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Jack Keane 2 - Das Auge des Schicksals
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Jack befindet sich einmal wieder in einer misslichen Lage,…
… denn er sitzt im Gefängnis von Shanghai ein. Wie er dort hingekommen ist und aus welchem Grund erfahren wir leider während des gesamten Abenteuers nicht. Sein Mitgefangener ist ein afrikanischer Schamane. Dieser spürt, dass er nicht mehr lange leben wird. Aus diesem Grund möchte er seinem Zellengenossen ein Geheimnis anvertrauen. Der Schamane schleicht sich in Jacks Geist und platziert dort Bilder, die Jack zu Ukumba führen sollen. Was Ukumba ist, wird zu diesem Zeitpunkt nicht verraten. Dann stirbt der Schamane. Bei vollem Bewusstsein kann sich Jack allerdings an nichts erinnern, sodass es ihm schwer fallen wird, Ukumba zu finden. Sein vordringliches Problem ist allerdings erst einmal die Flucht aus dem Gefängnis. Eigentlich hatte er gedacht, dass er schnell wieder ausbrechen kann, doch weit gefehlt. Zu allem Überfluss ist er auch noch als Hauptattraktion im Kampf gegen den berüchtigtsten Kämpfer des Gefängnisses vorgesehen. Gut, dass Amanda bereits auf dem Weg ist, um unserem Helden wieder einmal aus der Patsche zu helfen.
Umständliche und spielspaßraubende Steuerung
Wer sich auf ein weiteres Abenteuer mit klassischer Point-and-Click-Steuerung gefreut hat, wird leider enttäuscht. Gegenstände können zwar mit einem Klick der linken Maustaste betrachtet, bzw. aufgenommen oder angewendet werden, doch hier hört auch schon die übliche Steuerungsart eines Adventures auf. Auf Mausklicks reagiert unser Held nämlich nicht. Will man Jack durch den Raum führen, muss man dies mittels der Tasten WASD tun oder man hält die linke Maustaste gedrückt und zieht die Maus in die Richtung in die man Jack befördern möchte. Letzteres ist mühselig, da sich Jack mit dieser Art der Steuerung nur millimeterweise fortbewegt. Wählt man die Tastatursteuerung, kommt es öfter vor, dass Jack erst gar nicht auf Befehle reagiert: steht er z. B. vor einem Ausgang, klickt man diesen an, um Jack in einen anderen Bereich zu führen. Doch Jack bleibt einfach stur stehen. Man muss ihn dann erst ein bisschen nach rechts oder links bewegen. Wenn man Glück hat, ist er dann endlich bereit, den Ausgang zu betreten. An den Stellen an denen Jack über Kisten weiter nach oben springen muss, wird der Spieler zum Teil auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Die gesamte Steuerung lehnt sich eher an ein Game aus den Bereichen Shooter oder RPG an, als an ein Adventure. Doch selbst RPG-Fans werden an dieser Art der Steuerung keine Freude finden.
Auch die nähere Betrachtung von Inventargegenständen wurde etwas umständlich umgesetzt. Will man ein einmal eingesammeltes Objekt, welches man vor dem Einsammeln nämlich nicht näher betrachten kann, noch einmal genauer unter die Lupe nehmen, muss man es aus dem Inventar holen und auf die Lupe anwenden, die in der oberen linken Bildschirmecke abgebildet ist. Wenn der Gegenstand nicht weiter auseinandergenommen werden kann, gibt Jack einen Kommentar dazu ab. Kann man ihn jedoch in Einzelteile zerlegen, geschieht dies automatisch, was der Spieler jedoch optisch nicht mitbekommt. Kommentare zu diesen Aktionen sind eher allgemein gehalten und beziehen sich nicht spezifisch auf das gerade verwendete Objekt. Die übliche Vorgehensweise Dinge näher zu betrachten, indem man die rechte Maustaste verwendet, funktioniert in diesem Spiel nicht. Die rechte Maustaste oder auch die Leertaste werden nämlich verwendet, um Jack über niedrigere Hindernisse springen zu lassen. Dies finde ich ein wenig überflüssig, denn im späteren Verlauf des Abenteuers gibt es Stellen, an denen er per Mausklick automatisch über Felsen klettert. Warum hat man diese Steuerungsart nicht überall verwendet?
