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Louisiana - Das Geheimnis der Sümpfe
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New Orleans im Jahre 1902
Katie ist Agentin einer Sonderermittlungsbehörde und wird von ihrem Chef nach New Orleans geschickt, da dort mysteriöse Morde geschehen. Zuvor wird sie noch gefragt, ob sie an übernatürliche Dinge glaubt. Katie soll verdeckt ermitteln und sich als neugierige Touristin ausgeben, denn nicht einmal die örtliche Polizei weiß von ihrem Einsatz. Lediglich ein Kutscher, dessen Namen wir leider nicht erfahren, kennt ihre wahre Identität und wird ihr hilfreich zur Seite stehen. Kate bezieht zunächst Quartier im Hotel Albert im Herzen von New Orleans. Doch schon bald wird sie zu einem weiteren Mord ins 15km entfernt Landhotel Beaumont gerufen. Um nicht aufzufallen, bucht sie auch dort ein Zimmer und beginnt mit ihren Ermittlungen. Die einzige Zeugin hat ein Pärchen auf den See hinausrudern sehen, als hinter ihnen plötzlich eine gespenstische Gestalt aufgetaucht ist. Katie findet nur wenige Anhaltspunkte und muss nun Verdächtige und Unschuldige trennen, um den wahren Täter zu finden…
Kleine klassische Point-and-Click-Steuerung
Dieses Adventure besitzt eine Steuerung, die einem Actiongame nachempfunden wurde. Mit der Maus kann man die Kamera drehen, wobei sich gleichzeitig die Protagonistin dreht. Die Geschwindigkeit der Kamerabewegung kann im Menü eingestellt werden. Doch die langsamste Geschwindigkeit dürfte Spielern, die bei 1st-Person-Perspektiven mit Übelkeit zu kämpfen haben, auch in diesem Spiel trotz 3rd-Person-Perspektive Probleme bereiten. Katie selbst wird mit den Pfeiltasten durch das Geschehen geführt. Allerdings kann die Heldin nur vorwärts laufen und rückwärts gehen, denn die seitlichen Pfeile bewirken nur, dass Katie sich in diese Richtung dreht, jedoch keinen Schritt dorthin macht. Sie besitzen somit die gleiche Funktion wie die Bewegung der Maus. Ob Katie läuft oder geht kann nicht der Spieler entscheiden. Der Entwickler hat festgelegt, in welchen Situationen sie rennt oder auch nicht. Daher kann es dazu kommen, dass Katie auf offener Straße rennt und der Spieler eventuell wichtige Objekte übersieht. In anderen Situationen würde man sie gerne schnell aus der Location hinausführen, doch hier macht Katie lieber einen Sonntagsspaziergang. Nach ein paar Stunden hat man sich dennoch an diese Art der Steuerung gewöhnt.
Mit der Maus kann man zusätzlich Gegenstände betrachten, einen Inventargegenstand anwenden oder mit Charakteren sprechen. Bewegt man sich auf ein Objekt zu, erscheint eine Hand oder ein Zahnrad. Klickt man dann mit der linken Maustaste, öffnet sich eine Auswahl von möglichen Aktionen. Leider ist es oft ein Geduldsspiel, solch eine Aktion auszuwählen. Klickt man nämlich die Sprechblase an, kommt es nicht selten vor, dass Katie einen Schritt auf den Charakter zu macht und weiter nichts geschieht. Mehrmaliges Klicken bewirkt dann endlich, dass sich unsere Heldin in die richtige Position gebracht hat und mit dem Gespräch oder der Aktion beginnt. Über die Taste I kann man das Inventar öffnen. Hier wird alles abgelegt, was man eingesammelt hat. Mit gedrückter Maustaste können Gegenstände auch kombiniert werden. Unter anderem besitzt der Spieler ein Notizbuch. Dort werden aktuelle Aufgaben festgehalten. Nebenbei gibt es noch Seiten mit Erfolgen und Sympathien, denn der Spieler kann durch die zu führenden Gespräche die Sympathie oder Antipathie der Gesprächspartner erlangen.
Rätseldesign
Im Laufe des Spiels müssen nur sechs wirkliche Rätsel gelöst werden, von denen eines eine Wiederholung ist. Sie alle sind so einfach, dass man sie fast nicht als Rätsel bezeichnen kann. Somit liegt das Hauptaugenmerk auf den Inventarrätsel. Hier wollte man es scheinbar etwas komplizierter gestalten und hat unzählige Gegenstände im Spiel platziert, die man einsammeln, aber nicht verwenden kann. Da gibt es einen Bademantel, ein Handtuch, eine Karte mit Widmung, eine Postkarte, Holzlatten, die man extra mit einem Stein von einem Lattenzaun abschlagen kann, etc. Hat Katie noch nicht genug damit zu tun, ihre Tarnung nicht auffliegen zu lassen, den wahren Täter zu finden und die Sympathie der anderen zu gewinnen? Muss sie auch noch zahlreiche Dinge mit sich herumschleppen, die sowieso nicht benötigt werden?
