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     Lego Der Hobbit (XBox 360)

   
verfasst am:    21. Mai 2014
verfasst von:    avsn-Nikki

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Grafik 85%
Sound 77%
Atmosphäre 70%
Gameplay/Aufgaben/Raetsel 58%
Relation: Preis/Spieldauer

100%

Gesamtwertung
78%
 
Wie alles begann…
Einst lebten die Zwerge in einem prächtigen Reich. Doch ihre Gier nach Gold ließ sie immer tiefer schürfen, bis sie den Drachen Smaug aufschreckten. Das riesige Ungeheuer legte daraufhin das gesamte Zwergenreich in Schutt und Asche. Die wenigen Überlebenden zogen sich tief in die Berge zurück… All dies liegt nun schon sehr lange zurück. Doch die Zwerge sinnen immer noch darauf, ihr Reich und den berühmten Arkenstein, den Stein des Königs, zurück zu holen. So kommt es, dass sich Gandalf der Graue mit Thorin, dem Thronerben der Zwerge, trifft und einen Plan ausheckt, um in Smaugs Einöde einzudringen und den Arkenstein zu stehlen. Gandalf überredet den kleinen Hobbit Bilbo, sich den Zwergen auf ihrer Reise zum Einsamen Berg anzuschließen, da Bilbo durch seine Größe der geeignete Dieb ist. Thorin ist zunächst skeptisch, sieht im Laufe des gefährlichen Abenteuers jedoch vorerst ein, dass Bilbo noch nützlich sein könnte. So macht sich die Gruppe aus Zwergen, Hobbit und Zauberer auf, um den rechtmäßigen Erben der Zwerge wieder auf den Thron zu setzen. Doch sie ahnen noch nicht, dass eine weit gefährlichere Macht als der Drache Smaug bereits im Verborgenen lauert…

Bilbos unvollendete Reise
Das Spiel beginnt mit einem kurzen Rückblick auf die weit zurückliegenden Ereignisse, als Smaug das Zwergenreich zerstörte. Kurz darauf beginnt auch schon die Reise des jungen Bilbo in seinem Heimatdorf. Der kleine neugierige Hobbit schließt sich den Zwergen an und muss sich Gefahren im Düsterwald stellen, den Trollen entkommen, finstere Höhlen erkunden, gegen Spinnen kämpfen und das Lager des weißen Orks überleben, bevor er sich endlich in das Goldlager des Drachen wagen kann. Die Story hält sich an die beiden Kinofilme und endet genau wie der Film mit den Ereignissen in Smaugs Einöde. Da sich die beiden Filme nicht genau an das Buch halten, tauchen auch im Spiel Charaktere auf, die eigentlich nicht in die Geschichte gehören. Auch Szenen wurden verändert, was ich ein wenig schade finde. Das Ende von Bilbos Reise erleben wir mit diesem Spiel ebensowenig, sodass zu hoffen bleibt, dass es noch eine Fortsetzung geben wird.

Eindrucksvolle Landschaften
Gekonnt wurden zahlreiche Legoelemente in die Hintergründe integriert. Grafisch ist auch dieses Lego-Abenteuer wieder sehr gut gelungen. Die Charaktere sind eindeutig zu erkennen, auch wenn es bei der Vielzahl an Zwergen mit unterschiedlichen Fähigkeiten nicht ganz einfach ist, sie alle von einander zu unterscheiden. Die Atmosphäre wechselt ständig, sodass es nie langweilig wird: Das Auenland versprüht einen lebenslustigen Charme. Doch bereits in Bree beginnt die Welt finsterer zu werden, was man durch ständigen Regen ausgedrückt hat. Bruchtal hingegen strotzt vor Blüten- und Farbenpracht. Die Berge sind teils schneebedeckt und wirken wie gigantische, bedrohliche Riesen. Auch der Düsterwald sollte mit Vorsicht genossen werden. Eine geschäftige Atmosphäre herrscht in Seestadt.

Die Sprachaufnahmen scheinen aus den Filmen übernommen worden zu sein. Die Synchronstimmen haben mir zwar gut gefallen, doch passen sie teilweise nicht zum freien Spiel, da man hier mit anderen Charakteren unterwegs ist. Das wirkt ein wenig befremdlich. Die Hintergrundmusik ist abwechslungsreich und auch die Soundeffekte wurden passend gewählt.