Zu der lästigen Steuerung kommt hinzu, dass manche Klickbereiche mit der Lupe gesucht werden müssen. Fährt man mit der Maus über das Bild, taucht kurz eine Gegenstandbeschreibung auf. Will man diese Stelle nun genauer untersuchen, kommt es oft genug auf eine Geduldsprobe an. In anderen Gebieten sind die Klickbereiche riesengroß gewählt und weiten sich immens über das eigentliche Objekt hinaus aus. Ein Mittelmaß wäre schön gewesen. Hotspots sollen helfen, Dinge anzuzeigen, die man einsammeln sollte, doch sind diese nicht sehr zuverlässig. In der Savanne zeigen sie z. B. nach der Verwüstung durch die Affen auf den Sonnenschirm, der jedoch inzwischen überhaupt nicht mehr von Bedeutung ist. Die Hotspots zeigen zudem nur Dinge, die man vielleicht einsammeln kann. Nicht aber Dinge, deren Betrachtung wichtig ist, was für Anfänger vollkommen ungeeignet ist. Da hätte man dieses Feature auch gleich weglassen können.
Nette Hintergrund- und Charaktergrafik, jedoch fehlerhafte Animationen
In diesem neuen Abenteuer erwarten uns völlig neue Schauplätze, die wundervoll gestaltet wurden. Bunt und fröhlich sind sie jedoch alle. Zunächst befinden wir uns eine ganze Weile im Gefängnis von Shanghai. Dieses ist sehr weitläufig, sodass genügend Raum für Erkundungszwecke vorhanden ist. Anschließend geht es für einen kurzen Abschnitt nach Hamburg, wo hauptsächlich der Kai und für einen kurzen Moment auch eine Lagerhalle untersucht werden muss. Der Hauptanteil des Spiels findet jedoch in verschiedenen Bereichen von Afrika statt. Am Nilufer muss eine Höhle erforscht werden, bevor es weiter in die Wüste und dann in ein Dorf am Fuße des Kilimandscharo und schließlich auf den Berg selber geht. Von düster bis hell, von nass bis vollkommen trocken, von heiß bis eiskalt ist alles vorhanden. Auch die Charaktere sind wieder sehr schön anzusehen. Einige Bekannte sind dabei, allerdings auch sehr viele neue, gut gestaltete Charaktere.
Leider gibt es auch im grafischen Bereich zahlreiche Animationsfehler. Amanda kann z. B. durch geschlossene Türen gehen. Jack schwebt viel zu oft in der Luft, wenn er seine Sprünge absolviert. Außerdem bleibt er unzählige Male in der Grafik einfach hängen. Die Zwischensequenzen sind nett anzusehen, wenn sie überhaupt vorhanden sind. Amanda muss z. B. bei einem fahrenden Auto einen Reifen wechseln. Leider werden dem Spieler diese und auch einige andere lustige Szenen vorenthalten. Hinzu kommt, dass schon einmal ein Gegenstand aus dem Inventar verschwinden kann. So sammelt man Hammer und Nägel ein. Wird der Hammer jedoch zuvor alleine für andere Zwecke benötigt, verschwinden die Nägel auf wundersame Weise aus dem Inventar. Trotzdem tut Jack später so, als wären sie noch vorhanden.
Tolle Synchronstimmen, schlechte Lautstärkeregelung
Bei der Synchronisation hat man wieder phantastische Arbeit geleistet. Voller Emotionen wurden die Texte eingesprochen. Die Dialoge sind meist nett anzuhören, bieten aber nicht den Humor, der vom ersten Teil übermittelt wurde und sind zum Teil etwas langatmig. Die Witze sind teilweise veraltet, sodass sie die Lacher abgenutzt sind. Den Satz "Mein Schatz" kennt nun inzwischen jeder. Zu den Mankos gehören die Stellen, an denen immer wieder von einem "Amulett" die Rede ist, auch wenn es sich nur um einen Teil des Amuletts handelt. So z. B. in Afrika: Umbati hat das Amulett bereits an sich gebracht. Jack findet dann ein weiteres Teilstück. Umbati verlangt von Jack, ihm das "Amulett" zu geben, obwohl er eigentlich nur das Teilstück fordert, da er das Amulett an sich ja schon in seinem Besitz hat. Die Lautstärkeregelung lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Oft kommt es vor, dass die Hintergrundgeräusche oder die Musik automatisch lauter und die Sprachausgabe um einiges leiser wird ohne, dass man an den Einstellungen etwas verändert hätte. In einem solchen Fall sind die Charaktere oft nur schwer zu verstehen. Die Sprachaufnahmen wurden scheinbar auch nicht unbedingt in den entsprechenden Räumlichkeiten eingesprochen. Während Amanda im Gefängnis ist, hört sich der Hall in ein- und demselben Raum bei unterschiedlichen Texten auch unterschiedlich an. Die Hintergrundmusik ist nett anzuhören und bringt Schwung in das Geschehen. Allerdings wird sie auf Dauer auch langweilig.
