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TrĂĽberbrook
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Von Quantenphysik, alten Kultstätten und einem beschaulichen Kurort
August 1967: Hans Tannhauser, ein junger amerikanischer Quantenphysiker mit deutschen Wurzeln, steigt in einer absoluten Einöde aus dem Reisebus, um seinen in einem Preisausschreiben (an dem er nie teilgenommen hat) gewonnenen Aufenthalt in dem beschaulichen Kurort Trüberbrook anzutreten. Er checkt im einzigen Gästehaus des Städtchens ein und freut sich auf seine ruhigen Ferien, um an seiner Dokumentation über Quantenphysik zu arbeiten. Doch erstens kommt es meistens anders als man zweitens denkt. Bereits in der ersten Nacht wird in sein Zimmer eingebrochen und seine kompletten Unterlagen werden gestohlen. Während er auf die Polizeibeamten aus dem weit entfernten Nachbarort warten muss, begibt er sich selbst auf die Suche nach dem Dieb. Doch im Zuge seiner Nachforschungen muss sich Hans noch auf so einiges in Trüberbrook und Umgebung gefasst machen. Ihm bleiben auch ein Zwangsaufenthalt im eigentlich bereits geschlossenen Sanatorium, ein gruseliger Fund im Sumpf und die Entdeckung einer uralten gefährlichen Kultstätte nicht erspart. Doch ist sein Aufenthalt hier wirklich nur Zufall? Und wer könnte Interesse an seinen Unterlagen über Quantenphysik haben? Kann Hans in Trüberbrook überhaupt noch jemandem trauen? Des Rätsels Lösung ist mindestens so mystisch wie unglaublich…
Gameplay
Das Game wird in der 3rd-Person-Perspektive gespielt. Dabei lenkt man Hans mit einer klassischen Point&Click Steuerung durch die Szenen. Bei Doppelklick hat er es dann etwas eiliger, wenn er nicht gerade einen schweren Koffer mit sich herumträgt. Klickt man einen Gegenstand oder eine Person an, öffnet sich ein rundes Feld, das 4 verschiedene Aktionen anbietet (anschauen, anfassen/nehmen, anwenden/kombinieren, ansprechen). Wenn Symbole ausgegraut sind, dann sind sie auf bestimmte Objekte nicht anwendbar, was ja auch durchaus Sinn macht, denn warum sollte man z.B. einen leblosen Gegenstand ansprechen. Mit der I-Taste erscheint das Inventar am oberen Bildschirmrand. Die Gegenstände lassen sich hier nur betrachten. Man kann diese nicht miteinander kombinieren und erhält auch zu den Objekten keine näheren Informationen. Auch wenn man sie bereits benutzt hat, bleiben sie im Inventar erhalten. Außerdem wird auf einem roten Button angezeigt, wie viele Aufnahmen Hans bereits in sein Diktiergerät gesprochen hat. Wenn man im Spiel etwas aus dem Inventar an einer bestimmten Stelle anwenden will, klickt man in dem runden Feld auf das Zahnradsymbol. Die Objekte, die an dieser Stelle verwendet werden können, sind jetzt zu erkennen und bei Bedarf kombinieren sie sich selbst miteinander, sofern man bereits alle dazu benötigten Objekte gefunden hat. Wo man ggf. etwas anwenden kann, lässt sich durch die Leertaste erkennen. Hier ploppen die Hotspots in den Szenen auf. Ein Tagebuch besitzt unser Quantenphysiker nicht und auch eine Ansichtskarte von Trüberbrook über die man schnellere Ortswechsel durchführen kann, erhält man erst sehr spät im vierten Kapitel des Spiels. Gelegentlich raucht Hans eine Zigarette. Das kann man umgehen, wenn man das Spiel auf Kindermodus eingestellt hat. Mit der Esc-Taste verlässt man das Spiel, das dann automisch gespeichert wird. Leider ist es nicht möglich eigene Spielstände anzulegen, sondern der Spielfortschritt überspeichert immer den vorhergehenden. Das ist lästig, wenn man wegen fehlender Erfolge alles nochmal spielen muss und diese dann vielleicht doch nicht erhält, bzw. gefunden hat. Insgesamt kann man kann drei verschiedene Profile anlegen. Im Spiel lassen sich insgesamt 34 Erfolge erspielen.
Aufgaben und Rätsel
Richtige Rätsel sind in dem Spiel rar gesät. Es geht eher darum, Gegenstände zu finden und richtig einzusetzen, um z.B. eine Seilbahn zum Laufen zu bringen, eine Katze vom Baum zu holen, aus dem Sanatorium zu entkommen, Türen und Tore zu öffnen, etc. Sonderlich schwierig ist das alles nicht. Vor allem fand ich es angenehm, dass man nicht wahllos Gegenstände an verschiedenen Stellen ausprobieren konnte oder versuchen musste, diese miteinander zu kombinieren, wenn man mal nicht weiterkommt.
