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Memento Mori 2 - Wächter der Unsterblichkeit
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Gerade erst verheiratet und schon wieder für immer getrennt?
Im letzten geheimsamen Abenteuer haben sich Max und Lara kennen und lieben gelernt. Inzwischen haben sie sogar geheiratet. Max konnte während einer Ausstellung in Paris fast alle seine Bilder verkaufen, sodass sich das junge Paar während der Flitterwochen eine Reise nach Kapstadt leisten kann. Lara hat es inzwischen geschafft, eine eigentlich von Interpol unabhängige Abteilung für Kunstraubermittlungen auf die Beine zu stellen. Da ihre Interpol-Chefin Renier jedoch die Gelder dafür organisiert hat, ist Lara immer noch von Interpol abhängig. So ist es kein Wunder, dass sie während der Flitterwochen mit einem neuen Fall beauftragt wird:
In der örtlichen Galerie wurde eingebrochen. Die Polizei hat inzwischen ihre Ermittlungen ohne Ergebnis eingestellt. Der Besitzer der Galerie hat Freunde bei Interpol und diese um Hilfe gebeten. Lara soll den Fall nun übernehmen. Schnell stellt sich heraus, dass ganz bestimmte Gegenstände gestohlen wurden, denn die weitaus größeren Schätze wurden bei dem Diebstahl nicht zurückgelassen. Die Spuren führen zu einer alten Dame, deren Familie bis zum Schiffbruch der SS Maori im Besitz einer Zwillingsstatue war, die unter den gestohlenen Gegenständen ist. Indirekt gibt die alte Dame auch zu, den Diebstahl in Auftrag gegeben zu haben, da sie vor Gericht ihre Ansprüche nicht geltend machen konnte. Aber irgendetwas Geheimnisvolles umgibt diese Frau. Der Fall ist im Grunde bereits geklärt, doch dann hat Max auf dem Rückweg ins Hotel einen Unfall. Sein Wagen stürzt über die Klippe. Max bleibt verschwunden. Man findet ihn weder lebend noch tot…
Lara fährt nach tagelangem Hoffen, Glauben und Bangen zurück nach Hause. Sie ist so verzweifelt, dass sie sogar ihren Job an den Nagel hängen will. Ein Leben ohne Max kann sie sich nicht vorstellen. Doch dann taucht ihr Kollege Diego mit einem neuen Fall bei ihr auf: einem Mordfall, bei dem das FBI Interpol um Hilfe bittet. Der Fall klingt so interessant, dass Lara Stück für Stück wieder ins Leben zurückgeholt wird. Sie nimmt die Ermittlungen auf. Doch was sie dann entdecken wird, übersteigt ihre Vorstellungen und ihre bisherige Sichtweise, denn hier beginnt das Abenteuer erst richtig...
Polizeiliche Ermittlungen
Während sich die Spannung im letzten Abenteuer nur zögerlich aufbaute, so steigt der zweite Teil der Serie gleich mit mysteriösen Visionen, Diebstahl, Mord und Voodoo ein. Ab dem zweiten Akt jagt ein spannendes und schreckliches Ereignis das andere. Der Spieler übernimmt dieses Mal hauptsächlich die Rolle von Lara Durand. Doch der erste Akt wird überwiegend von Max gesteuert und auch in den anderen Akten gibt es kurze Passagen, in denen wir die Rolle von Keira, einer Freundin von Lara, übernehmen. Polizeiliche Ermittlungen sind der Hauptbestandteil. Fingerabdrücke, Fußabdrücke, Spuren und Beweisstücke müssen gesichert, markiert und fotografiert werden. Zeugen müssen befragt und Schlussfolgerungen gezogen werden, um die Tathergänge zu rekonstruieren. Dabei stehen dem Spieler verschiedene polizeiliche Ermittlungswerkzeuge zur Verfügung, wie Handschuhe, Fingerabdruckset, UV-Lampe, um Blutspuren sichtbar zu machen, Beweismarkierungen, Fotoapparat, etc. Die Laufwege halten sich in Grenzen, auch wenn man in manchen Akten oft zwischen den Locations wechseln muss. Mit einem Doppelklick auf den Ausgang erreicht man jedoch schneller das gewünschte Ziel. Außerdem gibt es in manchen Akten eine Übersichtskarte, um die Schauplätze direkt zu wechseln.
