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     Baron Wittard – Das dunkle Geheimnis von Utopia

   
verfasst am:    18. Februar 2011
verfasst von:    avsn-Nikki

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Gesamtwertung
100%
 


Der Traum von einer perfekten Stadt
Baron Horatio Wittard war einst ein exzentrischer Architekt. Mit einem seiner letzten Bauwerke wurde er erst so richtig bekannt, denn er wollte eine komplett ummauerte und überdachte Stadt erreichten. Diese Stadt war wie ein riesiges Hotel geplant, mit Schwimmbad, Restaurant, Kindergarten, Krankenstation, Museum, Appartements, etc. Auf Grund statischer Mängel kam es jedoch nie zur Eröffnung von Wittard Utopia. Inzwischen ist Baron Wittard verstorben, doch die Gerüchte um dieses unfertige Bauwerk halten sich immer noch. Angeblich verschwinden immer wieder Menschen aus der näheren Umgebung. Als Journalist sollst du nun zu der Bauruine fahren, um ungewöhnliche und schöne Fotos von Wittard Utopia machen, die den neuesten Bericht deiner Zeitung verfeinern werden. Schon alleine die Anreise ist ein kleines Abenteuer für sich, denn die Straße, die zu der Stadt führt, ist zerstört. Du musst im nahe gelegenen Städtchen parken und den Rest des Weges zu Fuß bestreiten. Bei deiner Ankunft ist allerdings schon Abend geworden, sodass der Weg durch den Wald nicht nur etwas Romantisches an sich hat. Es gibt nur ein großes Tor, durch das du Utopia betreten kannst. Um in das Gebäude selber hinein zu kommen, musst du einen Weg durch die Kanalisation finden, denn alle Eingänge wurden verriegelt. Hier beginnt jedoch das Abenteuer erst richtig, denn du findest ein altes Amulett der Wikinger, in dem der Geist von Baron Wittard zum Leben erwacht. Der Architekt war zu Lebzeiten wie besessen von der Kultur der Wikinger. Er glaubte sogar, Odin spreche zu ihm. War er tatsächlich besessen oder steckt Wahres dahinter? Welches dunkle Geheimnis verbirgt sich wirklich hinter den Mauern von Wittard Utopia?

Keine leichte Rätselkost
Wie schon erwähnt, widmete sich Baron Wittard am Ende seines Lebens ausschließlich der Kultur der Wikinger. In einem eigens dafür eingerichteten Museum trug er sämtliche Schätze dieser Kultur zusammen, deren er habhaft werden konnte. Darunter befanden sich auch 10 Runensteine. Als Kunsträuber immer aktiver wurde, wollte er diese wertvollen Runensteine sichern. Aus diesem Grund findest du in ganz Utopia ausgefeilte und oft nicht ganz einfache Rätsel. Nicht nur die Rätsel sind in der gesamten Stadt verteilt, sondern auch die Hinweise auf deren Lösung. Jede Kleinigkeit kann wichtig sein, daher musst du auf deinem Streifzug auf alles achten und dich gründlich umsehen. Achtlos niedergeschriebene Notiz, scheinbar belanglose Brief, merkwürdige Schmierereien... alles kann wichtig sein. Papier und Bleistift sind in diesem Abenteuer dringen zu empfehlen, denn ein Hinweis auf die Lösung eines Rätsel im Erdgeschoss kann sich durchaus im Dachgeschoss befinden. Die Rätsel an sich sind vollkommen unterschiedlich. Ein Hanoi-Turm gehört dabei noch zu den einfachen Rätseln. Mal musst du mit einem Springer über ein Schachbrett laufen, mal einen Stammbaum erstellen. Kombinationsrätsel, logische Rätsel, Rätsel, bei denen deine Merkfähigkeit gefragt ist und vieles mehr fordert deinen Verstand geradezu heraus.

