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Knock-Knock
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Sind die Geräusche echt oder nur Einbildung?
Der Protagonist des Spiels ist ein Wissenschaftler, wie sein Vater und Großvater es schon gewesen sind. Er erforscht die Natur und den Wald. Doch lebt er inzwischen einsam in einem weit abgelegenen Haus im dichten Wald, in dem zuvor schon seine Familie gelebt hat. Einsamkeit kann sich verkehrend auf die Psyche eines Menschen auswirken. So scheint es auch unserem doch ziemlich verwirrten und vor allem übermüdeten Wissenschaftler zu gehen. Nacht für Nacht wird er von lautem Poltern im Haus wach, schnappt sich seine Kerze und schlüpft in die Pantoffeln, um zuerst alle Räume des Hauses zu überprüfen. Woher kam das Geräusch? Da er im Haus nichts finden kann, geht er hinaus und durchsucht den Wald. Doch auch dort ist alles still. Hat er sich das Geräusch nur eingebildet? Nur ein wenig beruhigter geht er wieder zu Bett…
Überlebe den Alptraum Nacht für Nacht
Doch Schlaf findet er nicht, denn nun beginnt der Alptraum erst, der ihn jede Nacht heimsucht und schlafwandeln lässt. Während dieser Phasen des Schlafwandelns sind die Räume des Hauses vollkommen leer. Unser kleiner Held macht im ersten Raum Licht, schließt die Augen und versucht sich zu erinnern, wie der Raum tatsächlich aussieht. Doch dann hört er sie: Die zahlreichen Geister, die das Haus durchstreifen. Kopflose oder mit Ketten rasselnde Monster, einfach nur schwebende Kerzen, Geister, die von oben bis unten mit Blättern bedeckt sind, rollende Betten und sogar er selbst streift als Geist durch das Haus. Zu allem Überfluss scheint hin und wieder eine Hauswand zu fehlen. In dem klaffenden Loch starrt ihn ein großes Auge an. Die Geister sind alles andere als friedlich. Manche stehen einfach nur still da, doch andere schweben durch die gesamte Etage und können dich spüren.
Ein Versteckspiel beginnt, doch dazu muss sich der zerzauste Held erst daran erinnern, welche Möbel in dem jeweiligen Raum gestanden haben, denn in einer leeren Ecke lässt es sich schlecht verstecken. Wahlweise kann er auch davonlaufen und in den nächsten Raum oder eine andere Etage flüchten, was jedoch nicht ganz so einfach ist, da sich das Haus in jedem Alptraum verändert. Leider schließend die Geister außerdem nur zu gerne die Türen wieder, die du mühevoll zuvor geöffnet hast. Glühbirnen brennen durch, sodass der eben erst erhellte Raum wieder in Finsternis getaucht ist. Um dich anzulocken, klopfen sie laut an die verschlossenen Türen. Auch der freundlichen, weiblichen Stimme, die du ständig hörst, solltest du nicht unbedingt vertrauten. Einfach Alles versucht dich in die Falle zu locken. Zum Glück tauchen hin und wieder Standuhren auf. Aktivierst du diese, läuft die Zeit ein wenig schneller. Du musst nur bis zum Morgengrauen durchhalten und die Nacht heil überstehen. Zehn alptraumhafte Nächte und elf Nächte, in denen unser Held wirklich wach ist und jedes Mal das Haus von neuem überprüft, müssen bewältigt werden. Die ersten sechs Alpträume muss man einfach nur überstehen. Wird man zu oft von den Geistern erwischt, startet man diesen Level erneut. Ab dem siebten Alptraum gibt es jedoch einen Energiebalken, der jedes Mal ein kleines Stück abnimmt, wenn du von einem Geist erwischt wirst. Auch die Wanderung durch den Wald ist ab diesem Zeitpunkt nicht mehr ungefährlich, denn stillstehende Geister tauchen ab diesem Level vermehrt auf und müssen umgangen werden. Ist der Energiebalken leer, heißt es "Game over". Um zum Ende des Spiels zu gelangen, muss man komplett von vorne beginnen. Dies ist das einzige Manko, an dem ansonsten spannenden und gruseligen Gameplay. Schafft man es bis die reale Zeit den Anbruch des Morgens erreicht hat, wird man mit einem von zwei verschiedenen Enden belohnt.
