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     Jekyll & Hyde

   
verfasst am:    16. September 2010
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
30%
 


Uraltes Wissen im Kampf gegen eine Seuche?
Wir schreiben das Jahr 1894. Die Tower Bridge von London steht kurz vor der Einweihung. Bereits zu diesem Zeitpunkt geht man davon aus, dass diese Klappbrücke, die den Tower von London im Norden der Stadt und die City Hall im Süden miteinander verbindet, einst das Wahrzeichen von London werden wird. Die Euphorie ist demensprechend groß. So groß, dass sie die schrecklichen Ereignisse überspielt, die in der Stadt vorgehen. Eine Seuche hat sich ausgebreitet, die nur die Erwachsenen befällt, nicht jedoch die Kinder. Sie grassiert hauptsächlich in den Armenvierteln, wo sich die Menschen keinen Arzt leisten können und dicht gedrängt beieinander leben. Niemand stört sich daher um die vielen sterbenden Menschen. Niemand, bis auf Dr. Jekyll. Er hat es sich zur Lebensaufgabe gemacht, die Seuche zu besiegen und den Kampf dagegen aufgenommen. Kostenlos behandelt er tagsüber die Armen und verbringt ansonsten Stunde um Stunde in seinem Labor, um ein Heilmittel zu finden. Doch desto weiter die Epidemie voranschreitet, desto verzweifelter wird er, da er einfach kein Heilmittel finden kann. Dann begegnet er eines Tages einer jungen Frau und verliebt sich in sie. Die beiden lernen sich im Armenviertel kennen, wo sie den elternlosen Kindern helfen. Sie wird zu seinem Licht in der Dunkelheit. Weiterhin versucht Dr. Jekyll ein Gegenmittel herzustellen und produziert dabei einen Trank, von dem er glaubt, dass er hilft. In einem Selbstversuch wird dieses Gebräu getestet. Jekyll verwandelt sich in ein Monster - Mr. Hyde - und kann sich nach der Rückverwandlung nicht mehr an alles erinnern. Als er versucht nachzuvollziehen, was er in den letzten Stunden gemacht hat, stößt er im Hof seines Grundstücks auf einen alten zugenagelten Brunnen. Bei näherer Untersuchung des Brunnens stürzt Jekyll in den Brunnenschacht und stößt auf ein unterirdisches Labyrinth aus Tunneln und Gängen. Doch handelt es sich nicht nur aus gegrabenen Gängen, sondern sogar um von Menschenhand erbaute Tempel mit riesigen Statuen. Jekyll findet bei seinen Erkundungen sogar das Skelett des Vorbesitzers seines Hauses. Dieser war vor einiger Zeit spurlos verschwunden. Lord Grayshires Tagebuch, das immer noch bei ihm liegt, erzählt von einem wertvollen Sternenfolianten und dessen Buchseiten, die der Tote zu finden gehofft hatte. Als Jekyll den Hinweisen folgt, findet er den Folianten und einen ersten Tempel. Was ihn dort erwartet, wächst sich zu einem großen Abenteuer aus, denn schon bald ist auch Jekyll, wie Lord Grayshire damals, von dem Folianten besessen. Kann er mit dessen Hilfe vielleicht die Seuche besiegen?

Was so spannend beginnt...
...wird schnell zu einem Alptraum, nicht nur für den Protagonisten Dr. Jekyll, der den Kampf gegen eine uralte Bruderschaft aufnimmt. Das Intro startet mit der sehr angenehmen Stimme von Christian Schult, der die Rolle von Jekylls Butler Coltrane übernommen hat. Er erzählt in ruhigem, aber zugleich spannenden Ton, welche Ereignisse dem Abenteuer vorausgegangen sind. Gebannt lauscht der Spieler und kann es kaum erwarten selbst in Aktion zu treten. Doch sobald dies geschieht, sinkt mit jedem Schritt, den man mit Dr. Jekyll oder Mr. Hyde unternimmt, das Spielvergnügen, bis es auf dem Nullpunkt angekommen ist und sogar ins Negative umschlägt. Ok, Jekyll & Hyde ist kein Adventure, wie es zu Beginn immer angekündigt wurde, da schon alleine die Steuerung nichts mit einem Adventure gemeinsam hat. Daher ist es durchaus verständlich, dass Adventurefans Probleme mit dem Gameplay haben. Doch selbst erfahrene RPG-Spieler fragen sich nach den ersten Jump'n Run und Action-Einlagen, was man sich bei dieser Steuerung gedacht hat. Angeblich kann dieses Spiel mit der Tastatur, Maus oder einem Gamecontroller gespielt werden. Doch hier beginnen die Probleme bereits, denn es wird noch lange nicht jeder Gamecontroller vom Spiel anerkannt. Gängige Modelle sollten eigentlich funktionieren, doch weit gefehlt.

