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Lost Chronicles of Zerzura
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Spanien zur Zeit der Inquisition
Im Jahre 1494 bringt Susanna mitten in den Unruhen der Stadt einen gesunden Jungen zur Welt, ihr zweites Kind. Die Inquisition ist für den Aufruhr verantwortlich, denn sie verhaftet und ermordet jeden, der nicht streng nach ihrem Glauben lebt. Susanna weiß, dass auch sie von der Inquisition gesucht wird und damit auch ihre beiden Söhne in Gefahr sind. Sie gibt Ramon und Feodor in die Obhut eines guten Freundes, den sie in Tripolis kennengelernt hat. Thabit flieht mit den Kindern durch eine Luke im Boden des Hauses. Gerade noch rechtzeitig, denn schon steht Inquisitor Gonzalo in der Tür und nimmt Susanna ein Schlüsselteil ab. Er sucht nach weiteren Schlüsselteilen, doch Susanne weigert sich, die anderen Träger zu verraten. Gonzalo fackelt nicht lange und lässt Susanna auf dem Scheiterhaufen verbrennen...
20 Jahre später, im Jahre 1514, sind ihre Söhne erwachsen geworden. Während Ramon seine Zeit damit verbringt, der Kultur Ägyptens hinterherzujagen, ist aus Feodor ein technisch begabter Erfinder geworden. Mit den Geldern des Grafen von Barcelona hat er ein Fluggerät entwickelt, das getestet werden muss. Zum 19. Mal stürzt das Fluggerät jedoch ab. Der Graf wird ungehalten, da er eine Wette mit dem Grafen von Florenz laufen hat. Feodor und Ramon bleibt nur eine Woche, um ein funktionierendes Fluggerät zu konstruieren, bevor der Graf von Barcelona sie an die Inquisition ausliefert, die immer noch präsent ist. Während Feodor nun an einer Art Fesselballon arbeitet, vertieft sich Ramon wieder in seine Studien über Ägypten. Thabit, der die beiden Jungen großgezogen hat, versorgt ihn immer wieder mit neuen Artefakten. Auch dieses Mal hat er ihm ein Kristallstück von seiner Reise nach Nordafrika mitgebracht. Dieses Kristallstück weckt in Ramon Sehnsucht und Hoffnung zugleich. Er ist davon überzeugt, dass es ihn und seinen Bruder dorthin führen wird, wo sie hingehören. Doch zugleich bringt ihn der Stein auch in größte Gefahr. Schon bald steht die Inquisition in der Werkstatt und verhaftet Ramon. Er soll nach Tripolis gebracht werden. Um herauszufinden, was die Inquisition mit dem Kristall vorhat, bleibt er in der Gefangenschaft. Doch Feodor will seinen Bruder nicht im Stich lassen. Zum Glück hat er sein neues Fluggerät fertig gestellt. Dieses Mal funktioniert es auch. Schon bald beginnt für ihn eine abenteuerliche Reise in der Luft, zu Wasser und auf dem Land...
Eine gefährliche Reise
Im gesamten Abenteuer übernimmt der Spieler die Rolle von Feodor. Als junger Erfinder und mit einem guten technischen Verständnis ausgestattet, muss er so manche Hürde überwinden, um die einzelnen Stationen seiner Reise zu bewältigen. Dabei wird der Spieler vor zahlreiche Inventarrätsel und auch das ein oder andere richtige Rätsel gestellt. Es ist unerlässlich, sich jedes Objekt anzusehen. Oft macht sich Feodor nämlich dabei wichtige Notizen. Jeden wichtigen Gedanken trägt er in sein Tagebuch ein. Wie kann man z. B. ein funktionierendes Fluggerät bauen? Welche Materialien könnten verwendet werden? Erst, wenn er alle Informationen gesammelt hat, ist er in der Lage eine Zeichnung zu entwerfen und die Baumaterialien zusammen zu suchen. Oft genug kann man Gegenstände erst dann ins Inventar aufnehmen oder Aktionen erst dann durchführen, wenn andere Dinge erledigt sind oder ein bestimmter Gedankengang gefasst wurde. Eingesammelte Utensilien müssen hin und wieder auch im Inventar noch einmal betrachtet werden, denn eine Truhe könnte z. B. etwas Wichtiges enthalten. Zusammengesetzte Werkzeuge können auch wieder auseinander genommen werden. Zu jedem Objekt erhält man zudem noch einmal eine Beschreibung, wenn man es im Inventar betrachtet. Auch diese kann hilfreich sein. Hotspots markieren alle relevanten Dinge und Ausgänge. Zusätzlich gibt es ein paar wenige richtige Rätsel, bei denen z. B. das Fluggerät korrekt gezeichnet und zusammengebaut, die Position auf dem Meer bestimmt, ein Würfelspiel bestritten oder das Rätsel der Pharaonen gelöst werden muss. Die Rätsel, die in einer Nahansicht durchgeführt werden, können alle nach kurzer Wartezeit übersprungen werden, auch wenn sie im Grunde recht einfach zu lösen sind. Leider treten hin und wieder kleinere Inventarbugs auf. So bleibt z. B. eine Kette im Inventar erhalten, obwohl sie bei einem Dieb gegen ein anderes Objekt getauscht wurde. Ein Rätsel ist zudem etwas schwieriger zu lösen, da hier Pixelhunting gefragt ist. Die Inquisition ist unserem Protagonisten auf den Fersen. Nur ein falscher Schritt und er stirbt. Dies kommt ein paar Mal vor. Doch das Spiel legt in solchen Gefahrensituationen einen automatischen Speicherstand an, der den Spieler an den Zeitpunkt zurückversetzt, an dem er sozusagen ins Messer gelaufen ist. Außerdem sind genügend Speicherplätze vorhanden, die man individuell belegen kann.
