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Freitag, 22. November 2024





Adventure-News   Machinarium Preview  
Viele von euch kennen das Entwicklerstudio Amanita Design sicherlich durch das Online-Adventure Samorost 1, in dem der Bewohner eines kleinen Planeten eines Morgens aufwacht und eine große Gefahr auf sich zukommen sieht. Nachdem dieses recht kurze, aber tolle Game so viel Zuspruch fand, wurde Samorost 2 entwickelt, welches allerdings nicht mehr als Freeware-Game erhältlich war. Nun erscheint bald das dritte Meisterwerk, das von Daedalic, die wir alle durch "Edna Bricht Aus" und das kürzlich erschienene "The Whispered World" kennen, am 27.10.2009 als DVD-Version veröffentlicht wird. Wir durften schon jetzt das fast fertige Spiel auf Herz und Nieren testen.

Kleiner Held ganz groß
Der Spieler startet auf einem Schrottplatz, denn man hat den kleinen Roboter Josef einfach auf den Müll geworfen. Da sicherlich keiner unter euch ist, der den niedlichen kleinen Roboter einfach so unter einem Haufen Schrott verrosten lässt, müsst ihr ihm helfen, wieder zum Leben zu erwachen. Kopf, Rumpf, Arme und Beine müssen montiert werden, bevor Josef seine Erinnerungen mitteilen und sich auf den Weg machen kann. Doch warum wurde er einfach so weggeworfen? Dies gilt es herauszufinden. Josef macht sich auf den langen Weg zurück in die Stadt, die inzwischen von einer bösartigen Roboter-Bruderschaft übernommen wurde. Der kleine Roboter wird auch prompt festgenommen und landet im städtischen Gefängnis. Seine Erinnerungen zeigen immer wieder Bilder von seiner kleinen Freundin, mit der er viel lachen konnte. Um zu ihr zu gelangen und herauszufinden, welches Schicksal sie ereilt hat, wird er sich wohl oder übel erst einmal aus dem Gefängnis befreien müssen. Schon bald stellt sich heraus, dass die Bruderschaft den Bewohnern der Stadt keinerlei Vergnügen mehr lässt. Haustiere, Musikinstrument, etc. wurden den Leuten einfach weggenommen. Allerlei Hindernisse stellen sich Josef in den Weg, zu denen nicht nur die Wachen der Bruderschaft gehören, die es zu umgehen gilt. Er braucht nicht nur einmal die Hilfe der übrigen Bevölkerung, doch diese geben nichts, ohne eine Gegenleistung zu erhalten. Wird unser kleiner Held seine Freundin finden und die Gefahr durch die Bruderschaft abwenden können?
  
  metallisches Vergnügen
Grafisch präsentiert sich das Spiel im gleichen Stil wie die Samorost-Reihe. Allerdings besuchen wir komplett neue Schauplätze, denn es handelt sich um eine völlig neue Geschichte. Die Welt unseres kleinen Roboters besteht zum größten Teil aus Metall. Meist handelt es sich um altes, rostiges Metall. Aber auch organische Stoffe kommen zum Einsatz, denn was wäre die Welt ohne Blumen, an denen sich auch Roboter erfreuen. Amanita Design hat mal wieder viel Fantasie bei der Gestaltung der Schauplätze und der Charaktere bewiesen, denn kein Roboter gleicht dem anderen. Auch die zu besuchenden Orte sind alle unterschiedlich. Trotz des metallischen Charakters, ist deutlich zu erkennen, wo man sich gerade befindet, ob in einem Gewächshaus, in einer Küche, im Brunnenschacht oder im Gefängnis. Dies sind noch lange nicht alle Schauplätze. Zahlreiche handgezeichnete Hintergründe warten darauf erforscht zu werden. Selbst Tiere, wie Hunde, Katzen, Vögel und Mäuse sind aus Metall. So fremdartig das alles auch klingt, stellt man schnell fest, dass einige Dinge der Maschinenwelt unserer Welt doch sehr ähnlich sind.
Rätselvielfalt
Unser Protagonist hat einen Vorteil gegenüber seinen Artgenossen, denn er kann sich lang machen oder auch ganz klein. Diese Fähigkeit muss sich der Spieler immer wieder zu Nutze machen. Oft hilft sie beim Lösen der Rätsel, von denen es zahlreiche gibt. Die Rätsel sind alle unterschiedlicher Natur. Manche sind sehr einfach, andere wieder eine ziemlich harte Nuss. Kombinationsgabe ist natürlich genauso gefragt, wie logisches Denken. Minigames wie das bekannte "Space Invaders" und eine Variante des Brettspiels "Vier gewinnt" sind ebenso Bestandteil, wie knifflige Kombinationsrätsel und ein sehr leichtes Schiebepuzzle. Oft ist ein Zufallsgenerator integriert, sodass der Wiederspielwert erhöht ist. Die Rätsel sind sehr gut ins Spiel integriert und harmonieren mit der Story. Ein integriertes Hilfesystem zeigt in jeder Szene das Ziel für den jeweiligen Schauplatz an. Außerdem hat man uns versichert, dass noch eine Schritt-für-Schritt-Anleitung integriert wird, die allerdings auch erst mit einem kleinen einfachen Minigame freigeschaltet werden muss.
  