Fazit
Jack sitzt einmal wieder in der Klemme, doch findet er auch im zweiten Abenteuer Mittel und Wege, sich aus Notlagen zu befreien. Nicht zuletzt geschieht dies mit der Hilfe von Amanda und seinen neuen Freunden. Ich hatte mich schon sehr auf eine Fortsetzung mit dem chaotischen Helden gefreut, doch bin ich vom zweiten Teil enttäuscht. Die Steuerung ist einfach gruselig und verpasst dem Spielspaß einen großen Dämpfer. Die Story ist im Grunde nett, bietet jedoch weder die Spannung, noch die Tiefgründigkeit und den Humor, mit dem der erste Teil in der gesamten Adventure-Gemeinde für so viel Begeisterung sorgte. Wie ist Jack überhaupt in das Gefängnis von Shanghai geraten und aus welchem Grund? Diese Frage bleibt bis zum Schluss offen. Die Story dreht sich um Ukumba. Doch die Auflösung, was Ukumba nun wirklich ist, ist mit nur wenig Spannung behaftet. Auch das Kampfsystem, dass sich an das gute alte "Monkey Island" anlehnen soll, ist nicht das Gelbe vom Ei. An der Optik der Grafik gibt es nichts auszusetzen. Weder die Hintergründe, noch die Charaktere an sich bieten Fehler. Dafür besitzen die Animationen zahlreiche Schwächen und auch bei den Sequenzen vermisst man die eine oder andere lustige Szene. Alle Charaktere wurden wieder sehr schön synchronisiert. Effektvolle Soundeffekte wurden platziert und auch die Hintergrundmusik ist bisweilen nett anzuhören. Hier besteht die Schwäche in der Laustärkemischung. Alles in allem hätte "Jack Keane und das Auge des Schicksals" ein schönes Abenteuer werden können, wäre da nicht die neue Steuerung…
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Kommentare
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Autor |
Kommentar |
goldemil
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Titel: Jack Keane 2 gespielt - bis zur Frustgrenze
verfasst: 24. Nov 2012
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Nikki hat sich wohl eher vorsichtig ausgedrückt, was ihre Enttäuschung betrifft. Ich würde sagen, dass ein mieser Trick angewendet wurde: Der Name Jack Keane wird für ein Spiel benutzt, das mit dem Erfolgsspiel (100 % berechtigt) fast nichts gemein hat. Abgesehen von der überflüssigen halb-3D-Gestaltung und der lächerlichen Steuerung strotzt das Spiel vor Gewalt und Brutalität. Beim echten Jack Keane hat man den tollpatschigen Kerl richtig liebgewonnen und ständig zumindest geschmunzelt. Auf das Wiedersehen mit d i e s e m Jack hab ich mich gefreut - und was kriege ich serviert? Bösartigkeit, Gewalt und Widerwärtigkeit. Ich meine, ich weiß verdammt gut, dass weit überwiegend immer brutalere Actionspiele beliebt sind, aber diese Spieler kaufen keine Adventure, da kann die Figur noch so ekelhaft sein. Mich erinnert das auch an Black Mirror 2, mit dem das bekannt gute ursprüngliche Spiel fast ausradiert wurde. Ich habe diesmal auch ausradiert: nach etwa 2 Stunden hat es mir gereicht und ich habs deinstalliert und zurückgegeben - zu meinem Glück hatte ich es nur geliehen. Jetzt freue ich mich auf das nächste Rätselspiel aus Russland: die machen erstaunliche Fortschritte - erstaunlich auch, wo doch die Russen angeblich so brutal sein sollen...
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