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     Deponia 4 - Doomsday

   
verfasst am:    12. März 2016
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 83%
Sound 80%
Atmosphäre 44%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 58%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
73%
 
Story
Rufus erwacht aus einem Traum, in dem er inzwischen gealtert war und die Sprengung von Deponia ausgelöst hat. Doch war die gesamte Geschichte, die er in den ersten drei Teilen der Serie erlebt hat, wirklich nur ein Traum? Wir befinden uns wieder an dem Tag, als die Geschichte begann. Rufus setzt alles daran, mit seiner Freundin Toni Kuvaq zu verlassen und nach Elysium zu reisen, um dem Schrottplaneten zu entfliehen. Er hat alles vorbereitet und muss nur noch die Kristallgläser von Toni einpacken, als ein rücksichtsloser Fahrer beim Rückwärtseinparken alle Gläser zerstört. Rufus kennt das aufbrausende Temperament von Toni, die ihm wieder die Schuld daran geben wird. Als er dann erfährt, dass es sich um kein einfaches Auto, sondern um eine Zeitmaschine handelt, sieht er seine Chance gekommen. Man muss doch einfach nur die Zeit ein wenig zurückdrehen und dem Fahrer, der übrigens McChronicle heißt, dabei helfen, den Wagen ordentlich einzuparken. Klingt doch alles ganz einfach oder? Doch dann taucht plötzlich ein rosa Elefant auf, hinter dem Rufus herjagt, wobei ihm Tonis Mutter in die Falle geht, was dazu führt, dass Toni den Laden ihres Vaters in die Luft sprengt und Rufus dazu veranlasst, Kuvaq sofort zu verlassen, um auf Elysium die Goal der Zukunft zu treffen. Das klingt alles ziemlich verwirrend, was typisch für diese Story und die verwirrten Gedankengänge von Rufus ist. Aber sieh es dir selber an…

Gameplay
Das Spiel bietet ein umfangreiches Menü, in dem man einige Einstellungen zur Grafik, dem Sound, der Steuerung und der Sprache verändern kann, je nach Bedarf des Spielers. Um das Inventar zu öffnen kann man sich zwischen dem Öffnen per Tastatur entscheiden oder dem öffnen per Mausklick. Letzteres ist für Adventure-Fans angenehmer, doch hat auch diese Option einen Haken, denn das Icon dazu ist ziemlich groß und verdeckt nicht nur einmal wichtige Dinge, die man dadurch leicht übersehen kann. Ansonsten kann man wie üblich jedes Objekt mit der rechten Maustaste betrachten und nützliche Dinge mit der linken Maustaste ins Inventar aufnehmen. Dort können sie ggf. mit einander kombiniert werden. Rufus wird per Mausklick bewegt und springt per Doppelklick zu den Ausgängen der Locations.

Wirkliche Rätsel gibt es wieder einmal nur wenige bis gar keine, da sie mehr als einfach zu lösen sind. Im Grunde muss der Spieler hauptsächlich Inventarrätsel lösen. Dies ist dann auch schon etwas kniffliger, weil man selten genügend Hinweise bekommt. Da Rufus durch die Zeit reist, kann es durchaus sein, dass sich Dinge so verändern, dass man sie vorher nicht gebrauchen konnte, jetzt aber gebrauchen kann. Einen Hinweis darauf erhält man nicht. Zieht man z. B. eine Schublade mit Bienen auf, schwirren sie in der einen Zeit um Rufus' Kopf, während sie in der anderen Zeit auf den Bart eines anderen Charakters fliegen. Neben den Inventarrätseln gibt es noch Minispiele, die oft auf Zeit gehen, bzw. Geschicklichkeit verlangen. So muss man nicht nur einmal schnell hintereinander die linke Maustaste bestätigen oder Rufus an Hindernissen vorbeilotsen.

Nebenher kann der Spieler wieder Errungenschaften einholen. Diese sind nett gemacht, wenn auch viele darauf zielen, dass man ein Objekt mehrmals anklickt oder Dinge anklickt, bei denen sich kein Cursor verändert. Eine Errungenschaft ist jedoch sehr lästig und dient wohl eher der Spielverlängerung. Hier muss man nämlich drei Wesen, die je 5 verschiedene Eigenschaften haben, miteinander kreuzen, um alle Varianten zu erschaffen, die möglich sind. Das wäre halb so wild, wenn man sich nicht bei jedem neu erschaffenen Wesen die Kommentare der beiden anwesenden Charakteren anhören müsste.

