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Mechanism
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Story
Du übernimmst die Kontrolle über einen kleinen Roboter, der eines Tages aufwacht und erkennt, dass seine Welt - ein fantastisches, von kleinen Robotern besiedeltes Spieluniversum - durch eine tödliche Roboterkrankheit, bekannt als "Flegma", in Trümmern liegt. In der näheren Umgebung scheinst du als Einziger überlebt zu haben. Nur die leblosen Metallkörper deiner Spielwelt-Genossen, die überall in der Gegend verstreut liegen, verraten, dass es früher einmal noch andere Lebewesen außer dir in dieser Welt gab. Kannst du "Mechanism" rechtzeitig reparieren und deine Welt vor dem Untergang retten?
Spielwelt, Aufgaben & Rätsel
"Mechanism" ist alles andere als ein gewöhnliches Adventure und eigentlich besteht durchaus die Frage, ob es überhaupt in diese Kategorie gehört. Mir kam es eher vor wie ein Erkundungsspiel und zwar eines, in dem das Narrative und die Story eine genauso geringfügige Rolle spielen wie z. B. bei einem Pizzaladen-Simulator. Es fällt extrem schwer, sich anhand des Gameplays allein ein festes Bild von dem Geschehenen auszumalen. Ich würde sogar sagen, ohne die Zusammenfassung auf der Store-Seite würde man von der Story her anfangs völlig im Dunkeln tappen. Allmählich klärt sich das Notwendigste auf, jedoch wirklich nur das Notwendigste. Zum Schluss kann man immer noch unendlich viel hinein interpretieren. Im Grunde erkundet der Spieler eine Open-World Umgebung. Objekte lassen sich beliebig einsammeln, fallenlassen und wieder einsammeln. Der kleine Roboter kann gleichzeitig nur zwei Gegenstände mit sich tragen. Es gehört zu der Rätsel- bzw. Lösungsstrategie, diese Einschränkung so wie auch andere zu berücksichtigen. Außerdem muss man Acht auf die Vitalzeichen des Roboters gegeben. Seine Belastbarkeit für die ausgebrochene Krankheit ist z. B. begrenzt. Hin und wieder muss er sogar zu einem Heilapparat geführt werden. So spannend wie das alles auch klingen mag, fällt einiges auch negativ auf, vor allem die Tatsache, dass es stets relativ schleierhaft bleibt, was man als nächstes tun soll und warum. Das Spiel trägt dazu nur wenig bei und verfügt eigentlich über keinerlei Dialogsystem. Die einzige bedeutende Figur im Spiel ist die Hauptfigur selbst. Es wird mit keinem geredet. Außerdem wird keine Story Dynamik aufgebaut. Die Interaktivität von Hotspots ist minimal. Ausführliche und humorvolle Rückmeldungen fallen komplett aus. Bestenfalls kann man mit einer gleichgültigen informativen Textzeile oder einem anleitenden Symbol auf dem Bildschirm rechnen. Der einzige Laut, welchen der Roboter selbst von sich gibt, klingt wie eine Art elektronisches Kreischen, das man - sofern der Kontext es unterstützt - als Zustimmung/Ablehnung interpretieren darf. Versuch und Irrtum, Geduld in Hülle und Fülle sowie ein gutes Gedächtnis für Laufwege sind in diesem Spiel der Schlüssel zum Erfolg. Eine Prise strategischen Denkens schadet auch nicht.
Steuerung
Neben voller Controller-Unterstützung bietet sich auch die Möglichkeit, Tastatur und Maus zum Steuern zu verwenden. Für diesen Testlauf zog ich Maus und Tastatur vor. Aber Tatsache ist, in Spielwelten wie dieser erweist sich die hochauflösende Haptik des Controllers als unentbehrlich. Dessen Verwendung ist generell gemütlicher, da man mit einer Tastatur praktisch an einen Schreibtisch gekettet ist. Die Tastatur-Steuerung läuft über die Pfeil- oder WSAD Tasten; die andere Hand kontrolliert die Kamera via Maus. Nähert man sich einer interagierenden Stelle, wird die verfügbare Aktion durch einen Tastendruck ausgeführt, wie es am Bildschirm anzeigt wird. Die Leertaste ermöglicht es dem Roboter, kleine!!! Felssprünge zu wagen. Sterben durch Absturz kommt in diesem Spiel sehr häufig vor. Nicht selten liegt es an der Steuerung, aber auch an Unwissenheit, denn nur der Versuch lehrt wie hoch zu hoch ist.
