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     Undercover Missions - Operation Kursk K-141

   
verfasst am:    15. Januar 2016
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 63%
Sound 63%
Atmosphäre 73%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 68%
Relation: Preis/Spieldauer

90%

Gesamtwertung
71%
 
Story
Im August 2000 sank das russische U-Boot Kursk K-141, wobei alle 112 Besatzungsmitglieder starben. Die Ereignisse dieses Abenteuers beginnen 6 Monate zuvor: In Murmansk, in der Nähe des Hafens, findet man eine verkohlte Leiche und vermutet, dass es sich um den FSB Agenten Artur Melnikow handelt. Sofort macht sich dessen Vorgesetzter Oberst Bobrow auf den Weg nach Murmansk, um dort für Untersuchungszwecke einen getarnten Standort einzurichten. Auch Miljena Iwanowna Beljajewa, in deren Rolle du schlüpfst, wird nach Murmansk beordert. Sie gehört der Abteilung 8, der sogenannten URPO an - eine streng geheime Abteilung des FSB, deren Agenten mit Eintritt in diese Abteilung sogar eine neue Identität erhalten. Die URPO verfolgt kriminelle Organisationen, wie die russische Mafia. Melnikow arbeitete an einem solchen Fall, denn er verfolgte die VORY, von denen man überzeugt war, dass sie seit dem 17. Januar immer wieder Kampfpanzer und Patrouillenboote stahl. Miljena versucht nun, zunächst mehr über Melnikows Fortschritte in diesem Fall in Erfahrung zu bringen und stößt schon bald auf einen Matrosen, der auf dem russischen Atom-U-Boot Kursk K-141 angeheuert hat. Kurzerhand wird sie mit einer neuen falschen Identität auf das U-Boot eingeschleust, das schon bald für ein Übungsmanöver auslaufen soll. Hier beginnt ihr gefährliches Abenteuer erst, denn ihre Tarnung darf nicht auffliegen. Außerdem ist sie als Frau auf dem U-Boot mit bisher rein männlicher Besatzung nicht gerne gesehen…

Gameplay
Das klassische Point-and-Click Adventure lässt sich mit der rechten und linken Maustaste bedienen. Mit der rechten Maustaste kann man sich Gegenstände und Personen ansehen und mit der linken kann man Dinge aufnehmen, sie miteinander kombinieren, anwenden sowie Dialoge führen. Mit einem Doppelklick auf einen Gegenstand im Inventar, kann man diesen auseinandernehmen, bzw. z. B. ein Stück Klebeband davon abziehen. Miljena bewegt sich per Mausklick in den verschiedenen Schauplätzen, allerdings kann man sie per Doppelklick nicht dazu bewegen, einen Schritt schneller zu gehen. Jedoch kommt es nur selten vor, dass sie innerhalb einer Location größere Wege zurücklegen muss. Kehrt man in das Hauptmenü zurück, so wird das Spiel automatisch gespeichert. Dabei wird der aktuelle Spielstand immer wieder überschrieben. Mit Spiel fortsetzen, sollte man laut Hinweis einen Spielstand wählen können, den man fortsetzen möchte, doch existiert in diesem Lade-Menü nur ein Spielstand. Eine Wahl hat man also nicht. Das Spiel verfügt über Hotspots, die alles anzeigen, was man sich ansehen kann. Leider sind sie nicht immer exakt gesetzt, sodass man oft 1 cm neben der angezeigten Lupe klicken muss.

Das Gameplay ist oft ein wenig irreführend. Es ist zwar gut gemeint, dass nicht benötigte Inventargegenstände aus der Leiste verschwinden, doch kann dies sehr verwirrend sein, wenn der gerade eingesammelte Gegenstand noch gar nicht verwendet wurde, dann plötzlich für ein Kapitel nicht mehr vorhanden ist und im nächsten wieder auftaucht. Der Spielverlauf kommt zudem oft ins Stocken, da man denkt, man hätte an einem Schauplatz alles erforscht und angesehen, was für diesen einen Moment auch stimmt. Besucht man dann kurz eine andere Location und kehrt wieder zum vorhergehenden Ort zurück, taucht dort in der Schublade, die man zwei Minuten zuvor gründlich durchsucht hat, plötzlich ein nützlicher Gegenstand auf. Dies führt nicht nur zu zahlreichen, unnötigen Schauplatzwechseln, sondern oft genug auch zu Ratlosigkeit und Verwirrung. Positiv ist anzumerken, dass man die Schauplätze schnell über eine Karte erreichen kann. Außerdem werden auf der Karte nur die Schauplätze freigeschaltet, die in diesem Moment wirklich wichtig sind. Alle anderen sind vorrübergehend gesperrt.

