenden GegenstĂ€nde sind leicht zu finden. Gesucht werden die GegenstĂ€nde auf verschiedene Arten. Mal werden die Objekte verschlĂŒsselt umschrieben, mal muss man 12 gleiche GegenstĂ€nde oder Paare finden oder man sucht die Objekte anhand einer normalen Textliste, wobei fĂŒr Elemente in roter Schrift immer noch eine zusĂ€tzliche Aktion nötig ist. Und wer keine Lust auf eine WBS hat, kann jederzeit auf ein 3-Gewinnt-Spiel wechseln und auch wieder zurĂŒck. Nach Abschluss einer WBS erhĂ€lt man einen nĂŒtzlichen Gegenstand fĂŒrs Inventar. Der Tipp in der WBS zeigt noch nicht gefundene Objekte an. Ansonsten gibt der Tipp die Richtung an, die man einschlagen sollte oder deutet auf Bereiche hin, die nĂ€her untersucht werden mĂŒssen.

Grafik und Sound
Die LautstĂ€rke der Musik, Sounds und Stimmen lassen sich ĂŒber die Optionen regeln. Hier ist auch der Cursor bestimmbar und man kann auf Voll- und Breitbild einstellen. Die Optik der grafischen Darstellung ist im gezeichneten Stil, wobei die Bearbeitung etwas grob erscheint. Es wurden krĂ€ftige Farben gewĂ€hlt, die manchmal etwas zu ĂŒbertrieben wirken. Die Details sind trotzdem alle zu erkennen und die Szenen wurden mit genĂŒgend Animationen versehen. Die Filmsequenzen laufen flĂŒssig ab und sind spannend gemacht, vor allem die Szene auf dem Friedhof. Die Sprachausgabe erfolgt in Englisch mit deutschem Untertitel. Leider bewegen sich die Lippen der Protagonisten wĂ€hrend der Dialoge nicht und auch nicht alle Stimmen passen zum Charakter. Die Stimme von Dr. Morris hĂ€tte ich mir etwas mĂ€nnlicher und nicht so aristokratisch vorgestellt. Im Hintergrund ist fast immer leise klassische Musik zu hören, die dann aber spannend und lauter wird, wenn es angebracht ist. Die HintergrundgerĂ€usche sind trotzdem gut zu vernehmen und passen sehr gut zu den entsprechenden SchauplĂ€tzen wie z.B. knarrendes Holz, NachtgerĂ€usche, klappernde FensterlĂ€den oder ein krĂ€ftiges Gewitter.

Fazit
Die Geschichte wird zwar spannend erzĂ€hlt, ist aber etwas undurchsichtig und verworren. Die Story hat keine Ähnlichkeit mit dem Original von Edgar Allen Poe. Die Filmsequenzen weisen ein paar spannende Effekte auf und laufen flĂŒssig ab. Die Grafik wirkt leider etwas zu grob und hin und wieder zu bunt. Die Musik ist angenehm im Hintergrund zu hören und unterstreicht die spannenden Szenen ebenso gut wie die UmgebungsgerĂ€usche. Auch die Minispiele sind abwechslungsreich und genau wie die InventarrĂ€tsel nicht zu leicht. Die WBS sind zwar leicht zu lösen, aber sehr vielseitig. Außerdem hat man die Möglichkeit von einer WBS jederzeit auf ein 3-Gewinnt-Spiel zu wechseln. Trotz einer teilweise vollen Inventarleiste gerĂ€t der Spielfluss nicht ins Stocken. Leider ist der Preis des Casual Games bei einer Spieldauer von ungefĂ€hr 3 Stunden etwas zu teuer.
  
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