Grafik und Sound
Wer die Trilogie gespielt hat, dürfte Kuvaq und Porta Rustica bereits keinen. Doch mit "Doomsday" werden diese beiden Orte aus anderen Blickwinkeln präsentiert, sodass auch diese Schauplätze völlig neu erscheinen. Weiterhin wird Elysium endlich besucht, eine Zwischenzeit, die sich Paradox City nennt, eine Wüste sowie ein unbekannter Ort, auf dem es einen Jahrmarkt gibt. Alle Schauplätze werden in verschiedenen Zeiten präsentiert, wobei die Veränderungen in Paradox City, in der Wüste und auf Elysium viel einschneidender sind. Die Wüste wird z. B. zur Zeit der Römer besucht und verwandelt sich später sogar in eine Oase. Elysium ist zunächst vollkommen intakt und am Ende sogar so zerstört, dass es fast vollständig abgestürzt ist. Grafisch wurden alle Locations und Schauplätze in einer kunterbunten lustigen Grafik dargestellt. Animationen machen die Szenen lebendig. Auch die Charaktere sind wieder gut gelungen und unterschiedlichster Natur. Die Hintergrundmusik hat verschiedene Stücke zu bieten.

Fazit
Mit dem vierten Teil ändert sich der Story-Ausgang der Trilogie im Grunde genommen nicht. Man hat mit "Doomsday" nur einen Rahmen aus Zeitreisen erschaffen, der erklären soll, warum das Ende der Trilogie so gewählt wurde, wie es ist. Dass die Story ziemlich verwirrend ist, könnte ganz lustig sein, wären da nicht wieder diese langatmigen Dialoge mit viel unsinnigem Text. Ich bin nach kurzer Zeit sogar dazu übergegangen die Themen erst einmal alle per Mausklick weiterzuschalten, denn nur die wichtigen Themen blieben am Ende erhalten und konnten dann noch einmal in Ruhe angehört werden. Der Humor mag Geschmacksache sein. Meiner war es jedenfalls nicht! Viel zu oft gingen die Witze unter die Gürtellinie oder waren einfach nur makaber. Deutliche Szenen einer Made, die in einen Mixer gesteckt wird, zählen für mich nicht zu den lustigen Seiten. Auch die Dialoge bieten oft Anspielungen, die schon fast als herabwürdigend gewertet werden können. Wer sich als Adventurefan nun auf knackige Rätsel gefreut hat, wird ebenfalls enttäuscht. Die wirklichen Rätsel sind so einfach, dass man das Gefühl hat, man würde sich über die Rätselfreude wahrer Adventurefans lustig machen. Stattdessen wartet man mit Geschicklichkeitsspielen auf und verzichtet auf Hinweise, sodass man bei den Inventarrätseln oft dazu übergehen muss, alles mit jedem zu kombinieren. Unter den vielen unsinnigen Kommentaren hätte man hier durchaus ein paar versteckte Hinweise einbringen können. Positiv zu erwähnen, ist die Hintergrundgrafik. Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben, viel Abwechslung ins Spiel zu bringen. Auch die Charaktere sind gut gelungen, jedoch frage ich mich, warum manche Charaktere über eine Nase verfügen und manche nicht. Außerdem gab es hin und wieder einen ziemlich abrupten Szenenwechsel, bei dem ich das Gefühl hatte, es würde ein kleines Stück der Geschichte fehlen. Die Synchronstimmen sind gut gelungen und auch die Hintergrundmusik ist im Grunde sehr schön, wenn man mal von dem einen oder anderen Stück absieht. Die Soundeffekte waren zwar meist passend, doch stimmten die Schrittgeräusche nur selten. Oft genug ist Rufus über einen Holz- oder Metallboden gelaufen und es klang, als würde er über eine dichte Schneedecke gehen. Wer einen etwas makabren und übertriebenen Humor mag, vor Geschicklichkeitsspielen nicht zurückschreckt und kein Problem damit hat, sich alles wieder und wieder anzusehen, der sollte zugreifen, denn die Story ist ganz lustig sowie Grafik und Sound schön gemacht.
  
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