Grusel-Perspektive
Ein Grusel-Adventure in 3rd-Person-Perspektive hätte bei weitem nicht die Wirkung, die eine Ego-Perspektive einbringt. Aus diesem Grund wird auch "Baron Wittard - Das dunkle Geheimnis von Utopia" in der 1st-Person-Perspektive gespielt. Dabei hat der Spieler einen 360° Rundumblick. Er kann sich jedoch nicht nur um die eigene Achse drehen, sondern muss auch oft genug zur Decke hinauf oder zum Boden hinunter schauen, denn auch dort können sich Hinweise verstecken. Die Point-and-Click-Steuerung ist sehr einfach gehalten. Der Cursor verändert sich in eine Lupe, wenn man Dinge näher betrachten kann und in eine greifende Hand, wenn man ein Objekt ins Inventar aufnehmen kann. Das Inventar an sich dient jedoch nur einem Zweck: dem Sammeln von Runensteinen. Neben diesen 10 Steinen wird nur noch das Amulett am unteren Bildschirm gelagert. Natürlich hat unser Journalist auch eine elektronische Kamera von Anfang an dabei. Diese befindet sich am oberen Bildschirmrand. Zu ihr gesellt sich ab einem gewissen Zeitpunkt eine Karte, über die man sämtliche Räume der Stadt direkt und bequem erreichen kann. Um sowohl auf die untere, als auch auf die obere Leiste zugreifen zu können, muss man einmal kurz mit der rechten Maustaste auf den Bildschirm klicken, da ansonsten jede Bewegung mit der Maus eine Drehung des Charakters nach sich zieht.

Schaurige Atmosphäre
Schon auf dem Vorplatz ist deutlich zu sehen, dass die Stadt nie fertig gestellt wurde. Offene Zuleitungsschächte, Baufahrzeuge, Kanalrohr, Absperrgitter, etc. liegen rund um den bereits fertig gestellten Brunnen mit einer wunderschönen Pferdestatue herum. Betritt man dann das Gebäude, kommt der Verfall der letzten Jahre hinzu. Je tiefer man jedoch in das Gebäude hinein geht, desto mehr kann man erkennen, welcher Prunk hier eigentlich geplant war. Auch wenn der Komplex noch nicht fertig gestellt wurde, so hatte Baron Wittard bereits sein Privatquartier bezogen und das Museum vollständig eingerichtet. Seine Gemächer haben die Zeit nach seinem Tod und der vollständigen Stilllegung des Bauwerks schadlos überstanden. Sie bilden einen starken Kontrast zu den ansonsten schmutzigen und baufälligen Bereichen. In den Schwimmbecken und Teichen fault das Wasser, Sofabezüge sind verschlissen, manche Zugänge mit Gerümpel versperrt... das gesamte Gebäude hat nicht nur den Anschein des Verfalls, sondern auch der Verwüstung, als wenn Vandalen am Werk gewesen wären. Doch nicht nur die Hintergrundgrafik bietet einen Kontrast. Der Spieler ist oft genug in ein Rätsel vertieft oder damit beschäftigt Informationen wie einen Schwamm aufzusaugen. Verlässt man dann die Nahansicht und will verschnaufen, taucht plötzlich aus dem Nichts ein Geist auf oder das Handy klingelt. Die Totenstille an diesem Ort mischt sich mit dem Geräusch tropfender Wasserleitungen oder defekter Stromleitungen. Hin und wieder wird der Sound eines klopfenden Herzens eingespielt oder das schwere Atmen unseres Helden. Die Hintergrundmusik vervollständigt die Atmosphäre.

Fazit
"Baron Wittard - Das dunkle Geheimnis von Utopia" ist mal wieder ein Grusel-Adventure ganz nach meinem Geschmack. Gekonnt wurden Gegensätze ins Spiel integriert, die sowohl die Grafik, als auch den Sound betreffen. Gut erhaltene Räumlichkeiten, in denen man durchaus noch wohnen kann, stehen im starken Kontrast zu einem Schwimmbecken mit faulendem Wasser. Die Stille des menschenleeren Gebäudes wird durch plötzlich auftauchende Geister und das Klopfen des eigenen Herzens unterbrochen. Neben dieser hervorragenden Grusel-Atmosphäre bietet das Entwicklerstudio Wax Lyrical Games nicht nur eine interessante Geschichte rund um den Kampf der Wikingergötter, der unter dem Namen Ragnarök bekannt ist, sondern auch abwechslungsreiche Rätsel, die es in sich haben. Und dies alles zum Preis von nur 19,99 €! Mit "Baron Wittard - Das dunkle Geheimnis von Utopia" erhalten Spieler ein Rundumpaket mit zahlreichen Stunden Gruselvergnügen. Traust auch du dich in die stillgelegte Bauruine? Wir haben Wittard Utopia bereits besucht und waren restlos begeistert!

  
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