Also quälten wir uns per Maus und Tastatur durch die Tunnel, Tempel und Höhlen. Bei jedem Schritt dreht sich die Kamera automatisch mit. Dies hat zur Folge, dass man den spielführenden Charakter noch nicht einmal gerade stellen kann, um z. b. einen etwas schwierigeren Sprung auszuführen. Wenn man einen Gang schneller entlang läuft und die Kameraperspektive plötzlich wechselt, rennt man im günstigsten Fall plötzlich vor eine Wand. Im ungünstigsten Fall springt man sehenden Auges in einen Abgrund und beschert dem Protagonisten ein unfreiwilliges vorzeitiges Ende. Zum Glück setzt das Spiel automatisch an diesen Stellen wieder ein. Hin und wieder muss Jekyll auch unter einem Felsen hindurch kriechen. Die unmögliche Kameraführung und Steuerung machen dies oft genug zu einem Geduldsspiel. Wie in einem normalen Action-Game, besitzt auch dieses Spiel Checkpoints und automatisch angelegte Speicherstände. Während man an einem Checkpoint wieder einsetzt, falls Jekyll oder Hyde gestorben sind, kann man nach Beenden des Spiels nur von den automatischen Speicherständen aus weiterspielen.

Aktionen und Inventar
Jekyll ist Wissenschaftler und auf der Suche nach einem Heilmittel. Daher finde ich die Idee, verschiedene Tränke herstellen zu müssen, die im Laufe des Abenteuers benötigt werden, interessant. Auch die Umsetzung ist gut gelungen. Jekyll findet neben den Notizen von Grayshire auch immer wieder Notizen anderer Personen, die einst hier unter der Erde gelebt haben. Mit diesen Notizen entdeckt er immer wieder neue und stärkere Tränke, die der Spieler mit Hilfe eines tragbaren Labors zubereiten muss. Die Inventarführung ist ebenfalls positiv zu erwähnen, denn hier hat der Spieler die Auswahl zwischen drei Aktionen: benutzen/anwenden, kombinieren, ansehen. Leider kann man dies über die Aktionen in den Schauplätzen nicht sagen. Wenn Jekyll oder Hyde nahe genug an einem interessanten Objekt stehen, taucht ein Lupen-Icon oder ein Hand-Icon auf. Hat man sich dazu entschlossen, die Gegenstände per Maus zu betrachten oder zu nehmen, kommt es nicht selten vor, dass der Aktionspunkt erst beim 4. oder 5. Klick reagiert. Manchmal muss man auch nur einen Millimeter weiter rechts oder links stehen, damit die gewünschte Aktion durchgeführt werden kann. Hotspots wurden eingebaut, sodass man nützliche Dinge einfacher finden kann. Allerdings werden nicht die Gegenstände, sondern ihre Position mit Hotspots versehen, sodass der winzige hellblaue Punkt auch dann noch erhalten bleibt, wenn der nützliche Gegenstand schon längst nicht mehr an der Stelle liegt. Außerdem scheinen Hotspots hin und wieder auch durch Wände hindurch, was sehr verwirrend sein kann. Dies sind leider nicht die einzigen Bugs, denn an mehr als einer Stelle kommt es auf den genauen Ablauf der Handlungen an, um nicht in eine technische Falle zu geraten.

Rätsel
"Jekyll & Hyde" besitzt einen Adventure-Anteil, der oft im Ärger der Action-Einlagen untergeht. Schöne Rätsel warten darauf gelöst zu werden. Das erste Rätsel ist jedoch sehr schwerfällig. Es handelt sich hierbei um ein Schiebepuzzle, was an sich kein Problem dargestellt. Allerdings bestehen die Teile des Puzzles aus schweren Steinplatten, die sich genauso schwerfällig bewegen lassen. Man ist geneigt, bei der Lösung des Rätsels einzuschlafen. Die Geschwindigkeit ist zwar realistisch gestaltet, doch ist es andererseits wieder unrealistisch, dass Jekyll solch schwere Steinplatten überhaupt bewegen kann. Es warten noch viele andere Rätsel, die es wirklich verdient haben, "Rätsel" genannt zu werden. Mal muss man den Weg für ein Labyrinth laut einer Karte ebenen, mal Sternenkonstellationen nachbilden. Die meisten Rätsel sind gut durchdacht, jedoch erhält man selten viele Informationen die Lösung betreffend.