Die Rätsel sind meist schön gemacht und lassen sich leicht lösen. Allerdings kommt es auch zu unsinnigen Aufgaben, die nur zu einer künstlichen Spielverlängerung führen. So muss man z. B. einen bestimmten Zahlencode bestehend aus 4 Ziffern eingeben. Welcher dies ist, kann man an zwei Stellen nur durch Ausprobieren in Erfahrung bringen. Bei einem kennt man die vier Ziffern, aber nicht ihre Reihenfolge und muss durch Ausprobieren herausfinden, wie die Ziffern geordnet werden müssen. Beim anderen kennt man 30 Zahlenkombinationen, von denen eine einzige die richtige ist. Hier muss man dann alle 30 Kombinationen ausprobieren. Alle anderen Aufgaben, wie das richtige Einordnen von geometrischen Formen in ein Quadrat, das Zusammensetzen einer zerrissenen Notiz, das Dechiffrieren eines Codes anhand eines alten Volkliedes, die Suche von 10 Unterschieden und die Überprüfung von Fingerabdrücken sind gut gelungen und fügen sich fließend in die Story ein.

Grafik und Sound
Die Hintergrundgrafik ist gut gestaltet. Sie bietet zwar ziemlich minimalistisch eingerichtete Räumlichkeiten, doch dies erfüllt nur den Zweck der Mission. Schließlich bewegen wir uns im Bereich des russischen Geheimdienstes und auf einem russischen Atom-U-Boot. Oft sehen die Schauplätze auf dem U-Boot allerdings gleich aus, was wohl auf die einheitliche Einrichtung dieser militärischen Basen zurückzuführen ist. Lediglich ein Rohr, aus dem Dampf ausströmt zeigt an, dass man sich in einem anderen Gang aufhält. Dies ist auch schon fast die einzige Animation, die man auf dem gesamten U-Boot findet. Auch die zuvor aufgesuchten Schauplätze bieten keine Animationen. Die Charaktere sind ansehnlich. Ihre Steifheit dürfte auf den militärischen Drill und die Distanziertheit von Agenten zurückzuführen sein.

Während der Dialoge sieht man ihre Gesichter oft von Nahem. Eine Mimik oder sogar synchrone Lippenbewegungen sucht man hier vergebens. Auch die Synchronstimmen wirken nicht sehr professionell. Zudem hat man nur wenig Sorgfalt auf die Beschreibungen gelegt. So wird der Matrose Petrow im Untertitel mit "w" geschrieben, während er mit "v" geschrieben wird, wenn man die Maus über Petrovs Charakter bewegt.

Fazit
"Undercover Missions - Operation Kursk K-141" ist ein Agententhriller, dessen Story spannend beginnt und auch zunächst flüssig voranschreitet. Allerdings bietet sie ein eher merkwürdiges und unbefriedigendes Ende. Miljena lässt sich leicht durch das Abenteuer führen und auch die Rätsel sind zum größten Teil gut gemacht, wenn auch recht einfach. Dennoch kommt es mit fortschreitendem Abenteuer zunehmend zu Stockungen, sowohl im Gameplay, als auch bei den Rätseln. Mich hat ein wenig gestört, dass Inventargegenstände von Geisterhand ungenutzt verschwinden - wie ein Walkie-Talkie, das Miljena nicht benutzen will, um sich nicht bemerkbar zu machen - und dann plötzlich wieder auftauchen. Das man in jedem Kapitel die Schauplätze erneut aufsuchen muss, wäre zu verstehen gewesen, aber das Gegenstände innerhalb eines Kapitels plötzlich in einem Schauplatz auftauchen, den man nur Sekunden zuvor gründlich untersucht hat, ist irreführend. Außerdem gibt es Situationen, in denen man einfach nur ein paar Minuten in einem Raum stehen und abwarten muss, bis an anderer Stelle etwas geschieht. Trotz der recht runden Story, gibt es unlogische Stellen. So weigert sich Miljena z. B. während des gesamten Spiels, das WC im Gemeinschaftsraum aufzusuchen. Erst nachdem sie einen bewusstlosen Soldaten in das winzige WC eingesperrt hat, benutzt sie diese Toilette freiwillig, während sie ein Spind, in das ebenfalls ein bewusstloser Soldat verfrachtet wurde, noch nicht einmal öffnen will. Ein anderes Beispiel: Eine Zutrittskarte, die bisher immer eine bestimmte Tür geöffnet hat, funktioniert auf einmal nicht mehr. Plötzlich befindet sich an dieser Tür ein kompliziertes Zusatzschloss. Die Grafik ist recht ansehnlich, wenn auch die Räumlichkeiten ziemlich starr und minimalistisch sind. Bei den Charakteren hätte ich mir zumindest eine Mimik gewünscht, wenn man schon auf jede Art von Lippenbewegungen verzichtet hat. Die Synchronstimmen wirken oft laienhaft und die Hintergrundmusik ist eintönig. Allerdings sind die Soundeffekte gut platziert und immer passend. Die Spieldauer beträgt mit allen unnötigen Warte- und Suchaktionen ca. 6 Stunden, was für einen Preis von ca. 20 Euro recht knapp bemessen ist. Auch wenn das Spiel ein wenig mehr Sorgfalt und Politur hätte vertragen können, so hat mir die Geschichte gut gefallen und auch das Gameplay war überwiegend angenehm.
  
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