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     Diabolik - The Original Sin

   
verfasst am:    23. Oktober 2009
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
60%
 


Ein Meisterdieb wird herausgefordert
Diabolik ist ein Meisterdieb, der in einer kriminellen Umgebung aufgewachsen ist. Doch auch wenn er ein Dieb ist, so hat er seine Prinzipien und verabscheut gewalttätige Kriminelle. In diesem Abenteuer hat man seine Freundin Eva gefangen genommen und droht mit ihrem Tod, sollte Diabolik den überaus riskanten Auftrag nicht ausführen. Der Meisterdieb soll aus einem fahrenden Zug ein Gemälde mit dem Titeln "The Original Sin" stehlen. Doch schon bald stellt sich heraus, dass Diabolik hintergangen wurde. Nachdem er nämlich wie vereinbart einen Peilsender am Gemälde angebracht hat, will man ihn töten. Zu allem Überfluss sieht er noch, wie man die über alles geliebte Eva in den nahgelegenen Fluss wirft und den Zug in die Luft sprengt. Die Zeit drängt, will Diabolik Eva retten. Doch auch dies stellt sich als Hinterhalt dar. Wer steckt hinter dem Auftrag und was bezweckt derjenige wirklich? Kann Diabolik seine Freundin retten? Aus welchem Grund fordert man ihn auf diese Weise heraus?

Adventure- oder Action-Modus
Das Abenteuer kann auf zwei verschiedene Arten gespielt werden. Entweder man spielt entspannt im Adventure-Modus oder man wählt den Action-Modus, der einige kurze Mini-Games enthält, bei denen es auf Reaktionsvermögen und Geschicklichkeit ankommt. In diesen Mini-Games muss man z. b. im richtigen Moment die Maustaste betätigen, einen Dietrich geschickt in ein Schloss einführen, schnell die Maus zu einem bestimmten Punkt bewegen, mit ruhiger Hand einen kleinen Kreis durch eine schmale Gasse führen und im richtigen Moment klicken, um zwei aufeinander zu laufende Balken zusammen zu führen. Die meisten Mini-Games sind recht schnell bewältigt. Das Knacken eines Schlosses erfordert allerdings eine sehr ruhige Hand, zumal die Zeit knapp bemessen ist. Ansonsten unterscheiden sich beide Varianten nicht voneinander, denn auch im Action-Modus muss man die Rätsel lösen, die auch im Adventure-Modus gespielt werden müssen. Diese sind allerdings keine große Herausforderung, denn es sind immer genügend Hinweise vorhanden, man muss sie nur finden.

Die Welt der Kriminellen
Die Grafik ist recht nett, wenn sie auch in vielen Bereichen etwas zu dunkel ist, was es dem Spieler nicht gerade leichter macht geeignete Objekte zu finden. Das Abenteuer beginnt in der Zelle, in der man Eva eingesperrt hat. Hier kann man bereits deutlich erkennen, dass es sich um ein altes Gemäuer handelt. Anschließend folgt ein Wechsel nicht nur des Schauplatzes, sondern auch ein Zeitsprung, denn wir werden 72 Stunden zurück versetzt. Hier muss Diabolik den Zug nach Merryville anhalten und nach dem Gemälde durchsuchen. Auch hier hat man Wert auf viele Details gelegt und die Lichtverhältnisse gut eingebunden. Doch diese beiden Schauplätze sind noch lange nicht alle Orte, die besucht werden müssen. Wir lernen Diaboliks Wohnung und seine Geheimbasis kennen, müssen in ein altes stillgelegtes Wasserwerk eindringen, in die Stadt Denvon reisen, die schon lange nicht mehr bewohnt zu sein scheint, und sollen schließlich auch noch in die örtliche Kunstgalerie einbrechen. Die meisten der 8 Missionen scheinen in der Nacht stattzufinden, denn es gibt nur wenige Missionen die bei hellem Tageslicht durchgeführt werden müssen. Die Charaktere sind zum Teil sehr realistisch dargestellt. Doch hin und wieder sieht gerade unser Held aus, wie ein Kleiderschrank. Wenn er z. b. die Uniform eines Kellners anzieht, hat er so breite Schultern, die einem Preisboxer Konkurrenz machen könnten. Die Zwischensequenzen sind im Comic-Stil dargestellt. Kleinere Bilder greifen übereinander. Trotzdem sind es Filmsequenzen, denn in diesen Comic-Szenen bewegen sich die Charaktere. Ihre Bewegungen sind hier an den Comic-Stil angepasst. Gerade in diesen Zwischensequenzen hat man gerne die Minigames untergebracht. Im Gegensatz zum Adventure-Modus, bei dem man sich bei diesen Szenen entspannen kann, muss man im Action-Modus noch einmal richtig ran.