Da sich ständig verändernde Haus des Grauens
Die Grafik ist nicht das, was man sich heutzutage von einem Game wünscht, doch genau das macht den Reiz des Spiels aus. Man sieht einen Längsschnitt durch das Haus und kann jeden Raum sehen, wenn man mit dem Mausrad herauszoomt. Auf diese Weise sieht man in welcher Etage sich die Geister zurzeit aufhalten. Doch das bedeutet nicht, dass sie im nächsten Moment nicht in deine Etage schweben. Die Räume sind während der wachen Phase vollständig eingerichtet. Unser Wissenschaftler verfügt über ein Schlafzimmer, Wohnzimmer, Waschküche, Labor, Heizungsraum, Dachboden und vieles mehr. Während des Alptraums ist kein einziger Raum mit Möbeln bestückt. Es obliegt dem Spieler, ob er einen Moment verweilt und die Erinnerungen wachrufen möchte. Manche Details werden erst beim zweiten Besuch des Zimmers hinzugefügt. Auch der Wald wird minimalistisch dargestellt. Um den Gruseleffekt zu erhöhen, wurde er in Schwarz-Weiß-Tönen und mit mehreren Ebenen erschaffen. Unser Held kann sich mit den Pfeiltasten von einer Ebene zur anderen bewegen und muss jedes Mal die offene Haustür wiederfinden. Dieser kleine Held läuft in einem altmodischen Nachthemd und mit karierten Pantoffeln durch die Gegend. Seine Haare sind rot und stehen zerzaust zu Berge. Rot unterlaufene Augen machen den Schlafmangel nur allzu deutlich. Sein schlurfender Gang zeigt ebenfalls Übernächtigung an. Im Gegensatz dazu schweben die gut in Szene gesetzten und faszinierend gestalteten Geister geradezu graziös durch die Gegend.
Gruselige Geräusche
Um dem Ganzen die Krone auf zu setzen und den Alptraum perfekt zu machen, hört man lautes Türen knallen, Glühbirnen durchbrennen, Monster brummen und stöhnen, Kinderweinen, die quietschenden Räder eines Krankenbetts, Kettenrasseln und viele gruselige Geräusche mehr. Schaltet unser Held dann auch noch das Grammophon ein, zuckt man regelrecht zusammen, denn man will ja um keinen Preis auf sich aufmerksam machen. Im Wald hört man die Geister ebenfalls und zusätzlich noch die Laute nachtaktiver Tiere, wie der Eulen. Unser Held selbst spricht Kauderwelsch, welches zum Glück durch einen deutschen Untertitel übersetzt wurde, sodass man seine Worte zwar verstehen, jedoch nur schwer in einen Zusammenhang bringen kann.
Fazit
Knock-knock ist kein Adventure im eigentlichen Sinne, auch wenn man nicht zuschlagen oder über Hürden springen muss. Man hat kein Inventar und spielt im Grunde nur Verstecken, um zu überleben. Aber das reicht schon aus, denn mit zunehmendem Spielfortschritt hat man mit dieser Aufgabe alle Hände voll zu tun. Auch die Geschichte des rothaarigen Wissenschaftlers ist sehr verwirrend, so verwirrend wie er selbst. Die recht einfach gestaltete Grafik bekommt ihre Besonderheit, durch das sich in jeder Nacht verändernde Haus. Nichts ist je gleich und nichts bleibt wie es war. Der Kampf beginnt immer wieder von vorne. Spannung und eine große Portion Grusel erhält das Spiel durch immer neue und immer mehr auftauchende Geister. Welchen Schrecken wird die nächste Nacht bereithalten? Woher kam dieses bisher unbekannte Geräusch? Wirst du die Nacht überstehen? Trau dich, denn es lohnt sich wirklich!
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