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     Outcry - Die DĂ€mmerung

   
verfasst am:    20. März 2009
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
100%
 


Der Spieler ĂŒbernimmt die Rolle eines Schriftstellers. Er erhĂ€lt einen Brief von seinem Bruder, den er schon sehr lange nicht mehr gesehen hat. Die BrĂŒder sind vollkommen unterschiedlich. WĂ€hrend du den Gesellschaftswissenschaften zugetan bist, ist dein Bruder mit Leib und Seele Wissenschaftler. Das geht sogar soweit, dass er sich von der Außenwelt nach und nach abkapselt und sich nur noch um seine Erfindungen kĂŒmmert. Dabei sind sogar finanzielle Schwierigkeiten und die stĂ€ndigen Anfragen der Zeitungen, die ĂŒber seine Erfindungen berichten wollen, völlig nebensĂ€chlich fĂŒr ihn. Nun hat er jedoch Unglaubliches vollbracht und muss seinen Erfolg unbedingt mit jemandem teilen. Da sich die BrĂŒder schon immer sehr nahe gestanden haben, auch wenn sie lange keinen Kontakt mehr hatten, wendet er sich an seinen Bruder. Ein Brief erreicht dich, mit der Bitte so schnell wie möglich zu deinem Bruder zu kommen. NatĂŒrlich folgst du dieser Aufforderung sofort und reist zu ihm. Doch dein Bruder ist nicht mehr in seiner Wohnung. Er scheint verschwunden zu sein. Die HaushĂ€lterin ĂŒberreicht dir den SchlĂŒssel, sodass du dich in der Wohnung des Bruders grĂŒndlich umschauen kannst. Eine merkwĂŒrdige Maschine steht mitten im Wohnzimmer. Im Arbeitszimmer ist eine Art Orgel aufgebaut. In der gesamten Wohnung liegen Tagebuchseiten und wissenschaftliche BĂŒcher verstreut. Du erfĂ€hrst von einer Maschine, mit der dein Bruder Reisen unternommen hat. Die Warnungen des Bruders schlĂ€gst du in den Wind und versuchst ihn mit Hilfe der Maschine zu finden. Seltsame Reisen in merkwĂŒrdige Welten, die der realen Welt sehr Ă€hnlich sind, warten auf dich. Was ist das fĂŒr eine Maschine und wo ist dein Bruder? Folge den Hinweisen Schritt fĂŒr Schritt, um ihn oder vielleicht auch dich selbst zu finden.

Eine schaurige AtmosphĂ€re wartet zu Beginn des Spiels auf dich. Doch nach und nach wird die Umgebung immer merkwĂŒrdiger und mystischer. Die auf alt getrimmte Grafik, versetzt dich in die 20er Jahre. Mehr und mehr wanderst du in der Zeit zurĂŒck, was grafisch deutlich zu erkennen ist. Teilweise wechseln die Bilder sogar in schwarz-weiß, um einen RĂŒckblick in die Vergangenheit deutlich zu machen. Auch die GemĂ€lde und Fotografien an den WĂ€nden, verĂ€ndern sich im Laufe des Spiels. Wir starten in der Wohnung des Bruders, die ziemlich verwahrlost ist und in der deutlich der Drang eines Wissenschaftlers zu erkennen ist, der aller Welt beweisen will, dass seine Erfindung funktioniert. Wir bleiben einige Zeit in dieser Wohnung, die sich jedoch immer wieder verĂ€ndert. Plötzlich sind ganze WĂ€nde eingerissen, RĂ€umlichkeiten sind anders aufgeteilt. Die Umgebung wird immer merkwĂŒrdiger und bedrohlicher. Die dĂŒstere AtmosphĂ€re hellt sich schließlich auf. Je weiter wir im Spiel voranschreiten, desto heller wird die Grafik. Dabei verliert das Spiel allerdings nicht seinen Charakter der Einsamkeit. Die 1st-Person-Perspektive unterstĂŒtzt dieses GefĂŒhl, denn wir begegnen nur wenigen Personen bei unserer Suche. Diese Gestalten sind dann zudem auch noch Geister und keine realen Lebewesen.

Durch die Einsamkeit, gibt es natĂŒrlich auch nicht viele Sprecherrollen in "Outcry – Die DĂ€mmerung". Vorherrschend ist die Stimme des Bruders, die wir immer wieder vernehmen, sobald wie eine Tagebuchseite finden. In einer sehr angenehmen Tonlage werden seine verfassten Zeilen vorgetragen. Gordon Piedesack, der Sprecher des Professors, drĂŒckt mit seinen ErzĂ€hlungen Melancholie, Einsamkeit, Angst und zugleich Hoffnung und Vorfreude aus. Diese Stimmung wird durch die sanften Töne der Hintergrundmusik verstĂ€rkt. Die abwechslungsreichen Melodien, bei denen Klavier und Geige vorherrschen, regen zum Nachdenken an. Nur wenige Soundeffekte fließen in die Story ein, wodurch wieder einmal klar wird, dass wir auf uns alleine gestellt sind.

