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Dracula 3 ist die Fortsetzung der beiden Adventure "Dracula 1 – Resurrection" aus dem Jahre 1999 und "Dracula 2 - Die letzte Zufluchtsstätte" aus dem Jahre 2000. Allerdings knüpft der neue Teil nicht direkt an das Ende des zweiten Teils an. Wie wir uns erinnern schien Jonathan Harker Dracula am Ende vernichtet zu haben. Doch ließ das Spiel die Option offen, dass Dracula wirklich überlebt hat. Mit Dracula 3 wird klar: er hat überlebt! Der dritte Teil kann auf Grund seiner Story ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Teile gespielt werden. Es wird wieder einmal spannend, denn dieses Mal schlüpft der Spieler in die Rolle eines jungen Priesters. Die Kheops Studio haben sich einiges einfallen lassen, um den Spieler in den Bann zu ziehen... |
| Arno Moriani ist ein junger Priester, der in der Bibel nach Antworten auf all seine Fragen und Ängste sucht. Selbst den letzten Alptraum versucht er mit Hilfe von Bibelversen zu erklären. Darin lag er in einem Sarg, der sich nicht öffnen ließ. Arno trat und trommelte gegen den Deckel, doch nichts half. Nun sitzt er im Vatikan vor Kardinal Felicio Briganti, der den jungen Priester beruhigen will, ihn aber auch gleichzeitig ermahnt auf dem rechten Weg zu bleiben. Der Kardinal hat einen neuen Auftrag für Arno. Der junge Priester soll nach Transilvanien in das kleine Dorf Vladoviste reisen. Dort lebte bis vor Kurzem eine junge Ärztin, die ihr Leben nicht nur der Wissenschaft, sondern auch den Armen und Kranken gewidmet hat. Die Diözese Alba Iulia, der das kleine Dorf angehört, hat einen Antrag auf Heiligsprechung für Martha Calugarul gestellt, die erst vor wenigen Monaten verstorben ist. Arno soll nun prüfen, ob ihr Lebenswandel wirklich so uneigennützig war und den Grundsätzen der Kirche entsprach. | |  |
 | | Die Angelegenheit ist eilig, da die Katholiken in dieser Region in der Minderzahl sind. Eine Heiligsprechung würde das Ansehen der katholischen Kirche in Transilvanien erhöhen. Zudem braucht die Region Zuspruch, denn sie ist nach dem Krieg gerade an Rumänien übergegangen. Darüber freuen sich die Leute natürlich, da sie zuvor dem österreichisch-ungarischen Reich angehörten, obwohl sie rumänisch sprachen. Trotzdem hat der Krieg seine Spuren hinterlassen und die Unsicherheit der Bevölkerung ist immer noch zu spüren. Also setzt sich Arno in den nächsten Zug und reist nach Vladoviste. Die Dorfbewohner sind nicht sehr gesprächig, doch preisen sie Martha in den höchsten Tönen. Es scheint, als hätte die Frau eine Heiligsprechung wirklich verdient. Doch dann entdeckt Arno Dinge, die ihm den Atem verschlagen. Sein Auftrag nimmt eine überraschende Wendung... |
| Die unerwartete und überraschende Story fesselt den Spieler schon alleine durch die Wendungen. Der Gruseleffekt wird durch zahlreiche kurze Einblendungen und plötzliche Ereignisse hervorgerufen. Gerade wenn man glaubt die Gegend zu kennen, geschieht wieder etwas, dass einem die Gänsehaut über den Rücken laufen lässt. Hauptschauplatz ist das kleine vom Krieg stark beschädigte Dorf Vladoviste mit seinen zahlreichen Lokalitäten. Der Ort birgt viele Geheimnisse, die in Vergessenheit geraten sind, oder an die man sich nicht erinnern will. Das zum Teil zerbombte Dorf mit seinen verschlossenen Bewohnern ist schon gruselig genug. Man muss nicht unbedingt einen Friedhof besuchen, um zu merken, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Auf der Suche nach Informationen muss Arno immer wieder für kurze Zeit verreisen. Budapest ist mit seinen zahlreichen Büchern ein Hort des Wissens. Hier kann Arno eine Flut von Informationen sammeln. Aber auch in der Türkei, ein Ort längst vergangener Gräueltaten, findet er wichtige Hinweise. | |  |
