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     The Uncertain (Episode 1 - The Last Quiet Day)

   
verfasst am:    14. Oktober 2016
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 93%
Sound 97%
Atmosphäre 93%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 93%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
95%
 
Story
Wir schreiben das 22. Jahrhundert. Die Menschheit ist ausgestorben. Nur ihr Vermächtnis existiert noch auf der Erde: die Roboter. Sie sind bemüht, den Planeten wieder aufzubauen und aus den Fehlern der Menschen zu lernen. Es gibt unterschiedliche Roboter mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Du schlüpfst in die Rolle eines Roboters mit der Bezeichnung RT-217NP, der zwar für körperliche Aufgabe nicht geschaffen, dafür aber ein Genie in Sachen Elektronik ist. Er sucht überall nach Ersatzteilen, um z. B. Werkzeuge zu reparieren, die auch für Roboter noch nützlich sind. Doch RT liebt auch Dinge, die einst Menschen gehört haben und für Roboter überhaupt nicht von Interesse sind. Er lebt zurückgezogen in einem kleinen Haus, das noch voller menschlicher Dinge ist. Sein recht friedliches Leben wird eines Tages abrupt unterbrochen, als ein Shuttle in seinem Vorgarten abstürzt. Der Pilot, ebenfalls ein Roboter, kann noch einmal für kurze Zeit aktiviert werden, sodass er die Worte "Hilf ihnen…" herausbekommt. RT durchsucht das Shuttle und stößt dabei auf Menschen, die beim Absturz ums Leben gekommen sind. Aber nicht die Tatsache, dass diese Menschen tot sind verwirrt unseren Helden, sondern die Tatsache, dass überhaupt noch Menschen existieren. Die USS Corporation hat bisher alle Roboter glauben lassen, die Menschheit sei vollständig ausgestorben. Kaum verlässt RT das Shuttle, wird er auch schon von einer Polizeistreife angegriffen und kann sich gerade noch retten und das nur, weil er Menschen gesehen hat. Sein System betätigt daraufhin selbstständig den Notausschalter und RT wird in einem Krankenhaus mitten unter Rebellen wach. Diese haben es sich zur Aufgabe gemacht, die tatsächlich noch verstreut lebenden Menschen vor dem Roboterregime zu retten…

Gameplay, Aufgaben, Rätsel
Der Held dieses Abenteuers wird mittels Tastatur gesteuert. Die Tasten W, A, S und D kommen hier zum Einsatz. Hält man die Shift-Taste gedrückt, kann RT auch laufen. Hin und wieder wird noch die Taste F benötigt, um kleinere Aktionen wie Fesseln lösen oder ein Wasserrohr abbrechen durchzuführen, oder die Tasten Q und E, um eine Leiter hinauf zu klettern. Diese Aktionen beinhalten jedoch kein Zeitlimit. Actionreicher wird es da jedoch bei einer Verfolgungsjagd, denn RT muss 2-mal auf einer recht kurzen Strecke einer Drohne entkommen. Er sitzt dabei in einem Flugauto und muss durch einen Wald fliegen, in dem es Bäumen und anderen Hindernissen auszuweichen gilt. An einer weiteren Stelle muss unser Held zu Fuß einen Raum durchqueren, der von zwei beweglichen Geschützen bewacht wird. Hier hat der Spieler die Wahl zwischen einer einfachen und einer etwas schwierigeren Variante. Dies sind allerdings auch schon die einzigen Stellen, die ein wenig mehr Aufmerksamkeit und Geschick erfordern. Stirbt man dabei, setzt das Spiel am letzten automatisch erstellten Speicherstand wieder ein. Leider kann man nicht selber speichern und die Spielstände werden zudem in der Registry abgelegt. Sterben kann RT allerdings auch, wenn er während eines Gesprächs eine falsche Antwort gibt. Den Polizisten sollte man vorsichtig gegenübertreten und auch mit dem Rebellenanführer ist zunächst nicht zu spaßen. Die Steuerung scheint ein wenig zu haken wenn RT laufen will. Er setzt sich verzögert in Bewegung, was zwar realistisch, für ein jedoch Spiel ziemlich ungewohnt ist.

Das Spiel verfügt zwar über ein Inventar, jedoch können die Gegenstände bei Bedarf nicht dort herausgeholt werden. Sie lagern am linken Bildschirmrand und werden automatisch in das Aktionsrad eingefügt, falls notwendig. Sobald man einen Gegenstand anklickt, erscheint ein Aktionsrad mit vier Optionen: ansehen, eventuell benutzen/nehmen und falls verfügbar bis zu zwei verwendbare Gegenstände anwenden. Viele Gegenstände können einfach nur betrachtet werden. RT gibt uns dann seine Gedanken zu den Dingen wieder, die einst den Menschen gehört haben. Selbstverständlich ist der Held dieses Abenteuers auch in der Lage einige Rätsel zu lösen. So muss er in menschlichen Notizen einen Spindcode finden, muss mit Hilfe einer Codierung einen Tresor knacken, wendet ein Datencodiergerät an, um einen Plasmaschneider zu kalibrieren, nimmt Stromumverteilungen mit Hilfe von Zahlen oder Hebeln vor und vieles mehr. Die Rätsel sind alle unterschiedlich und sehr abwechslungsreich. Der Schwierigkeitsgrad geht von einfach bis mittelschwer.

