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Wilbur Wetterquarz, was für ein Name für einen kleinen Gnomen, der so ganz aus der Art schlägt. Denn Wilbur hat mit Technik nicht viel am Hut, ganz im Gegensatz zu seinen restlichen Familienmitgliedern. Er würde viel lieber ein Abenteuer erleben und ein Held werden. Außerdem interessiert er sich brennend für Magie. Doch das alles scheint nur ein großer Traum des kleinen Gnomen zu sein, denn zurzeit arbeitet er als Handlanger eines Kellermeisters in einer Zwergenbastion. Viel gibt es in dem Gasthaus nicht zu tun, denn jeder ist in den Krieg zwischen der Allianz und der Schattenarmee gezogen. Die Zwerge bleiben schon lange als Gäste aus. Wilbur ist somit eher der Gesellschafter eines alten Zwergs, der wiederum das selbst gebraute Bier auch selber verzehrt. |
| Doch als Wilbur eines Abends seine Arbeitsstätte verlässt, fällt ein kleiner Käfig mit einem Gremlin vom Himmel, genau vor Wilburs Füße. Der Gremlin, dessen Name Mortimer MacGuffin ist, gibt Wilbur blitzschnell einen Ring, den der kleine Gnom zum Erzmagier Alastair in die Menschenstadt Seefels bringen soll. Der Ring darf nur dem Erzmagier persönlich übergeben werden. Das alles geht so schnell, dass Wilbur keine Zeit hat, weitere Fragen zu stellen. Der Gremlin verschwindet samt Käfig wieder. Ein kleiner Gnom soll vom Weißdornkammgebirge in die Stadt Seefels reisen und einen wichtigen Ring dem mächtigen Erzmagier übergeben? Wie soll Wilbur dorthin gelangen? Von seiner Familie kann nur sein seniler Großvater helfen, denn alle anderen sind verreist. Der Kellermeister scheint ebenfalls keine große Hilfe zu sein, denn der Zwerg ist eher von gemütlicher Natur. Doch wo ein Wilbur, da ein Weg. Unser kleiner Held gelangt schließlich auf Umwegen vor die Tore der Stadt Seefels. Wird er auch den Rest des Auftrags erfüllen können und dem Erzmagier den Ring übergeben? Ist das kommende Abenteuer vielleicht eine Spur zu groß für den kleinen Gnomen? Während Wilbur einen Weg findet, nach Seefels zu gelangen, hat die Elfe Ivo sich auf den Weg zum Haus des Gremlin gemacht, denn sie war es, die ihn kurzzeitig aus den Fängen der Schattenarmee befreit hat. Ivo muss nun in MacGuffins Haus den Geheimkeller finden, um das wertvolle Buch in Sicherheit zu bringen. Auch dies ist keine leichte Aufgabe, doch Ivo nimmt den Zorn ihrer Familie bereitwillig auf sich, um der Allianz zu helfen, denn eigentlich sollte sie im Unterricht ihres Onkels sitzen. Sie will ja nur schnell das Buch finden und es nach Seefels zum Erzmagier bringen, denn dieser weiß sicherlich, wie man die Informationen aus dem Buch verwenden kann. Genau wie Wilbur, erreicht Ivo schon bald ihr Ziel: die Stadt Seefels. Und genau wie der kleine Gnom, stolpert auch die Elfe in ein Abenteuer, dessen Ausmaß weit die Grenzen ihrer Vorstellungskraft sprengt. | |  |
Parodie trifft Ehrgeiz
Krieg ist doch kein Thema für ein lustiges Comic-Adventure! Wenn es sich dabei allerdings um eine Parodie auf zahlreiche Action Games, Rollenspiele, Filme und sogar Literatur handelt, kann auch dieses ernste Thema durchaus komisch wirken. Ob World of Warcraft, Harry Potter oder Herr der Ringe: Zu jedem bekannten Spiel ist KING Art GmbH etwas lustiges eingefallen. Die übrig gebliebenen Bewohner der Stadt Seefels sind besessen von einer Rollenspielmaschine und können nur schwer davon überzeugt werden, das Spiel aufzugeben. Sie leben in einer Welt voller magischer Wesen und fliehen mit dem Rollenspiel in eine reale Welt, wie wir sie kennen. WOW einmal umgekehrt!
