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Unavowed
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Story
Ein Jahr lang warst du von einem Dämon besessen. Unwissend hast du viel Schlimmes getan: überall in New York City sind Menschen durch deine (besessene) Hand gestorben. Deine Rettung kommt erst, als zwei Agenten der "Unavowed" - eine geheime und unbekannte Gesellschaft, welche die Menschheit vor übernatürlich Gefahren schützt – bei dir einen Exorzismus durchführen…Der Dämon ist nun zwar weg, aber dein Leben liegt in Trümmern. Es gibt kein Zurück in dein altes Leben, aber möglicherweise kannst du ein neues Kapitel aufschlagen und zwar als Mitglied der "Unavowed". Deine erste Aufgabe erwartet dich bereits. Der Dämon, der dich besessen hatte, lauert immer noch da draußen und man muss dafür sorgen, dass er nie wieder Schaden anrichtet.
Gameplay
Ein kurzes Intro eröffnet das Spiel und dient eigentlich als filmischer Fragebogen, auf dem der Spieler das Geschlecht und den Beruf der agierenden Figur ankreuzt. Diese Vorentscheidungen beeinflussen die Vorgeschichte der Figur und einige Gameplaysequenzen. Später im Spiel wird man wieder vor die Wahl gestellt. Dieses Mal geht es um Teammitglieder, die man sich aussucht. Verschiedene Teammitglieder haben jeweils andere Fähigkeiten und dementsprechend variiert die Art, wie sie dir bei der Problemlösung behilflich sein können. Man kann sich nicht falsch entscheiden. Jede Fähigkeitskombination ermöglicht, die Rätsel auf diese oder jene Art zu lösen.
Die Steuerung läuft über ein vereinfachtes Point & Click Interface. Zum Betrachten wird kein Anklicken benötigt. Die gesamte verfügbare Information über den ausgewählten Hotspot wird mittels Untertitel (ohne Ton) angezeigt, sobald der Mauszeiger über dem jeweiligen Hotspot schwebt. Sonstige Aktionen, wie Gegenstände einsammeln und Spielfiguren ansprechen, erledigt man mit der linken Maustaste. Fährt man über einen Hotspot, übernimmt der Mauszeiger entweder ein Hand- (=einsammeln und/oder Nahansicht) oder ein Augen-Symbol. Man sollte zur Kenntnis nehmen, dass Gegenstände aus dem Inventar auch auf mit Augen-Symbol gekennzeichnete Stellen angewandt werden können. Ein Zahnradsymbol oder etwas Ähnliches, das in sonstigen Spielen oft eine Anwendungsmöglichkeit markiert, erscheint in diesem Spiel leider nicht.
Aufgaben & Rätsel
Es wird in diesem Spiel ungeheuer viel geredet. Obwohl viele der verfügbaren Gesprächsthemen einfach ignoriert werden können, - es sei denn, man will die Spielwelt unbedingt in jeder Einzelheit kennenlernen, - werden ziemlich große Storybrocken allein durch Gesprächsverkettungen vorangetrieben. Gesprächsthema 1 bei Person A schaltet Gesprächsthema 2 bei Person B frei, das wiederrum dem Gedächtnis von Person C auf die Sprünge hilft, sodass sie auf einmal mit etwas brauchbarem herausrückt usw. Es läuft nicht ständig so, natürlich wurden zwischendrin andere Rätselarten integriert, aber interaktive Dialogsequenzen sind ein großer und meiner Meinung nach etwas übermäßiger Teil des Ganzen.
Die Hauptfigur ist ständig in Begleitung zweier anderer "Unavowed"-Mitglieder unterwegs. Viele der Rätsel basieren darauf, die Fähigkeiten deiner "Kollegen" zum Einsatz zu bringen. Dafür stehen Miniaturansichten der geschätzten Kollegen im Inventar bereit, die wie sonstige Gegenstände zu gebrauchen sind. Einer deiner Teammitglieder verfügt z. B. über gute athletische Fähigkeiten, also könnte man ihn gegebenenfalls zum Klettern gut gebrauchen. Das kommt gelegen, wenn beispielsweise ein begehrter Gegenstand höher als deine Reichweite liegt. Im Überblick sind die Rätsel intuitiv und ergeben vollkommen Sinn. Neben den interaktiven Gesprächen bietet "Unavowed" ein nettes Rätseldepot im Point & Click, Pickup & Use Stil an. Actionhaltige Sequenzen oder solche, die geschickte Fingerspitzen erfordern, gibt es keine, genauso wenig wie richtiges Kopfzerbrechen. Die Zusammenhänge sind meistens leicht zu verfolgen. Leicht ist natürlich relativ, denn das Spiel wirft seinerseits mit genügend Hinweisen um sich, damit die Wahrscheinlichkeit eines Steckenbleibens auf ein Minimum verringert wird. Falls es doch dazu kommt, spendiert ein Teammitglied mit dem Gesprächsthema "Was glaubst du, was wir als nächstes machen sollen?" meistens einen halbwegs brauchbaren Hinweis.