Sehnsucht nach dem Unbekannten
Ramon war noch ein Kleinkind, als er die Heimat seiner Mutter verlassen musste, und Feodor wurde auf der Flucht geboren. Doch Ramon spürt eine Sehnsucht in sich, die er nicht erklären kann und die Feodor nicht versteht. Erst nach und nach erfahren wir, was es mit dieser Sehnsucht auf sich hat. Ramon erinnert sich nur zögerlich an seine Geburtsstadt, sodass die Story nicht nur in Bezug auf Ramons Befreiung spannend bleibt, sondern auch in Bezug auf das Ziel der ungekannten Reise. Feodor beginnt die Verfolgungsjagd in Barcelona und reist über Almeria nach Malta und von dort aus nach Tripolis. Hier beginnt dann die Suche nach der geheimnisvollen Heimat von Ramon. Das Spiel ist in acht große und zusätzliche kleinere Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel spielt in einer Stadt, bzw. einer Region, die wiederum zahlreiche Locations aufweist. Diese wurden nicht nur grafisch an die damalige Zeit angepasst, sondern auch die Inventargegenstände wurden mit Begriffen aus der damaligen Zeit versehen. Feodors Fluggerät ist daher kein Fesselballon, sondern eine Flugmaschine, ein Streichholz wird als Schwefelholz bezeichnet, eine Wasserpumpe ist eine Wasser-Drück-Maschine, etc. Sogar Folterinstrumente aus dem 16. Jahrhundert kommen zum Einsatz. Dies macht die eigentlich spannende Story zu einem authentischen Erlebnis. Doch leider hatte ich immer wieder das Gefühl einen Abschnitt dieser Geschichte zu verpassen. Feodor muss z. B. im Korsaren-Lager eine Prüfung bestehen, bei der er einen Diamanten aus einem gesunkenen Schiff holen muss. Niemand ist dies zuvor gelungen. Eine schwierige und spannende Aufgabe wartet also auf unseren Erfinder. So dachte ich jedenfalls. Doch der Spieler muss lediglich ein Holzfass bestücken, das er als Sauerstofftank verwenden kann. Die eigentliche schwierige Bergung des Schatzes ist nicht nur handlungsfrei, sondern wird noch nicht einmal in einer Sequenz gezeigt. Ein weiteres Beispiel ist die Suche nach Zerzura. Ramon erklärt seinem Bruder, dass nicht nur das Stadttor mit einem speziellen Schlüssel geöffnet werden kann, sondern man auch im Besitz des Schlüssels sein muss, um die Stadt überhaupt zu finden. So begeben sich die Brüder in einen Sandsturm und stehen plötzlich vor dem Tor von Zerzura. Die Schlüsselteile mussten sie dazu weder zusammensetzen, noch auf irgendeine Weise verwenden, um die Stadt überhaupt zu finden. Hier wäre es besser gewesen, man hätte darauf verzichtet, bestimmte Informationen in die Gespräche oder bestimmte Spielinhalte einzubauen. Die Grafik, die im Grunde gut gelungen ist, weist ebenso wie die Inventarführung Bugs auf. Ramon bricht bei der Ankunft in seine Heimatstadt ohnmächtig zusammen. Man sieht ihn auch kurz einknicken, doch dann steht er plötzlich wieder aufrecht. Jamila kniet sich auf den Boden, um Ramon zu untersuchen. Optisch wühlt sie jedoch lediglich in der kahlen Erde, da Ramon immer noch neben ihr steht. Die Synchronstimmen sind gut gelungen, allerdings sind Feodor nur selten Emotionen anzuhören. Auch die Hintergrundmusik ist sehr schön, bietet jedoch wenig Abwechslung.
Fazit
Der Held der Geschichte ist ein technisch begabter Erfinder. Sein Bruder wird von einer ungekannten Sehnsucht getrieben, durch die er in die Hände der Inquisition fällt. Feodor will Ramon nicht im Stich lassen und folgt ihm daher ins Ungewisse. Die Reise birgt viele Gefahren und Aufgaben, sodass den Spieler stets etwas Neues erwartet. Allerdings hatte ich immer wieder das Gefühl, einen Abschnitt der Geschichte verpasst zu haben. Spannende Aufgaben, die das Herz eines Adventurefans höher schlagen lassen, werden angekündigt und enden dann in einer 5-minütigen Handlung, die noch nicht einmal eine kleine Sequenz aufweist. Der Spieler bleibt daher zwischendurch immer mal wieder enttäuscht zurück. Das komplette Spiel wurde auf die damalige Zeit angepasst. Dies betrifft nicht nur die ansehnliche Grafik, sondern auch die Bezeichnungen der Inventargegenstände. Auch die Charaktere sind gut gelungen. Jedoch geht der Titelheld, als würde er ständig Krafttraining machen, obwohl er von der Synchronstimme und den teils mangelnden Emotionen her, eher ein wenig schmächtig wirkt. Hinzu kommen grafische Bugs und Inventarbugs, die jedoch kein Hindernis im Spielverlauf darstellen. Die Hintergrundmusik ist passend gewählt, mit der Zeit jedoch ein wenig eintönig. Die Spieldauer beläuft sich auf ca. 8 bis 10 Stunden, je nach Erfahrenheit der Spieler. "Lost Chronicles of Zerzura" bietet trotz allem eine spannende Geschichte mit schönen Aufgaben, die ein überraschendes Ende bereithält.
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