Meist sehr schöne Rätsel
Man sollte sich jedes kleine Detail zunächst mit der rechten Maustaste ansehen und Laras Kommentaren gut zuhören. Erst dann ist es ratsam einen Gegenstand entweder ins Inventar aufzunehmen oder vielleicht als Beweisstück festzuhalten. Oft liegen kleine Details versteckt, sodass man sich ein wenig nach rechts oder links bewegen muss, um sie zu bemerken. Im Inventar können Dinge noch einmal genauer betrachtet und eventuell auseinandergenommen werden. Zudem liegt ein Tagebuch bereit, in dem nicht nur Laras Gedanken notiert, sondern auch alle wichtigen Dokumente festgehalten werden. Dort findet man sehr oft Hinweise zur Lösung der Rätsel. Aber auch die Dialoge, die geführt werden müssen, und Laras Kommentare enthalten nützliche Informationen. Die Rätsel sind zum größten Teil sehr schön, verständlich und gut lösbar. Herausgebrochene Putzstücke müssen wieder zusammengesetzt, ein Wissenstest absolviert und viele schöne Inventarrätsel durchgeführt werden. Lediglich zwei Rätsel sind ein wenig nervig: Dies betrifft das Abstellen von ausströmendem Gas und das Ausfahren eines Kranarms. Hier hätte man die Anzahl der Klicks, die mit der Maus durchgeführt werden müssen, reduzieren können, um die Rätsel ansprechender zu gestalten. Doch dies sind seltene Ausnahmen.
Besonderes Feature für Ehrgeizige
Für alle ehrgeizigen Adventure-Fans gibt es noch einen besonderen Leckerbissen. Von Akt 2 bis Akt 6 wird nämlich im Tagebuch eine Statistik geführt, die am Ende des Spiels zu einer Beförderung unserer Heldin führen kann oder auch nicht. Für bestimmte Aktionen erhält der Spieler Prozentpunkte und kann die Statistik jedes Akts somit auf 100% bringen. Dies ist nicht ganz so einfach, denn die wichtigen Dinge liegen oft versteckt. Mal ist es entscheidend, dem Gesprächspartner die richtige Antwort zu geben, mal muss man ein Rätsel auf Anhieb fehlerfrei lösen. Prozentpunkte gibt es auch für die Markierung von Beweisen und die Suche nach Blutspuren. Schnell hat man ein wichtiges Beweisstück übersehen und einfach ins Inventar aufgenommen, statt es als Beweisstück zu markieren. Ehrgeizige Spieler werden daher sicherlich den einen oder anderen Akt mehrmals spielen, um auf die volle Punktzahl zu gelangen. Wer sonst die Hotspot-Anzeige nicht benötigt, wird in diesem Fall vermutlich in Versuchung geraten, sie auf der Jagd nach Punkten einzusetzen.
Schöne, abwechslungsreiche Grafik
Schon die Grafik von "Memento Mori 1" war sehr ansehnlich, doch im zweiten Teil ist sie noch einmal verbessert worden. Wer sie allerdings in vollen Zügen und hochauflösend genießen möchte, benötigt eine relative neue Grafikkarte. Obwohl über allem der Schatten des Todes und ein mysteriöses Flair liegt, so bieten die unzähligen Schauplätze doch sehr viel Abwechslung. Wir beginnen in Kapstadt, reisen zurück nach Lyon, setzen die Ermittlungen in San Francisco fort und besuchen noch einmal das Kloster in Finnland, das Max am Ende seines letzten Abenteuers niedergebrannt hat, um schließlich in Mexico zu landen. Jeder Schauplatz hat zudem zahlreiche Locations. Manche Schauplätze müssen bei Nacht untersucht werden, was eine noch gruseligere Atmosphäre mit sich bringt. Dann wieder ist es taghell und man denkt, ein wenig aufatmen zu können, doch auch hier bleiben die Ermittlungen spannend. Die Atmosphäre in Laras Büro ist merklich angespannt und gereizt. Besucht unsere Heldin die alte Dame, ist Ungeduld zu spüren. In ihrer Wohnung zu Hause hat selbstverständlich Trauer die Oberhand.