Die Point-and-Click Steuerung ist einfach gehalten. Der Mauscursor, der allerdings ein wenig blass ist, verĂ€ndert sich, wenn man ein Objekt ansehen oder aufnehmen kann. Durch die Mausbewegungen kann man sich um 360° drehen und sich in seiner Umgebung genau umsehen. InventargegenstĂ€nde werden am unteren Bildschirmrand gesammelt, Dokumente, Briefe und Notizen am oberen Bildschirmrand. Beide Leisten lassen sich durch einen rechten Mausklick ein- und ausblenden. Im MenĂŒ des Spiels kann die Mausbewegung schneller oder langsamer gestellt und somit auf die BedĂŒrfnisse des Spielers angepasst werden. Hier lĂ€sst sich auch die Helligkeit mit Hilfe der Gammawerte einstellen. Im Normalzustand, wird das Bild bei jedem Schritt vorwĂ€rts ein- und ausgeblendet. Wen dies stört, kann in den Einstellungen die Überleitungen ausschalten. Hier lassen sich auch die Kameraschwingungen abschalten, die Maus intervenieren und sogar fĂŒr LinkshĂ€nder umstellen. Die LautstĂ€rke der Musik lĂ€sst sich separat einstellen.

Die RĂ€tsel sind einer mittleren bis schwierigen Stufe zuzuordnen. Es gibt zwar viele Hinweise, die jedoch richtig gedeutet werden mĂŒssen. Oft gibt es nur vage Beschreibungen in den ErzĂ€hlungen der Tagebuchseiten. Die Lösung der RĂ€tsel ist immer logisch, doch mĂŒssen wir sie oft selber erarbeiten. Das Spiel ist also weniger fĂŒr AnfĂ€nger geeignet, als mehr fĂŒr RĂ€tselfreunde. Dabei mĂŒssen wir auf Abwechslung nicht verzichten und können meist auf eine logische Lösung zurĂŒckgreifen. Die RĂ€tsel sind immer mit der Suche nach dem Bruder und der Wegfindung verknĂŒpft. Zu einem RĂ€tsel hĂ€tten wir uns allerdings einen Hinweis mehr gewĂŒnscht.

Fazit: "Outcry – Die DĂ€mmerung" ist ein hervorragendes, schauriges, mystisches Abenteuer. Die Grafik zeigt deutlich, in welchem Zeitalter wir uns befinden und erinnert ein wenig an das gruselige Abenteuer "Scratches". Wir wandern nach und nach von der Dunkelheit ins Licht, was das zunehmende Verstehen der Geschehnisse symbolisiert. Die Story bleibt spannend bis zum Schluss, denn erst dann erfahren wir, was wirklich geschehen ist. Tolle logische, aber nicht ganz einfach RĂ€tsel werden die Herzen aller RĂ€tselfreunde höher schlagen lassen. Wir waren von dem Abenteuer fasziniert und begeistert, hĂ€tten uns aber eine etwas lĂ€ngere Spieldauer gewĂŒnscht, denn diese liegt unter 10 Stunden.

  
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Kommentare

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Autor Kommentar
Madam Titel: Outcry - Die DĂ€mmerung: Knifflige RĂ€tsel in gruseliger AtmosphĂ€re verfasst: 31. Mär 2009
Madam's Avatar

registriert: 07. Dez 2007

Liebe Adventure-Gemeinde.

Auch mir hat Outcry - Die DĂ€mmerung sehr gut gefallen. Der Entwickler hat weder an knackigen RĂ€tseln, noch an der grafischen Umsetzung gespart. Die Geschichte beginnt Ă€ußerst skurril. Dennoch bleiben am Ende des Spiels keinerlei Fragen offen.

Die Musik begleitet den Spieler angenehm bis zum Ende und durch die Eintönigkeit erweckt sie den Anschein von völliger Einsamkeit. Hier zeigt sich deutlich das sowohl die Musik, als auch die Grafik perfekt harmonieren. Durch die bewußt auf Alt getrimmte Grafik die von einem stĂ€ndigen Flackern begleitet wird bekommt man sehr deutlich die Schwere der AtmosphĂ€re zu spĂŒren. Toll gemacht hierbei: Wer das Flackern als störend empfindet kann diese in den Einstellungen dauerhaft abschalten. Auch hier hat der Entwickler mitgedacht. Die RĂ€tsel sind meiner Meinung nach etwas fĂŒr den geĂŒbten Adventurespieler. Ein Adventure-Neuling dĂŒrfte sich an dem ein oder anderen RĂ€tsel die ZĂ€hne ausbeißen.

Mein Fazit: Volle fĂŒnf Sterne in der Wertung! Die Entwickler haben sich jeden einzelnen Stern deutlich verdient. FĂŒr meine Begriffe hat dieses zwar kurze, aber dennoch effektive Spiel einen Platz in der Top-Ten-Liste verdient. Am Ende des Jahres steht ja wieder die Wahl zum Adventure des Jahres an. Ich werde Outcry diesbezĂŒglich schon mal im Hinterkopf behalten. :top:

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Gruß, Madam Du hast niemals eine zweite Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen

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