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     Neue Abenteuer auf der Schatzinsel

   
verfasst am:    25. April 2007
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
100%
 


"Neue Abenteuer auf der Schatzinsel" setzt das von Robert Louis Stevensons weltberĂŒhmte Abenteuer "Die Schatzinsel" in einem gelungenen PC-Spiel fort. Ein Hafen in England im 18. Jahrhundert: Jim Hawkins ist der Sohn eines Gastwirtes. Eines Tages findet er die Karte einer verlassenen Insel, auf der die versteckte Stelle zu einem dort vergrabenen Schatz eingezeichnet ist. Mit Hilfe von Freunden chartert Jim ein Schiff, die Hispaniola, und macht sich auf Entdeckungsreise. Auf seiner Reise wird er von Long John Silver, dem berĂŒhmten Piraten mit dem Holzbein, dessen Papagei Captain Flint und der Piratenmannschaft des KapitĂ€ns begleitet. Als die Insel in Sicht kommt, entbrennt ein Kampf um den Schatz. Nach einem SĂ€belkampf und Verrat, verschwindet Long John Silver und die Hispaniola versinkt mit einem kleinen Teil des Schatzes im Meer. Der Rest des Schatzes bleibt auf der Insel zurĂŒck. Nur 5 Seeleute konnten sich retten, unter ihnen: Jim, Morgan, Gelber Hund und Dick. Doch wĂ€hrend Jim zurĂŒck kehrte, wurden die anderen auf einer Insel ohne Wasser und Brot zurĂŒck gelassen. Von Long John Silver hat man nie wieder etwas gehört. Jim investierte seinen Teil des kleinen Schatzes in einen Dreimaster, um auf den Inseln Handel zu treiben.

Seither sind 4 Jahre vergangen. Eines Abends, als sein Schiff in einem Hafen liegt und die gesamte Mannschaft von Bord ist, wird Jim durch ein GerĂ€usch aufmerksam. Er schaut nach, wo dieses GerĂ€usch herkommt und muss feststellen, dass seine alten Piratenfreunde Morgan und Dick zurĂŒck gekehrt sind, seine Mannschaft außer Gefecht gesetzt und Jim in seiner KajĂŒte eingeschlossen haben. Doch das GerĂ€usch kam nicht von der TĂŒr, wie er schnell feststellt, sondern vom Fenster. Er öffnet es und sieht sich Captain Flint, dem Papagei von Long John Silver, gegenĂŒber. Der Vogel hat eine Nachricht von seinem Herrn im Schnabel. Es ist Long John Silvers Letzter Wille. Der KapitĂ€n und Freund von Jim scheint nicht mehr am Leben zu sein, doch hat er Jim einen Teil einer Schatzkarte und eines RĂ€tsels als "Letzten Willen" hinterlassen.

Jim gibt sich sofort daran das RĂ€tsel zu lösen, klettert aus dem Fenster und fĂ€hrt mit seinem Beiboot zur sagenumwobenen Smaragdinsel. Dort angekommen folgt er den Spuren und den Hinweisen aus dem RĂ€tsel. Mit nichts weiter, als den Habseligkeiten aus seiner Kabine in der Tasche, muss er nicht nur des RĂ€tsels Lösung finden, sondern sich auch den Gefahren der scheinbar seit langem unbewohnten Insel stellen. Nachdem er es endlich geschafft hat den von Long John Silver hinterlassenen Zeilen einen Sinn zu geben, stellt er fest, dass dies erst der Anfang war. Weitere RĂ€tsel folgen und wer ist eigentlich das MĂ€dchen, dass ihm plötzlich ĂŒber den Weg lĂ€uft? Die Spannung nimmt zu, denn inzwischen haben auch Morgan, Dick und Yellow Dog, auf der Suche nach Long John Silver, den Weg zur Smaragdinsel gefunden.

Schauplatz des Spiels ist bis auf die Anfangsszene, die Smaragdinsel. An der KĂŒste gelandet, arbeitet sich der Spieler rund um die ganze Insel, bis er ins HerzstĂŒck vorgedrungen ist. Die meisterhafte Grafik lĂ€sst keinen Augenblick die AtmosphĂ€re der Schatzsuche und die damit verbundene Piratenstimmung vermissen. Ein fast unberĂŒhrter Strand, eine einsame HĂ€ngematte, verrottete SeilzĂŒge, verwitterte Götzenstatuen und kalte Feuerstellen... All dies spiegelt den Eindruck einer scheinbar unbewohnten Gegend wieder. Die Smaragdinsel zeigt ihr schönes und einladendes Gesicht durch einen feinen Sandstrand, ĂŒppige Vegetation und die bunte Vogelwelt. Aber auch die raue und gefĂ€hrliche Seite wird deutlich wiedergegeben. Die wilde Brandung, zerklĂŒftete Felsen, ein Sumpf und verlassene, verfallene HolzhĂŒtten machen deutlich, dass Jims Weg mit Hindernissen versehen ist.

