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     Relicta

   
verfasst am:    15. Januar 2021
verfasst von:    avsn-smarte

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Grafik 90%
Sound 83%
Atmosphäre 47%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 45%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
73%
 
Relicta - Freund oder Feind?
2120: Das Unternehmen Aegir Labs hat vor zwei Jahren auf einem Mond ein antikes Relikt entdeckt, das von einem Team verschiedener Wissenschaftler wie Geologen, Biologen, Historikern und Physikern inoffiziell und geheim untersucht wird. Wer "Relicta" erbaut hat, ist unbekannt, aber es scheint sehr alt zu sein. Die zuständige Behörde, BHS, deren Chef der Exmann der Physikerin Angie Patel ist, wurde von der Forschung von Relicta nicht unterrichtet. Doch die Wissenschaftler untereinander vertrauen sich nicht wirklich und vermuten einen Spion in ihren Reihen. Wir schlüpfen in die Rolle von Angelina Patel und haben die Aufgabe auf dem Mond in den unterschiedlichen Klimazonen Tests über Magnetismus und Gravitation durchzuführen, um mehr über Relicta herauszufinden. Doch eine gravierende Störung zwingt Angie das komplette System abzuschalten, um das Leben ihrer Tochter Kira nicht zu gefährden, die sich gerade im Anflug auf die Mondbasis Shakelton Chandra befindet. Patel verliert dadurch scheinbar kurz ihr Bewusstsein, doch danach scheint nichts mehr so zu sein wie es war. Wer oder was ist Relicta? Und was führt Patels Exmann im Schilde? Was weiß er wirklich über die geheimen Forschungen?

Gameplay
Unter dem Menüpunkt Optionen werden die Funktionen der einzelnen Tasten und der Maus genau erläutert. Man bewegt sich mit den Tasten WASD und mit der Bewegung der Maus kann man den Blickwinkel von Angie Patel ändern. Man führt Aktionen mit der Taste E aus und mit der Leertaste kann man springen. Mit der linken und rechten Maustaste aktiviert / deaktiviert man den positiven / negativen Magnetismus, während das Mausrad die Gravitation ein- bzw. ausschaltet. Es gibt zwar kein Inventar, aber Angie verfügt über ein PDA, das man mit der Taste I öffnet und schließt. Im Spiel verstreut, findet man immer wieder PDI Discs oder Artefakte, die im PDI festgehalten werden. Findet man alle PDI Infos und Artefakte schaltet man Erfolge frei. Insgesamt können 27 Auszeichnungen erspielt werden. Die meisten davon erhält man automatisch durch das Beenden der diversen Teststrecken.

Aufgaben und Rätsel
Relicta ist ein Computerspiel, das rein auf physikalischen Gesetzen basiert. Ziel ist es, auf den verschiedenen Teststrecken mithilfe von Boxen, Magnetfeldern und Druckplatten vom Parcourseingang zum nächsten Ausgang zu gelangen. Angie kann die verschiedenen Boxen durch ihre speziellen Handschuhe (im Spiel wird dies über die Maus gesteuert) mit positivem und negativem Magnetismus aufladen sowie die Schwerkraft der Kisten aufheben. Durch die Anziehung und Abstoßung der Magnete befördert man die Boxen durch den Parcours, hebt gesperrte Bereiche auf, um sie am Ende auf den entsprechenden Druckplatten zu platzieren, und den Ausgang freizugeben. Die einzelnen Teststrecken werden im Laufe des Spiels immer größer und schwieriger und erstrecken sich teilweise über mehrere Etagen. Man sieht oft zu Beginn eines Parcours gar nicht, wo man eigentlich hin muss und wo der Ausgang liegt. Oftmals werden die Boxen auch als Transportmittel für Angie eingesetzt, damit sie von A nach B gelangen kann. Gelegentlich müssen die Boxen mithilfe von Teleportern an verschiedene Orte transportiert werden. Das Spiel lässt sich leider nicht an beliebigen Stellen speichern, sondern speichert automatisch mit Erreichen des nächsten Ausgangs, wobei hier die einzelnen Checkpoints teilweise sehr weit auseinander liegen. Man rätselt oft lange herum um einen Teil zu schaffen, nur um später nochmal alles zu wiederholen, weil es keinen Checkpoint gab.

Grafik und Sound
Bei der Grafik der verschiedenen Orte hat man sich viel Mühe gegeben und das ist auch mitunter das Beste am Spiel. Ganz gleich ob es sich um die Wälder, Flüsse und Berge von De Gerlach, die Eislandschaft des Shoemaker Areals, die Faustini Wüste oder den tropischen Dschungel von Sverdrup handelt, hier gibt es an der Grafik nichts zu meckern. Alle Landschaften wurden grafisch wunderschön und detailreich umgesetzt. Auch die akustischen Geräusche wie Vogelgezwitscher, plätscherndes Wasser oder Windböen wurden passend in jeder Landschaft platziert. Schön untermalt wird das ganze durch eine sehr angenehme Hintergrundmusik.
Aber leider gibt es auch grafische Mängel, denn ab und zu bleiben die Boxen in der Luft hängen und man kommt nicht mehr an sie heran. Nur das Beenden des Spiels oder der "Reset" des Levels behebt diesen Fehler, was aber bedeutet, dass man dieses Level nochmal von vorne spielen muss. Wenn man sich schon kurz vor Ende befunden hat, ist das umso ärgerlicher, da man ja nicht selbst speichern kann.
Es ist auch schade, dass es keine deutsche Sprachausgabe, sondern nur deutsche Untertitel gibt.
Wobei man sagen muss, dass die englische Sprachaufnahme gut gelungen ist.

Fazit
Ich habe schon lange kein Spiel mehr gespielt, dass mich so begeistert und gleichzeitig so gefrustet hat, wie Relicta. Die Rätsel sind größtenteils sehr herausfordernd und damit meine ich nicht nur, dass man sein Hirn ordentlich anstrengen muss, um den jeweiligen Weg zum Ausgang zu finden, sondern auch Schnelligkeit und Geschicklichkeit müssen in vielen Teststrecken eingesetzt werden, die mich fast zur Verzweiflung oder Weißglut gebracht haben. Die Möglichkeit, nicht speichern zu können wann man möchte, macht die Sache umso schwieriger. Die Grafik und der Sound sind den Machern des Spiels hervorragend gelungen, aber leider ist die Story um Relicta sehr dünn. Was mich auch sehr gestört hat, war die lange Lauferei. Um von einer Testrecke zur nächsten zu gelangen, musste man erst den Aufzug nach unten bemühen, den Maglevzug besteigen und dann noch eine Menge Laufarbeit leisten um zum nächsten Aufzug zu gelangen und sich dann nach oben in eine neue Testumgebungslandschaft befördern zu lassen. Zumal sich die Laufwege zu ein- und derselben Teststrecke im Laufe des Spiels ändern können. Des Weiteren sei noch angemerkt, dass nicht nur die Boxen hin und wieder in der Luft oder Grafik stecken bleiben, sondern auch Angie durchaus Bugs auslösen kann, indem sie in der Grafik irgendwo steckenbleibt. Was die Spieldauer angeht, bin ich mit meinem knapp 84 Stunden kein Maßstab. Die Geschicklichkeits- und Schnelligkeitsparts sind absolut nicht mein Ding. Aber wer daran Spaß hat und gerne lange an Lösungen herumknobelt und ausprobiert, dem wird "Relicta" sicherlich wesentlich besser gefallen als mir. Die Vorlieben und Geschmäcker sind Gott sei Dank verschieden.
  
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