Reviews

The Rockin' Dead

verfasst am:    13. April 2011 verfasst von:    avsn-Nikki weitere Infos zum Spiel weitere News zum Thema Gesamtwertung 70%   Alice rockt im Wunderland Alyssa und ihre Band haben schon lange keine Bühne mehr gesehen. Daher freuen sie sich sehr über die Einladung zu einem Bandfestival, die eines Tages in ihrem Briefkasten liegt, und machen sich sofort auf den Weg. Doch die gute Laune verfliegt sehr schnell, denn kurz vor ihrem Ziel haben sie mit ihrem Bus einen Unfall. Als Alyssa erwacht, sind ihre beiden Freundinnen und die komplette Ausrüstung verschwunden. Die Bandleaderin macht sich auf die Suche und landet auf einem Friedhof. Es ist jedoch kein gewöhnlicher Friedhof, denn hier liegen die Skelette nicht unter der Erde, sondern laufen oberirdisch herum. Sie betätigen sich als Türsteher, Barkeeper, spielen mit ferngesteuerten Flugzeugen oder Billard, etc. Schon beim Anblick des ersten Skeletts fühlt sich Alyssa in den von ihr geschriebenen Song "Creators Creation" versetzt. Von nun an soll sie wie Alice im Wunderland durch ihren eigenen Song wandern und ihn hautnah erleben, während sie nach ihren Freundinnen sucht... Alyssa taucht in ihre eigene Welt ein "The Rockin' Dead" ist ein klassisches Point-and-Click-Adventure, das in der 3rd-Person-Perspektive gespielt wird. In der Rolle von Alyssa erforscht man die skurrile Welt ihres eigenen Songs. Wie ihre Namensschwester Alice, muss auch Alyssa den Kreaturen manchmal helfen oder die etwas einfältigen Untoten austricksen, um an brauchbare Gegenstände zu gelangen. An manchen Stellen liegen auch Gegenstände herum, die man zwar ins Inventar aufnehmen, jedoch im Laufe des Spiels nicht verwenden kann. Diese Objekte dienen lediglich der Lebendigkeit des Spiels und bringen ein wenig alltägliches Leben in die kuriose Welt. Dadurch wirkt das Inventar sehr überfüllt, doch ein Patch wird dafür sorgen, dass das Inventar automatisch aufgeräumt und die nutzlosen Dinge ans Ende verfrachtet werden. Die nützlichen Dinge müssen teilweise im Inventar kombiniert werden. Nimmt man einen Gegenstand in die Hand und hält ihn auf einen anderen, erscheint ein kleines Kombinationsbild, falls diese Kombination möglich ist. Hält man die Maus über einen Gegenstand, sieht man neben einem kleinen Abbild von Alyssa, die den Gegenstand in der Hand hält, auch eine kurze Beschreibung. Da die Schauplätze meist breiter sind als der Bildschirm, kann man ins rechte oder linke Ende einsehen, wann man die Maus einfach an den Bildschirmrand bewegt. Alyssa selbst wird per Mausklick vorwärts bewegt. Leider läuft sie nicht zum anderen Ende oder wechselt per Doppelklick sofort die Szene. Größtenteils besteht dieses Abenteuer aus zu erfüllenden Aufgaben, die mit dem Inventar zusammenhängen. Doch hin und wieder müssen auch relativ einfache Rätsel gelöst werden. Von den Spielern wird ein wenig Fantasie gefordert, die jedoch nicht in wundersame Kombinationen abgleitet. Die Lösungen der Rätsel sind immer logisch. Wer einmal stecken bleiben sollte, kann auf ein dreistufiges Hilfesystem zurückgreifen. fantasievolle Schauplätze Da Alyssa in eine von ihr im Geiste erschaffene Welt abtaucht, ist die Grafik eine Mischung aus Fantasie und Realität. Alyssa besucht nicht nur den weitläufigen Friedhof mit seinen Mausoleen und Gruften, sondern wandert auch durch einen Wald, besucht ein altes großes Gewächshaus und angrenzenden Labore. Selbst ein Tauchgang in ein Unterwasserlabor bleibt ihr nicht erspart. Während die Hintergründe durchaus realistische Schauplätze sein könnten, so sind die meisten Charaktere eher Alyssas Fantasie entsprungen. Natürlich gibt es auch reale Personen, wie den rachsüchtigen Uncle Waldo und seinen Neffen, den etwas verrückten Wissenschaftler Bob. Alle Charaktere wurden mit sehr viel Sorgfalt erschaffen. Selbst die Skelette sehen nie gleich aus, sondern unterscheiden sich alle voneinander. Ihre Bewegungen wurden mit sehr schönen Animationen