deutsche Vertonung
Die Hintergrundmusik fügt sich wie von selbst ins Geschehen ein, was man von den Synchronstimmen leider nicht sagen kann. Die Stimme des Erzählers, der hin und wieder eine kleine Erklärung abgibt hat eine merkwürdige Betonung der Worte. Die Stimme an sich klingt nicht schlecht, doch klingen die Sätze eher wie eine Aneinanderreihung von Worten, die nicht zusammengehören. Auch Evas und Helenas Stimmen sind im Grunde vollkommen in Ordnung. Will man jedoch mit Eva eine unpassende Aktion durchführen, gibt sie einem mit weinerlicher Stimme zu verstehen, dass dies nicht richtig ist. Bei Helena ist es nicht ganz so extrem. Außerdem kann es vorkommen, dass Eva plötzlich mit Helenas Stimme spricht, was wir z. b. auf der Toilette der Kunstgalerie feststellen konnten. Hier ist Diabolik ein Lichtblick, denn seine Worte haben immer die richtige Betonung und drücken auch die passende Stimmung zur jeweiligen Szene aus. Mit Soundeffekten ist man sehr sparsam umgegangen.

Gameplay
Die Point-and-Click-Steuerung ist gewöhnungsbedürftig. Man benötigt auf jeden Fall eine Drei-Tasten-Maus, denn auch die mittlere Taste, bzw. das kleine Rädchen, werden verwendet. Spieler können mit der rechten Maustaste zwischen Aktionen, wie ansehen, benutzen, reden, kombinieren wählen. Mit der mittleren Maustaste wird das Inventar geöffnet. Mit der linken Maustaste werden Aktionen ausgeführt. Leider wird im Handbuch nicht beschrieben, wie man den zurzeit amtierenden Charakter laufen lassen kann. Gerade bei Zeitlimits wäre dies von Vorteil. Ein Doppelklick, wie bei den meisten Abenteuern, funktioniert nämlich nicht. Hier muss der Spieler die linke Maustaste gedrückt halten. Die Klickbereiche sind oft sehr klein, sodass es nicht nur ein Abenteuer für Diabolik ist, sondern auch für den Spieler den richtigen Pixel zu treffen. Manche Dinge liegen, wie schon erwähnt, ziemlich im Dunkeln und sind daher nur schwer zu finden. Diabolik will auch nicht alles einfach mitnehmen, sondern erst dann ins Inventar aufnehmen, wenn es benötigt wird. Dadurch entstehen oft unnötige Laufwege. Hinzu kommt eine teilweise fehlerhafte Übersetzung der Objekte. Z. B. wird Benzin als Öl bezeichnet. Dadurch wird es für den Spieler schwierig zu erkennen, dass man einen rostigen Schlüssel in diese Lache tauchen muss, um den Rost zu entfernen. Ein Wasserhahn ist ein Kran. Leider kann man das Objekt nicht sehen, da es völlig im Dunkeln liegt. Erst nach einem Klick darauf erfährt man, um was es sich handelt. Am Boden liegende Holzbretter, die einst von einem Tisch hätten stammen können, werden immer noch als Tisch bezeichnet, auch wenn er bereits in Trümmern liegt. Dies sind nur ein paar Beispiele der mangelnden Übersetzung.

