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     Artist Colony

   
verfasst am:    24. Januar 2010
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
100%
 


Ein Heim für Künstler
Vor Jahren legten einst die Freunde John und Jackson ihre Ersparnisse zusammen, um in der Nähe von New York ein Stück Land zu kaufen. Beide waren Maler. John war der geborene Anführer, während Jackson leidenschaftlich in den Tag hinein lebte. Nun wollten sie einen Ort erschaffen, an dem Künstler wie sie leben, üben und arbeiten konnten. Es gelang ihnen, eine Siedlung aufzubauen, in der jede Kunstrichtung vertreten war. Ob Maler, Fotograf, Bildhauer, Tänzer, Musiker, alle kamen sie in diese Kolonie. Ein fröhliches und erfolgreiches Leben begann. Dann verliebte sich John in die hübsche Mimi. Zwei Jahre lebten sie zusammen und hatten inzwischen einen gemeinsamen Sohn, namens Ben. Aber auch Jackson war Mimi gegenüber nicht teilnahmslos. Nach zwei Jahren versuchte er Mimi für sich zu gewinnen. Während John tatenlos zusehen musste, wie sich Mimi immer weiter von ihm entfernte, zeugte auch Jackson mit Mimi einen Sohn. Doch Mimi verließ die Kolonie mit dem noch ungeborenen Jack. Von nun an sollte alles den Bach hinunter gehen. John konnte und wollte nicht mehr in der Siedlung leben, in der sein bester Freund ihm sein Glück gestohlen hatte. Also ging auch er...

...Seither ist einige Zeit vergangen. Ben, der von seinem Vater die Hälfte der Siedlung geerbt hat, kehrt nun endlich mit seinem Freund an seinen Geburtsort zurück. Er möchte die Siedlung wieder aufbauen, doch bei ihrem Anblick schwindet die Zuversicht seines tatkräftigen Freundes schnell. Die Gebäude sind zum Teil verfallen, überall liegt Schutt herum, die Gärten sind verwildert. Wie sollen zwei junge Männer dies alleine wieder aufbauen? Bens Wille reicht jedoch aus. Gemeinsam packen sie an. Dann taucht plötzlich Jack auf. Die Rivalität der beiden Väter hat sich auch auf die Söhne übertragen. Ben ist eifersüchtig auf seinen Halbbruder, kann ihn aber nicht vertreiben, weil ihm die andere Hälfte der Siedlung gehört. Schon bald treffen weitere Künstler ein. Beginnt nun der Kreislauf von vorne? Wird auch Jack seinem Halbbruder das Mädchen ausspannen, wie zuvor sein Vater es bei seinem Freund getan hat? Wird Ben seine Eifersucht zum Wohle der Gemeinschaft zurückstecken?...

Wiederaufbau der Kolonie
In diesem Zeit-Management-Spiel müssen sich Ben und sein Freund zunächst dem Wiederaufbau der Kolonie widmen. Der Spieler muss die beiden jungen Männer zu den Stellen in der Siedlung bringen, an denen Schutt liegt, Reparaturen durchgeführt und Gärten gepflegt werden müssen. Sobald die beiden jungen Künstler an den richtigen Stellen platziert sind, beginnen sie auch schon ihr Werk. Doch hin und wieder werden sie müde. Ein Energiebalken unten links im Bild zeigt an, wie viel Elan der jeweilige Künstler noch hat. Sinkt die Energie auf unter 20, muss man sie auf eine Bank setzen oder auf einen Picknick-Platz legen. Jeder Künstler hat zu Beginn einen gelben Smilie über seinem Kopf schweben. Sobald sie erholt sind, wird dieser Smilie grün. Sinkt ihre Energie jedoch, wird der Smilie rot. In diesem Fall sollte man schnell handeln, denn sonst verlässt der Künstler die Kolonie. Erscheinen die Buchstaben zzz über dem jeweiligen Künstler, muss man ihn ins Wohnheim bringen, damit er eine Runde schlafen kann. Das Wohnheim fasst zunächst nur eine kleine Anzahl Künstler. Es muss mehrmals renoviert und erweitert werden, damit später bis zu 25 Künstler darin leben können. Essen müssen die kleinen Kerlchen ebenfalls. Hierfür wurde eigens eine Küche errichtet. Wenn Messer und Gabel über einem Künstler auftauchen, sollte man ihn in die Küche bringen, wo er zunächst kocht und dann isst.

