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The Raven - Vermächtnis eines Meisterdiebs: Kapitel 1 - Das Auge der Sphinx
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Nachts im Museum…
Charles Langley ist Nachtwächter im Britischen Museum. Er hat zusammen mit seinem Kollegen Howard Dienst. Während Charles am Schreibtisch sitzt und die Zeitung liest, unternimmt Howard einen Rundgang, doch sollte er sich eigentlich in Hörweite befinden. Charles will seinem Kollegen gerade amüsiert über den neuesten Artikel in der Zeitung berichten, in dem man neuerliche Diebstähle dem "Erben des Raben" zuschreibt. Der "Rabe" war ein Meisterdieb und Gentleman, der wertvolle Dinge stahl, dabei jedoch niemanden verletzte. Die Bevölkerung fand seine Aktionen amüsant. Vor 5 Jahren wurde er von Inspektor Legrand tödlich verwundet. Jetzt geschehen neue Diebstähle nach einem ähnlichen Muster, sodass die Zeitung glaubt, jemand sei in die Fußstapfen des "Raben" getreten. Charles will dies Howard mitteilen, doch sein Kollege antwortet nicht. Verwundert macht er sich auf die Suche, als er plötzlich gegen jemanden stößt. Er dreht sich um und sieht Constabler Robert Oliver vor sich, einen Polizisten, der angeblich nach dem wertvollen Rubin, einem der beiden Augen der Sphinx sehen wollte. Während sich die beiden unterhalten, gibt es plötzlich eine Explosion. Beide wenden sich gleichzeitig dem wertvollen Ausstellungsstück zu, welches jedoch verschwunden ist…
Eine wertvolle Fracht…
Inzwischen sind zwei Tage vergangen. Der Rubin sollte zusammen mit dem zweiten Auge der Sphinx, einem Smaragden, seit langer Zeit einmal wieder gemeinsam ausgestellt werden und dies in einem Museum in Kairo. Da der Rubin gestohlen wurde, geht der Smaragd nun alleine auf große Reise und wird vom Orientexpress nach Venedig gebracht, wo er per Kreuzfahrtschiff nach Kairo transportiert werden soll. Natürlich wurde Inspektor Legrand damit beauftragt, die wertvolle Fracht zu bewachen. Constabler Robert Oliver wurde ihm als Assistent zur Seite gestellt. Aber auch die Schweiz, durch die der Zug fährt, will den Smaragden nicht unbeaufsichtigt lassen. Daher hat man Wachtmeister Anton Jakob Zellner in den Zug gesetzt, dem man jedoch keine ausführlichen Informationen hat zukommen lassen. Anton ist eher ein lästiges Anhängsel der Kantonpolizei Zürich und wurde eigentlich zu einem Schreibtischjob verdonnert. Aber er hat sich kriminaltechnisch durch diverse Kriminalromane weitergebildet und ist fest davon überzeugt, behilflich sein zu können. In seine Rolle schlüpft der Spieler und muss Inspektor Legrand zuerst einmal davon überzeugen, dass er von Nutzen sein kann. Schon bald kann Anton seine Instinkte unter Beweis stellen, denn im Zug sind einige Passagiere, die etwas zu verbergen haben. Außerdem gibt es bereits nach kurzer Zeit kleinere Verbrechen zu lösen: Eine Brieftasche wurde gestohlen und in ein Abteil wurde eingebrochen. Als dann jedoch eine Bombe im Transportwagon explodiert, ist es Anton, der unter Einsatz seines Lebens einen kleinen Jungen rettet. Dank seiner tatkräftigen Unterstützung kommen alle Passagiere wohlbehalten im Hafen von Venedig an. Doch hier beginnt das Spiel von vorne. Abermals will man Anton nicht dabei haben, denn sein Auftrag endet eigentlich an diesem Punkt. Zum Glück lässt er sich wieder einmal nicht verdrängen, wenn auch nicht ganz freiwillig, denn es bleibt nicht bei kleinen Delikten. Auf dem Schiff bekommt er es nämlich sogar mit einem Mord zu tun…
Beschauliche Landschaften
Im Britischen Museum halten wir uns nur kurz auf, bevor wir mit dem berühmten Orientexpress durch die malerischen Berge der Schweiz fahren. Der Zug selber besteht aus mehreren Wagons, die den Luxus der damaligen Zeit wiederspiegeln. Glänzende Holztheken und komfortable Möbelstücke gehören ebenso dazu, wie der von den reichen Passagieren abgetrennte Transportwagon. Da die Reise über Tag stattfindet, ist durch das durch die Fenster einfallende Licht ein wunderbares Spiel aus Licht und Schatten entstanden. Eine drastische Veränderung gibt es, sobald die Bombe explodiert. Da der Zug gerade in einen Tunnel eingefahren ist, spielt sich dieser gefährliche Abschnitt des Spiels in der Dunkelheit ab, die vielleicht etwas zu dunkel geraten ist. Doch schon bald scheint wieder die Sonne, denn im Hafen von Venedig liegt ein beachtliches Kreuzfahrtschiff, dem man kaum noch ansehen kann, dass es einmal ein Transportschiff gewesen ist. Nach dem Umbau wurde das Schiff mit großzügigen Kabinen und Unterhaltungsbereichen ausgestattet. Das Wetter ist optimal für eine Kreuzfahrt, an der die verschiedensten Charaktere teilnehmen.