Fazit
Die Story zu "Diabolik - The Original Sin" hat uns sehr gut gefallen. Dies kann man von der Umsetzung leider nicht so ganz behaupten. Die Steuerung ist eindeutig verbesserungswürdig. Grafik und Sound haben ebenfalls kleine, hin und wieder störende, Mängel. Die Idee, das Abenteuer in zwei verschiedenen Modi spielbar zu machen, ist klasse. Auf diese Weise kommen nicht nur Adventurefans auf ihre Kosten, sondern auch Spieler, die hin und wieder gerne auf Geschicklichkeits-Spiele zurückgreifen. "Diabolik - The Original Sin" mag zwar Mängel haben, doch bietet das Abenteuer eine ausgereifte, spannende und schöne Story, sodass es sich lohnt, mehr als einen Blick hinein zu werfen.
  
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Kommentare

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Autor Kommentar
Madam Titel: Ein Abenteuer im Stil der alten Marvel-Comics verfasst: 23. Okt 2009
Madam's Avatar

registriert: 07. Dez 2007

Auch mir hat Diabolik – The Original Sin sehr viel Spaß gemacht. Die Idee dieses Comic-Adventure im Sil der alten Marvel-Comics aufleben zu lassen und gleichzeitig zwei Spielmodi zur Verfügung zu stellen ist eine fantastische Idee. Die nostalgischen Zwischensequenzen versetzen so manchen Spieler in die Zeit zurück in denen Comics über Helden die die Welt retten noch Gang und Gebe waren. Das wird deutlich wenn Diabolik beispielsweise einen Handkantenschlag ausführt und wir dabei nicht nur den Ton dieses Schlages vernehmen, sondern auch visuell in den Genuss dieser Aktion kommen. In diesem Fall erscheint eine Comic-Seite in schwarzweiß auf dem Bildschirm und das Wort „Swishh“ ist darin zu lesen. Eine gelungene Kombination von Bild und Ton. Was man von der Synchronisation allerdings an vielen Stellen nicht behaupten kann. Hier hätte man die Feinheiten noch deutlicher herausarbeiten können. An manchen Stellen habe ich die Stimmen eher als Fehlbesetzung empfunden. Bei der Hintergrundmusik hat man sich leider nur auf eine einzige Melodie beschränkt, die einen während des gesamten Spiels zwar angenehm begleitet, doch hier hätte ich mir mehr Abwechslung gewünscht. Die Steuerung ist tatsächlich äußerst gewöhnungsbedürftig. Will man Diabolik zum Laufen bringen muss man die gewünschte Stelle an die er sich bewegen soll anklicken und dabei die linke Maustaste gedrückt halten. Wenn während dieser Aktion die Ansicht zu einem neuen Fenster wechselt kann das mitunter ganz schön verwirrend sein. Hier hätte meiner Meinung nach ein klassischer Doppelklick ausgereicht um die Charaktere wie gewohnt schneller voran zubewegen. Die Rätsel waren im Adventure-Modus nahezu ein Kinderspiel. Selbst ein Adventure-Neuling wird hierbei keine größeren Schwierigkeiten haben die ihm gestellten Aufgaben zu bewältigen.

Alles in Allem hat mir Diabolik sehr gut gefallen. Nicht zuletzt weil hier wieder mal eine relativ neue Variante mehr oder weniger gut umgesetzt wurde. In der heutigen Zeit werden immer mal wieder Stimmen laut das es zu wenig Action in Adventurespielen gibt. Für meinen Geschmack ist das ein Wiederspruch in sich, denn das eine hat für mich nichts mit dem anderen zu tun, aber aufgrund dieser zwei auswählbaren Spielmodi bleibt ein klassischer Point & Click-Liebhaber auf einfache Art und Weise bei dem was er am liebsten tut. Gleichzeitig bekommt Action-Liebhabe hier das Gefühl auch mal aktiv ins Spiel eingreifen zu können. Eine gute Lösung für beide Parteien. Wer also mal wieder Lust auf eine gute, spannende Story hat und vor Comic-Adventuren nicht zurückschreckt, der ist mit Diabolik – The Original Sin durchaus gut bedient. :-)

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Gruß, Madam Du hast niemals eine zweite Chance einen ersten Eindruck zu hinterlassen

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