Neue Features und bekannte Schwachstellen
Wer die bisherigen Lego-Abenteuer kennt, wird einige neue Features entdecken. Passend zu den Zwergen, muss man nun Dinge selbst zusammenbauen, indem man die richtigen Einzelteile wählt, und erhält dafür eine Belohnung in Form von Münzen. Leider ist die Zeit für die Auswahl so knapp gesetzt, dass man nur sehr selten die volle Belohnung kassieren kann. Ein weiteres Feature ist der Bergbau der Zwerge. Jedoch kann nur ein bestimmter Zwerg besondere Steine und damit wertvolle Rohstoffe abbauen. Dann gibt es noch den gefräßigen Zwerg, dessen gefüllter Bauch als Tramboulin verwendet werden kann. Dieses Mal sammelt man bei der Zerstörung von Lego-Steinen nicht nur Geld ein, sondern auch Rohstoffe. So kann man z. B. einen Korb Möhren zerstören, wodurch man das Gemüse gleich mit einsammelt. Bäume ergeben Holz und vieles andere. Diese Rohstoffr werden zum Bauen verwendet oder für die besonderen Aufgaben, die man auf der Karte erfüllen kann. Des Weiteren gibt es in Seestadt einen Kleiderladen, in dem man sich bestimmte Kleidungsstücke aussuchen und anziehen kann, um Wünsche der Bevölkerung zu erfüllen.

Natürlich gibt es wieder zahlreiche Parcours, um Mitril-Steine zu gewinnen. Leider ist hier oft die Zeit sehr knapp bemessen. Die sich ständig drehende Kamera macht die Sache nicht einfacher. Man kann die Kamera zwar immer wieder zurückdrehen, doch kostet diese Zeit. Außerdem versperren Bäume und Sträucher oft die Sicht, sodass man die sich willkürlich drehende Kamera erst wieder richtig einstellen muss, wenn man etwas sehen möchte. Leider sind auch dieses Mal wieder Bugs dabei, die das Spiel ein ums andere Mal zum Absturz bringen. So z. B. im Kapitel "Fässer unverzollt". Hier sollte man sich mit Bombur im Fass nur sehr langsam bewegen, da das Spiel eine ständige Drehung von Bombur nicht verkraftet. Ein weiterer Schwachpunkt ist Bilbos Ring: Während man bei allen Charakteren per Tastendruck zwischen den verschiedenen Waffen und Werkzeuge hin- und herschalten kann, muss man Bilbos Ring immer wieder umständlich über das Auswahlmenü hervorholen. Wenn man Legosteine zerstört, bleiben sie oft als halbtransparente Objekte eine Zeitlang liegen. Da die herausgefallenen Münzen nach einer gewissen Zeit verwinden, kommt es nicht selten vor, dass man sie nicht mehr einsammeln kann, weil die zerstörten Steine noch den Weg blockieren. Die Geisterstuds, die helfen sollen, den Weg zu einem bestimmten Objekt oder einer bestimmten Person zu finden, führen den Spieler ein ums andere Mal in die Irre. Man kann sich nicht generell auf sie verlassen und sollte lieber immer mal wieder einen Blick auf die Karte werfen. Positiv anzumerken ist, dass dies das erste Lego-Abenteuer der von mir bisher gespielten ist, das zu 100% abgeschlossen werden kann. Es gibt zwar wieder einen Bug, der einen Mitril-Stein erscheinen und wieder verschwinden lässt, doch mit einem kleinen Trick kann man ihn trotzdem in der Schmiede verarbeiten und so das Spiel komplett abschließen.

Fazit
Das Abenteuer erzählt leider nur einen Teil der Geschichte aus "Der Hobbit" und passt sich somit an die beiden Kinofilme an. Wir erleben Bilbos Reise, die in Hobbingen beginnt und in Smaugs Einöde endet. Bleibt zu hoffen, dass es eine Fortsetzung geben wird. Grafisch ist das Spiel sehr gut gelungen. Auch die Synchronstimmen können sich hören lassen, wenn auch die Dialoge im freien Spiel teilweise nicht so ganz passen. Das Gameplay bietet viele neue Features, die Abwechslung hineinbringen. Allerdings besteht immer noch das bekannte Problem der Kameraführung. Auch kleinere Fehler trüben hin und wieder ein wenig das Spielvergnügen. Will man das Abenteuer zu 100% beenden, bietet es unzählige Stunden Spielzeit mit den unterschiedlichsten Aufgaben. Mir hat es trotz der Mankos Spaß gemacht Bilbo und seine Freunde zu begleiten und die neuen Features eines ansonsten bekannten Lego-Gameplays zu genießen!

  
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