Der Weg zum Meister
Doch Arbeit alleine genügt den Künstlern natürlich nicht. Jeder von ihnen hat sich auf eine Kunstrichtung spezialisiert und übt sich zudem in einer zweiten Stilrichtung. Ben z.b. ist Maler, fotografiert jedoch auch gerne. Sobald die beiden Häuser für diese Kunstrichtungen renoviert sind, kann man Ben darin platzieren, damit er sich in seinem Handwerk übt. 10 Level kann jeder Künstler in seinen Handwerken absolvieren, bevor er zum Meister wird. Je höher sie in ihrer Fähigkeit kommen, desto länger brauchen sie, um zu üben. Doch nur üben und aufräumen bringt keine Inspiration. Dies ist der zweite Balken, den Spieler beachten sollten. Neue Inspiration kann zu Beginn erlangt werden, indem man die Künstler die inzwischen ordentlichen Gärten betrachten lässt. Später kommen renovierte Bauwerke, wie ein Brunnen, ein Gemälde auf einer Felswand, ein Teich, etc. hinzu. Auch Zauberblumen tauchen von Zeit zu Zeit auf. An ihnen können sich die Künstler ebenfalls laben. Solch eine Kolonie benötigt natürlich auch Geld, um Material für die Kunstwerke und Reparaturen zu kaufen, Lebensmittel und anderes. Daher können Künstler, die ein gewisses Level erreicht haben, an manchen Orten Meisterwerke erstellen und diese später in einer Galerie ausstellen und verkaufen. Sobald ein Meisterwerk erstellt wird, können andere Künstler dabei zusehen und sich neue Inspiration holen. Hat ein Künstler die Kolonie verlassen, weil man sich nicht genug um ihn gekümmert hat, kehrt er irgendwann zurück. Doch dann beginnt er wieder bei Level 0.

sonstige Features
Die Anzahl der Künstler, Übungsplätze und Lokalitäten, an denen Meisterwerke erstellt werden können, ist zu Beginn des Spiels begrenzt. Auch Renovierungsarbeiten können nicht komplett durchgeführt werden. Die nötigen Materialien müssen gekauft werden. Hierzu gibt es einen Menüpunkt, bei dem man Baumaterialien in Form von Updates mit dem erwirtschafteten Geld kaufen kann. Damit wird dann z.b. ein neues Übungshaus renoviert, die Bühne repariert oder das Wohnheim erweitert. In einer Art Tagebuch kann der Spieler nachvollziehen, welche Erfolge er bereits erzielt hat, welche Bauwerke und Kunstwerke renoviert wurden. Doch manche Kunstwerke, die von John und Jackson erschaffen wurden, können nicht einfach nachgebaut werden, da Ben und Jack sie nie zuvor gesehen haben. Hierfür muss man Teile von Fotos aus dem Schutt ausgraben. Erst wenn man alle gefunden hat, kann man Renovierungsmaterial kaufen. Eine Übersichtskarte zeigt das komplette Gelände der Kolonie.

Grafik und Sound
Die bunte Welt der Künstler wird in einer schönen Grafik dargestellt. Jedes Haus ist anders ausgestattet. Je nach Renovierungsfortschritt, sind Teile des Gebäudes noch baufällig oder bereits mit schönen Blumen und kunstvollem Wandschmuck verziert. Die Gebäude sieht man zunächst als geschlossene Bauwerke, doch zieht man einen Künstler darauf, öffnet sich das Dach, sodass man auch in den Innenbereich hineinsehen kann. Aber auch die Außenbereiche wurden fantasievoll gestaltet. Überall sind Erholungsquellen zu finden. Neben den bereits erwähnten Bänken und Picknick-Plätzen gibt es auch einen Angelsteg, an dem die Künstler die Angel auswerfen und neue Kraft tanken können. Die Künstler selber sind von unterschiedlicher Natur. Mal ist es ein Maler im französischen Stil, eine Aerobic-Tänzerin, ein Fotograf im Anzug und vieles mehr. Jeder Künstler führt beim Üben und Vorführung zu seinem Handwerk passende Bewegungen durch. Selbst die Jahreszeiten wechseln. Im Sommer strahlt die Sonne vom Himmel. Im Frühjahr und Herbst regnet es, und im Winter schneit es. Die komplette Landschaft wird auf die Jahreszeit angepasst. Im Herbst liegt überall heruntergefallenes Laub herum, während im Winter alles von Schnee und Eis bedeckt ist. Etwas unrealistisch ist, dass man die Künstler auch bei Eis und Schnee auf die Picknick-Plätze legen kann. Die Story wird von einer schönen Hintergrundmusik begleitet, deren Lautstärke man im Menü regeln kann. Soundeffekte gibt es, wenn ein Künstler ein neues Level erreicht hat, wenn er ein Kunstwerk verkauft hat, und an vielen Stellen mehr. Wenn jemand aus der Kategorie Tänzer und Musiker auftritt, hört man ihn sogar singen oder die Musik, zu der er tanzt. Der Herbst bringt stürmische Winde mit sich, was ebenfalls vertont wurde.

Fazit
"Artist Colony" ist ein lustiges Zeit-Management-Spiel für jung und alt. Es macht Spaß zuzusehen, wie die Kolonie zu neuem Leben erwacht, während sich die Reihen der Künstler füllen. Die kleinen Kerlchen führen lustige Bewegungen aus, während sie sich in ihrem Handwerk üben. Doch es ist nicht nur das Alltagsleben der Künstler, das den Spieler fesselt. Auch die Story wird mittels kleiner Zwischensequenzen gut erzählt, sodass das Augenmerk des Spielers immer wieder auf die beiden Kontrahenten und den Grund für die Restauration der Kolonie gelenkt wird. Selbst mir als Adventure-Spieler hat diese Simulation sehr viel Spaß gemacht, sodass ich das Spiel nur empfehlen kann.

  
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