 | | Wilbur muss einen wichtigen Ring zum Erzmagier bringen, der das Schicksal aller entscheiden wird. Außerdem muss er Gefährten suchen, um seinen Auftrag zu erfüllen. Der kleine Gnom soll weiterhin einen Zaubertrank mischen, was stark an den Zaubertrankunterricht bei Professor Snape erinnert. Es gibt sogar ein Wiedersehen mit dem gestiefelten Kater aus Shrek, der sich in unserem Abenteuer jedoch als Ratte verkleidet hat. Viele weitere witzige Anspielungen erwarten den Spieler im Laufe des Abenteuers. Doch "The Book of Unwritten Tales" ist weit mehr als eine Parodie und ein lustiges Comic Abenteuer, denn es erzählt die Geschichte von einem kleinen, bisher nicht sonderlich beachteten, Wesen, das auszieht, um allen anderen zu beweisen, das mehr in ihm steckt, als ein aus der Art geschlagener Gnom. Wenn man etwas wirklich will, dann schafft man es auch. Man muss nur fest genug daran glauben. Fest von sich überzeugt, ist Wilbur sogar in der Lage, anderen Menschen wieder Mut zu geben und Tatkraft zu verleihen. |
Comic-Grafik mit besonderem Flair
Wir durften die ersten beiden von fünf Kapiteln spielen. Was wir bisher gesehen haben, hat uns sehr gut gefallen. Die Grafik ist, ebenso wie die Story, eine Mischung aus lustigem Abenteuer und vom Krieg gebeutelten Schauplätzen. Wir starten in der großen Zwergenbastion, in der zurzeit nur noch Wilbur, sein Großvater, ein Kriegsveteran, und der Kellermeister leben. An diesem Schauplatz überwiegt die Technik und das Steinmassiv, des in den Berg gehauenen Gasthauses. Elfen und Gremlins sind natürlich von Natur umgeben, was rund um das Haus des alten MacGuffin deutlich wird.
| Doch auch hier scheint der Krieg seine Spuren hinterlassen zu haben, denn das Haus und der Garten des Gremlin sind bei weitem nicht mehr so gepflegt. Vielleicht liegt es aber auch am Leben eines Junggesellen, wie Ivo so treffend formuliert. Seefels war einst eine blühende Stadt und voller Leben. Doch nach der Belagerung durch die Schattenarmee, sind fast alle Bewohner geflohen oder in den Krieg gezogen. Nur noch der Krämer Jorge, der Magierlehrer Meister Markus und der Erzmagier Alastair sind geblieben. Letzterer verreist jedoch oft. Häuser und Straßen sind auch in Seefels lange nicht mehr gepflegt worden. Selbst die Ratten gehen auf der Suche nach Nahrung aggressiver vor, um ihre Familien zu ernähren. Doch Wilbur ist ein freundlicher Geselle und schafft es immer wieder das gute in anderen Wesen zu wecken. Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein. Elfen, Gnome, Gremlins, Orcs, Menschen, Zwerge und sogar haarige Dämonen, die wir als Affen kennen, treffen wir auf unserem Weg vom Weißkammgebirge zur Insel Sordia. Von niedlich, bis hässlich schön ist alles vertreten. Kurze, beeindruckende Zwischensequenzen heben noch einmal die Spannung. Hier erfährt der Spieler hin und wieder, was die Gegenseite gerade plant, während Wilbur, Ivo und Nate völlig im Ungewissen über die Schachzüge der Schattenarmee bleiben. Werden die drei Helden in eine Falle laufen oder sind sie clever genug den Gegner zu durchschauen? | |  |
 | | Einfühlsame, wunderschöne Musik begleitet den Spieler auf seiner Reise
