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     Strange Cases 3 - Das Geheimnis von Grey Mist Lake

   
verfasst am:    07. November 2012
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 82%
Sound 75%
Atmosphäre 65%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 75%
Relation: Preis/Spieldauer

90%

Gesamtwertung
77%
 
Claires GespĂĽr fĂĽr das ĂśbernatĂĽrliche macht sich erneut bemerkbar
Claire Ellery ist mit ihrem Mann Sam auf dem Weg zu dessen Eltern. Plötzlich beschleicht Claire ein ungutes Gefühl. Es ist nicht mehr weit bis zu den Schwiegereltern, doch Sam erzählt ihr nun die Legende über eine kleine Stadt, die hier einst existierte:
    Die Stadt trug den Namen Grey Mist Lake. Eines Tages wurde sie von einem Nebel eingehüllt und völlig verschluckt. Als sich der Nebel nach einigen Tagen lichtete, war die Stadt plötzlich verschwunden. Hin und wieder taucht sie noch aus dem Nebel auf. Doch wer sie erblickt und ihre Grenzen überschreitet, wird wahnsinnig oder vom Nebel verschlungen.

Claire hat - wie wir aus den ersten beiden Abenteuern wissen - übersinnliche Fähigkeiten, sodass sie beim Vorbeifahren gespürt hat, dass mit diesem Ort etwas nicht stimmt. Kurz nachdem Sam ihr diese Legende erzählt hat, taucht plötzlich ein kleines Mädchen auf der Straße auf und zwingt Sam auszuweichen. Das Auto des Paares gerät ins Schleudern und stürzt einen Abhang hinunter. Als Claire aus ihrer Bewusstlosigkeit erwacht, ist Sam verschwunden. Claire findet wieder einmal eine Tarotkarte mit dem Hinweis "Folge den Karten". Sie befindet sich vor dem Eingang von Grey Mist Lake und macht sich auf die Suche nach Sam. Schon bald taucht eine Hexe aus dem Nebel auf. Diese hat Sam in ihre Gewalt gebracht und lockt Claire nun tiefer und tiefer in die Stadt hinein. Wenn Claire es nicht vor Sonnenaufgang schafft, Sam zu befreien, werden beide für immer vom Nebel verschlungen bleiben…

Hilf den Geistern, damit sie dir helfen
Während ihrer Suche sieht Claire immer wieder, wie Sam von der Hexe tiefer in die Stadt gezogen wird. Doch kann sie den beiden nicht einfach folgen, da die Wege zum Teil versperrt sind. Die Protagonistin muss sich einen Weg bahnen, indem sie Wimmelbildszenen absolviert, Minispiele bewältigt und Inventarrätsel löst. Doch sie ist nicht ganz auf sich allein gestellt. In der Stadt lebten natürlich einst Menschen, die jetzt zu Geistern geworden sind. Alle Menschen, die noch etwas zu erledigen hatten, als der Nebel aufzog, sind in der Stadt als rastlose Seelen gefangen. So musst du für den ersten Geist das Ortsschild reparieren, da er seine Arbeit nicht vollenden konnte. Ein Liebespaar wurde durch ein Missverständnis getrennt und muss wieder zueinander finden. Und der Metzger sucht verzweifelt seine Tochter.

Wenig abwechslungsreiche Wimmelbildszenen
Die Tarotkarten verlieren immer mehr an Bedeutung, denn in diesem Spiel dienen sie lediglich als Aufgabenhinweis. Sobald du eine Hauptaufgabe abgeschlossen hast, erhältst du automatisch eine neue Tarotkarte mit einer neuen Aufgabe. Man hätte sie auch einfach durch ein Notizbuch ersetzen können. Allerdings spielen sie in den Wimmelbildszenen noch eine Rolle. In jeder WBS kann erst mit der Suche nach Objekten begonnen werden, wenn die darin befindliche Tarotkarte gefunden wurde. Diese enthält nämlich die Suchliste. Beim ersten Besuch einer WBS kann die Karte nicht einfach aus der Szene genommen werden, da sie z. B. von einem Spinnennetz verdeckt wird oder in einer Schatulle verborgen ist. Aus diesem Grund muss meist zunächst ein Gegenstand aus dem Inventar angewendet werden, um an die Suchliste zu gelangen. Anschließend können die WBS wie gewohnt gespielt werden. Beim zweiten Besuch einer solchen Szene liegt die Tarotkarte meist frei, sodass sie einfach aufgenommen werden kann. Leider bieten die WBS ansonsten wenig Abwechslung, denn auch beim zweiten Besuch müssen oft dieselben Gegenstände gefunden werden, die zudem am selben Platz liegen. Hinzu kommt, dass manche Objekte mehr als undeutlich dargestellt sind. So kann man z. B. einen Buchstabenwürfel in keiner Weise als solchen erkennen. Man sieht zwar etwas Quadratisches, doch sind weder die Buchstaben darauf zu sehen, noch ist der Gegenstand überhaupt als Würfel erkennbar. Dann kommen noch Übersetzungsfehler hinzu, wodurch z. B. eine Garnrolle zu einem Faden wird.