Die Charaktere sind durchweg eindrucksvoll dargestellt. Renier hat ein etwas sehr kantiges Gesicht, was vielleicht mit Absicht eingebracht wurde. Während der Dialoge und Nahansichten hätte man noch ein paar mehr Gesichtsanimationen einbringen können, um den Gefühlen der Charaktere mehr Ausdruck zu verleihen. Die Rendersequenzen fördern die Spannung und bringen zugleich einen weichen Wechsel zum nächsten Schauplatz oder Tag. Betrachten Max oder auch Lara bestimmte Dinge, fließen Visionen ein, die in einem Rotschleier dargestellt werden und das geheimnisvolle dieses Abenteuers richtiggehend fühlen lassen. Leider kann es durchaus vorkommen, dass die Sequenzen in einem Standbild einfrieren, doch sobald die Sequenz abgelaufen ist, setzt das Spiel wieder ein.
Ansprechender Sound
Während der Gespräche gibt es viele Themen, die nicht alle wichtig sind. Manche kann man ansprechen, andere wiederum muss man ansprechen. Dann gibt es wieder Themen für die man Punkte erhält, wenn man sie anspricht, und auch Dinge, die man nicht ansprechen sollte, wenn man die volle Prozentzahl erreichen möchte. Im ersten Akt hat es mich ein wenig gestört, dass Max immer den gleichen Satz verwendet, um ein Gespräch einzuleiten: "Mir ist da was eingefallen…" Dies hätte abwechslungsreicher gestaltet werden können. An den Synchronstimmen selbst gibt es nichts auszusetzen. Sie wurden den Charakteren entsprechend gewählt und gefühlvoll eingesprochen. Im Gegensatz zum ersten Abenteuer gibt es hier keine Ausnahme.
Die Hintergrundmusik ist wieder klasse und beinhaltet zum Teil sogar eines der besten Stücke aus Teil 1. Die Titel wechseln sich ab, sodass auch hier keine Eintönigkeit aufkommt und nur selten auffällt, dass man das Stück bereits gehört hat.
Fazit
Max und Lara haben geheiratet und wollen nun ihre Flitterwochen genießen. Doch Interpol macht ihnen einen Strich durch die Rechnung und betraut Lara mit einem neuen Fall. Ein einfacher Kunstraub soll für sie schnell zu einem schrecklichen Alptraum werden, in dem sie alles zu verlieren scheint, was ihr wichtig ist: ihren frisch angetrauten und geliebten Ehemann, ihre Wertvorstellungen, den Glauben an die Vernunft… "Wächter der Unsterblichkeit" ist von Anfang bis Ende spannend und fesselnd. Die Atmosphäre ist durchweg eindrucksvoll und bedrückend dargestellt. Mord, Trauer und etwas Geheimnisvolles ziehen sich wie ein roter Faden durch das Geschehen. Zahlreiche unterschiedliche Schauplätze sorgen für Abwechslung. Die Rätsel sind im Allgemeinen leicht verständlich und sehr gut lösbar. In jedem Bereich gibt es zwar kleine Mankos, die aber nicht weiter ins Gewicht fallen und auch den Genuss am Adventure nicht lange trüben. Ich hätte mir vielleicht noch ein wenig mehr Bezug zu "Memento Mori" gewünscht. Hin und wieder fließen Kommentare von Lara ein, die diesen Bezug herstellen, allerdings ist dies nur selten der Fall. Die Spieldauer beträgt ca. 25 Stunden. Will man zudem auch noch in allen Kapiteln die volle Prozentzahl erreichen und die verschiedenen Enden genießen, die durch Entscheidungen während des Spiels hervorgerufen werden, kann man locker noch einmal 10 Stunden hinzurechnen. Der angesetzte Preis ist somit voll und ganz gerechtfertigt. "Memento Mori 2 - Wächter der Unsterblichkeit" gehört somit zu den Adventures, die man einfach gespielt und vor allem erlebt haben muss!
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