Hinzu kommen unlogische Aktionen. Katie muss sich z. B. mit einem Gefangenen durch ein geschlossenes Fenster unterhalten. Dem noch nicht genug, reicht sie dem Mann sogar eine Haarnadel durch das geschlossene Fenster. Die Krönung ist allerdings, als Katie in einer Holzhütte eingesperrt wird, die von innen mit einem Vorhangschloss verriegelt wurde. Hat Katie sich selber eingeschlossen oder ist derjenige, der sie gefangen hält, ein Geist, der nach dem Anbringen des Vorhangschlosses durch die Tür geschwebt ist? Solche unlogischen Stellen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Spiel. Sogar komplette Szenen sind meiner Meinung nach unnötig, da sie mit dem eigentlichen Fall nichts zu tun haben. So wirkt z. B. die gesamte Szene in der Pulvermühle eher wie eine unnötige Spielverlängerung.
Grafik und Sound
Die Hintergrundgrafik kann sich wirklich sehen lassen. Sehr schöne, detailreiche und abwechslungsreiche Schauplätze müssen bei Tag und bei Nacht besucht werden. Texturen wie Pflastersteine und Holzbalken wurden toll herausgearbeitet. Auch wenn wir immer wieder an bestimmte Schauplätze zurückkehren, so gibt es doch viele neue Locations, die Abwechslung in das Geschehen bringen. Zwar passen nicht alle zur Story, aber vom optischen Standpunkt aus ist dies ein Pluspunkt. Die Charaktere sind nett anzusehen, wirken allerdings ein wenig plattgedrückt. Vor allem die Gesichter in den Nahansichten hätten mehr Konturen gebrauchen können. Dafür haben wir es mit den unterschiedlichsten Persönlichkeiten zu tun: von arm bis reich, von freundlich bist mürrisch, von harmlos bis gefährlich. Die Hintergründe sind zwar sparsam, aber dennoch schön animiert. Von den Charakteren kann man dies nicht behaupten. Während der Dialoge, in denen man die Gesichter näher betrachten kann, verzieht kein Darsteller eine Mine. Noch nicht einmal die Münder bewegen sich, während gesprochen wird.
Wobei wir schon bei den Dialogen und der Sprachausgabe wären. Die Synchronstimmen sind gut gelungen. Allerdings habe ich das eine oder andere Mal Katies Stimme vermisst. Der Spieler muss während der Dialoge Gesprächsthemen auswählen, die ihm Sympathiepunkte einbringen oder auch nicht. Hat man ein Thema gewählt, spricht Katie die Worte nicht aus, sondern man erhält sofort eine Antwort des Gesprächspartners. Manchmal sind die Themen etwas flach. So wundert sich z. B. ein Hotelbesitzer, dass ein gerade im Brunnen verstorbener Goldfisch bereits ausgenommen ist. Oder sollte die Stelle ein Versuch sein, witzig zu sein? Die Hintergrundmusik und Soundeffekte haben mir wiederum sehr gut gefallen. Sie lockern die Atmosphäre auf und bringen gleichzeitig ein wenig Spannung in das Geschehen.
Fazit
Der Untertitel "Das Geheimnis der Sümpfe" passt nicht ganz zu diesem Abenteuer, denn außer einem kurzen Abstecher in den Sumpf haben die Morde, die in New Orleans geschehen, nichts mit dem Thema zu tun. Selbst die Frage nach dem Glauben an Übernatürliches zu Beginn des Spiels wird im Grunde nicht weiter verfolgt, wenn man von der kurzen Schilderung der Zeugin, ein gespenstisches Wesen gesehen zu haben, einmal absieht. Außerdem ist von einer Mordserie die Rede. Wir erfahren jedoch neben dem Mord, der während Katies Anwesenheit geschieht, nur von einem weiteren Opfer und das erst ziemlich zum Schluss des Spiels. Diese Unlogik zieht sich leider wie ein roter Faden bis zum Abspann durch das gesamte Spiel. Auch die Steuerung ist nicht das Gelbe vom Ei und die Rätsel wirken, als hätte man sie schnell dazwischen gepackt. Die Möglichkeiten, Erfolge und Sympathien zu sammeln, empfinde ich ebenfalls nicht als großen Ansporn, zumal sich manche Erfolge gegeneinander ausschließen. Man kann nur dann alle Erfolge holen, wenn man das Spiel mehrmals spielt. Jedoch hat es mich nicht in dem Maße begeistert, dass ich es noch einmal mit Genuss spielen könnte. Positiv sind jedoch Grafik und Sound zu erwähnen, die im Grunde gut gelungen sind. New Orleans wurde sehr schön eingefangen und die Atmosphäre mit einer stimmigen Hintergrundmusik untermalt. Schade, dass man die Zeit und den Entwickler-Wechsel nicht genutzt hat, um mehr aus dem Spiel zu machen, zumal die Entwicklung im Jahre 2009 schon ziemlich weit vorangeschritten war. Auch die Spieldauer beträgt lediglich ca. 5 Stunden, was für einen Preis von knapp 30 Euro äußerst spärlich ist.
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