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     Royal Detective 3 - Die Legende der Golems

   
verfasst am:    23. Juli 2017
verfasst von:    avsn-fawks

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Grafik 94%
Sound 73%
Atmosphäre 80%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 83%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
86%
 
Story
Die Stadt Glanville wurde von einem Golem angegriffen. Als Royal Detective bekommen wir den Auftrag, möglichst schnell den Grund dafür herauszufinden und das gebastelte Biest aufzuhalten, bevor es die Stadt komplett demoliert und zertrampelt hat. Also ja, richtig gelesen, ein GOLEM, ein Stück Ton, grob gestaltet in menschlicher Form und mit einer Zauberformel zum Leben erweckt. Sobald wir, als Detektiv agierend in der Stadt eintreffen wird klar, dass man es nicht mit einem einzigen, sondern mit vier Golems zu tun hat. Nummer eins und zwei konnten die Stadtbewohner selbst bekämpfen, Nummer drei war ihnen bereits eine Nummer zu gross. Immer wenn einer der Golems beseitigt wurde, erschien an seiner Stelle, Minuten später, eine neue aufgepeppte Version. Ohne Zweifel hat es jemand auf die Stadt abgesehen, aber wer und vor allem warum? Jede kleine Stadt hat so ihre Leichen im Keller und wie unsere Ermittlungen schnell genug ergeben, ist Glanville keine Ausnahme. Vor 30 Jahren hat sich in der Stadt etwas ereigent, das den Einwohnern nun zum Verhängnis wird.

Herzlich wilkommen in Glanville
Trotz der leicht schaurigen Fassade der Story ist die Welt von Glanville kein düsterer Ort. Ganz im Gegenteil. Die Sonne scheint, das malerische Dorf wirkt bunt und heiter und die Golems, egal wie imposant überdimensional sie auch zu sein scheinen, tun nicht wirklich einem etwas zur Leide. Ein spielerischer, manchmal sogar lustiger Unterton begleitet den Spieler auf Schritt und Tritt. So dürfen wir uns beispielsweise gleich nach Ankunft in der Stadt einen kleinen eigenen Kuscheltiergolem basteln, der für uns die Arbeit in schwer zugänglichen Ecken übernimmt. Zudem schnappen wir uns einen kleinen mechanischen Bergarbeiter, besorgen ihm eine Spitzhacke in passender Grösse und haben damit einen zweiten niedlichen Freund und Helfer im Inventar. Nach und nach decken wir das Geheimnis hinter den Golem-Geschehnissen auf. Eigentlich eine traurige Geschichte, aber wie schon angedeutet, nimmt sich das Spiel selbst zu keinem Zeitpunkt sehr ernst. Wir befinden uns in einer verharmlosten zum Teil märchenhaften Welt, wo die Story garantiert mit einem Happy End endet.

Gameplay
Empfohlen wird Papier und Stift in greifbare Nähe zu haben, um den Standort sämtlicher Kisten und Schatullen zu vermerken. Diese lassen sich mit einem passenden Emblem aufschließen, das sich nicht unbedigt in unmittelbare Nähe befindet. Eine selbst erstellte Liste erleichtert es, ein jeweils gefundenes Emblem seiner Kiste zuzuordnen. Der Schwierigkeitsgrad der Minispiele wechselt. Die meisten Minispiele sind relativ leicht und innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens anhand der Anleitung zu lösen. Für andere kann man gleich eine Kaffeekanne aufsetzen. Man hat z. B. eine modifizierte Version des früheren Windows-Spiels "Minesweeper" als Minispiel integriert. Der Unterschied zum Original besteht darin, anstatt Minen Golems freizulegen. Zu seiner Zeit war das Spiel entweder beliebt oder gehasst. Diejenigen die zur letzten Gruppe gehören, dürfen ruhig vom Panikknopf Gebrauch machen und das Minigame überspringen.

Grafik und Sound
Grafisch ist das Spiel nahezu perfekt. Die Animation ist lebhaft und detailreich. Man merkt, dass sich die Künstler bei jeder Kleinigkeit Mühe gegeben haben und praktisch jedem einzelnen Gegenstand, egal ob Kulisse oder Hotspot, den letzten Schliff verpasst haben. Eine Sprachausgabe ist nur auf Englisch vorhanden und umfasst Dialoge sowie Zwischensequenzen. Bei den Dialogen handelt es sich um eine vollständige 1st-Person Dialogstruktur, das heißt, eine Spielfigur kann uns ansprechen, von uns wird jedoch nichts erwidert. Perspektive ist eher Geschmacksache, ein bisschen komisch ist es aber schon, dass der Protagonist keine Stimme und kein Gesicht hat und jeder auf ihn gerichtete Kommentar mit Schweigen beantwortet wird.

Fazit
Obwohl offiziell "Royal Detective 3" betitelt, ist "Die Legende der Golems" ein eigenständiges Spiel. Keinerlei Kenntnis der Vorgänger wird benötigt. Eins muss man den Entwicklern lassen, Golems anstatt Trolle oder Zombies oder sonst irgendwelche Monster zu verwenden war einigermassen originell. Ansonsten ist die Story ziemilch flach und durchschaubar. Die Minispiele sind meistens amüsant und die Wimmelbildszenen sehr gut entworfen, nicht unbedingt herausfordernd, aber gewiss komplexer und einfallsreicher als die Variante, bei der man versteckte Objekte lediglich entdecken muss. Alles in allem ein sehr nettes Spiel. Bei mir betrug die Spielzeit etwa 5 Stunden. Ein guter Zeitvertreib wenn es draußen ununterbrochen regnet oder glühend heiß ist!
  
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