Grafik und Sound
Die Lautstärke der Musik, Geräusche und Stimmen kann man regeln. Man kann außerdem den Kontrast ändern und auf Vollbild einstellen. Bei der Bildschirmauflösung stehen vier verschieden Möglichkeiten zur Verfügung, von 1280x720 bis 1600x900. Die Art des Cursors ist nicht änderbar. Die Grafik ist in einem handgemachten Comicstil. Die Farben sind angenehm dezent. Die Atmosphäre in den verschiedenen Location hat man gut eingefangen, wie z.B. vom See oder den Bergen. Man hat das Gefühl, sich in einer richtig erholsamen Gegend aufzuhalten. Details lassen sich gut erkennen, wenn es auch manchmal etwas einfach wirkt. Bewegliche Animationen sind so gut wie gar nicht vorhanden. Es gibt zwar ein paar Filmsequenzen, die aber sehr kurz sind. Diese automatisch ablaufenden Sequenzen und vor allem die Dialoge darin kann man nicht per Mausklick weiterschalten, wie die normalen per Hand durchgeführten Dialoge. Wenn man jetzt das gesamte Spiel noch einmal spielen will, um die fehlenden Errungenschaften einzuholen, ist man gezwungen, alles noch einmal anzuhören. Etwaige Emotionen lassen sich an den Charakteren auch nicht ablesen, da es keine Nahansichten gibt und die Körpersprache auch keinerlei Hinweise auf die Gefühlswelt der Protagonisten gibt. Grafisch sehen die männlichen Figuren von hinten alle gleich aus, bis auf die Haarfarbe. Aber die Kopfform und die Haarpracht sind identisch genauso wie die Statur mit den spindeldürren O-Beinen. Leider gibt es auch ein paar grafische Fehler z.B. stehen die Füße von Hans in der Luft, wenn er in einer Szene auf einer Leiter steht. Zwar passen die Stimmen zu den Spielfiguren, aber die Sprachaufnahmen wirken teilweise etwas künstlich und gestellt. Die Sprachausgabe und die Untertitel sind in englischer und deutscher Sprache vorhanden. Der Soundtrack ist nur ganz leise mit ruhiger Musik im Hintergrund zu vernehmen. Viele Hintergrundgeräusche gibt es nicht, außer ein bisschen Vogelgezwitscher, das aber auch nicht weiter stört.
Fazit
Das eher mystisch angehauchte, humorige Point & Click Adventure "Trüberbrook" spielt in den 60iger Jahren in einem kleinen Kaff irgendwo in Deutschland. Der Quantenphysiker Hans Tannhauser kommt aus Amerika in den beschaulichen Ort, um dort seine Ferien zu verbringen und erlebt alles andere als erholsame und ruhige Tage. Die Geschichte hört sich nicht nur gut an, sondern sie ist es auch und wurde spielerisch schön umgesetzt. Das Gameplay ist einfach und unkompliziert. Ewig langes sinnloses Herumprobieren und vergebliche Versuche, Gegenstände miteinander zu kombinieren, gibt es glücklicherweise nicht. Die Grafik wurde in dezenten Farben gehalten. Lobend zu erwähnen ist die Tatsache, dass alle Locations im Spiel wirklich per Hand hergestellt wurden mit "echten Fingern und echtem Kleber". Die Modelle wurden dann mithilfe von Photogrammetrie digitalisiert und naturgetreu ins Spiel übertragen. Die Atmosphäre der ländlichen Gegend hat man grafisch gut einfangen. Leider gibt es auch einiges an der Grafik auszusetzen. Die Figuren sehen sich zu ähnlich, lassen keine Emotionen erkennen und auch grafische Fehler tauchen hier und da auf. Die bekannten Synchronstimmen passen zwar zu den Figuren, wirken in den Dialogen trotzdem manchmal unecht und gekünstelt. Leider lassen sich Filmsequenzen nicht wegklicken, wie bei den meisten anderen manuell durchgeführten Dialogen und man hat pro Profil immer nur einen Speicherplatz. Schöner wäre es, wenn man jedes der einzelnen 5 Kapitel und den Prolog separat nochmal spielen könnte, um verpasste Erfolge nachträglich einzuholen. Nichtsdestotrotz hat mir das Spiel in seiner Gesamtheit gut gefallen und ich kann es auf jeden Fall guten Gewissens weiterempfehlen. Es wäre schön, wenn wir weitere Abenteuer mit Hans Tannhauser erleben dürften. Die Spielzeit beträgt etwas weniger als 8 Stunden.
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