Grafik und Sound
Wie auf der Store-Seite beschrieben steht, ereignet sich "Mechanism" in einer im Steampunk-Stil gezeichneten Fantasiewelt. Kurz gefasst bedeute dies eine undefinierte Umgebung, allgemein aussehend wie ein Fabrikgelände, das mitten in einer felsigen Gegend errichtet wurde. Die detailreiche 3D Umgebung strebt Vollkommenheit an. Seitens des Spielers bedeutet es anspruchsvolle Systemanforderungen. Vom Entwickler wird eine Nvidia GTX 960 auf einem I7 Prozessor mit 8GB RAM empfohlen. Der PC, auf dem ich dieses Spiel testete, übertraf diese Spezifikation. Trotzdem war die Grafik nicht ohne kleine Makel, allerdings nichts Störendes. Ein Versuch, von Steam's In-Home-Streaming Funktion Gebrauch zu machen und das Spiel vom Hochleistungscomputer auf einen mit bescheidener INTEL HD Grafik ausgestatteten Laptop kurz zu streamen, lief überraschend gut. Man müsste natürlich länger im Stream-Modus spielen, um es ganz auszutesten - was ich nicht getan habe. Ich konnte mich jedoch vergewissern, dass zumindest mit der oben genannten Hardware, das Streaming einwandfrei gelingt, ohne das Spiel dabei wesentlich zu verlangsamen.
Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Es wird auch keine benötigt, da im Spiel nur wenig verbale Information übermittelt wird. Untertitel sind dafür auf Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Chinesisch verfügbar. Warum auf der Steam Shop-Seite die Rubrik "Ton" für alle Sprachen angekreuzt ist, ist mir ein Rätsel - es wird in diesem Spiel - wie schon erwähnt - nicht gesprochen. Der Titel des im Hintergrund spielenden Soundtrack-Stücks erscheint während des Spiels gelegentlich am Bildschirm. Der OST wir als DLC gegen einen symbolischen Betrag zum Verkauf angeboten, falls Interesse besteht.
Fazit
Keiner erhofft einen Sound in Studio-Qualität auf einem Rock-Konzert. Dafür zieht ein Live-Auftritt eine Reihe ganz anderer Qualitäten mit sich. Dasselbe Prinzip gilt auch für Indie-Spiele. Innovation wird erwartet, Unvollkommenheiten gern übersehen. Tatsache ist, viele Leute haben tolle Ideen. Sich aber tatsächlich die Zeit und Ressourcen zu nehmen, um Notizen und Kritzeleien in ein eigentliches Spiel umzuwandeln, ist allein an sich schon ein riesiges Schulterklopfen wert. Ob man das Endprodukt, in diesem Fall "Mechanism", dann auch noch mag, kommt letztendlich allein auf den Geschmack des Spielers an. Ein Adventure im klassischen Sinn ist es nicht - dazu fehlen der minimalistischen Handlung mehrere literarische und filmische Elemente. Es ist allerdings ein grafisch beeindruckendes, Ziel orientiertes Erkundungsspiel. Atmosphärisch wird ausgerechnet via mangelnder Story-Dynamik und abwesender Nebencharaktere das Gefühl vermittelt, man sei auf einem fremden Planeten verloren und auf sich allein gestellt. Bei mir betrug die Spieldauer ca. 8 Stunden. Anderen Spielern zufolge kann diese Zahl bis zu 3 Stunden in jede Richtung abweichen. Überraschend ist es nicht. Vermutlich gäbe es auch dann die unterschiedlichsten Spielzeiten, wenn man im realen Leben ganz ohne Hilfe in einer entfremdeten Umgebung zu Recht zu kommen versuchte. Empfohlen wird auf jeden Fall, sich vor dem Einkauf genauer über das Spiel zu informieren, nur um sicherzugehen, dass das Konzept euch auch gefällt.
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