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Diamonds in the Rough
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Jason Hart ist 20 Jahre alt und hat 2 Monate vor seinem Abschluss die High School geschmissen. Zur Zeit arbeitet er in einem Teilzeitjob bei der lokalen Zeitung. Ein nicht gerade befriedigender Job und zudem ohne Aufstiegsmöglichkeiten. Da ist es ganz natĂŒrlich, dass der Anruf eines Fremden mit einem Jobangebot ihn neugierig macht. Er trifft sich mit dem Mann in einer Bar. Im Laufe des GesprĂ€chs muss Jason allerdings verwundert feststellen, dass Mr. William Hungerton alles ĂŒber ihn weiĂ. Er kennt sein Geburtsdatum, weiĂ ĂŒber seine Mutter und die VerhĂ€ltnisse Bescheid, in denen Jason aufgewachsen ist. Ja, er kennt sogar Jasons Noten in den Schulexamen. Mr. Hungerton bietet Jason nur aus einem Grund einen sehr gut bezahlten Job und ein Haus an: Jason hat eine auĂergewöhnliche FĂ€higkeit, die er in jedem Multiple Choice Test bewiesen hat. Der junge Mann ist in der Lage unter mehreren Antwortmöglichkeiten immer diejenige auszuwĂ€hlen, die von ihm verlangt wird. Er wĂ€hlt nicht die Antworten, die er fĂŒr richtig empfindet, sondern die Antworten, die der Fragensteller haben möchte. Mr. Hungerton und seine Gesellschaft "Diamonds in the Rough", kurz DITR genannt, sind auf der ganzen Welt auf der Suche nach Menschen mit solchen auĂergewöhnlichen FĂ€higkeiten. Es gibt nur einen Haken: Sollte Jason das Angebot annehmen, muss er sich von all seinen Freunden verabschieden und in eine abgelegene fremde Stadt ziehen. Seine persönlichen GegenstĂ€nde muss er ebenfalls zurĂŒck lassen. In seinem neuen Wohnsitz hat er nur Kontakt zu den Bewohnern dieser Stadt. Handys funktionieren dort nicht und das Telefon lĂ€sst nur Anrufe innerhalb der Stadt zu. Kurzum, er ist vollkommen von der AuĂenwelt abgeschnitten. Da Jasons so gut wie keine Freunde hat und auch kein allzu herzliches VerhĂ€ltnis zu seiner Mutter, fĂ€llt ihm die Entscheidung nicht schwer. Wer bekommt schon ein solches Angebot, mit einem solchen Gehalt und dazu noch ein eigenes Haus? Hinzu kommt, dass Jason in den ersten Wochen der Probezeit, bereits Freunde unter den anderen Mitarbeitern von DITR gefunden hat. Er sagt also zu. Die erste Zeit verlĂ€uft gut. Von Jason wird nicht viel verlangt und das Leben scheint sich fĂŒr ihn zum Guten gewendet zu haben. Doch dann macht er eine Entdeckung, die alles auf den Kopf stellt. Du erlebst Jasons Zeit bei DITR noch einmal, denn er hat sich entschieden, seine Geschichte der AuĂenwelt mitzuteilen. Wie ihm dies gelungen ist, erfĂ€hrst du im Laufe des Spiels.
"Diamonds in the Rough" stammt aus der Schmiede der Atropos Studios und wurde von Alkis Polyrakis entwickelt, der bereits das Freeware-Adventure "Other Worlds" veröffentlich hat. Man merkt, dass dieses Spiel mit Liebe zum Adventure-Genre entwickelt wurde und es ein Projekt von Adventurefans fĂŒr Adventurefans ist. Die Story ist nicht scher zu verstehen, doch ist sie spannend bis zum Schluss. Erst mit der langen Schlusssequenz erfĂ€hrt der Spieler, was wirklich hinter DITR steckt und zu welchem Zweck die Gesellschaft gegrĂŒndet wurde. Das Ende ist zudem ĂŒberraschend, da die Spekulationen im Laufe des Spiels in eine ganz andere Richtung gehen. Der Spielverlauf ist nicht ganz linear. Man kann zwar bestimmte Dinge er tun, wenn andere bereits erledigt sind, doch kann man die Handlungen, die vorher nötig sind in unterschiedlicher Reihenfolge durchfĂŒhren.