Die Stimmung wird durch eine gut gewĂ€hlte Hintergrundmusik untermalt, die man jedoch jeder Zeit im MenĂŒ leiser stellen kann. Passend untergebrachte Soundeffekte sorgen fĂŒr Leben auf der Insel und lassen Jim und auch den Spieler gerne mal aufschrecken. Die Spielfiguren haben ihrem Charakter entsprechende Stimmen bekommen. Leider sind die deutschen Stimmen der Piraten nicht so eindrucksvoll. Die alten SeebĂ€ren haben vor langer Zeit diesen Lebenswandel gewĂ€hlt und sind daher oft sehr raubeinig. Rum ist ihr Grundnahrungsmittel und so wird das alte Piratenlied eher gelallt als gesungen. Dieser Effekt wird in der englischen Fassung weit deutlicher vermittelt. Die deutschen Stimmen sind zu weich fĂŒr raubeinige Piraten. Jim hingegen ist noch jung und mit dem Piratenleben nicht fest verankert. Er hat eine weichere Stimme bekommen, die aber nicht weniger mĂ€nnlich klingt. Man kann merken, dass er ein erfahrener Seemann, aber noch nicht so abgestumpft wie die Piraten ist. Bei all der Spannung geht aber auch der Witz des Spiels nicht verloren. Wenn Captain Flint das Piratenlied krĂ€chzt, kann der Spieler schon mal zum Lachen gebracht werden. Die Stimme der einzigen weiblichen Person im Spiel ist in der deutschen Fassung weitaus besser. WĂ€hrend Pepita in der englischen Fassung wie ein kleines MĂ€dchen klingt, tritt sie durch ihre Stimme in der deutschen Ausgabe als die heiratsfĂ€hige Frau auf, die sie darstellt. Leider wird das Piratenlied in der deutschen Ausgabe auch in englisch gesungen. Da es auch einen deutschen Text zu diesem StĂŒck gibt, wĂ€re es schön gewesen diesen im deutschen Spiel hören zu können.

"Neue Abenteuer auf der Schatzinsel" ist ein reines Point-and-Click Adventure mit einfacher Steuerung. Der Mauszeiger verĂ€ndert seine Form je nachdem, ob man einen Gegenstand nehmen, betrachten oder anwenden kann. Die MenĂŒfĂŒhrung lĂ€sst sich mit dem Spiel "Die RĂŒckkehr zur geheimnisvollen Insel" vergleichen. GegenstĂ€nde werden in mehreren Registerkarten gesammelt und können mit Hilfe eines Werkzeugs kombiniert, aber auch wieder getrennt werden. Manchmal sind verschiedene Kombinationen möglich und auch nötig, um im Abenteuer voran zu kommen. Neben den InventarfĂ€chern gibt es hier auch eine Karte der Insel, die sich nach und nach vervollstĂ€ndigt. Mit ihrer Hilfe kann man schnell und unkompliziert von einem Ort zum anderen gelangen, wenn man ihn vorher schon mal zu Fuß besucht hat. In diesem Spiel werden keine Punkt fĂŒr die verschiedenartigen Verwendungen von GegenstĂ€nden oder fĂŒr die richtige Reihenfolge der Handlungen gegeben.

Das eigentliche RĂ€tsel, bzw. die hauptsĂ€chliche Aufgabe, besteht in Form eines Gedichtes. Long John Silver hat seinem Freund dieses Gedicht hinterlassen. Es soll Jim zur Insel, zum Schatz und weiter fĂŒhren. Die Aufgabe des Spielers besteht darin, die Zeilen des Gedichtes zu deuten und die entsprechenden Stellen auf der Insel zu finden. Im Gedicht ist dann genau beschrieben, was an diesen PlĂ€tzen genau getan werden muss. Im Inventar kann man das RĂ€tsel jederzeit noch einmal nachlesen. Erledigte Zeilen werden automatisch durchgestrichen. Wie es sich fĂŒr einen Seemann gehört, beherrscht Jim natĂŒrlich alle Arten von Knoten. Doch der Spieler kennt sich vielleicht nicht sosehr mit dieser Seemannskunst aus. Daher stellt das KnĂŒpfen von Knoten eine weitere RĂ€tselkategorie dar. Jedes Mal, wenn ein Seil angebracht werden muss, gilt es einen bestimmten Knoten zu knĂŒpfen. Die einzelnen Handgriffe werden in Bildern schrittweise dargestellt. Bei jedem Schritt muss man sich entscheiden, wie der weitere Verlauf des Seils sein muss. Hat man sich fĂŒr die falsche Variante entschieden, beginnt man wieder von vorne. Ein einmal geknĂŒpfter Knoten wird in der InventarĂŒbersicht im Punkt "Do-it-yourself" verzeichnet. Von nun an wird dieser Knoten bei Verwendung eines Seils automatisch von Jim geknĂŒpft. Die RĂ€tsel sind nicht sehr schwer und auch von AnfĂ€ngern im Adventurebereich gut zu lösen. Allerdings gibt es am Ende des Spiels ein komplizierteres RĂ€tsel, dass aus 3 Teilen besteht. Hier ist etwas mehr Denkeinsatz gefordert, doch auch diese Aufgabe ist zu meistern.

Das Spiel besitzt ein umfangreiches OptionsmenĂŒ. Nicht nur die LautstĂ€rke der einzelnen Soundbereiche können getrennt von einander gesteuert werden, auch die Helligkeit der Grafik ist regulierbar. Weiterhin kann man den Untertitel und eine Objektbeschreibung wahlweise an und abstellen. Ebenso kann man wĂ€hlen, wie schnell sich das Bild bei Mausrotation drehen soll. SpeicherplĂ€tze sind unendlich viele vorhanden. Im Laufe des Spiels kann man durch falsche Handlungen an verschiedenen Stellen sterben. Doch das Spiel setzt automatisch wieder vor diesem Fehler ein. Ein stĂ€ndiges Speichern ist daher nicht erforderlich.

Fazit: "Neue Abenteuer auf der Schatzinsel" ist ein gelungenes Adventure fĂŒr Groß und Klein. Lasst euch ca. 15 Stunden in das aufregende Leben eines Seemanns und Piraten entfĂŒhren und löst dabei das RĂ€tsel um einen Schatz und um die Legende Long John Silver.
  
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