 | | Grafisch ist das Spiel wieder einmal ein Genuss. Wunderschöne Schauplätze erwarten euch. Die unterschiedlichen Atmosphären, wie Armut, Wissen, Grausamkeit, Angst, Verfall, etc werden durch zahlreiche Details hervorgerufen. Zerschlissene Möbel, von Bomben getroffene Häuser, karge Kriegsgräber, imposante Bücherregale... jedes Haus, jeder Raum und jedes Fleckchen Erde vermitteln einen anderen Eindruck. Aber sie alle haben eines gemeinsam: Sie vermitteln das Gefühl von Unbehagen und Furcht, es lauert überall Gefahr. Der Gruseleffekt wird durch über den Boden wabernden Nebel verstärkt. Auch die Wolken stehen nicht still am Himmel, sondern ziehen stumm ihrer Wege. Der Regen fällt realistisch vom Himmel und nicht wie in manch anderen Spielen als Bindfäden. |
| Die kurzen Zwischensequenzen sind sehr eindrucksvoll. Kheops Studio braucht sich mit seinen Charakteren nicht vor Nahaufnahmen zu verstecken. Jeder Charakter ist eine Persönlichkeit. Man sieht das Minenspiel in den Gesichtern und kann die Gefühle ablesen. Hinzu kommen wunderschöne Landschaftsaufnahmen und Ausblicke auf die Umgebung. Arno begegnet im Laufe des Spiels mehr als 10 Personen mit unterschiedlichem Charakter und nicht jeder scheint das zu sein, was er vorgibt. Ozana ist die Gastwirtin, die vor allem und jedem Angst zu haben scheint. Luana ist eine Zigeunerin, die von jedem gemieden wird. Der Totengräber scheint in seiner eigenen Welt zu leben. Ionel, der kleine Waisenjunge, treibt sich auf der Straße herum und weiß so manches, was man ihm nicht zutraut. Dann wären da noch die anderen Hotelgäste und viele andere Spielfiguren, die Arno im Laufe des Spiels vielleicht behilflich sind. | |  |
 | | Die Story wird von einem tollen Soundtrack untermalt. Er unterstützt nicht nur die Atmosphäre, sondern ist auch ohne das Spiel ein Genuss. Selbst bei schwierigen Rätseln ist er nie störend. Zu der deutschen Sprachausgabe können wir noch nichts sagen. Die vorhandene Sprachausgabe war jedoch hervorragend. Arno hört man den Zwiespalt zwischen Glaube und Neugier, Pflichtgefühl und Wunschdenken an. Der Kardinal spricht mit ruhiger Stimme, die jedoch nicht seine Autorität untergräbt, sondern dadurch vielleicht noch unterstützt. Dies sind nur zwei Beispiele der hervorragenden Besetzung. Die Soundeffekte tragen zur Spannung und zum Gruseleffekt bei. Eine plötzlich auffliegende Krähe oder Arnos heftiges Atmen während einer für ihn gefährlichen Situation lassen auch den Spieler voll Spannung den Atem anhalten. |
| Die Steuerung ist wie immer einfach gehalten. Der Cursor verändert sich je nach Aktion. Im Inventar müssen dieses Mal keine Gegenstände kombiniert werden. Dafür werden Dokumente gesammelt und ein Dialogbuch geführt, in dem alle Gespräche und Gedankengänge aufgezeichnet werden. Die Dokumente können nicht nur gelesen, sondern auch mit der Lupe näher betrachtet werden. Dies muss sogar sein, um verstecke Hinweise aufzudecken. Die Rätsel scheinen zu Beginn des Spiels noch recht einfach zu sein, doch mit zunehmendem Spielverlauf werden sie schwerer und bieten zum Schluss eine echte Herausforderung für Rätselfans. Die Rätsel sind abwechslungsreich und so gut in die Story verknüpft, sodass sie den Spielfluss nicht im geringsten unterbrechen. Das Spiel kann zu jeder Zeit gespeichert werden. Arno kann durch unbedachte Handlungen zwar sterben, doch setzt das Spiel genau an dieser Stelle wieder ein, sodass ein ständiges speichern nicht zwangsläufig notwendig ist. | |  |
Fazit: "Dracula 3 – Der Pfad des Drachen" ist für Rätselfans eine Herausforderung und für Grusel-Fans ein echtes Erlebnis. Aber auch allen anderen ist es zu empfehlen, denn die Story nimmt eine überraschende Wendung und bleibt spannend bis zum Schluss. Anfängern im Adventurebereich kann man es trotz der zunehmend schwereren Rätseln empfehlen, denn man wächst mit seiner Aufgabe und sollte der ein oder andere doch einmal stecken bleiben, gibt es ja immer noch ein Forum, in dem Hilfestellung geleistet wird. Die hervorragende Grafik und der tolle Sound sind ein Genuss für sich. Freut euch auf ein gruseliges, spannendes, überraschendes und sehr atmosphärisches Spiel!
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