Das Spiel ist mit einer einfachen Point-and-Click-Steuerung ausgestattet. Mit der rechten Maustaste wĂ€hlt man zunĂ€chst die Aktion aus, die man dann mit der linken Maustaste auf GegenstĂ€nde und Personen anwenden kann. Man hat die Wahl zwischen betrachten, nehmen, sprechen, anwenden, gehen. Das Inventar lĂ€sst sich mit einem Klick auf das Symbol in der oberen Bildschirmleiste schnell und einfach öffnen. Nach der Auswahl eines Gegenstandes schlieĂt es sich selbststĂ€ndig wieder. In dieser Leiste befindet sich zusĂ€tzlich ein MenĂŒpunkt, der Jasons Gedanken beinhaltet. Diese Gedanken sind nicht nur GesprĂ€chsthemen, sondern können auch auf Objekte angewendet werden. Eine sehr originelle Art GesprĂ€chsthemen zu offerieren. Die AusgĂ€nge der jeweiligen SchauplĂ€tze sind immer am unteren Bildschirmrand versteckt. Allerdings muss man hin und wieder suchen, denn sie befinden sich immer an einer anderen Stelle und oft zu weit unten.
Die RĂ€tsel sind von leichtem bis mittelschwerem Schwierigkeitsgrad. Informationen zur Lösung sind genĂŒgend vorhanden. Allerdings gibt es hin und wieder zu wenig Hinweise auf die Handlungen, die als nĂ€chstes durchgefĂŒhrt werden mĂŒssen. Dadurch lĂ€uft man oft durch die ganze Stadt auf der Suche nach neuen Möglichkeiten. Die einzelnen LokalitĂ€ten liegen jedoch nicht so weit auseinander, sodass man keine langen Laufwege hat, die den Spielfluss durch die Suche beeintrĂ€chtigen. Sollte man trotz allem nicht weiter kommen, ist es ratsam an Jasons FĂ€higkeit zu denken und sie anzuwenden.
Die liebevolle 2D-Grafik erinnert an die guten alten Adventure. Klare HintergrĂŒnde mit zahlreichen Details bieten eine heimische AtmosphĂ€re. Im Laufe des Spiels besucht man unzĂ€hlige SchauplĂ€tze von unterschiedlichem Flair. Jason betritt u.a. eine BĂŒcherei, ein Lagerhaus, ein Appartementhaus, das einem Hotel gleicht, natĂŒrlich sein eigenes Haus und auch das GeschĂ€ftsgebĂ€ude der DITR. Jeder Schauplatz ist noch einmal in mehrere RĂ€umlichkeiten unterteilt. Mehr als 15 Charaktere bieten ausreichend GesprĂ€chsstoff und Informationen. Der Protagonist bewegt sich allerdings etwas steif, was jedoch nicht weiter stört. Man kann ihn nicht laufen lassen. Aber er beschleunigt seine Schritte automatisch, wenn der Weg etwas lĂ€nger ist.
Die Hintergrundmusik ist abwechslungsreich und immer passend zum jeweiligen Schauplatz. Wen die Hintergrundmusik trotzdem stört, kann sie im SetupmenĂŒ, das sich im Hauptverzeichnis des Spiels befindet, abschalten. Sprachausgabe ist nur bei den Unterhaltungen mit anderen Charakteren vorhanden. Diese sind durchweg klar verstĂ€ndlich und drĂŒcken durch die Betonungen ihre Emotionen aus. Dies ist besonders bemerkenswert, da das Entwicklerstudio in Griechenland ansĂ€ssig ist. Die Gedanken unseres Protagonisten kann man in einer eingeblendeten Textzeile mitlesen. Diese Textzeilen verschwinden nicht von alleine, sondern mĂŒssen weggeklickt werden. Dies bietet allen, die die englische Sprache nicht perfekt beherrschen, die Möglichkeit in Ruhe die Hinweise nachzulesen. Es mĂŒssen allerdings ein paar von Textdokumente gelesen und verstanden werden, damit man einen weiteren Anhaltspunkt hat.
Fazit: Es lohnt sich "Diamonds in the Rough" zu spielen, wenn man der englischen Sprache einigermaĂen mĂ€chtig ist. Die gute und ĂŒberraschende Story, die einfache Steuerung und die gut durchdachten RĂ€tsel können durchaus mit den groĂen Adventuren der heutigen Zeit konkurrieren. Wer nicht unbedingt eine pompöse Grafik mit Filmanimationen etc haben muss, wird von dem Spiel begeistert sein. Man merkt, dass es von Fans fĂŒr Fans entwickelt und gut durchdacht wurde. Selbst ein Support ist gegeben, auf den man sich bei so manchem groĂen Anbieter nicht verlassen kann.
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