Eindrucksvolle Charaktere
Kaum einer von den Mitreisenden scheint ohne Geheimnis zu sein. Inspektor Legrand wird als "der Held" dargestellt, der den Raben gefangen hat, doch scheint er mit diesem Druck nur schwer umgehen zu können. Er ist wie besessen von der Vermutung, dass er damals vielleicht doch nicht den Raben gefangen hat und hat daher seit dem Antritt der Reise nicht mehr geschlafen. Constabler Robert Oliver ist ein ebenso einfacher Polizist wie Anton, doch hält er sich für etwas Besonderes, da man ihn ausgewählt hat, Legrand zu begleiten. Anton gegenüber ist er recht feindselig. Der Kapitän des Schiffs war im Ersten Weltkrieg ein Held, allerdings hat er inzwischen ein Alkoholproblem. Dann wäre da noch der neue Schiffsarzt Dr. Gebhardt, der eine gewisse arrogante Art an sich hat. Als Passagiere fahren eine Baronin mit ihrem Butler mit, die Schriftstellerin Lady Westmacott, die von ihrer Gesellschafterin und deren Sohn begleitet wird, der Geigenspieler und Schmarotzer David Kreutzer und die verwöhnte und eingebildete Tochter eines Eisenbahngesellschafters. Jeder Charakter wurde grandios in Szene gesetzt, aber am besten hat mir Anton gefallen. Er scheint ein gemütlicher Schweizer Wachtmeister zu sein, der mit viel Geduld auf seine Gelegenheit wartet und sich nie aus der Ruhe bringen lässt. Gleichzeitig besitzt er jedoch einen scharfen Verstand und eine gute Kombinationsgabe, was bisher niemand bemerkt zu haben scheint. Grafisch wurden alle hervorragend dargestellt. Es ist einfach klasse anzusehen, wenn Anton die Stirn runzelt oder wie die übergewichtige betrunkene Baronin über das Deck wankt.