  selbst Roboter können musizieren
Die Hintergrundmusik wurde klasse auf die Schauplätze abgestimmt. Sie ist nie gleich, sodass nicht nur grafisch, sondern auch musikalisch die Atmosphäre wechselt. Es gibt sogar eine richtige Band im Spiel, die dafür sorgt, dass unser kleiner Held eine flotte Sohle aufs Parkett legt und richtig rockt. :banana: Josef und seine Artgenossen geben natürlich auch Töne von sich, die wir allerdings nicht verstehen können. Damit uns aber nichts von der Kommunikation entgeht, wurden Sprechblasen integriert, in denen die Gedanken der Roboter per Bildersprache übermittelt werden. Wenn der Spieler etwas länger an einem Schauplatz verweilt, ohne eine Aktion durchzuführen, tauchen Josefs Erinnerungen in der gleichen Weise auf. Dies sind zum Teil schöne Erinnerungen an die Zeit mit seiner Freundin, aber auch schlechte Erinnerungen an die Mitglieder der Bruderschaft. Ihr solltet einfach einmal still stehen bleiben, denn selbst die Sprechblasen sind ein Genuss.
bei weitem keine rostige Steuerung
Auch wenn wir uns in einer metallischen Welt befinden, die scheinbar schon einige Jahre auf dem Buckel hat, so hat die Steuerung noch lange keinen Rost angesetzt. Kleine Füße erscheinen im Bild, wenn Josef zu einer anderen Stelle bewegt werden kann. Der kleine Held geht in normalem Zustand recht zügig und flüssig. Objekte, die betrachtet oder ins Inventar aufgenommen werden können, werden entsprechend markiert. Auch die Rätsel und Minigames können per Point-and-Click gesteuert werden, besser eignet sich in manchen Fällen allerdings die Tastatur. Das kann jeder Spieler jedoch für sich entscheiden. Eine flüssige und reibungslose Steuerung ist somit gesichert. Es gibt auch ein Inventar, in dem Gegenstände ggf. kombiniert werden können.
  

Fazit
Amanita Design zeigt mit "Machinarium" deutlich, dass auch Flash-Games große Abenteuer sein können. "Machinarium" bietet einen völlig anderen Stil als übliche Adventure und trotzdem ist alles vorhanden, was das Herz eines wahren Adventurefans begehrt. Der Schwierigkeitsgrad der Rätsel reicht von einfach bis schwer. So manche Herausforderung kommt auf uns zu. Manche Rätsel sind sehr schwer, doch mit der angekündigten Hilfefunktion, sollten auch ungeübte Spieler zum Ziel gelangen. Die Grafik hat einen eindeutig metallischen Charakter, was der Titel des Spiels ja bereits vorgibt. Musikalisch ist das Spiel ein Genuss, denn die Hintergrundmusik ist zwar dezent, unterstützt jedoch voll und ganz die Atmosphäre. "Samorost" hat mir schon gut gefallen, auch wenn der erste Teil ein ziemlich kurzes Vergnügen und sehr einfach war. Mit "Machinarium" erwartet uns ein tolles, abwechslungsreiches und anspruchsvolles Adventure, das den Titel voll und ganz verdient!



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verfasst von Nikki am 28. Sep 2009 Druckerfreundliche Ansicht |

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