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     Das Dunkle Erbe

   
verfasst am:    19. Januar 2011
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
60%
 


Erinnerungen an eine dunkle Vergangenheit
Der Spieler übernimmt die Rolle einer jungen Frau, die sich mit ihrem Kind in den Wirren des Ersten Weltkrieges im Jahre 1916 in das alte verlassene Haus ihres Großvaters flüchtet. Vor dem Haus angekommen, findet sie ein Medaillon. Dieses Medaillon lässt Erinnerungen aufsteigen. Erinnerungen, die im Jahre 1863 mit der Hochzeit einer anderen jungen Frau beginnen. Diese hatte immer Angst, die Verantwortung für eine Ehe und Kinder zu übernehmen, doch als sie ihren Mann kennen und lieben lernte, war sie nur zu bereit zu heiraten. Als dann 2 Jahre nach der Hochzeit ihre Tochter zu Welt kam, war das Glück nahezu perfekt. Leider jedoch verlief die Ehe nicht so rosig, wie sie sich das vorgestellt hatte, denn sie und ihr Mann stritten nun häufig. Die junge Frau fühlte sich nicht mehr wohl und hatte schließlich sogar Angst vor ihrem Ehemann. Nur ihr Kind war ihr noch wichtig, doch wurde sie auch von den Wäldern um das Haus und den zahlreichen Schmetterlingen darin angezogen. Der Ehemann hingegen wusste nicht, was er noch tun sollte, um seine Frau glücklich zu machen. Aus seiner Sicht tat er alles, damit es seiner Familie gut geht. Eifersucht kam zu seiner Sorge hinzu. Jeder Mann in der Nähe seiner Frau veranlasst ihn zu den unmöglichsten Schlüssen. Schließlich bat die Ehefrau ihren Mann, mit ihrem Kind die Eltern besuchen zu dürfen. Sie ließ ihr Kind bei ihrer Familie und erzählte ihrem Mann, die Tochter sei an Typhus gestorben. Das Eheleben wurde nicht besser und so nahm sich die junge Frau 6 Jahre nach der Hochzeit das Leben. Nun trauerte der Mann nicht nur um sein Kind, sondern auch um seine Frau und stellte sich immer wieder die gleichen Fragen: Was hat sie dazu getrieben, Selbstmord zu begehen? War er solch ein Monster oder war sie krank gewesen?

Gameplay
In diesem Wimmelbild-Spiel müssen Einzelteile von Gegenständen gefunden werden. Welche Einzelteile dies sind, erfährt man mit einem Blick auf den unteren Bildschirmrand. Hier gibt es zwei Leisten. In der oberen sind die Bruchstücke der Gegenstände zu sehen, in der unteren zunächst die Schatten der kompletten Gegenstände und nach vollständiger Zusammensetzung der komplette Gegenstand. Dieser muss dann an der richtigen Stelle im Bild abgelegt werden. Fährt man mit der Maus über den Bildschirm, verändern sich die Stellen, an denen ein Gegenstand platziert werden muss. Ein Schatten des zu platzierenden Objekts wird sichtbar. Einige Einzelteile können erst gefunden werden, wenn andere Inventargegenstände im Bild abgelegt wurden, denn sie werden durch diese Aktion erst sichtbar. Falls ein Teil nicht gefunden werden kann, steht ein Tipp zur Verfügung, der sich nach Gebrauch immer wieder regeneriert. Neben den Wimmelbild-Szenen gibt es auch bestimmte Gegenstände in den Schauplätzen, die ein Rätsel oder Minispiel enthalten. Sie werden mit einem Leuchten umgeben, wenn man mit der Maus darüber fährt. Die Rätsel sind abwechslungsreich und nicht sehr schwer. Löse ein Memory, Puzzle oder Schiebepuzzle, drehe Bildausschnitte, um Leitungen richtig zu verlegen, fange Bienen, indem du sie anklickst, sobald sie aus einer Wabe hinaus schauen, öffne ein Vorhangschloss, indem du eine mathematische Aufgabe bewältigst, und vieles mehr. Kein Rätsel ist doppelt vorhanden, weshalb sie sehr viel Abwechslung ins Spiel bringen.

Grafik und Sound
In 20 kurzen Kapiteln durchforstet der Spieler alle Räumlichkeiten des verlassenen Hauses und die nähere Umgebung. Vom Keller bis zum Dachboden, vom Stall bis zum Wohnzimmer gibt es überall etwas zu entdecken und Erinnerungen an längst vergangene Zeiten wiederzubeleben. Hin und wieder wiederholen sich die Schauplätze, da sich die Geschichte im Grunde ebenfalls wiederholt. Die Schauplätze sind schön gestaltet und an die damalige Zeit angepasst, doch die Grafik hätte ein wenig klarer sein können. Sie wirkt hin und wieder leicht verschwommen, was vielleicht damit zusammenhängt, dass wir in Erinnerungen schwelgen. Die Einzelteile der Inventargegenstände sind recht gut zu finden, wenn auch hier und da einmal ein Fragment gut versteckt und in den Hintergrund integriert wurde. Das Spiel kommt bis auf die Anfangs- und Endsequenz ohne Sprachausgabe aus, denn es gibt lediglich die Erinnerungen in Form von Tagebucheinträgen zu lesen. Leider besitzen die Sequenzen zu Beginn und am Ende keinen deutschen Untertitel, sondern lediglich englische Sprachausgabe. Spielern, die der englischen Sprache nicht mächtig sind, entgeht daher ein Teil der Geschichte. Die Hintergrundmusik ist melancholisch und passt wunderbar zur Geschichte. Auch Soundeffekte wurden eingebunden, die jedoch nicht immer auf den aktuellen Schauplatz passen. So hört man z. b. sowohl im Wald, als auch in einem zerbombten Stadtgebiet, in dem weit und breit kein Baum oder Strauch zu sehen ist, das Gurren einer Eule.

Fazit
Die Geschichte von "Das dunkle Erbe" ist etwas verworren, da zwischendurch ein paar kleine Erinnerungen nicht mitgeteilt werden, die erst zum Schluss ans Tageslicht gelangen. Selbst am Ende der Geschichte, ist immer noch nicht klar, welchen Anlass und Hintergrund die düsteren Ereignisse eigentlich haben. Grafisch scheint dieses Wimmelbild-Spiel nicht auf dem neuesten Stand zu sein, wenn auch die Schauplätze gut gewählt und im Grunde auch schön gestaltet wurden. Was die Soundeffekte betrifft, so hätte man sie mit mehr Sorgfalt auf die Locations verteilen sollen. Durch zahlreiche, immer andere Rätsel wird viel Abwechslung ins Spiel hinein gebracht. Vielleicht wird es ja bald eine Fortsetzung geben, die alle noch offenen Fragen beantworten wird. Mit einer Spieldauer von ca. 2 Stunden gehört dieses Casual-Game zu den kurzen Spielen, was mit einem Preis von 19,99€ nicht wirklich vereinbar ist.
  
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