Einfache Inventarrätsel und Minispiele
Anton hat es nicht leicht, da er keinerlei Unterstützung von Legrand oder Robert erhält. Er muss sich mit den Dingen behelfen, die er finden kann. Allerdings hat er ein Geschick dafür, die richtigen Fragen zu stellen und kann gut zuhören. Während er nützliche Dinge einsammelt, die er im Inventar auch kombinieren kann, beobachtet er alles und jeden und macht sich seine Gedanken, denen man gut zuhören sollte. Die klassische Point-and-Click-Steuerung macht es dem Spieler einfach, unseren Helden durch die Geschichte zu führen. Kleinere Mängel fallen hier nicht zu Gewicht und wurden in der Steam-Version bereits mit einem Patch behoben, sodass die finale DVD-Fassung sicherlich davon bereinigt sein wird. Leider kann unser Protagonist nicht laufen, was wohl mit seinem getagten Alter zu tun hat. Anton führt ein Tagebuch mit sich, in dem er alles Wichtige notiert. Es gibt Dinge, die nebensächlich zu sein scheinen und nicht unbedingt erledigt werden müssen. Wer allerdings auf Erfolgs- und Punktejagd ist, sollte auf jede Kleinigkeit achten. Manche Erfolge kann man nämlich nur einfahren, wenn man bestimmte Dinge nicht übersieht. Ähnlich ist es auch mit den Punkten. Hier kommt noch hinzu, dass es einen Punkteabzug gibt, wenn man die Hotspots benutzt. Eingefleischte Adventurefans werden diese nicht brauchen, da ein geschultes Auge auch ohne sie alles finden wird. Ein Hilfesystem ist ebenfalls vorhanden. Wer es jedoch benutzt, muss mit Punkte- und Erfolgsabzug rechnen. Zu den üblichen Inventarrätseln gesellen sich kleine Minispiele. Anton muss z. B. gegen einen kleinen Jungen in Shuffleboard antreten und ein Türschloss mit einem Draht knacken, den er zurechtbieten muss. Die Minispiele sind jedoch einfach gehalten, wie das gesamte Spiel selbst. Es ist für Anfänger des Genres ausgelegt und enthält kein einziges wirkliches Rätsel, bei dem man die grauen Zellen anstrengen müsste.
Ein Genuss für die Ohren
Was den gesamten Sound betrifft, so gibt es nicht das Geringste auszusetzen. Hochwertige Synchronstimmen unterstützen den jeweiligen Charakter der Figuren. Antons gemütlicher Stimme könnte ich stundenlang zuhören. Er wird nie laut und trägt selbst sarkastische Äußerung in einer ganz normalen Tonlage vor, sodass ihre Wirkung noch verstärkt wird. Ihm kann man den Schweizer Akzent genauso gut anhören wie David Kreutzer den Österreichischen. Lady Westmacott scheint alles gelassen hinzunehmen und benimmt sich, als wäre sie lediglich Zuschauerin eines amüsanten Theaterstücks. Ihre Gesellschafterin und auch Professor Lucien hingegen schrecken schon zusammen, wenn man sie nur anspricht. Gekonnt wurden alle Emotionen perfekt umgesetzt, sei es der schmollende kleine Matthew oder die versnobte, betrunkene Baronin.
Auch die Hintergrundmusik ist einmal wieder ein vollkommener Genuss. Je nach Situation ändert sie sich. Mal hat sie einen romantischen Touch, mal drückt sie eine Gefahrensituation aus. Im Salon des Schiffs ist sie von fröhlicher und geselliger Natur. Es gibt kein Stück, dass man sich nicht gerne auch außerhalb des Spiels anhören würde.
Fazit
"The Raven - Vermächtnis eines Meisterdiebs" erzählt einen äußerst spannenden Krimi aus der Sicht eines einfachen Wachtmeisters der Kantonpolizei Zürich. Bereits auf das Abstellgleis gestellt, versucht Anton Jakob Zeller mit einer Engelsgeduld allen Widrigkeiten zum Trotz seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und einen Dieb und Mörder zu überführen. Das erste Kapitel lässt viele Fragen offen und verführt den Spieler zu zahlreichen Vermutungen, sodass man darauf brennt zu erfahren, wie es in Kapitel 2 weitergehen wird. Das Spiel bietet ein einfaches Gameplay, das für jeden Anfänger geeignet ist. Wer dennoch die eingebauten Hilfefunktionen nutzt, muss mit Punktabzug rechnen. Auch Erfolgsjäger kommen auf ihre Kosten. Adventurefans vom "alten Schlag" werden allerdings auch in diesem Spiel leider die knackigen Rätsel aus der guten alten Zeit vermissen, die so selten geworden sind. Trotzdem bietet das Spiel auch für diese Spiele eine absolut unterhaltsame, interessante und spannende Geschichte. Nicht zuletzt durch die hervorragende Grafik, erstklassige Synchronstimmen und eine tolle Hintergrundmusik. Schlüpft in die Rolle von Anton Jakob Zellner und erlebt selbst, mit welch scharfem Verstand er den Fall lösen möchte. "Das Auge der Sphinx " ist ein perfekt gelungener Einstieg in ein hoffentlich genauso perfekt fortführendes Abenteuer!
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