Bekannte Minispiele und schöne Inventarrätsel
Die Minispiele sind zwar nett, aber nicht wirklich neu. Löse Puzzle, spiele Noten in der richtigen Reihenfolge, setze vier Vögeln die richtigen Flügel ein, bringe Zahnräder korrekt an, etc. Es handelt sich um kleine einfache Rätsel, die schon zu genüge bekannt sind und keinerlei Herausforderung bieten. Selbst das Schlussrätsel ist schnell gelöst, denn es ist ein einfaches Memory-Spiel. Neben den WBS liegt das Hauptaugenmerk auf den Inventarrätseln. Nützliche Gegenstände kann man direkt aus den Hintergrundbildern einsammeln oder man erhält sie durch die WBS und Minispiele. Auch hier gibt es leider Mängel, denn die Bereiche, in denen die Gegenstände angewendet werden müssen, sind zum Teil nicht korrekt gesetzt worden. Wenn man z. B. eine Eisenkette mit einer Säge durchtrennen möchte, darf man die Säge nicht direkt auf die Kette anwenden, sondern muss sie ein ganzes Stück daneben ansetzen. Der Tipp-Button hilft bei der Suche in den WBS und muss sich nach Gebrauch regenerieren. Im übrigen Spiel zeigt er ebenfalls noch unerforschte Stelle in einer Szene an. Gibt es allerdings in der Szene nichts mehr zu erledigen, ist der Tipp-Button nur wenig hilfreich, denn er zeigt nicht die Richtung an, in der noch eine Aktion durchgeführt werden kann.

Die Geisterstadt im Nebel
Grafisch ist das Spiel wieder ein Genuss. Die Außenbereiche der Stadt besitzen eindeutig ein herbstliches Flair, denn auf den Wegen liegen gelbe Blätter, die sich bereits von den Bäumen gelöst haben. Betritt man eines der Häuser, wundert man sich, dass es überhaupt noch steht, so viele Risse weisen die Wände auf. Die Stadt muss sehr alt sein, denn manche Gebäude bestehen noch aus Holz und die Muster der vergilbten Tapeten waren vor mehr als 50 Jahren modern. Auch die Einrichtung, wie z. B. eine uralte Registrierkasse, ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Fortschritt an Grey Mist Lake vorbeigezogen ist. Schöne Animationen, wie wehende zerrissene Vorhänge, vorbeiziehende Wolken und über den Boden schwebende Blätter sorgen nicht nur für eine herbstliche Stimmung, sondern bringen auch ein wenig Gruseleffekt in die Story. Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Sie hätte den Gruseleffekt sicherlich noch stärker zum Ausdruck gebracht. Der Spieler muss sich mit einem deutschen Untertitel begnügen. Die Soundeffekte sind jedoch sehr gut gelungen.

Fazit
Claire Ellery ist auf dem Weg zu ihren Schwiegereltern, als ein merkwürdiges Gefühl sie beschleicht. Dies hat seinen Grund, da Claire mit ihrem Mann Sam gerade an einer vom Nebel verschluckten Stadt vorbeifährt. Kaum hat Claire mehr über die Geschichte dieser Stadt erfahren, als sie sich auch schon mittendrin befindet und in einem gruselig anmutenden Abenteuer nach ihrem Mann Sam suchen muss. Im der nun folgenden Story muss sie den Geistern der Stadt helfen und Sam vor dem Morgengrauen aus den Fängen der Hexe befreien. Leider erfährt der Spieler am Ende der Geschichte nicht die Beweggründe der Hexe, was ein abgeschlosseneres Ende bedeutet hätte. Was das Gameplay betrifft, so scheint Entwickler Sulus Games mit jedem Teil der Serie einen Schritt zurück zu machen. Die Wimmelbildszenen sind nicht wirklich interessant und bieten zudem kleine Mängel. Auch die Minispiele sind nicht neu und bieten keine Herausforderung. Grafisch gibt es nichts auszusetzen, denn die herbstliche Stimmung einer vor langer Zeit in Vergessenheit geratenen Geisterstadt, tritt deutlich in den Vordergrund. Die Hintergrundmusik ist nett, hin und wieder aber etwas eintönig. Im Gegensatz dazu wurden schöne Soundeffekte eingesetzt. Anfänger des Genres werden mit einer Spielzeit von ca. 3 Stunden ihre Freude an "Strange Cases 3 - Das Geheimnis von Grey Mist Lake" haben, während Fortgeschrittene eher zuvor die Demo zu empfehlen ist.
  
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