Grafik und Sound
"Unavowed" ist ein Pixel-Adventure auch bekannt als Retro-Adventure. In den letzten Jahren hat sich dieser Stil durch lobenswerte Titel wie die Blackwell Spielreihe in das Mainstream des leider immer kleiner werdenden Adventuremarkt integriert. Auch diesmal konzentriert sich Wadjet Eye Games auf das Wesentliche in einem Adventure, nämlich der Story sowie dem interaktiven Inhalt und präsentiert grafisch ein bescheiden entworfenes Spieluniversum in 2D, welches idealer Weise in einer Auflösung von 800x600 gespielt wird. Die Spielfiguren sehen dementsprechend etwas verpixelt aus und natürlich werden Nuancen wie z. B. Mimik und Gestik von diesem Grafikstil kaum unterstützt. Trotzt niedriger Auflösung erkennt man Hintergrundobjekte vollkommen mühelos. Konturen sind manchmal grob gezeichnet, besonders bei kleineren Objekten, doch trotzdem begegnet man nirgendwo Pixelbündeln, bei denen es schwerfällt sie zu benennen. Nahansichten verschärfen den Anblick wo es notwendig ist.
Das Spiel enthält eine unvollständige Sprachausgabe in englischer Sprache. Untertitel für weitere Sprachen außer Englisch sind zum Erscheinungstermin nicht verfügbar. Jegliche Interaktion mit Hotspots und in-game Texten wie z. B. Tagebucheinträgen läuft ausschließlich über Untertitel. Das gleiche gilt für alle Dialogzeilen der Hauptfigur. Synchronisiert wurden eigentlich nur Dialogzeilen der übrigen Charaktere. Aus diesen Gründen bedeuten die Untertitel viel für ein glattes Gameplay. Die dafür gewählte Schriftart fand ich auf Dauer anstrengend, man hätte eventuell eine deutlich lesbare Variante wählen oder zumindest die Möglichkeit integrieren können, die Schrittgröße beliebig einzustellen.
Fazit
Der Einfluss verschiedener klassischer Titel ist auf "Unavowed" stark ausgeprägt. Die vielen Szenen, bei denen man verirrten Geistern begegnet und ihnen zum Weiterziehen verhilft, sind wie für das Blackwell Universum geschaffen und das Teamarbeit-Konzept, in dem das Spiel je nach Zusammensetzung der Mannschaft alternative Rätsellösungen ermöglicht, führt fast instinktiv auf den Lucas Arts Klassiker Maniac Mansion zurück. "Unavowed" liefert ein gut entworfenes Thriller-Adventure in Retro Stil, das sich auf eine originellen Story und recht passable Rätsel im Point & Click Stil beruht, welche den Spieler mit auf eine Dämonenjagd in New York City nehmen. Optisch muss man sich mit gut gelungener aber immerhin LowRes Grafik begnügen. Persönlich halte ich diesen Retro-Stil für supercool, vermutlich, weil ich genau während dieser Phase der Computerspielentwicklung aufgewachsen bin. Er spricht mich auf einer sentimentalen Ebene an. Man kann es jedoch keinem jungen Spieler im Jahr 2018 verübeln, wenn er oder sie hochmoderne Grafik für einen untrennbaren Teil des Spielnarratives halten. In Bezug auf den Rätselentwurf hat Wadjet Eye in der Vergangenheit schon besseres Spiele auf die Beine gestellt. Hinsichtlich ihrer Menge fühlt es sich so an, als sei das Potenzial für weitere Rätsel nicht ausgeschöpft und gewissermaßen durch Gerede ersetzt worden. Ein paar komplexere Rätsel hätten auch nicht geschadet. Man braucht ungefähr 11-12 Stunden, um das Spiel abzuschließen. Erfahrene Spieler schaffen es vermutlich etwas schneller. Es ist empfohlen, jedes Mal bevor man seine Teammitglieder auswählt, ein Savegame anzulegen - dies findet 4-5 Mal im Laufe des Spiels statt. So kann man später beliebte Abschnitte mit anderen Teammitgliedern wiederholden, um zu sehen, ob und wie das Gameplay dadurch beeinflusst wird. Erfahrene Adventurefans so wie auch Einsteiger, die sich für eine Kostprobe von den Klassikern interessieren ohne die klassischen Makel erleben zu müssen, welche jene Spiele zu ihrer Zeit hatten, werden mit Sicherheit Freude an "Unavowed" finden.
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