Grafik
Die Grafik der Zwischensequenzen innerhalb der Kapitel ist sehr schön anzusehen. Die Schauplätze sind zu Beginn des Spiels noch recht ansehnlich und gut gelungen. Das Spiel benötigt allerdings sehr viele Ressourcen, sodass man selbst bei einem recht aktuellen Core 2 Quad mit 6 GB RAM und einer 3 GB Grafikkarte die Grafikeinstellungen sehr stark herunter regeln muss, wenn man einigermaßen ruckelfrei spielen möchte. Mit zunehmendem Spiel wird die Hintergrundgrafik leider schlechter und verpixelter. Die Charaktere, vor allem Jekyll und Hyde, sehen nicht nur unfertig aus, sie bewegen sich auch merkwürdig. Schiebt Hyde z. b. einen Felsblock vorwärts, wackelt er mit dem Hinterteil wie ein Model. Außerdem springt er wie ein Kaninchen und wenn er krabbelt sieht er aus, wie ein Kind im Krabbelalter, das die Windel voll hat. Im Allgemeinen könnte man Mr. Hyde sogar für einen Gorilla im Anzug halten. Auch Jekyll macht hier keine allzu gute Figur. Die Sequenzen zwischen den einzelnen Kapiteln werden in einer Art Comic-Stil dargestellt, wobei die Bilder der Szenen eher an Ölgemälde erinnern. Es gibt viele Fallen im Spiel, die Jekyll überwinden muss. Doch auch hier versagt die Grafik, denn wenn Jekyll optisch noch weit von einem Messer - um nur ein Bespiel zu nennen - entfernt steht, wird er bereits in Stücke gehackt. Meint man, er steht mitten in einem Feuerstrahl, geschieht ihm gar nichts. Oft genug versinken die Charaktere mit den Füßen im Boden oder schweben nach einem Sprung einfach in der Luft. Auch andere grafische Bugs sind mit von der Partie, was die Vermutung aufkommen lässt, dass dieses Spiel nicht ganz fertig geworden ist.

Sound
Das Abenteuer wird von einer schönen Hintergrundmusik begleitet, die im Großen und Ganzen angenehm und passend ist. Jedoch gibt es auch Stellen, an denen sie schnell nervig werden kann, vor allem, wenn man in den Action-Einlagen nicht so schnell weiterkommt und sie mehrmals wiederholen muss. Die Synchronstimme von Jekyll und Hyde ist gut gewählt, jedoch die Ausdrucksweise nicht immer angebracht. Jekyll klingt eher als würde er in Selbstmitleid verfallen, während Hyde sich oft anhört, als wäre er im Kleinkindalter stecken geblieben. Hinzu kommen die doch recht merkwürdigen Geräusche, die die Protagonisten von sich geben, wenn sie ein vorzeitiges Ende ereilt oder eine körperliche Anstrengung ansteht. Dieses Geräusch geht sehr schnell auf die Nerven und macht reizbar. Rufus de Lombard wurde sehr übertrieben eingesprochen und klingt sogar kitschig. Die einzige Stimme, die wirklich gefällt und angenehm ist, ist Coltrane, der von Christan Schult eingesprochen wurde. Seine Stimme sticht positiv heraus.

Fazit
"Jekyll & Hyde" ist kein Adventure, wie es zu Beginn immer angekündigt wurde. Es besitzt lediglich Adventure-Teile, in Form ein paar schöner Rätsel. Die meiste Zeit jedoch verbringt der Spieler damit, durch Höhlen zu laufen, zahlreiche Jump'n Run-Einlagen zu überstehen, Kämpfe gegen irgendwelche uralte Maschinen auszutragen und sich gegen alle Widrigkeiten zur Wehr zu setzen. Dies wäre alles nicht so tragisch, wäre das Gameplay benutzerfreundlich. Doch weit gefehlt. Die Steuerung besitzt so viele Schwachstellen, dass man spätestens nach dem 2. Kapitel die Lust an Jekylls Abenteuer verlieren kann. Auch die Grafik wird mit zunehmendem Spiel schlechter und weist so ziemlich jeden Mangel auf, den es gibt. Die Hintergrundmusik ist recht gut gelungen, doch an so manchen Stellen nervenaufreibend, wie das Gameplay auch. Leider hat sich von der Vorabversion, die wir vor einiger Zeit spielen durften, bis zur endgültigen Fassung nicht viel geändert, obwohl wir schon damals auf die Mängel aufmerksam gemacht haben. Daher können wir nicht viel Positives zu diesem Spiel berichten. Was mit einem tollen Intro voller Spannung und einer perfekten Synchronstimme beginnt, wird auch für den Spieler schnell zu dem Alptraum, in den Dr. Jekyll nach und nach hineingerät.
  
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Kommentare

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Autor Kommentar
Lamar1968 verfasst: 16. Sep 2010
Lamar1968's Avatar

registriert: 30. Sep 2007

UPS :-))

Top  Lamar1968 PM senden


Autor Kommentar
Jehane verfasst: 08. Okt 2010
Jehane's Avatar

registriert: 16. Apr 2007

Das nenn ich mal einen gepflegten Verriss :)

Top  Jehane PM senden


 

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