Die Hintergrundmusik ist sehr abwechslungsreich. Sie passt sich auf die einzelnen Umgebungen perfekt an. In der Zwergenbastion trifft ein kleiner Gnom auf einen robusten Zwerg. Im Gnomenbau hat auch die Hintergrundmusik einen technischen Charakter, während der Wald um das Haus des Gremlin melodisch und friedvoll ist. In den Straßen der Stadt Seefels ist die Hintergrundmusik etwas wehmütig, was den Charakter des Verlassen seins, deutlich herüber bringt. Die Magierschule ist ein Hort des Wissens und voller Neugier für neue Schüler. All dies wird durch die ansprechende Vertonung des Abenteuers ausgedrückt, ohne den Comic-Charakter des Spiels außer Acht zu lassen. Auch die Stimmen sind sehr eindrucksvoll. Der Kellermeister hat in den ersten beiden Kapiteln eine ziemlich kleine Rolle, doch dafür ist er um so witziger mit seinem bekannten Dialekt, der seine Gemütlichkeit noch einmal so gut zum Ausdruck bringt. Ivos Stimme ist vornehm und mitfühlend zugleich. Nate hingegen ist bereits als sorgloser Abenteurer zu erkennen, sobald er den Mund aufmacht. |
Flüssiges Gameplay und einfache Rätsel
Die drei Protagonisten, Wilbur, Ivo und Nate, können und müssen sich an den Schauplätzen gründlich umsehen. Der Cursor verwandelt sich zunächst immer in eine Lupe, sodass jeder Spieler die Dinge erst einmal betrachten muss. Nützliche, vom spielführenden Charakter gelieferte Informationen gehen dadurch auf keinen Fall verloren. Erst nach dem betrachten kann man ggf. einen Gegenstand an sich nehmen. Manche Dinge sind unwichtig. Nach dem zweiten betrachten, werden sie nicht weiter mit einem Hotspot versehen. Andere Einrichtungsgegenstände müssen wiederum zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal verwendet werden. Hier bleibt der Hotspot erhalten. Durch die Hotspots, die sich der Spieler jeder Zeit anzeigen lassen kann, wird das an sich schon recht einfache Abenteuer zu einem Kinderspiel. Ausgänge werden dabei als Türen markiert und andere Objekte mit einer Lupe, bzw. Hand versehen. In den ersten beiden Kapiteln sind kaum echte Rätsel vorhanden. Die Protagonisten müssen allerdings ihre Fähigkeiten einsetzen, um die gestellten Aufgaben zu lösen. Dabei kann man im Zusammenspiel zweier Charaktere zwischen ihnen hin und her wechseln, und so z.b. die Größe von Ivo ausnutzen, wo Wilbur zu klein ist. Einfallsreichtum ist gefragt. Wilbur darf dabei nicht zimperlich sein und muss sogar in glitschigen Schleim hinein greifen. | |  |
Fazit
Wir sind schon sehr gespannt, wie das Abenteuer der drei Gefährten weiter geht und, wie der Krieg zwischen der Allianz und der Schattenarmee endet. Vor allem, da in diesem Abenteuer niemand sterben kann und keine Kämpfe ausgetragen werden. Mit Verstand und ein wenig List, müssen Wilbur, Ivo und Nate ihren Weg finden. "The Book of Unwritten Tales" ist ein spannendes Abenteuer mit witzigen Anspielungen und durchaus zum Nachdenken anregendem Hintergrund. Der Spieler wird mit der tollen Comic-Grafik in eine Welt voller Fantasie versetzt. Kurze Zwischensequenzen sorgen für Spannung, während die abwechslungsreiche, tolle Hintergrundmusik die richtige Atmosphäre liefert. Wenn die letzten drei Kapitel das halten, was die ersten beiden Kapitel versprechen, erwartet uns mit dem neuesten Werk von KING Art GmbH ein Abenteuer, das sich durchaus an die Spitze der beliebten Abenteuer setzen kann! Am 26. März 2009 kannst auch du Wilbur dazu verhelfen, dass sein Traum wahr wird!
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