Abwechslungsreiche, realistische und gelungene Grafik
Die realistische Grafik hat sehr viel zu bieten. Mit RT besuchen wir Schauplätze, die unterschiedlicher nicht sein können. Wir beginnen in dem idyllischen, jedoch recht einsam wirkenden, alleinstehenden Haus, betreten ein Shuttle, werden in ein verlassenes, heruntergekommenes Krankenhaus gebracht, fliegen durch den Wald, um dort in einer Hütte und auf einem Aussichtsturm Störsender auszuschalten, und bereiten schließlich ein unterirdisches Labor vor. Die Schauplätze sind zwar unterschiedlich, doch haben sie alle eines gemeinsam: Spuren von den Menschen, die dort einst gelebt haben. Überall findet man menschliche Dinge, mit denen die Roboter nur teilweise etwas anfangen können. Verrostete Kinderschaukeln, Kommoden mit Kleidungstücken, Rollstühle, Radios, Gemälde, Garderobenständer, Billardtische, etc. Jedes Detail kann man sich ansehen und dabei anhören, was RT dazu denkt. Die Grafik ist in allen Bereichen wunderschön und sehr realistisch gelungen. Viele kleine Details mit sanften Animationen, wie z. B. im Wind wehendes Gras oder Vögel auf einem Zaun, zeigen deutlich wie viel Mühe in dieses Projekt gesteckt wurde.

Angenehme Synchronstimmen und tolle Hintergrundmusik
Die englischen Synchronstimmen sind hervorragend eingesprochen worden. RT hat eine Stimme erhalten, die nach Roboter klingt, aber auch einen leicht melancholischen, menschlichen Unterton enthält. Hin und wieder kann RT sogar witzig sein. So will er z. B. ein Bad nicht betreten und gibt dazu einen passenden Kommentar ab. Überheblichkeit überspielt er schon fast auf menschliche Weise. So kann man ihn Billard spielen lassen, was er als Kinderspiel abtut, da es ein Leichtes ist, die Bahnen der Kugeln zu berechnen. Lässt man ihn jedoch dann eine Runde Billard spielen, wobei er natürlich kläglich versagt, redet er sich verlegen damit heraus, dass seine Module scheinbar neu kalibriert werden müssen. Gregory und die Polizisten klingen da schon strenger, schließlich sind es Polizeiroboter. Aber auch die von den Menschen zurückgelassenen Tablet-Aufnahmen wurden bei der Synchronisation nicht vernachlässigt. Überall sind deutlich Emotionen zu vernehmen. Ein weiterer Höhepunkt ist die Hintergrundmusik, die mehrere wunderschöne Titel zu bieten hat. Die gesamte Musik passt perfekt zur Story. Sie fügt sich so nahtlos in das Geschehen ein, dass sie einfach mitfließt.

Fazit
Die erste Episode zu "The Uncertain" hat mir sehr gut gefallen. Auch wenn RT ein Roboter ist, so schlüpft man gerne in seine Rolle und vergisst schon bald, dass er nur ein "Blechhaufen" ist. Seine sanfte Stimme zieht den Spieler schnell in ihren Bann. Die hin und wieder witzigen Kommentare lockern seine ansonsten etwas einsame Stimmung ein wenig auf. Die Grafik ist wunderschön. Abwechslungsreiche Orte müssen besucht werden. Dabei trifft man auf die verschiedensten Arten von Robotern, die alle unterschiedlich gestaltet wurden. An der englischen Sprachausgabe gibt es nichts auszusetzen. Lediglich der deutsche Untertitel hat hier und da ein paar kleine Schwächen, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen. Die Hintergrundmusik hat mir sehr gut gefallen und die Soundeffekte sind perfekt eingesetzt worden. Die Steuerung ist im Grunde einfach gehalten, auch wenn man sich erst daran gewöhnen muss, dass RT etwas verzögert anläuft. Die Rätsel sind ebenso so vielseitig wie die Grafik und der Sound, während die Actioneinlagen nicht allzu schwer sind und nur sparsam zum Einsatz kommen. Während des gesamten Spiels nimmt die Spannung zu. Sie beruhigt sich zwar zwischendurch immer wieder ein wenig, doch geschieht dies nur kurz, um anschließend noch stärker anzusteigen. Selbst das Ende der Episode lässt den Spieler absolut gespannt zurück. Ich kann dieses Spiel nur jedem empfehlen und kann es kaum erwarten, die zweite Episode zu erleben!
  
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