nachempfunden. Allerdings gibt es auch hier ein kleines Manko, denn Alyssas Oberweite bewegt sich unrealistisch stark. Sie hat etwas von einem Wackelpudding, was zunächst lustig erscheint, im Laufe des Spiels jedoch eher ein wenig störend wirkt. Als besonderes Feature kann man das Abenteuer mit entsprechen beigelegter Brille in 3D genießen. Wahlweise kann der Spieler während des gesamten Spiels die Ansicht per Tastendruck oder Mausklick ändern. rockiger Sound Da Alyssa einer Rockband angehört, wird ihr Abenteuer natürlich von Rockmusik untermalt. Die Hintergrundmusik ist jedoch abwechslungsreich und nicht immer im gleichen Maße vertreten. Wer den Sound nicht mag, kann sie sogar im Menü ganz abschalten. Hier kann man auch die Lautstärke der Sprachausgabe und Umgebungsgeräusche variieren. Die Soundeffekte sind an den passenden Stellen und entsprechend der Aktionen eingesetzt worden. Man hört, auf welchem Untergrund sich Alyssa bewegt, das Motorengeräusch des Schlauchbootes oder ferngesteuerten Flugzeugs, Wettergeräusche und vieles mehr. Diese Nebengeräusche hauchen dem Spiel noch einmal eine gute Portion Leben ein. Was die Sprachausgabe betrifft, so hat man sich für die richtigen Synchronstimmen entschieden. Die deutsche Stimme von Angelina Jolie passt perfekt zu Alyssa. Die Skelette sind sehr schön vertont worden und auch Uncle Waldo hört man die Verschlagenheit an. Lediglich die Stimme von Bob passt nicht zu seinem Erscheinungsbild, denn er sieht eher wie ein gutbürgerlicher Büroangestellter aus und spricht wie ein verrückter Wissenschaftler. Die Dialoge bieten meist viele Themen. Einige davon sollte man ansprechen, um mehr über Alyssas Geschichte zu erfahren. Andere wiederum sind Teil eines Dialogrätsels. Es wurden keine unnötigen Themen in die Dialoge eingebunden. Alice vs. Alyssa Vergleicht man die Welt von Alice mit der Welt von Alyssa sind sie gar nicht so verschieden. Bei Alice besteht die Welt aus einem weiße Kaninchen, der Grinsekatze, Soldaten als Spielkarten und einem verrückter Hutmacher. Alyssa hingegen sieht sich Skeletten aller Art gegenüber, die als Türsteher, Taxifahrer und Barkeeper fungieren. Selbst Elvis ist mit von der Partie. In der Welt von Alice ist die rote Königin die böse Herrscherin. In Alyssas Welt ist es Uncle Waldo, der auf Rache aus ist und die Menschheit beherrschen will. Während Alice ihre Freunde aus dem Wunderland befreit, sind es die Freundinnen Cassandra und Sahara, die sich Alyssas Hilfe erhoffen. Fazit Im Grunde ist "The Rockin' Dead" die moderne, erwachsene und rockige Version des Kindermärchens "Alice im Wunderland". Wie die kleine Alice, so wird auch Alyssa mit einer von ihr erschaffenen Traumwelt konfrontiert. Allerdings hätte ich mir gewünscht den Text, des von Alyssa erschaffenen Songs nachlesen und auf diese Weise noch einmal die Story nachempfinden zu können. Grafisch hat das Spiel einiges zu bieten: abwechslungsreiche, sehr schön gestaltete Schauplätze, eine Mischung aus realen Personen und fantasievollen Wesen, schöne Animationen und vor allem eine 3D-Ansicht, die so bisher noch in keinem Adventure vorhanden war. Bei der Bewegung von Alyssas Busen ist man jedoch über das Ziel hinaus geschossen, denn selbst eine solche Oberweite löst keine derartigen Bewegungen aus. Hinzu kommt, dass die Protagonistin nicht läuft und auch den Schauplatz per Doppelklick nicht direkt wechselt. Die Hintergrundmusik passt zur Story. Die Synchronstimmen sind bis auf eine Ausnahme absolut passend gewählt worden. Alles in allem ist "The Rockin' Dead" ein gelungenes Abenteuer, das jedoch nicht jeden ansprechen wird, denn sowohl die Story, als auch die damit verbundene Musik werden nicht den Geschmack jedes Adventure-Fans treffen. Wer allerdings das Besondere sucht und auch das unkonventionelle, ein wenig skurrile und kuriose mag, wird viel Freude an diesem 3D-Adventure haben.

Nur angemeldete Benutzer dürfen Kommentare verfassen. Zur Registrierung/Anmeldung